Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 149 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
„Wenn es nötig ist.“, antwortete Liam, ohne Ceallagh anzusehen. „Aber auch Talin weiß sich durchaus zu wehren.“
Dass sie noch nicht zurück waren, konnte also nur bedeuten, dass irgendetwas nicht stimmte. Skadi war kein Berserker, der sich bei der erstbesten Gelegenheit auf andere warf. Sie war durchaus bedacht, abschätzend und normalerweise realistisch. Nervös kaute sich der Dunkelhaarige auf der Unterlippe herum, behielt seine Gedanken allerdings für sich. Talin war weniger bedacht, konfliktfreudiger, selbstüberschätzender. Und Skadi absolut loyal. Eine gefährliche Mischung, die ihm noch mehr unbehagen bereitete, weil er wusste, wie weit Skadi sich und ihre Unversehrtheit hinter die von anderen stellte. Die Sache mit Enrique hatte ihm einen unangenehmen Einblick gegeben. Er hoffte bloß, dass sie rechtzeitig kamen. Der Griff der Laterne knarrte leise im angespannten Griff seiner Hand. Lolas Frage riss ihn abermals aus den Tiefen seiner Gedanken und ließ ihn kurz aufsehen, bis ein Geräusch in der Nacht seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Hoffentlich gut genug.“
Gut genug, um ihre Schritte nachzuverfolgen und sie zu finden. Lebend. Liam wusste, dass er sich alles andere nicht verzeihen würde - besonders das machte ihm Angst, weil es ein Gefühl war, das er so nicht kannte. Seine Aufmerksamkeit galt kurz Sineca, die ihm, kaum dass er die Finger der freien Hand zu sehr in ihrem Fell vergraben hatte, sanft aber bestimmt mit der Tatze zeigte, dass er das lassen sollte. Die Entschuldigung war kaum hörbar und galt nur der Genette, ehe er sich wieder an die Blonde wandte. Stimmlich jedenfalls. Sein Blick blieb aufmerksam nach vorne gerichtet, kaum dass sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten.
„Sie ist eine Ginsterkatze.“, erklärte Liam. „Bislang habe ich noch nicht herausgefunden, woher sie - oder besser ihre Art - ursprünglich kommt. Alex und ich haben sie Schmugglern geklaut.“
Konversation beruhigte. So hieß es zumindest, weil er bei dem unwohlen Kribbeln in seinem Magen keinerlei Veränderung feststellte. Sie widmeten sich schnell wieder dem eigentlichem Thema und er nickte langsam. Auch Lolas Einwand war berechtigt und ein guter Ansatzpunkt um irgendwo zu beginnen.
„Nicht zwingend zwielichtig, unbemerkt aber bestimmt. Wenn man es gezielt auf sie abgesehen hatte, wird man sich vorher die Mühe gemacht haben, sie zu beschatten. Also wüsste man, dass sie nicht alleine sind. Wenn es Zufall war, will man auch nicht zwingend dabei auffallen, wie man drei Frauen verschleppt. Und wenn es die Marine war, hätte man sich längst mit den Köpfen zumindest zweier gesuchter Piraten gebrüstet.“ Ihm wude schlecht. Seine Stimme war gegen Ende seiner Ausführung immer leiser geworden, auch wenn Liam sich einbildete, dass man ihm nichts angemerkt hatte. „Das klingt nach einem guten Pl-“
Liam stockte mitten im Wort, als Ceallagh bedeutungsschwer stehen blieb und in eine Gasse leuchtete. Das Herz des Künstlers schlug einen Augenblick schneller, obwohl er sich bewusst war, wie unwahrscheinlich es war, dass sie einfach so über ihre (lebenden) Gefährten stolperten. Es war also Hoffnung und Furcht zugleich, die ihn ergriff. Angespannt suchten seine Augen die Gasse ab. Das schwere Atmen konnte nun auch er hören, wenn er genau lauschte. Eine Gestalt blieb ihm aber vorerst verborgen. Das Atmen kam ihm nicht bekannt vor. Er wechselte einen flüchtigen Blick mit Lola und Ceall, ehe er sich dem Größeren anschloss und seine Laterne hob. Sineca spannte sich auf seiner Schulter an.
„Vorsicht.“, zischte er seinen Begleitern so leise entgegen, dass nur sie es hören konnten.
{ Ceallagh & Lola & Sineca & Niloc | auf dem Weg zum Gesundheitsviertel }
Alex Mason ist 28 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Carpenter durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 46 Streifzügen in 18 Tavernen.
Habseligkeiten
Ein Jagdgewehr, Jagdmesser und eine Gitarre.
Das es nicht einfach werden würde, war ihm von Anfang an klar gewesen. Das war nichts, was irgendeiner von ihnen hatte aussprechen müssen. Liams Blick allein hatte er bereits angesehen, wie viel ihm an dieser Sache lag - dem Rest der Crew schien es ähnlich zu gehen, während Alex sich bemühte, einen ruhigen Kopf zu bewahren und nicht gleich vom Schlimmsten auszugehen. Seinem besten Freund zuliebe, sozusagen. Aber bloß, weil er nicht gleich den Teufel an die Wand malte, hieß das nicht, dass er unvorbereitet war. Er war einfach nur gut darin, zu improvisieren. Liam und er hatten nie groß Pläne geschmiedet, hatten die Umgebung genutzt und die Gelegenheiten genommen, wie sie kamen. Jetzt nutzten sie die Zeit bis zu ihrem Einsatzort zwar mit Pländeschmieden, aber Alex war sich sehr sicher, dass ihr Plan noch so gut sein konnte - es würde nicht lange brauchen, bis sie improvisieren mussten. Nichts verlief je nach Plan. Ein durchdachter Einstieg war sinnvoll, keine Frage. Aber er hoffte, dass alles, was danach kam, bei seinen Begleitern nicht für Verzweiflung sorgen würde. Der Lockenkopf hüllte sich abermals in Schweigen, ließ Tarón die Frage stellen, ob Cassy besondere Vorstellungen im Bezug auf die Menge hatte und überlegte.
Ein tiefes Seufzen entkam ihm, als Tarón fortfuhr. Neutral und kein bisschen aussagekräftig, aber irgendwie so bedeutungsschwer, dass selbst Alex von sich selbst erwartete, dass er etwas sagte. Er mochte nicht, dass er dem Älteren auch jetzt zustimmen musste, weil er absolut nicht erpicht darauf war, mit ihm zusammenzuarbeiten. Nicht so sehr jedenfalls, wie es nötig war, wenn sie Augen und Hände des gleichen Körpers spielen wollten, während Cassy die Verdächtigen aufscheuchte.
„Ich übernehme das Rennen.“, überging er seine Zustimmung schlicht, verdeutlichte aber dennoch, dass das wohl am vielversprechensten für ihn klang. Alex stand nicht gerne herum. Er agierte lieber als zu beobachten. „Schätze, dann macht die Treppe mehr Sinn, wenn hoch genug. Jemand, der vom Balkon springt, zieht wohl zu viel ungewollte Aufmerksamkeit auf sich. So können wir die Menge beobachten und sobald sich jemand aus der Affäre ziehen will, folge ich ihm, während ihr die Menge weiter im Auge behaltet.“
Vor allem wurde er dann die lästigen Blicke los, die auf seinem Rücken klebten, seit sich Tarón als Samaritter aufspielte und sich in Angelegenheiten eingemischt hatte, die ihn nichts angingen und von denen er absolut keine Ahnung hatte.
Aric Rackham ist 30 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Asanu geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 19 Streifzügen in 6 Tavernen.
Genüsslich kauend schlenderte der Braunhaarige durch die dunklen Straßen und ließ die Lichter des Festes auf sich wirken. Dieses Fest hatte jedes Jahr aufs neue seine gewisse Anziehung auf den Wahrsager in ihm. Oder besser gesagt auf den Geschäftsmann in ihm. Denn so schön er selbst das Leuchten der unzähligen Laternen fand, konnte er auch eine Unmenge an Gold für sich daraus ziehen. Die Menschen ließen sich in dieser Stimmung viel einfacher zu mystischen Dingen hinreißen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen biss der Braunhaarige ein weiteres Mal von seinem Apfel ab. Die Außenbezirke hatten wirklich nette Häuser und Aric ließ auch hier seinen Blick ausgiebig schweifen. Das sanfte Leuchten der Laternen ließ alles in einem goldenen Licht erscheinen und wertete so selbst die etwas schlichteren Behausungen auf. Leider tat das dämmrige Licht auch sein übrigens um gewisse Machenschaften zu verschleiern. Jeder Hinweis wurde in dieser Atmosphäre zu der sprachlichen Nadel im Heuhaufen. Noch dazu durfte er nicht allzu offensichtlich nach Hinweisen suchen. Die Gefahr bestand, dass es am gesuchten Ort auch eine Art Wache gab, welche auffällige Tölpel wie ihn, wenn nötig, aus dem Weg räumten. Was dringend zu vermeiden galt. Leider hatte auch seine Bettgespielin keine dienlichen Hinweise zu dem Thema beitragen können. Aber auch bei ihr hatte er mit gebührender Vorsicht gehandelt. Seiner Einschätzung nach hätte die Blondine es weniger gut aufgefasst, wenn sie erfahren hätte, dass er nach zwei Frauen suchte. Die Möglichkeit diese Theorie zu prüfen wäre noch immer ein offener Weg, wenn sich keine Neuen auftun würden. Während der junge Mann also weiter durch die Gegend wanderte, fokussierte er seinen Blick ganz bewusst immer wieder staunend zu den Lichtern über ihm. Drehte sich hin und wieder im Kreis und lugte nur vorsichtig durch seine dichten Wimpern auf den Weg und in die anliegenden Gassen. Hätte er seinen Apfel nicht schon einige Wegbiegungen zuvor aufgegessen, wäre dieser nun in hohem Bogen aus seiner Hand gefallen. Noch während seine Augen hinter sich einige der Häuser in Augenschein genommen hatten, presste plötzlich etwas von vorne alle Luft aus seinen Lungen. Mit einem erstickten Husten richtete sich der Blick der blauen Augen blitzschnell auf die schlanke Frau vor ihm. Diese musste wohl bei ihrem Zusammenprall einige Schritte nach hinten gestolpert sein. Was darauf schließen ließ, dass sie gerannt war. Zu dieser Theorie passte auch ihre deutliche beschleunigte Atmung. Aric legte kurz den Kopf schief und ließ ein Lächeln auf seinen Lippen erscheinen.
„Entschuldigt, dass ich eure Eile so abrupt stoppte.“
Ganz automatisch sprach er die braunhaarige in der gängigen Höflichkeitsform an. Doch als er seinen Blick erneut über sie gleiten ließ, kam sie ihm deutlich bekannt vor. Seine Augen verengten sich konzentriert etwas, während sein Gehirn versuchte, die Puzzleteile zusammenzufügen. Sein Gesicht erhellte sich etwas, als das fehlende Teil schließlich in seinen Platz einrastete.
„Ich hab dich so schnell gar nicht erkannt... Ich bin wohl noch zu neu auf See“
Seine Lippen wurden wieder von einem Lächeln geziert. Er hatte bei seiner Wortwahl tunlichst vermeiden wollen, allen in der Umgebung die Gelegenheit zu geben ihre genaue Verbindung zu erfassen. Leider kannte er ihren Namen noch nicht, da sie in den letzten Wochen auf See wenig miteinander zu tun gehabt hatten. Die meiste Zeit hatte Aric versucht so wenig wie möglich im Weg zu stehen. Immerhin war er vorher nie auf einem Piratenschiff gewesen. Geschweige denn hatte er Aufgaben auf einem Schiff übernommen. Und wieder einmal fragte er sich, was genau ihn eigentlich dazu getrieben hatte, dies nun zu ändern. Ob sie sich an ihn erinnern konnte? Immerhin war er wirklich noch sehr neu auf der Sphinx und hatte sie die meiste Zeit eher zurückgehalten. Auf der anderen Seite war die Größe des Schiffes auch begrenzt und sie waren sich definitiv hin und wieder über den Weg gelaufen. Auch wenn daraus bisher keine längeren Gespräche entstanden waren. So wie er die Panik in ihren Augen deutete, hoffte er inständig, dass auch sie sich an ihn erinnerte und ihn nicht gleich KO schlug.
Isala Reginn ist 32 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 42 Streifzügen in 7 Tavernen.
Habseligkeiten
einen Dolch, muschelkette, diversen Schmuck, Geldbeutel, ein Kompass und ein Fernglas
Ihre Panik war nicht so schnell abzuschütteln, wie sie gehofft hatte und schwämmt alles am Rand ihres Blickfeldes etwas auf, sodass sie Mühe hatte den Mann vor ihr zu fokussieren. Und dass es eine dunkle tiefe Stimme war, die von oben auf sie herab sprach, machte das alles nicht viel leichter. Es dauerte, eh Isa vom kleinen Mädchen wieder zu der Frau wurde, die sie nun war und ihre Atmung sich langsam normalisierte.
Und dann rutschte auch bei ihr alles ins richtige Bild, als Erkenntnis ihren Körper durchflutete, der sich sichtlich mehr lockerte und die Frau das Gefühl hatte, nicht mehr jeder Muskel wäre bis aufs Äußerste angespannt. Durch ihr Namensgedächtnis brauchte sie tatsächlich auch nicht lange um dem Gesicht einen Namen zuzuordnen. Sie hatte im Bordell schnell gelernt, dass sie wichtigen Kunden mit Namen ansprach ... und auch in Chikarn damals hatte sie schnell Namen und Gesichter zusammen fügen können. Ob dies nun aber ein Talent war, welches irgendwann einmal wirklich wichtig werden würde, war unklar.
Aric - mehr Verbindung fand sie allerdings nicht. Was nicht gänzlich seine Schuld war. Isala trieb sich oft bei Tarón rum. Hatte auch noch Berühungsängste mit ihren männlichen Crewmitgliedern, wortwörtlich. Und eventuell schreckte es manche auch ab, dass sie mit dem Quartiermeister eine gemeinsame Vergangenheit hatte... dieser mochte auf anderes doch sehr autoritär und manchmal grummlig wirken. Doch Isala kannte ihn ... und mit ihr wirkte er in vielen Fällen etwas entspannter. Auch wenn er seine Ecken und Kanten hatte.
Eines aber wusste sie auf Anhieb von Aric - er war vorhin bei der Besprechung nicht dabei. Zumindest hatte Isa sein Gesicht nicht gesehen. Und als ihr wieder einfiel warum sie eigentlich hier durch die Gassen gerannt war - das hatte sie nämlich wirklich kurz vergessen gehabt - kam das ungute Gefühl wieder zu ihr durch und legte sich erneut auf ihre Brust.
"Aric - den Göttern sei dank." Isala hasste es sofort, dass ihre Stimme kaum merklich zitterte und sie sich nicht so unter Kontrolle hatte, wie erhofft. "Ich hab Runár und Tali verloren... Tali! Die Fau, die man in jeglicher Menschenmasse sehen müsste"
Isa schluckte und ließ kurz den Blick schweifen - wo genau war sie eigentlich? Sie hatte überhaupt nicht aufgepasst und die Erkenntnis, dass sie nicht mal wusste wo sie in ihrer Panik hingelaufen war, gab ihr einen letzten Stoss und seufzend rieb sie sich mit ihren Fingern über die Schläfen.
"Ich weiß nicht mal wo ich bin." Murmelte sie und ließ offen, ob sie damit Aric ansprach oder eher sich selbst meinte.
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Sie waren wirklich eine wunderbare Kombination. Zairym, der einfach Zairym war und Zairymdinge tat. Lucien, der verständlicherweise eine Laune mit sich herum schleppte, mit der kein Keller mithalten konnte sondern eher irgendwo darunter zu suchen war. Und Shanaya selbst, die nicht unbedingt schlechte Laune hatte, gut war sie aber bei langem nicht. Sie war so angespannt wie schon lang nicht mehr. Immer wieder stellte sich ihr still die Frage, ob es etwas geändert hätte, wenn Lucien ihr früher von dem Treffen mit ihrem Bruder berichtet hätte. Die Antwort war immer wieder die selbe. Es hätte nichts geändert, sie wären trotzdem genau jetzt hier. Auf der Suche nach den drei Verschwundenen. Unter normalen Umständen wären für die Schwarzhaarige nur zwei von ihnen wichtig gewesen, aber auch Soula sollte nicht ihrem Bruder zum Opfer fallen. Immerhin bekam sie von Lucien eine Zusammenfassung, was ihr Plan war, wohin ihr Weg sie führen würde. Sie hatte das Ganze nur mit einem Nicken kommentiert und keinerlei Widerspruch erhoben. In dieser Taverne anzufangen war sicher eine gute Idee, auch wenn die junge Frau am liebsten selbst die gesamte Stadt durchsucht hätte. Sie gab nicht viel Vertrauen auf die Anderen, überzeugte sich lieber selbst von jedem möglichen Hinweis, auf den sie stoßen konnten. Da sie sich aber nicht teilen konnte, folgte sie ebenso still wie der Captain dem weg der Drei. Dass er zurvor Bláyron erwähnt hatte nahm die junge Frau nur hin, kommentierte es nicht weiter, lieferte dem Söldner nur eine Erklärung, wie ihr Bruder aussah, worauf er achten musste. Und während sie sprach, spürte sie das finstere Kribbeln im Nacken, das einen überkam, wenn man beobachtet wurde.
Das inzwischen vertraute Gebäude war erreicht, lud mit schwummrigem Licht dazu ein, die Taverne zu betreten. Beinahe wie ein kleines Licht der Hoffnung, das darauf hoffen ließ, hier einen Hinweis zu finden. Und sei er noch so klein. Zairym stellte eine Frage, die Lucien davon abhielt die Taverne zu betreten und Shanaya riss sich zusammen, sich nicht an den beiden Männern vorbei zu schlängeln. Sie atmete tief durch, musterte erst den Söldner, dann den Captain. Abwartend. Noch sagte Shanaya jedoch nicht, nickte nur auf die Worte Luciens hin und betrat dann hinter ihm die Taverne. Sofort suchte ihr Blick automatisch nach bekannten Gesichtern, nach Jemandem, der zu ihnen hinüber blickte. Sie blieb zwei Schritte von der Tür entfernt stehen, sodass Zairym ihnen folgen konnte. Aber sie schwieg weiter, beobachtete, suchte.
Ihre hellen Augen blieben einen Moment auf dem Wirt hängen, musterten sein Gesicht. Dass heute er hier stand konnte gut und schlecht sein. Ohne die Aufmerksamkeit jetzt wieder vom offenen Schankraum abzuwenden, richtete die Schwarzhaarige sich an Lucien. Sie nickte in die Richtung des Wirtes.
„Bei ihm kommst du mit Gold nicht unbedingt weit. Versuch es eher mit einem Informationstausch, auch wenn du dir etwas ausdenkst. Er ist leichtgläubig und sehr am Stadtgeschehen interessiert, das dürfte dir also recht leicht fallen.“
Kurz richtete die junge Frau den Blick zu ihrem Captain herum, ein Lächeln auf den Lippen, das jedoch nicht ihre Augen erreichte. Ihr war nicht nach einem wirklich Lächeln zumute, aber trotzdem hatte es sich auf ihre Lippen geschlichen. Dann richteten sich ihre Augen auf den Söldner, musterten ihn einige Momente.
„Hast du genug Gold dabei?“
Ohne auf eine Antwort zu warten griff Shanaya in ihre Tasche, holte ein kleines, ledernes Beutelchen hervor und wollte es im ersten Moment in Zairyms Richtung werfen, entschied sich dann aber doch dafür, es ihm schlicht entgegen zu halten. Sie hatte sich in der Eile des Aufbruchs genug in die Tasche gesteckt, genau für solche Fälle. Ob der Söldner das Geld nun wirklich für Informationsbeschaffung gebrauchte oder für seine Freizeit aus dem Fenster warf war ihr dabei vollkommen egal.
Mit dem nächsten Atemzug wandte die Schwarzhaarige sich herum, wollte sich in Bewegung setzen, um irgendetwas heraus zu finden. Aber sie hielt noch einmal inne, richtete ihre Aufmerksamkeit zuerst auf Zairym.
„Wir finden sie.“
Tiefsitzende Überzeugung schwang in ihrer Stimme mit, spiegelte sich in dem Ausdruck auf ihrem Gesicht wieder. Als sie den Blick zu Lucien herum wandte noch untermalt von einem jetzt ehrlichen, sanften Lächeln. Voller Zuversicht. Sie würde nicht ohne die drei zurück kehren. Ein Versprechen, dass sie nicht aussprechen musste. Und damit wandte sie sich schließlich dem Schankraum zu, aufmerksam jeden einsehbaren Winkel des Schankraums überprüfend.
Lola Clay ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Ritu geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 21 Streifzügen in 6 Tavernen.
Habseligkeiten
Rotes Bandana
Zwille + ein paar Steinchen
Umhängetasche mit Kräuter und einem Messerchen
Tarot-Karten
Körperliche Verfassung
Eine leichte Persönlichkeitsstörung ist nicht aus zu schließen. Der Drache in ihrem Kopf redet mit ihr.
Füße sind immer Dreckig und haben ab und zu Splitter
Lola war abgelenkt von dem neuen tierischen Begleiter ehe sie sich wieder den Theorien um das Verschwinden der Frauen widmete. Während sich die Männer austauschten glitt ihr Blick durch die Dunkelheit der Gassen und wieder zu ihren beiden Begleitern. Gerade als sie ihre Meinung dazu geben wollte brachte Liam die Marine ins Spiel. Ein unangenehmes stechen zog durch den Magen der jungen Frau und sie holte tief Luft, schloss kurz die Augen und bemühte sich nicht ihre Erfahrungen mit den drei vermissten zu vermischen. Ihre Lippen wurden schmaler und fast weiß, so stark presste sie diese aufeinander.
"Die Marine hat sie nicht..." sie versuchte sich mit der Aussage selbst zu beruhigen und Liam zu zustimmen. Auch diesem schien es bei dem Gedanken absolut nicht gut zu gehen. Was sie voll und ganz verstand. Liam schien an der einen Frau mehr zu liegen. Sie hatte solche Reaktionen bei verzweifelten Kunden schon gesehen die jedes Mittelchen haben wollten um eine geliebte Person zu retten.
"Um drei Frauen zu entführen braucht man denke ich ein paar Personen, oder? Und wenn die auch noch wehrhaft sind, braucht man sogar noch mehr. Oder man braucht entsprechend Kräuter um drei Frauen zu betäuben und ruhig zu halten." sie ging im Kopf die möglichen Kräuter durch und wie viel man etwa brauchen würde. Die Mengen war jetzt nicht Haushaltsüblichen mengen. Auch wenn man sie länger mit Ölen, oder so betäuben wollte bräuchte man die entsprechenden Kräuter und einen der sich mit sowas auskannte oder man gab die Sachen in Auftrag. Das wäre definitiv etwas, was man verfolgen konnte. "Und wenn man das über eine...längere Zeit..." die beiden schienen in der Gasse etwas entdeckt zu haben. Eine der Vermissten!? Verletzt!?
Ohne groß daran zu denken, dass es auch wer Fremdes sein könnte oder eine Falle, drückte sie sich an den beiden Männern vorbei und ging ein paar Schritte in die Gasse. Die Augen zu schlitzen zusammen gekniffen gewöhnten sie sich langsam an die Dunkelheit. Fast mit ein bisschen entsetzen sah sie den Mann, der an der Hauswand lehnte. Der Schweiß stand auf seiner Stirn und die Gesichtsfarbe hatte sie der hellen Wand, an der er lehnte angepasst. Ihr Blick versuchte in der Dunkelheit was zu erkennen, auf die Distanz. Doch sie musste näher ran. Schritt für Schritt ging sie näher. Der dunkle Fleck auf dem Bauch stach nun hervor und auch die unpassende Mischung aus Haut, hellem Stoff und dunklem Stoff passte an der Hand nicht. Lola runzelte ihre Stirn und sah die Gasse weiter runter. Sehen konnte sie nichts weiteres.
"Er ist verletzt!", sagte sie ernst, halb über die Schulter und ging neben der Person in die Hocke. Hand war jetzt nichts wo sie sich große Sorgen machte, der Bauch war ein Ort wo viel mehr passieren konnte. Je näher sie kam desto schwerer und prägnanter wurde der Geruch von Blut in der Luft. Lola griff in ihre Tasche und zog einen der Verbände raus, den sie in die Tasche gestopft hatte. Tief atmete sie nochmal durch und zog die Reste des Oberteils zur Seite. Schnell legte sie ein paar Streifen des Verbands übereinander um ein paar lagen über einander zu haben. Dieses Polster drückte sie dann auf den Bauch und sah zu den anderen zurück. Würden sie zur Hilfe kommen? War in so einer Welt nicht jeder sich selbst der nächste? Sie schluckt und hoffte das sie den Mann hier nicht einfach qualvoll sterben lassen würden.
[ Liam, Niloc, Ceallagh | Gasse im Gesundheitsviertel ]
Niloc Vandos ist 37 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Lhîrdena geboren. Dieser mutige Pirat reist als Fremder durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 5 Streifzügen in 1 Tavernen.
Habseligkeiten
Eine Pistole mit nur einer Kugel und ein Dolch
Atmen. Ein und aus. Mit dem Schmerz in Wellen. Den Kopf hatte er an die dreckige Hauswand der Gasse gelehnt, während er langsam und quälend die Sekunden nach oben zählte, um sich vom Stechen abzulenken. Vierhundertdreiunddreißig, Vierhundertvierunddreißig. Allmählich wurden die Schmerzen erträglicher, wurden pochender wie ein alter Freund, der zu Besuch kam. Ein Freund, den er mit einem Lächeln begrüßen konnte, weil er ihn kannte. Jedes Mal anders und doch niemals unbekannt. Mit einem weiteren Stöhnen löste er sich aus seiner Trance und löste den Druck seiner gesunden Hand auf die Stichwunde auf seinem Bauch etwas. Die Veränderung brachte eine kurze Welle Schmerz zurück, aber er konnte hier nicht länger untätig im Dunkeln sitzen. Atmen. Lächeln. Er war sein Freund.
„Shhhhh.“, versuchte er, den Schmerz zu beruhigen, als wäre er ein Kind, das sich ängstlich unter einem Bett versteckte. Doch er reichte ihm die Hand, um gemeinsam Kraft daraus zu ziehen.
Als er sich nun nach vorne beugte und sich langsam an der Wand hochdrücken wollte, wurde er jäh wieder ächzend in die Knie gezwungen. Dieser Bastard hatte gut gezielt, das musste er ihm lassen. Umso überraschter wäre dieser Schweinehund, wenn er ihm wieder gegenüberstehen würde, um sich zu revanchieren. Niloc ließ von der Wunde an seinem Bauch ab, um in seinen Taschen nach weiteren Utensilien zu suchen, sodass ihm der Schein der Laternen erst auffiel, als er ihn in den Augen blendete. Dann eine Stimme, die sich nach ihm erkundigte, fremd und vorsichtig. Er musste sich nicht mal sehr zu einem Lächeln zwingen, als er von seiner Suche abließ. Seine Taschen waren leer. Soweit hätte er vorher denken müssen.
„Och, nur eine Schramme.“, rief er zurück, das hörbare Lächeln in seiner Stimme deutlich schmerzverzehrt. Einatmen, ausatmen. Er sah, wie der Feuerschein näher kam. „Aber vielleicht könntet Ihr mir mit einem oder zwei Tüchern aushelfen. Meines ist bereits in Verwendung.“
Er bemühte sich um die übliche Freundlichkeit in seiner Stimme. Doch sein Tonfall ließ vermuten, dass nicht alles so schön war, wie er es sich gerade malen wollte.
„Und wenn Ihr vielleicht Nadel und Faden hättet? Ein Fläschchen Alkohol? Im besten Fall zwei – eine zur äußeren und eine zur inneren Anwendung.“
Aber nur, wenn es keine Umstände machte. Er warf einen Blick auf die kleine Gruppe, die sich auf ihn zubewegte, musste den Kopf aber recht zügig wieder abwenden, weil das Licht ihn nach all der Dunkelheit unangenehm in den Augen blendete. Somit konnte er das bekannte Gesicht zwischen ihnen nicht auf Anhieb erkennen. Umso überraschter war er, als eine der Gestalten plötzlich näher war als er erwartet hatte. Niloc drückte sich an die Wand, um sich etwas aufrechter hinzusetzen. Die Laternen von hinten umrandeten ihre Umrisse und verrieten anhand der zierlichen Gestalt, dass es eine weibliche Gestalt war. Der Händler versuchte, etwas von ihren Gesichtszügen zu erkennen. Ihre Haare waren hell. Er kannte sie nicht. Mit einem leisen Ächzen zuckte er zusammen, als sie ihn berührte, den Stoff von seiner Wunde zog und sie mit neuen Fetzen bedeckte.
„Miss, wirklich, macht Euch wegen mir doch nicht die Finger schmutzig.“, stöhnte er gedämpft.
Er schob die gesunde Hand zurück auf die Wunde, um sie von ihrer selbst auferlegten Pflicht zu entbinden, sie abzudrücken.
[ Liam, Lola, Ceallagh | Gasse im Gesundheitsviertel ]
Aric Rackham ist 30 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Asanu geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 19 Streifzügen in 6 Tavernen.
Geduldig wartete der Wahrsager, bis die Panik im Gesicht der jungen Frau etwas nachließ, sie wieder zu Atem kam und sich endgültig gesammelt hatte. Dabei versuchte er sie nicht direkt anzustarren,sondern ließ seinen Blick immer wieder über die Gasse schweifen. Immer wieder gingen unterschiedliche Menschen an ihnen vorüber, doch keiner schien besonders von den beiden Notiz zu nehmen. Auch verhielt sich niemand deutlich auffällig. Aric schloss daraus auch, dass ihre Panik nicht daher rührte, dass sie von irgendjemanden verfolgt wurde. Zu seiner Theorie passte auch, dass die junge Frau sich nicht dauernd umsah, sondern ihren Blick in seiner Richtung hielt. Möglicherweise hatte sie also etwas anderes so aus der Fassung gebracht. Der Moment, in,welchem sich ihr Körper etwas entspannte, ließ auch den Braunhaarigen etwas aufatmen. Scheinbar erinnerte sie sich an ihn und er musste nicht befürchten der nächste zu sein, vor dem sie sich fürchtete. Und zu seiner Überraschung sprach sie ihn sogar mit seinem Namen an. Und erklärte auch gleich noch den Grund für ihre Disposition. Der Wahrsager nickte verständnisvoll, während sie nach und nach mehr ihrer Fassung zurückzugewinnen schien.
„Bisher habe ich noch nicht alle kennengelernt, aber die große Frau sagt mir natürlich etwas.“
Wobei seine Gedanken bei dem Namen der Frau zuerst zu einer deutlich kleineren Blondine wanderten. Doch gestattete Aric sich diesmal nicht, dass diese Richtung weiter eingeschlagen wurde. Er wollte sich nicht schon wieder vorstellen, was der Captain gerade durchmachen musste, auch wenn die Namen noch so gleich klangen.
„Wo hast du die beiden denn verloren? … Wir sind aktuell in den Außenbezirken“
Beantwortete er auch gleich ihre leise gemurmelten Worte. Wieder ließ er seinen Blick über die kleinen goldenen Lichter schweifen und seufzte leise. Im Gegensatz zu der Frau vor ihm schien er entspannt. Als könnte den jungen Mann nichts aus der Fassung bringen. Als wüsste er nicht um die verschwundenen Frauen. Doch trügte dieser Schein natürlich, auch wenn die goldenen Lichter seinen Geist auch deutlich beruhigten. Die Schönheit des ganzen Festes brachte den Wahrsager selbst in eine fröhliche Stimmung. So ganz genau konnte er es auch nicht erklären, doch nun erschien wieder ein fröhliches Lächeln auf seinen Lippen.
„Darf ich dich noch nach deinem Namen fragen, bevor wir uns auf die Suche begeben? Leider konnte ich mir bisher noch nicht alle merken.“
Zugegeben, es war eine kleine Lüge, denn hätte er ihren Namen schon gehört, dann hätte sich sein Gehirn diesen auch gemerkt. Doch Aric empfand es als deutlich höflicher diese Lüge zu benutzen, statt zuzugeben, dass er sich bisher einfach anderen Dingen zugewandt hatte. Wie lernen, auf einem Schiff zu laufen, ohne sich selbst zum kompletten Narren zu machen. Auch war es für ihn selbstverständlich, dass er der jungen Frau dabei helfen wollte die beiden vermissten Begleiter zu finden. Dabei kam ihm nicht in den Sinn, dass vielleicht ihre beiden Begleiter sie auch suchen würden und sie sich gegenseitig immer wieder verfehlen könnten, bis sie irgendwann erschöpft zum Schiff zurückkehren würden. Auch die Tatsache, dass die beiden nun die Zeit nutzen könnten, um nach den vermissten Frauen zu suchen übersah der junge Mann vorerst. Dabei hätten sie nun eine gute Verschleierungsstrategie. Während sie offensichtlich nach Runár und Tali suchten, könnten sie unbemerkt auch nach den andern suchen.
Cassy Rice ist 20 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Caréza geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 18 Streifzügen in 6 Tavernen.
Habseligkeiten
2 Kurzdolche, ein Amulett, ein geflochtenes Lederarmband
einen Rucksack: zwei Garnituren Wechselkleidung,simple Hygieneartikel, ein Trinkbehälter, 2 Seile, ein Verband,ein Geldbeutel aus Leder
Ganz gleich wie sie es drehten und wendeten, es war ein Fakt, dass sie zu wenig Personen waren, um alles überblicken zu können. Egal was sie tun würden, irgendetwas würde ihnen sicher entgehen und sie konnten nur hoffen, dass es nichts Wesentliches war. Oder besser gesagt, dass es nichts sein würde, was das Leben der drei vermissten Frauen unnötig noch weiter in Gefahr brachte. Allerdings wussten sie ja nicht einmal, ob die drei Frauen wirklich in Gefahr waren. Wäre ja irgendwie schon Ironie, wenn sie sich hier alle sorgten, versuchten Pläne zu schmieden um sie zurück zu holen und sie einfach nur einen Rausch irgendwo ausschliefen. Ja, das war nach so langer Zeit wirklich eher unwahrscheinlich, aber das Leben spielte eben nicht nach einem Spielplan oder so wie man es wollte und manchmal machte man sich eben auch zu Unrecht Sorgen und in diesem Falle wäre es irgendwie schön, wenn es so wäre. So dachte zumindest Cassy. Ihr wäre es lieber, wenn das Ganze ein glimpfliches Ende nehmen würde, über das sie vielleicht irgendwann sogar schmunzeln könnten, als wenn es so ernst Enden würde, wie es aktuell den Anschein machte.
Bisher hatte sie auch noch nicht zu jedem der Crewmitglieder wirklich eine Beziehung aufbauen können. Ja, sie war nun eine ganze Weile an Bord. Sie hatte ihre Aufgaben, funktionierte und trat den anderen stets freundlich und hilfsbereit entgegen. Das alles sorgte dafür, dass ihr noch keiner seltsam gekommen war, oder dass sie sich irgendwie unwohl auf der Sphinx fühlte. Aber es fiel ihr komischerweise schwer, in engere, tiefgründigere Gespräche mit den Mitgliedern einzusteigen. Nie wusste sie wirklich, wie sie auf die Menschen zugehen sollte. In der Öffentlichkeit konnte sie das. Zu einer Masse sprechen, oder die Musik für sich reden lassen, war kein Problem. In einer Gruppe frei zu sprechen war auch absolut okay und dort wirkte sie auch stets Selbstbewusst und extrovertiert, aber mit irgendjemandem alleine war es dann doch anders. Komplizierter. Schwieriger. Vielleicht weil sie nichts falsches sagen oder tun wollte. Vielleicht weil sie Angst hatte, das Schiff schneller wieder verlassen zu müssen, als es ihr lieb war. Vielleicht hatte sie aber auch ganz andere Gründe. Sie wusste es nicht genau. Was sie aber wusste, war, dass es ihr tierisch auf die Nerven ging. Ja, Cassy war oft genervt von sich selbst, zeigte das nur eher selten.
All das spielte Hier und Jetzt aber keine Rolle. Der Marktplatz kam immer näher, sie wegten ihre Möglichkeiten ab und wenn sie es genau betrachteten, so viele waren das gar nicht. Die Zeit spielte gegen sie, die Lichtverhältnisse durch die Finsternis ebenso. Sie mussten Handeln nicht planen und doch fragte Tarón sie danach, was ihr mit der Menge denn so vorschwebte. Wirklich etwas schwebte ihr nicht vor, aber es konnte eben durchaus von Vorteil sein, wenn Menschen einfach im Weg standen.
”Nunja, wenn dort viele Menschen stehen, die mir in dem Moment zuhören, also sich vielleicht zu einer Art Menschenpulk zusammenstellen, dann könnten sie für jemanden, der flüchtet, ein Hindernis darstellen, was uns wiederum helfen kann.”
Meinte sie dann und zuckte mit den Schultern.
”Auf der anderen Seite ist natürlich dieser Pulk für uns unter Umständen genauso ein Hindernis, wenn wir nicht dadurch kommen um jemandem zu folgen.”
Ergänzte sie dann. Aber eigentlich war es sowieso egal, sie mussten das tun, was in dem Augenblick als das Richtige erschien. Sie hatten den Anfang geplant, würden sich positionieren und dann, nun ja, dann würde sich sowieso der Rest von selbst ergeben. Da waren zuviele Variablen im Spiel als das man sie wirklich hätte planen können und für ein großes Hätte-Würde-Wäre-Wenn hatten sie nun wirklich keine Zeit.
Nachdem Tarón nun einige Möglichkeiten wie die Treppe und den Balkon erwähnt hatte, war es Alex, der das Wort ergriff. Er würde die Verfolgung direkt aufnehmen, sie würde versuchen weiterhin Auffälligkeiten in der Menge zu erkennen und Tarón? Nun, der würde das, was auch immer unvorhergesehen passieren würde, vermutlich abfangen müssen. Der Aussage, dass die Treppe wesentlich sinnvoller erscheinen mochte als der Balkon, gerade auch was das davon wegkommen anging, stimmte die Blondine zu.
”Nun gut. Dann haben wir ja unseren Rahmen und müssen nur hoffen, dass es nicht zu chaotisch wird und am Ende umsonst war.”
Bemerkte sie dann noch, weil das eben auch eine Möglichkeit war, die ihnen blieb. Vielleicht war der Marktplatz nahezu leer. Vielleicht wusste tatsächlich niemand etwas, oder aber derjenige, der ihnen vielleicht einen Hinweis liefern konnte, würde gar nicht die Flucht ergreifen sondern so tun als wäre er genauso unwissend wie der Rest. Sie wussten es nicht, aber sie würden es bald erfahren und dann konnten sie immer noch sehen wie es weiterging.
× seems like all i'm worth is ×
what i'm able to withstand
Rúnar Rúnarsson ist 22 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Andalónia geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 55 Streifzügen in 15 Tavernen.
Habseligkeiten
Harpune • kleine Stofftasche: Briefpapier, ein wenig Kleingeld, Kamm, Rasiermesser • Halstuch, Hemd, Weste, Mantel, Kniehosen, Lederstiefel • vergoldeter Ehering, vergoldeter Siegelring
Mit jeder Sache, die Dahlamon Tali tat oder sagte, stieg die Intensität dessen, wie Rúnar sich in ihrer Gegenwart fühlte. Er konnte es nicht richtig beschreiben -- einerseits fühlte er sich bei ihr sicher, weil sie -- keine Ahnung -- irgendeine Art von Ausstrahlung hatte, die ihm dieses Gefühl gab, aber auf der anderen Seite hatte er das Gefühl, dass er durchgehend auf seinen Rücken aufpassen musste, damit sie ihm nicht bei der nächsten Gelegenheit ein Messer hineinstecken und ihn in der nächsten dunklen Gasse verbluten lassen würde.
Womit er ihr bestimmt Unrecht tat. Das Schlimmste, das vermutlich passieren konnte, war, dass sie ihm was von diesem ekelhaften Kautabak anbot und er nicht nein sagen konnte, weil ... sie eben so war, wie sie war.
Verwirrung begann jedoch das Gefühl zu übertünchen, als er sich jedes Schild und dergleichen ansah, das sie sich ansah. Auf keinem davon aber war ein Vogel zu sehen und er wusste eigentlich auch gar nicht, ob sie nach einem Vogel suchte oder einfach glaubte, überall einen zu sehen.
Rúnar seufzte, rieb sich die Augen. Weil Harald nun auch noch anfing der Riesin nachzusprechen (wenn auch mit weniger Nuancen in seiner Aussprache) und sie sich beide im Gegentakt echoten. Aber Rúnar nahm es einfach hin. Auch, als Dahlamon Tali sich entschloss, nun eine Katze zu verfolgen. Rúnar wusste wieder nicht, was sie meinte -- wie kryptisch konnte ein Mensch eigentlich sein? (Ha. Falls sie überhaupt ein Mensch war. Nein, danke. Darüber wollte er gar nicht erst anfangen nachzudenken.) Aber dann war sie schon weg -- in der dunklen Gasse verschwunden -- als sei sie selbst ein Schatten.
Er drehte sich um. Isala hatte schon länger nichts mehr gesagt. Weil sie nicht mehr da war, wie er feststellte.
Sein Herz sank so tief, dass es gefühlt auf dem Boden aufprallte. Für einen Moment konnte er nicht anders, als einfach nur stehen zu bleiben, auch, wenn er Dahlamon Talis Aufforderung gehört hatte. Hatte Isala sich verabschiedet und er hatte es einfach nur nicht mitbekommen? Würde er Dahlamon Tali zutrauen, sich nicht darum zu scheren, wenn Isala direkt unter ihrer beider Nase entführt worden wäre? Ergab es überhaupt Sinn, sich diese Fragen zu stellen?
Nicht wirklich.
Er wusste faktisch, dass die Stadt nicht weniger belebt war als im Tageslicht, trotzdem fühlte es sich so an, als wäre nichts um ihn herum, außer die Schatten -- und als wäre die Laterne, die ihren Lichtkreis um ihn zog, der einzige Anker an dem er sich festhalten konnte.
"Vogel!"
Haralds Kommentar riss Rúnar aus seiner Trance.
"Ja, danke für deinen wertvollen Beitrag", murmelte Rúnar. Dann konnte er es sich abringen, in die Schatten vorzudringen, in denen Dahlamon Tali verschwunden war.
{ im Handwerksviertel | Isala ab | mit Dahlamon Tali und Harald (Haustier) | schauen sich Schilder an Häusern, etc. an | Dahlamon Tali ab | folgt Dahlamon Tali }