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Wild World
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#1
Wild World
04.05.1822
Sphinx
Wild World
Früher Abend des 04. Mai 1822
Rúnar Rúnarsson, Shanaya Árashi & Tarón Valur

Wie immer blieb der noch jungen Crew nicht viel Zeit, sich auszuruhen. Sie hatten übereilt von der Insel aufbrechen müssen, so sehr manch einer auch einen Moment länger gebraucht hätte. Jetzt waren sie schon einen Tag wieder auf See, mussten sich alle so gut es ging zusammen reißen – und sofern die Verletzungen es schon wieder zu ließen. Es war eine Nacht vergangen, für viele noch nicht genug Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Aber das würde schon werden. Es gab ja auch genug Neue, die mit anfassen konnten. Ob sie nun dauerhaft bleiben würden oder bei der nächsten Insel wieder verschwanden.
Und genau einer dieser neuen war jetzt ihr Ziel. Mit suchendem Blick trat sie an das Deck, ein gut gelauntes Lächeln auf den Lippen. Es gab da diesen einen Mann, den sie gerade suchte. Er war groß, älter als die meisten anderen hier. Und da war er, auf seiner Schulter das eigentliche Ziel ihrer Begierde. Der Fremde war nebensächlich, aber die Echse auf seiner Schulter hatte ab dem ersten Moment das Interesse der jungen Frau geweckt. Ohne ein Geheimnis daraus zu machen, was ihr Ziel war, trat sie auf den Blonden zu, blieb direkt neben ihm stehen und warf nur einen kurzen Blick in sein Gesicht ehe sie eine Hand hob und die Schuppen des Tieres berührte.

Sieht je nach Licht ganz schön giftig aus.“

Die Echse hatte eine ungewöhnliche Farbe, die einem nicht oft bei einem Lebewesen begegnete. Umso mehr Neugierde schwang in Shanayas Stimme mit, während sie den Körper des Tieres ausgiebig musterte.
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
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#2
Tarón hatte sich selbst nur wenig Erholung gegönnt seit das Drachenschiff den verfluchten Hafen der kleinen Insel hinter sich gelassen hatte. Zu wichtig war es, dass der Crew, der er sich nun verpflichtet hatte, nicht umgehend die nächste Katastrophe drohte und eventuelle Verfolger aufholten – welcher Art auch immer. 

Für den Moment schien alles sicher – doch spätestens nachdem er die Situation im Geiste noch einmal durchgegangen war, wurde überdeutlich, dass niemand einen solchen Aufriss veranstaltete, wenn es ihm nicht verdammt ernst war seine Beute auch wirklich zu erlegen. Dies war eine Atempause – nicht das Ende.

Wahrscheinlich hatte er sich wirklich die ungünstigste Mitfahrgelegenheit aller Zeiten ausgesucht.

Aber für Reue war es zu spät, also würde er tun was er konnte, um seinen Teil zu leisten und das hieß im Moment sich nützlich zu machen, wo immer er konnte, damit der angeschlagene Teil der Crew etwas Erholung fand.

Nachdem es aktuell jedoch ruhig aussah und die wichtigsten Tätigkeiten vorerst erledigt schienen, gönnte sich auch der Falke einen Gang runter zu schalten und hatte sich einer Reihe von Tauen angenommen, die er auf Mängel überprüfte und reparierte.
Die sich nähernden Schritte der „wütenden Frau“ ließ ihn von seiner Arbeit aufblicken. Er warf ihr einen leicht fragenden Blick mit angedeutetem einseitigem Lächeln zu, wartete aber ab, was sie wollte.

Und sie ließ ihn nicht lange auf eine Antwort warten: Calwah – natürlich. Die Echse erregte permanent mehr Aufmerksamkeit, als gut für sie beide war. Und doch musste Tarón schmunzeln, als die Frau das von der Sonne noch warme Schuppenkleid streichelte und die Echse ihr daraufhin neugierig den Blick zuwandte.

„Eher je nach Laune.“

Antwortete der Falke und ließ Calwah mit einem Anspannen der Schultermuskeln ein Stück hüpfen, was der Taschendrache mit einem empörten Fauchen in Richtung seines Gesichtes quittierte. Tarón lachte leise.

„Die Zähne sind das Einzige vor dem man sich hüten muss – auch wenn er Ratten und Fisch einem Finger vorzieht.“
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Crewmitglied der Sphinx
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#3
Rúnar hatte den ganzen Mittag verschlafen. Er war zwischendurch aufgewacht -- wenn sich eine der anderen bewegt hatte, wenn das Pochen in seinem Arm zu stark wurde, wenn der Holzkörper des Schiffs zu laut geknarzt hatte -- aber er hatte einfach gewartet, bis er von allein wieder eingeschlafen war. 

Irgendwann wurde er unleidig, auch, wenn er am liebsten weiter liegen geblieben wäre, am liebsten bis sie im nächsten Hafen ankerten und er sich die nächste Mitfahrgelegenheit suchen könnte -- er hatte noch nicht einmal gefragt, wohin die Reise überhaupt ging. Dann wiederum -- vielleicht sollte er einfach bleiben. Bevor er wieder niemanden fand der ihn mitnahm. Und rein logisch gesehen setzten sich Piraten tendenziell kurzzeitige Ziele. Sicherlich (oder hoffentlich) würde eines davon irgendwann Andalónia sein.

Seine Gedanken machte ihn noch unruhiger. Er kletterte -- nein, fiel fast aus der Hängematte, taumelte kurz, und fing sich doch wieder. Dann ging er hoch auf Deck. Ein leichter Wind zog an seinen Haaren und an seinem Hemd. Mantel und Weste würde er erst wieder anziehen, wenn sie ordentlich gewaschen waren und auch auf Schuhe verzichtete er, solange sein Fuß noch weh tat.

Er sah sich um und die ersten, die ihn sein Blickfeld fielen waren eine Frau, die aussah wie das Subjekt eines Gemäldes und ein Mann, der aussah wie der Held eines Abenteuerromans. Als er auf die beiden zuging, bemerkte er dass der Mann eine riesige Echse auf seiner Schulter hatte, welche sich gerade offensichtlich an der Aufmerksamkeit der Frau störte. Rúnar musste lächeln, auch wenn es ihm einen Stich ins Herz gab. Er vermisste Rökkur.

"Entschuldigung, darf ich euch kurz stören?" fragte er. 
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#4
Shanaya hätte keinen Grund gebraucht, um sich zu einem der Neulinge zu begeben. Sie war neugierig und das sollten sie ruhig wissen, immerhin wusste sie sehr gern, mit wem sie sich auf einem Schiff befand. Trotzdem war diese Echse eine willkommene Aufhängung für ein Gespräch. Das passierte dem Mann sicher öfters, aber darüber machte sich die junge Frau keinerlei Gedanken. Viel mehr konzentrierte sie sich auf die blauen Schuppen des Tieres, das den Kopf zu ihr herum wandte. Nur kurz huschte ihr blauer Blick zu dem Mann herum, der von der Laune der Echse sprach. Mit einem leicht fragenden Ausdruck hob sie eine Augenbraue, erwiderte den Blick des Fremden dann doch einen Moment länger.

Er ändert mit seiner Laune die Farbe?“

Das rief vollkommen neue Möglichkeiten hervor. Was brauchte es, um eine Echse zu erzürnen? Sie glücklich zu machen? Und was für Emotionen hatte solch ein Tier überhaupt? Wenn der Mann bei der Crew blieb würde sie genug Zeit haben, um genau das heraus zu finden. Der Mann bewegte die Schulter, die Echse fauchte, es schien sich jedoch noch Nichts an ihrem Schuppenkleid zu ändern. Interessant. Dieses Interesse spiegelte sich auch in ihren blauen Augen wieder, mit denen sie nun wieder zu dem Mann blickte, der erklärte, dass die Echse andere Dinge als Finger bevorzugte. Dann würde sie sich ja sicher mit Sineca um die Ratten an Bord kümmern. Davon hatten sie immerhin genug.

Da du noch alle Finger hast, glaube ich dir das einfach Mal.“

Ein amüsiertes Lächeln galt dem Älteren, als Schritte und eine Stimme hinter ihr erklangen. Eine fremde Stimme, die Shanaya kurz blinzeln ließ, ehe sie sich herum wandte und dem fremden Mann entgegen blickte. Wobei Mann... vielleicht war das zu viel gesagt. Er wirkte ein wenig jungenhaft. Dazu trug er feine Kleidung. Ob er wohl wusste, wo er sich hier befand?

Wenn du mich nicht langweilst, sicher.“

Ein amüsiertes Lächeln galt dem zweiten Fremden. So hatte sie zwei Neue an einem Platz – damit sparte sie sich, einen von ihnen irgendwann anders aufzusuchen.
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#5
„Nach Laune und nach Jahreszeit. In zwei drei Monaten wird er Stellenweise rot wie ein gekochter Krebs sein.“

Er erwiderte ihren Blick mit einem amüsierten Lächeln. Ihre Augen strahlten ihre Neugier offen aus und Tarón fragte sich wie alt sie wohl war. Dass an Board so gut wie jeder offensichtlich jünger, als er selbst war, war ihm schon aufgefallen, doch das tatsächliche Alter war oftmals schwerer zu schätzen als gedacht. Die Zeit kräuselte sich merkwürdig um die Umstände und Erfahrungen der Menschen.

„Bisher war ich schnell genug.“

er zwinkerte ihr leicht und verschmitzt zu. Und das stimmte sogar. Grade am Anfang ihrer Bekanntschaft hatte die Echse durchaus versucht ihn zu beißen.

„Er heißt Calwah – und ich bin Tarón.“

Stellte er sich und die Echse vor, die nun um seinen Nacken herumwanderte, um von der anderen Schulter aus eine sich nähernde Person in Augenschein zu nehmen.

 
Taróns Blick glitt zu dem etwas blass wirkenden jungen Mann, dessen vornehme Kleidung an Board dieses Schiffes und inmitten der übrigen Besatzung seltsam und fehlplatziert wirkte.
Der Falke kam nicht umhin das kurze Aufwallen von Misstrauen in sich selbst zu bemerken – wie er es immer empfand, wenn er es mit Menschen aus „gehobenen Schichten“ zu tun bekam. Ob dies auf den jungen Mann tatsächlich zutraf oder nicht war eine andere Sache. Doch Taróns Augen musterten den Blassen etwas zu genau – und etwas zu kalt. Dennoch rang er sich ein Lächeln ab, verbannte die vorsichtige Distanz jedoch nicht aus seinen Augen.
Die junge Frau antwortete dem Neuankömmling bereits und Tarón kam nicht umhin angesichts ihrer frechen Art den Mund zu einem schiefen Lächeln zu verziehen, das im Gegensatz zu dem vorherigen bis in seine Augen reichte.

„Offenbar bist du schon dabei, hm?“

Erwiderte er dem Blassen nicht unfreundlich und rang sich dazu durch, ihm eine Chance einzuräumen. Wie er selbst schien auch er neu an Board – ein Gestrandeter der Umstände.







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dabei seit Jun 2019
#6
Rúnar bemerkte, wie die beiden ihn ansahen -- offenbar seine Kleidung musterten. Er vermied es, an sich herunter zu sehen. 

Erst, als er sich in seinem antrainierten Reflex vor den beiden noch unbekannten verbeugt hatte, wurde ihm klar, dass das vielleicht zu viel des Guten war. Er rief sich immer wieder in Gedanken, dass diese Leute hier anderes gewöhnt waren. Oder waren sie das? Er schätzte, dass wenige von ihnen als Piraten geboren waren, da es rein theoretisch -- dadurch, dass es weniger Frauen an Bord von Schiffen gab -- nicht so viele Geburten geben konnte. Also mussten die meisten von woanders hergekommen sein. Aus welchen Verhältnissen jedoch, das konnte man natürlich nicht sagen. 

Er sah den Mann mit der Echse an. Er war auch neu, so viel hatte Rúnar mitbekommen. Plötzlich fühlte er sich unglaublich fehl am Platz. Aber wann war dem nicht so gewesen seit er ein Gestrandeter geworden war. Früher hatte er sich daheim manchmal fehl am Platz gefühlt, aber das war nichts gegen das hier.

Er räusperte sich. "Entschuldigt bitte, es war nicht meine Absicht--" Er räusperte sich noch mal. "Ich bin Rúnar Dagur." Er wandte sich an die Frau. "Ich wollte mich nur erkundigen, welcher der nächste Hafen sein wird, den wir anlaufen. Du--du bist doch die Navigatorin, wenn ich das richtig erfasst habe?"
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dabei seit Nov 2015
#7
Shanaya neigte mit einem Lächeln den Kopf, während sie auf die Worte des Mannes hin noch einen Blick zu der Echse warf, deren Schuppen laut seiner Aussage bald eine andere Farbe annehmen würden. Sie war gespannt, ob sie das zu sehen bekam, ob der Fremde bis dahin bei der Crew blieb. Ein wirklich faszinierendes Tier, das sie sicherlich nicht das erste und letzte Mal in die Gesellschaft des Mannes gelockt hatte. Er stellte sich und die Echse vor und Shanaya hatte es ihm gleich getan, ehe ein Dritter sich zu ihnen gesellt hatte.
Tarón sagte auch noch etwas zu dem Mann mit den hellen Haaren und Shanaya warf ihm einen amüsierten Blick zu. Dann fand der Blasse seine Stimme wieder, er entschuldigte sich – Shanaya unterdrückte mit aller Kraft ein Seufzen – und stellte sich schließlich auch vor. Rúnar. Okay. Noch einmal huschte ihr heller Blick zu Calwah herum, als ob ihre Konzentration sich jetzt wieder auf etwas anderes als den Fremden richtete. Bis sie aus den Augenwinkeln erkannte, dass er sich an sie wandte, sodass sie den Kopf wieder zu ihm herum wandte und seinen teils gestotterten Worten lauschte. Die junge Frau hob leicht eine Augenbraue, überlegte einen Moment, ehe sie zu einer Antwort ansetzte.

Exakt. Und bevor wir uns zu einer größeren Insel begeben, machen wir Halt auf einer kleineren Insel, auf der wir uns Proviant besorgen. Wieso?“

Das letzte Wort kam ein wenig forscher über ihre Lippen, auf denen ein amüsiertes Lächeln lag.

Willst du uns schon wieder verlassen und malst dir deine Hoffnung aus, im nächsten Hafen zu entkommen?“
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dabei seit Oct 2019
#8
Tarón konnte nicht anders, als leise zu lachen, nun, da der adrette Neuankömmling sich auch noch verneigte. Doch irgendwie schaffte es diese deplatzierte Geste das Eis für ihn etwas zu brechen und das Misstrauen des Falken in gütige Amüsiertheit zu wandeln. Auch hier lag es wohl auch am Altersunterschied – und daran, dass der feine Junge hier einfach völlig fehl am Platz wirkte und sich dessen offenbar auch irgendwie bewusst schien. Dann entschuldigte er sich auch noch. Vielleicht war Mitleid doch angebrachter, als Misstrauen…

Dann wandte er sich an die junge Frau, die de Falken kurz zuvor ihren Namen verraten hatte und die hier den Postend er Navigatorin innehatte. Tarón kam nicht umhin in seinem imaginären Notizbuch festzuhalten, dass sie ganz schön was auf dem Kasten haben musste, wenn ihr diese Rolle in so jungen Jahren zufiel. Zwar waren eigentlich fast alle an Board recht jung, doch wenn er sich nicht irrte zählte sie eher zu den jüngsten. Auf jeden Fall hatte sie Biss – und ihre freche Ader bekam auch der blasse Nobeljunge zu spüren. Wenn sie sicher auch noch nicht wirklich losgelegt hatte.

„Tarón.“

Stellte er sich dem Jungen – Rúnar – gleichermaßen vor und musterte ihn nun noch einmal mit einem Schmunzeln und leichtem Schieflegen des Kopfes.

„Hm…scheinst ja zumindest nicht gezielt hier gelandet zu sein. Sonst hättest du andere Garderobe eingepackt.“

Ergänzte er Shanayas Worte über Rúnars vermeintliche „Fluchtpläne“.

Calwah starrte Rúnar von Taróns Schulter her an und züngelte neugierig in seine Richtung.





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dabei seit Jun 2019
#9
Alles klar. Er würde also die Witzfigur hier werden. 

Einerseits konnte Rúnar das ja nachvollziehen. Es lag wahrscheinlich nicht an der Korrelation zwischen den Piraten und wie er sich benahm, sondern wie die Piraten sich benahmen und was er gewohnt war: Was man dachte wurde für sich behalten, Auffälligkeiten oder Ausrutscher wurden vertuscht, und jemand anderem auf den Schlips treten war eine Todsünde, vor allem, wenn man die Person nicht kannte. Hier wurde jeder Schlips anscheinend getrost über Bord geworfen.

Andererseits -- gab es nichts. 

Er schnaubte amüsiert und lächelte -- nahm einen Atemzug um sich zu erklären, aber besann sich dann eines Besseren. Entkommen war ohnehin die falsche Wortwahl. Unter Umständen hätte er etwas ausgehandelt, aber er hatte es extra auf Piraten abgesehen gehabt, damit er nicht ständig eine neue Mitfahrgelegenheit suchen musste. Ob es sich lohnte würde sich noch zeigen. Finanziell tat es das zumindest auf jeden Fall. Emotional und zeitlich würde er wohl mit Unannehmlichkeiten rechnen müssen. Danke für die detaillierte Auskunft, jedenfalls. Sehr hilfreich. "Ich wollte nur einen Überblick über die Situation erhalten." Und damit hatte er gegen seine zweite Regel verstoßen. Keine Geheimnisse. 

Aber er kannte niemanden. Und demnach zu urteilen, wie diese Leute ihm bisher gegenübergetreten waren und der Fakt, dass sie gestern fast alle umgebracht worden waren, ging er davon aus, dass hier die Geheimnisse aus allen Nähten platzten. 

"Ich bin tatsächlich gezielt hier gelandet. Ergeben hat sich das Ziel allerdings nur dadurch, dass mein eigenes Schiff gesunken ist."
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#10
Der Mann mit der Echse auf der Schulter stellte sich dem anderen auch noch vor und Shanaya ließ den Blick kurz zwischen den beiden hin und her wandern, ohne den Kopf zu bewegen. Sie wirkten irgendwie wie Tag und Nacht, was der jungen Frau ein leises Schmunzeln auf die Lippen lockte. Aber auch Tarón schien ihr neues Gegenüber erst noch einmal zu mustern, ehe er sich einen kleinen Kommentar über seine Kleidung nicht verkneifen konnte. Wo er Recht hatte...
Der Blonde antwortete und Shanaya wog leicht den Kopf. Gut, das konnte sie ihm nicht verübeln. Sie selbst wusste gern, wohin es ging. Und wäre es nicht der Großteil ihrer Arbeit gewesen, hätte sie sich diese Informationen sicher irgendwie anders besorgt. Bevor sie nun jedoch antworten konnte, wandte sie sich von den beiden Männern ab, halb zumindest. Sie trat so hinter Tarón, dass sie die Hand noch einmal heben konnte, um der bunten Echse über die Schuppen zu streicheln. So neugierig sie auch auf jedes neue Mitglied der Crew war, egal wie lange es bleiben mochte, lockte dieses Tier jedoch bisher noch am meisten ihr Interesse hervor. Während ihre Finger also sachte über den Körper des Tieres strichen, richteten sich die hellen Augen wieder mit einer prüfenden Miene auf den Blonden. Er war also gezielt auf einem Piratenschiff gelandet?

Ich gehe Mal nicht davon aus, dass dein Schiff vorher unter der Flagge von Piraten gesegelt ist? Wieso suchst du dir also dann ein Piratenschiff?“

Sie überlegte einen Moment, ehe ihre Miene einen hämischen Ausdruck annahm.

Wusstest du nicht, dass wir alle blutdurstige Monster sind, die nur auf Gold aus sind?“ Sie grinste amüsiert. „Vielleicht steht heute Nacht einer von uns neben deiner Hängematte und will dir alles nehmen, was du bei dir hast?“
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