Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Ihre Belustigung nahm im gleichen Maße zu, wie Skadis Nerven wohl langsam rissen. Wahrscheinlich war ihre kleiner Anschlag auf die andere Frau genau im richtigen Moment gekommen. Talin fragte sich einen Augenblick, ob sie vielleicht los lassen sollte. Nur für einen Wimpernschlag. Und ob Skadi dann auf den Mann losgehen würde, weil er sie so entsetzlich annervte.
Aber natürlich ließ sie nicht los, konnte sie auch gar nicht mehr, als die andere ihre Arme um die Blonde schlang. Als würde sie Halt suchen, um ihm nicht eine reinzuhauen, ging es ihr durch den Kopf und sie musste nur noch ein bisschen breiter Grinsen. Eigentlich sollte sie das ganze gar nicht so amüsant finden, wenn sie bedachte, was der Kerl für Äußerungen von sich gab. Wieso glaubte eigentlich jeder dahergelaufene Kerl, Frauen würden durch die Weltgeschichte rennen und mit ihren Brüsten und Hintern wackeln und dabei nicht wissen, dass sie jeder Zeit vergewaltigt werden konnten? Welcher Frau kannte diese Angst denn bitte nicht? Wieso sollten denn alle immer solch dumme, naive Blondchen sein? Sie schielte zu ihren Haaren und seufzte dabei leise. Gut, dass sie dazu noch nichts gesagt hatte. Wahrscheinlich wüsste sie auch nicht, wie viele Männer da draußen rumlaufen, die sie vergewaltigen würden, wenn sie die Chance hatten. Ha, ha. Mit einem leichten, unwirschen Kopfschütteln verscheuchte sie die Gedanken. Etwas, worüber sie ganz sicher keinen Streit anfangen wollte, war dieses Thema.
Dennoch schnalzte sie mit der Zunge und sah den jungen Mann kurz darauf mit einem zuckersüßem Lächeln an. Sie hatte sich ja nicht einmischen wollen, aber das konnte sie doch einfach nur unkommentiert lassen.
„Du brauchst keine Vorstellung, mein Süßer. Du brauchst ganz eindeutig jemanden, der dich flachlegt.“
Wäre es jemand anders, hätte sie sich vielleicht dazu bereit erklärt, aber bei so viel Frustration, konnte das ganze einfach keinen Spaß machen. Wenn das Publikum nur ein bisschen dankbarer wäre, dann würde sie Skadis Berührungen – die Finger die ihren Rücken hinauf strichen – viel...herzlicher entgegen nehmen. So drückte sie sich nur ein kleines bisschen mehr an die andere Frau und vertiefte ihr zuckersüßes Lächeln für Taranis.
„Lass mich überlegen? Überleben ist doch schon mal ein guter Plan, oder? Und darauf hoffen, dass der Zucker nicht zu heftig explodiert?“ Sie blinzelte ihrer Haarfarbe entsprechend und wandte sich dann Skadi mit einem Schmollmund zu. Sie sah ihr ins Gesicht, während sie den leichten Druck an ihrer Seite noch widerstand. „Bist du sicher? Ich dachte du hättest richtig Spaß an dem Gespräch.“, meinte sie im Bühnenflüsterton.
Sie schielte an Skadi vorbei in die Dunkelheit und drückte leicht mit der Hand leicht gegen das Schulterblatt, um sie darauf hinzuweisen, noch nicht zu gehen. Eine Bewegung in einer der schlecht beleuchteten Gassen, hatte sie aufmerksam gemacht und ließ sie die ganze Scharade einfach fortführen. Vielleicht hörte sie auch nur die Flöhe husten, aber wie Skadi schon meinte: Auf weibliche Intuition sollte man sich von Zeit zu Zeit verlassen.
[Vor dem Wirtshaus | zusammen mit Skadi und Taranis]
Taranis Ives ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
„Ich kann dir versichern, dass du voll und ganz im Recht dabei gewesen bist, ihnen die Schwänze dafür abzuschneiden. Du kannst heute Nacht wieder mit ruhigem Gewissen schlafen.“
Er war ja erleichtert, dass die Damen offenkundig um die Gefahren der Welt wussten. Wirklich. Mit naiven Idioten hätte er ungern das Schiff geteilt. Er fragte sich nur ebenfalls, ob sie dieselbe Unterhaltung führten. Wenn Skadi – das war der Name oder? Er beherrschte sie noch nicht alle derart gut, wie er sollte – sagte, dass sie auf einem Schiff ohne derart viele Exmarines längst vergewaltigt worden wäre sprach das dafür, dass sie nicht erwartete, von Marineangehörigen vergewaltigt zu werden oder? Nun, vielleicht hatte er auch einen Teil der Unterhaltung verpasst. Es konnte sein. Er war gereizt, frustriert und wenn er sich schon nicht durch die Weltgeschichte vögeln konnte, wäre eine Prügelei mit einer hübschen Frau vielleicht ein interessanter Trostpreis gewesen. Und am Ende hätte es dasselbe Ergebnis wie ein Knutschfleck auf dem Hals und wir wären wieder beim Anfang… Er hasste sein Leben. Davon abgesehen hasste er es, dass Elian sich ausgerechnet in Rhys hatte verlieben müssen. Es sorgte für DIESEN Scheiß jetzt, dafür, dass Tanis sich nicht einmal verausgaben konnte ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und das, nachdem ihn Träume heimsuchten, die – vollkommen irrelevant waren und nie passiert waren und überhaupt, zwei hübsche Frauen, vor ihm, und den beiden bei irgendetwas zu zu schauen wäre vollkommen in Ordnung gewesen, NIEMAND konnte irgendetwas gegen Voyeurismus sagen. Nicht in dieser Situation.
„Amen.“, er murrte es. Ja. Er brauchte eindeutig jemanden, der ihn flach legte. Oder mit dem man ein paar interessante Dinge im Stehen vollführte. Das war nur tragischerweise keine Option. „Steht nur leider derzeit nicht auf der Karte für mich. Falls es doch nur zur Show kommt, könnte ich sogar für musikalische Untermalung sorgen.“
So sehr er es mochte, dass die beiden Damen in etwa so sprachen, wie Huren – das größtmögliche Kompliment, das er geben konnte, das aber selten als solches aufgenommen wurde – so wenig war es gerade hilfreich. Wenn sie hier am Ende vergiftet oder überfallen wurden, hätte er gerne ein paar Leute an seiner Seite, die damit rechneten und im Idealfall einen Plan.
Talin zumindest schien plötzlich abgelenkt zu sein oder aufmerksam… Tanis runzelte die Stirn, folgte ihrem Blick aber nicht, sondern wartete, bis sie ihn wieder ansah, ruckte mit seinen Augen in die Richtung, die ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte und zog eine Augenbraue hoch. „Ich fürchte, Sweetheart, dass wir denselben Heimweg haben. Du wirst mich noch eine ganze Weile ertragen müssen, aber ich habe mir sagen lassen, dass ich meine charmanten Seiten habe.“ Besser weiterhin so tun, als ob nichts wäre. Das war meistens die beste Lösung. Und währenddessen konnte er sich überlegen, ob er sich einen Überfall wünschte oder nicht. Prügeleien und Morde waren gut um Frustrationen abzubauen und manchmal halfen sie auch wunderbar, zwischenmenschliche Beziehungen zu überbrücken. Die Crew, die zusammen mordete, blieb zusammen. Oder so.
Skadi Nordskov ist 23 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Trithên geboren. Dieser mutige Pirat reist als Master Gunner durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 83 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
jeweils einen Dolch im Stiefel, 3 Wurfmesser in der Tasche an ihrem Hüftgurt, sowie eine Hand voll Giftpfeile und Tinkturen und ein Säbel an ihrem Rücken
Körperliche Verfassung
Ein fast verheiltes Veilchen auf der rechten Gesichtshälfte direkt am Jochbein und feine Schnitte am Oberkörper (von Holzsplittern).
Wieso war sie eigentlich nur hier draußen und musste sich diesen Unsinn geben? Hätte sie nicht einfach in der Taverne bleiben und der zugegeben angespannten Männerrunde beiwohnen können? Stattdessen war sie der betrunkenen Talin gefolgt weil es ihr vernünftiger erschienen war, wenn die Blondine in ihrem Zustand nicht allein draußen herum torkelte. Und vielleicht, auch aber auch nur vielleicht, weil ihr selbst nach etwas Frischluft gewesen war. Wenigstens beließ es Taranis vorerst dabei, sie nicht noch weiter auf die Palme zu bringen. Formulierte sogar eine Antwort die weitaus wohlwollender über seine Lippen kam, als sie erwartet hätte. Und dennoch hielt Skadi mit einem Funkeln in den Augen inne. Es störte sie, dass er ohne es zu wissen etwas andeutete, dass sie vor wenigen Wochen tatsächlich getan hatte. Bezweifelte im selben Atemzug jedoch, dass er von dem alten Fettsack auf Mîlui wissen konnte, den sie in derselben Nacht kastriert hatte, in der sie auf Talin getroffen war. Es wäre schon ein widerlicher Zufall, wenn er sie dabei beobachtet hätte. Ihr auf dem Weg vom Wald zurück in die Stadt gefolgt wäre, wo sie den blutenden Körper an einer der Hausmauern abgeladen hatte und in den Schatten der Gassen verschwunden war.
Als eine Reaktion auf seine Worte, schenkte sie ihm nur ein abfälliges Hinaufschnellen der dichten Brauen. Starrte weiterhin unverwandt zu ihm hinauf und ließ ihn wohl mit ihrer ganzen Körperhaltung wissen, dass sie nicht auf sein Wohlwollen oder seine Meinung angewiesen war. Sie wusste was sie tat und brauchte sich vor niemandem dafür zu rechtfertigen. Ihr Gewissen war rein – auch wenn ihre Prinzipien weitaus mehr Spielraum für Gewalt zuließen, als bei anderen. Also wandte sie sich gedanklich ab und überließ nun Talin das Feld, die sich für einen Herzschlag enger an sie presste. Dem Dunkelhaarigen sogar ein Lächeln schenkte, das Skadi kurzweilig die Kehle zuschnürte. Normalerweise bedeuteten Lippen wie diese Tod und Verderben. Und standen für eine Frau die viel zu gefährlich war, um sich mit Leib und Seele auf sie einzulassen. Just in diesem Moment war die Jägerin froh, dass sie mehr von der Blonden wusste, um den plötzlichen Gedankengang zu überspielen und abwesend die hellen Spitzen ihrer Locken zwischen den Fingern zu zwirbeln. Erst als Talin sich mit einem deutlichen Schmollmund an sie wandte, richteten sich die dunklen Augen zum hellen Haarschopf zurück. Musterten für einen Moment die feinen Züge der Kapitänin, während sich bereits ein Schmunzeln auf die vollen Lippen der Nordskov legte.
“Ich könnte meine Zeit wirklich sinnvoller verschwenden.“, raunte sie gedämpft zur Antwort und hob die freie Hand an Talins Kinn. Betete den Daumen auf die weiche Haut und fuhr beiläufig mit der Daumenspitze über den Lippenrand. “Aber schöner Schmollmund...“ Nicht, dass es ihr wirklich etwas brachte. Aber wenigstens erlöste sie Skadi damit von der dunklen Wolke, die mit Taranis über ihr aufgezogen war.
Doch augenscheinlich währte dieser harmlose und fröhliche Moment genauso lang, wie ein schwerer Atemzug. Drückte sich mit Talins zierlicher Hand fest gegen ihr Schulterblatt und ließ die Hand der Jägerin augenblicklich hinab sinken. Löste sogar den festen Griff um Talins Taille und ließ ihr nunmehr ausreichend Freiraum zu verschwinden, so sie denn wollte. Etwas skeptisch zog Skadi die dunklen Brauen zusammen, während sie erst Talins Züge musterte und dann zu Taranis zurück blickte. Hatten die beiden etwas in der Gasse in ihrem Rücken bemerkt, das ihr vor lauter Streitsucht entgangen war? Wie von selbst spitze sie die Ohren und lauschte über die Geräusche der Stadt hinweg. Hörte kurzweilig ihren eigenen Herzschlag, ehe sie versuchte das Rascheln auszublenden, das sie umgab. Glaubte ein kurzes Klimpern zu hören und suchte in den beschlagenen Glasfenstern der Taverne nach einem Funkeln oder dunklen Schatten. Sah jedoch außer ein paar lachender Körper und betrunkener Leiber nichts.
“Ist dem so?“, entgegnete sie auf Taranis Worte und zählte in Gedanken die wenigen Waffen, die sie dicht an ihrem Leib trug. Ärgerte sich regelrecht dass sie Pfeil und Bogen auf dem Schiff gelassen hatte und war Enrique für seinen energischen Entschluss dankbar, ihr die beiden langen Dolche zu überlassen, die sie an Rücken und Hüfte trug. Andernfalls hätte sie sich wohl im wahrsten Sinne des Wortes mit Händen und Füßen verteidigen müssen. Und dieses Mal war kein Liam anwesend, der Zeuge ihrer Wendigofähigkeiten werden konnte. “Wenn du mir auf die Nerven gehst, schupse ich dich einfach in die nächste Gasse und hänge deine traurigen Rosinen an irgendeine Haustür.“ Es kam so trocken über ihre Lippen, dass sie fast aufgelacht hätte. Stattdessen wandten sie sich jedoch wieder dem blonden Lockenkopf zu, dessen Aufmerksamkeit noch immer der Szenerie in ihrem Rück galt. Fast schon sanftmütig schob sich ein Lächeln auf Skadis Miene, während sie nun endgültig die langen Finger von Talins Taille nahm und die Fingerspitzen in der Luft tanzen ließ. “Die Entscheidung liegt ganz bei dir. Ich folge dir überall hin… Captain.“, flüsterte sie der Jüngeren leise durch die dichten Locken zu.
[vor der Taverne | dicht neben Talin, in Sicht- und Hörweite von Taranis]
Gregory Scovell ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Schiffsarzt durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 41 Streifzügen in 17 Tavernen.
Habseligkeiten
Am Mann:
Donnerbüchse (Pistole), Entermesser, Stiefelmesser, ein gefaltetes Stück Papier, zwei Seiten eines Briefes
Sonstiges:
2. Donnerbüchse, Pulverhorn, eine Arzttasche, weitere Ausrüstung
Fasziniert beobachtete Gregory, wie dem jüngeren Montrose nach und nach alles aus dem Gesicht fiel. Das war ja schon fast zum Lachen, dass jemand anscheinend so naiv sein konnte und gleichzeitig eine gesuchten Mörder als Bruder hatte. Andererseits ...
Elian war eben nicht Aspen, hatte die Taten, die man ihm nachsagte, wohl nicht begangen und sie möglicherweise auch nicht mitbekommen. Sowas wäre durchaus möglich. Vielleicht hatten die Brüder sogar zeitweise oder gänzlich in verschiedenen Welten gelebt?
Er schob diesen Gedanken bei Seite. Wenn würde er später darauf zurückkommen, so es sich denn ergäbe.
Auch würde er, wenn dann später, fragen, was den jüngeren Montrose zuvor beschäftigt hatte.
Über die Antwort konnte er dann nur leicht genervt schnauben. Natürlich war er "der beste" Mann dafür, dass hatte er ja gerade gesagt, und die Bestätigung klang dann so sehr nach ihm selbst, dass er kurz zwischen lautem, bitterem Auflachen und Übelkeit schwankte. Wenn sich irgendwann — nein, falsch — falls sich irgendwann mal ein besserer Kandidat finden sollte, würde er endlich nicht mehr in dieser Aufgabe festhängen, ließ es sein Selbst, bis zu so einem äußerst unwahrscheinlichen Fall, doch schlicht nicht zu, dass er den Posten an eine geringer qualifizierte Person abtrat. Und bis dahin würde er schlicht mit Blut und flatternden Nerven leben und gegen seine zitternden Hände ankämpfen müssen.
"Trevor ist mein Bruder, r—"
Weiter kam er nicht, da das Geräusch das erste Mal ertönte. Er hob seine Hand zu einer 'Moment-Geste' und versuchte die Quelle ausfindig zu machen, doch es war bereits wieder verstummt. Nur die unnatürlich wirkende, andauernde Flaute jagte ihm weiterhin einen Schauer über den Rücken.
Nach einem Moment Lauschen zuckte er dennoch die Schultern. Wahrscheinlich war nur irgendwas an den Rumpf getrieben und inzwischen weitergeschwemmt worden und die Windstille hier ein ganz normales Wetterphänomen.
"Für die Größe der Crew vielleicht. Mit euch und Aspen sind es jetzt drei Geschwisterpaare. Und wenn man bedenkt, dass Trevor und ich zusammen an Bord kamen, um den Bruder der Captain zu—"
Doch er kam nicht dazu, auszuführen, warum es gar nicht so verwunderlich war, dass es so viele wären, denn da war es wieder. Einen Moment lauschte er, eine Hand erneut erhoben, dann sah er Elian an:
"Warte kurz, ich will erst wissen, was das ist!", meint er, gedanklich schon bei der Erkundung dieses Geräusches.
Und weil er wusste, dass er in der Dunkelheit nichts an der Flanke des Schiffes erkennen könnte, eilte er zur nächsten Schiffslaterne und damit dann zur Reling, um sich mit der freien Hand an ihr festzuhalten, während er sich darüber beugte und den anderen Arm noch weiter ausstreckte.
Vielleicht könnte er es so erkennen?
Sylas Whyld ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Über den Becherrand hinweg beobachtete Sylas Lucien aufmerksam und war zugegeben gespannt, wie er auf die, doch ein klein wenig provozierenden Worte, reagieren würde. Gewiss war es nicht besonders nett den Captain eines Schiffes mit einer Landratte zu vergleichen, aber wenn er überlegte, was er sich so am Anfang hatte anhören dürfen, dann waren seine Worte gerade eben noch schmeichelhaft gewesen. Er war da wesentlich rauere Töne gewohnt und vermutlich war auch das der Grund, warum so vieles einfach an ihm abprallte.
„Moment!“, rief Sylas aus, gefolgt von einem tiefen und rauen Lachen. „Von aussuchen war nie die Rede gewesen. Helfen ja, aber aussuchen? Vergiss es!“
Sylas schüttelte den Kopf, schenkte sich aus der Rumflasche nach und lehnte sich, den Becher in der Hand in seinem Stuhl zurück. Aber nicht nur das, sondern er sank in diesem ein Stückchen tiefer und um das auszugleichen legte er seine Beine über die Ecke des Tisches. Wobei Beine wohl etwas übertrieben wäre, so waren es doch gerade einmal die Fesseln, welche die Oberfläche des Tisches berührten.
„Heiraten ist einfach nur eine andere Form von Gefangenschaft und ich will nicht derjenige sein, der dir die Fesseln anlegt“, kam es über Sylas Lippen und sein Blick bekam für einen kurzen Moment einen nachdenklichen Ausdruck. Ganz so, als wäre er für diesen kurzen Moment an einem vollkommen anderen Ort. Unterstrichen wurde dieser Ausdruck wohl auch durch das leichte Streichen seiner Finger über seine linke Brust. Niemand konnte es sehen, aber er konnte es durch den Stoff des Hemdes spüren. Er wusste, dass es da war.
„Kein Mensch sollte ein Leben in irgendwelchen Fesseln verbringen“, sprach er dann weiter und der Ausdruck in seinen Augen verschwand. „Abgesehen davon“, er nahm einen Schluck aus dem Becher und musterte Lucien ziemlich deutlich. „Würdest du glaube ich auch keinen guten Ehemann abgeben. Ich sehe Veranlagungen mal ein guter Captain zu werden, wenn auch das noch eine Ecke dauern wird, aber Veranlagungen für einen Ehemann? Jemand der an einem Ort verbleibt, die Felder bestellt und seinen ehelichen und unehelichen Pflichten nachkommt? Also um das zu sehen muss ich wohl noch mindestens eine Flasche von dem Zeugs hier vernichten.“
Er hatte Lucien in den letzten Tagen ausführlich beobachtet und im Auge behalten, so wie er jeden auf dem Schiff im Auge behalten hatte. Eine Angewohnheit von ihm, die ihm nicht nur einmal das Leben gerettet hatte. Eine gesunde Portion Misstrauen konnte einen nämlich vor so manch böser Überraschung bewahren und wenn er sich überlegte, wie er sich Zugang zum Schiff und letzten Endes zur Crew verschafft hatte, war Misstrauen alles, nur nicht unangebracht. Ja, Lucien hatte die notwendigen Veranlagung, die man zu einem Captain brauchte. Die Basis war also durchaus vorhanden, doch es gab noch so einiges, das er zu lernen hatte. Aber wer erwartete auch schon von so einem jungen Mann alles zu wissen? Nicht einmal er tat das und es hätte ihn wohl viel mehr verwundert, wenn es anders gewesen wäre.
„Oder denkst du, dass unser Captain hier einen guten und braven Ehemann abgeben würde“, fragte Sylas und richtete seinen Blick zu Enrique. Konnte doch sein, dass der eine ganz andere Meinung zu diesem Thema hatte.
[Im Wirtshaus | mit Enrique und Lucien an einem Tisch]
Scortias Bartholomew ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Die Straßen und Wege waren wie ausgestorben. Wenige Lichter erhellten die Dämmerung in der die ersten Sterne bereits zu sehen waren und Geräusche machte nur der Wind, der die Blätter der Bäume leise streichelte. Hin und wieder raschelte es im Unterholz, wenn sich dort eine Maus bewegte, oder ein anderes Tier, das auf Nahrungssuche war. Von weiter weg dieser Stille, erhob sich ein Gemurmel von Leuten die sich unterhielten und auf diesen noch so ruhigen Ort zuhielten. Das Gemurmel wurde zu einem Sprechen, um so näher die drei Menschen diesem Ort kamen. Aus dem Sprechen wurde lautes Geplapper, Gelächter und teilweise Johlen. Zwei Männer, der eine den anderen beim Gehen stützend und ein Junge im Teenageralter störten die Abendruhe dieses friedlichen Plätzchens.
„BOOOOMM!“
meinte Trrevor, als Scortias vorschlug, die Kanonen auf die Insel auszurichten, um jeden Mann und jede Frau aus dem Weg zu schießen, die sich der Sphinx näherten. Schließlich sollten sie, Aspen, Trevor und Scortias, nun auf ihr Schiff acht geben. Befehl vom Captain höchst persönlich. Mit etwas weniger Alkohol im Blut wäre Scortias diese Idee wohl nicht gekommen, genau so, wie Trevor wohl ohne Alkohol im Blut von dieser Idee begeistert gewesen wäre. Obwohl man das bei dem Blonden nicht genau sagen konnte. Scortias fand eigentlich nicht, dass sich Trevor seltsamer verhielt als sonst auch. Naja, bis auf die Tatsache, dass auch der großgewachsene Bruder von Gregory, dem Schiffsarzt, das selbe Problem mit der Balance hatte, wie Scortias. Nur war es bei dem Jungen nicht ganz so stark, wie bei Trevor, der kaum ohne Unterstützung auf den Beinen bleiben konnte.
Scortias lachte kichernd, als er zu Trevor sah, der den Jungen wohl dabei unterstützen würde die Kanonen abzufeuern, wenn es denn nötig werden sollte. Er nickte breit grinsend über den Vorschlag, dass sie die Rumfässer treffen sollten, da diese eine schöne Explosion zur Folge haben würden.
“Ich habe schon oft Rum getrunken.“ sagte der fast Dreizehnjährige zu Aspen, denn teilweise hatte er damals nichts anderes zu trinken. Die Zeiten als Straßenjunge waren hart und er musste das zu sich nehmen, was er sich ergaunern konnte. Es war nicht selten gewesen, dass Scortias mit rosigen Wangen, angetrunken in einer Straßenecke eingeschlafen war. Der Rum hatte ihn immer so müde gemacht und ihm war so schwindelig geworden. Genau so wie heute auch wieder. Immer wieder schwankte der Junge auf seinen Beinen und hatte ein wolliges Grinsen auf dem Gesicht.
Das Kichern brach nicht ab, vor allem, als Trevor Aspen widersprach, was die Aussage über seine Standhaftigkeit betraf. Trevor „Standhaft“ Scovell. Der Rückweg gefiel dem Jüngling bisher viel besser, als diese doofe Party. Mit einer Partnerschaft hatte Scortias bisher noch nie etwas am Hut gehabt. Klar war da dieses hübsche Mädchen auf dem Markt gewesen, die ihn immer so niedlich angelächelt hatte. Aber niemals hätte er darüber nachgedacht, in irgendeiner Form mit dem Mädchen zusammen zu sein. Er mochte es bei ihr zu sein und vielleicht hätte er sie auch geküsst. Aber mehr war ihm damals nicht in den Sinn gekommen. Das wäre heute vielleicht schon anders, denn er steckte nun mitten in der Pubertät. Gewisse Triebe hatten eingesetzt und gewisse Bedürfnisse.
Natürlich konnte es sich der Schiffsjunge nicht nehmen lassen, diesen Zungenbrechersatz von Trevor zu wiederholen … oder zumindest es zu versuchen ihn zu wiederholen.
„Fischers Fritsche fitscht fischge frische ... Wäsche?.“ sagte Scortias mit vollster Konzentartion, die er in seinem Zustand aufbringen konnte. Und schließlich lachte er wieder laut los, da er das einfach nicht schaffte. Sein Arm auf Trevor zeigend und mit dem Finger auf den Scorvell ausgerichtet, knickte der Junge erneut an seinem Bauch ein und lachte so laut, dass einige Vögel aus ihrem Schaf gerissen wurden und aus den Bäumen hetzten. Gut, es könnten auch Fledermäuse gewesen sein. Das war in der Dämmerung nicht zu erkennen.
Kaum hatte der Junge wieder Luft in seinen Lungen gesogen, sah er in das Gesicht des lustigen Mannes, der gerade von einem Fisch namens Fritz erzählte, der recht große Augen gehabt haben soll. Das Gesicht von Trevor und dabei noch die Finger an den Augen um die Größe zu demonstrieren, diese aufgerissenen Augen, die einem auch Angst einjagen könnten, brachten den Jungen erneut zu einem lauten Gelächter. Er spürte, wie seine Bauchmuskeln schon weh taten und wie seine Wangen sich allmählich verkrampften. Schon lange hatte Scortias nicht mehr so ausgiebig aus dem Herz gelacht wie heute.
Er sah zu Trevor und schnappte nach Luft, als dieser gegen ein Fass stolperte und sich beinahe auf die Nase legte. Der Scovell legte noch einen drauf, als er das Fass auch noch schlug und sich wohl dabei selber weh tat. Das Jungenlachen hallte von den Hausmauern zu ihren Ohren zurück. Sicher waren neugierige Augen bereits an den Fenstern erschienen, sofern dessen Besitzer nicht auf der Party eingeladen waren.
Mit einem Lächeln rannte Scortias schließlich auf die Fässer zu, denn er hatte die Herausforderung des Scorvell angenommen, um die Wette auf die Fässer zu klettern. Der Junge drückte sich mit den Händen Ab und stellte seinen Fuß auf das Fass, dann drückte er sich in den Stand. Kurz schwankte er, konnte sich aber dann wieder abfangen.
„Wenn Du verlierst, musst Du meinen Küchendienst für eine Woche übernehmen.“
[Zusammen mit Aspen und trevor auf dem Weg zurück zur Sphinx]
Enrique de Guzmán ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 48 Streifzügen in 21 Tavernen.
Habseligkeiten
Säbel, mehrere Messer, kleiner Kompass, Taschenuhr, Geld, kleine Puppe aus Holzperlen und Muscheln, (Steinschlosspistole, Sextant, Abenteuerroman, Brief, Dokumente, Pin, Samtbeutel mit Perlenkette)
Körperliche Verfassung
Die linke Schulter ist nach wie vor steif und sein Griff mit der Linken schwächer als gewohnt. Das wird nicht nur die nächsten paar Tage so sein, dazu war die Wunde zu tief.
Wegen der Ereignisse auf Mîlui und danach ist er in ruhigen Momenten etwas ablenkbarer, nicht ganz so aufmerksam und schnell wie sonst. Und allgemein schneller erschöpft.
'Na wenigstens scheinen wir uns alle zu "amüsieren"', stellte der Schwarzhaarige süffisant fest.
Allerdings ging Enrique nicht davon aus, dass es sich bei einem von ihnen dreien auch nur ansatzweise um reine kindliche Freude handelte, dazu waren sie alle viel zu sehr geborene Zyniker.
Gespannt wartete er also darauf, ob Sylas der Antwort ausweichen würde und falls nicht, wie er darauf reagieren würde:
Spöttisch provokant oder vielleicht sogar ernsthaft?
Doch zuvor wandte sich der Capitán an Enrique, überraschte ihn mit seiner Frage und ließ ihn den Schluck in den Becher zurückspucken.
Sylas lachender Ausbruch platzte dazwischen. 'Helfen, ja? Aber nicht aussuchen?'
Das ließ ihn trocken Schnauben. Danach nahm er sich Zeit, mit träger Zunge, Lucien zu antworten:
"Willst du damit sagen, ich dürfte mich tatsächlich für deine Schwester interessieren? Bis jetzt ging ich davon aus, dass du mich doch noch erschießen würdest, wenn ich es auch nur wagen würde daran zu denken."
Halb waren seine Worte ein Scherz gewesen, halb kam er nicht mal im Ansatz darauf, dass Luc Skadi meinen könnte, waren sie sich für solche Gedanken doch schlicht viel zu vertraut.
Wobei Talin ihn eigentlich auch eher auf andere Weise beschäftigte, ging sie ihm doch viel zu häufig auf die Nerven, als dass er ihre Nähe suchen würde, geschweige denn darüber nachdachte, sie zu ehelichen. Und trotzdem bekam er sie kaum aus dem Kopf und das hätte ihm jetzt bestimmt die Laune verhagelt, wäre er nicht so angetrunken gewesen.
"Und was den Rest hier betrifft? Nicht genug, dass ich mir derzeit die Mühe machen würde genauer hinzusehen, wobei ich die meisten wohl kaum von der Bettkante stoßen täte, wenn sich denn eine von ihnen entscheiden sollte, sich mir für eine Nacht anzubieten", schloss Enrique gleichgültig über den Rand seines Bechers.
Kaum, dass er den Satz beendet hatte, nahm er erneut etwas Port in den Mund, stutzte allerdings und schluckte ihn erst mit leichter Verzögerung hinunter.
Der Blick des Hünen sprang ihn förmlich an.
Er hatte ihn vorher schon gesehen, doch bis zu dem Moment, wo Ceallagh ihn von der Theke aus zu mustern begann, war er ihm, als unwichtig eingestuft, sofort wieder entfallen.
Jetzt aber senkte er langsam den Becher, sah gleichzeitig zu ihm hinüber und studierte das Gesicht, dass ihm wage bekannt vorkam. Dabei trafen sich ihre Blicke und de Guzmán hob langsam und fragend eine Augenbraue.
Wahrscheinlich war der Fremde ihm irgendwann bei der Arbeit untergekommen, bei seinen anderen Geschäften oder irgendwo in einer Stadt.
Nur beiläufig lauschte er den Ausführungen ihres Mitreisenden. Im ersten Moment waren sie ein wenig rührselig, doch in seinem derzeitigen Zustand war der Dunkelhäutige nicht in der Lage sich auf zwei Sachen gleichzeitig zu konzentrieren.
So dauerte es auch einen Moment, bis er Sylas Frage als an sich gerichtet registrierte und ihn ansah.
"Das hängt ganz davon ab, was du alles als Ehefrau zulässt. Bei einer klassischen Frau? Nur, wenn die mit auf See hinaus käme, womit sie nicht mehr eine klassische Ehefrau wäre oder? Sesshaft bist du jedenfalls nicht Lucien."
Damit schaute er zu dem Grünäugigen hinüber und hatte das Gefühl, dass sich der Saal noch eim bisschen nachdrehte.
"Allerdings bin ich auch kein guter Eheberater, oder würdest du behaupten, dass die richtige Frau für dich dabei war, als ich dich in Eisen legen lassen habe?"
Kichernd hob er den Becher wieder an den Mund, als er sich Lucien mit Yaris oder Samuel bei einer Zeremonie vorstellte. Da würde der kleine Fuchs wohl eher das Kleid anhaben, als einer der beiden anderen ...
{ In der Kneipe am Tisch | bei Lucien und Sylas, in Sichtweite von Ceallagh }
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Die Stimmung veränderte sich fast schlagartig. Knisterte zwischen den beiden gerade noch die Luft, als wollten sie sich gleich an die Kehle gehen, wirkten sie nach Talins kurzem Zeichen tatsächlich angespannt und einsatzbereit – und sei es nur zum Weglaufen. Gleichzeitig wunderte sie sich, dass die geheimnisvollen Schatten, wenn dort welche waren, nicht sofort aufmerksam wurden. Ganz ernsthaft? Auch wenn das Gespräch vor sich hin plätscherte, dann hatte es sich doch verändert. Aber es kam keine Regung. Vielleicht interpretierte sie zu viel hinein.
Also richtete sie ihre Gedanken darauf, wie sie am besten von hier verschwinden konnten. Eine Möglichkeit wäre zurück in die Taverne zu gehen. Dort waren immerhin auch noch die anderen...die noch schlimmer angetrunken waren, als sie selbst. Wenn sie alle schwankend auf beengten Raum kämpften, da schüttelte es sie bei dem Gedanken. Zu warten bis irgendetwas passierte, wäre vermutlich am sinnvollsten, denn hier draußen hatten sie Spielraum und konnten die Zeit nutzen noch ein wenig auszunüchtern, was zumindest die Blonde wirklich nötig hätte. Zu dumm nur, dass ihr der Plan ebenso sauer aufstieß.
Als sie spürte, wie Skadis Umarmung sich noch ein bisschen weiter löste, tauchte Talin aus ihren Gedanken wieder auf und sah zwischen den beiden hin und her. Wie sie schon festgestellt hatte, hielten die beiden die Fassade aufrecht. Daher fiel es auch der Blonden nicht besonders schwer und so lachte sie schallend auf, während sie sich noch ein bisschen von Skadi entfernte.
„Du kannst doch nicht einfach von Rosinen reden. Wir müssten erst schauen, wie sie aussehen.“
Dabei sah sie ziemlich eindeutig auf Taranis Hose, nur um kurz darauf sehnsüchtig zu seufzen. Wäre sie nicht ganz so heftig betrunken, dann könnte sie dieses Spiel aufrecht erhalten. Wie im Bordell, einfach nett lächeln und das sagen, was der Gegenüber hören wollte oder musste. Wenn sie doch nur einen klaren Gedanken hätte fassen...in dem Moment half ihr schon wieder Skadi. Sie hätte nicht gewusst, was sie ohne die andere Frau gemacht hätte.
Talin lächelte leicht, als ihre Gedanken wieder in geordneten Bahnen liefen und sie sich wieder auf das wichtige fokussierte. Sie sah die Brünette an und schüttelte leicht den Kopf, während sie sich näher beugte, ohne sich in ihrer Bewegung einzuschränken. Wie sie schon vorher zu Taranis meinte, sie würden es einfach auf sich zukommen lassen und überleben.
„Wir bleiben. So lange sie nichts machen, wäre es zu auffällig, wenn wir jetzt verschwinden. Aber du solltest deine Waffen bereit halten. Wenn ich mich irre, dann könnt ihr mich später ja aus lachen.“
Sie schaute zu Taranis und überlegte, wie sie ihm ihren Plan mitteilen sollte. Natürlich könnte sie einfach zu ihm rüber wanken, aber das wäre zu auffällig. Kurz überlegte sie, während sie noch einmal über Skadis Schulter einen Blick in die Dunkelheit warf. Nichts regte sich. Alles war still, fast ein wenig zu still, oder?
„Hey,“ wandte sie sich wieder an den jungen Mann, „Wolltest du eigentlich zum Schiff zurück? Oder bleibst du doch noch für eine Vorstellung?“
[Vor dem Wirtshaus | zusammen mit Skadi und Taranis]
× seems like all i'm worth is ×
what i'm able to withstand
Rúnar Rúnarsson ist 22 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Andalónia geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 55 Streifzügen in 15 Tavernen.
Habseligkeiten
Harpune • kleine Stofftasche: Briefpapier, ein wenig Kleingeld, Kamm, Rasiermesser • Halstuch, Hemd, Weste, Mantel, Kniehosen, Lederstiefel • vergoldeter Ehering, vergoldeter Siegelring
Er hatte zwei Händler in der Taverne darüber sprechen hören. Da war etwas mit einem Marineschiff, das von einem Schiff mit Drachenflügeln angegriffen worden war. Oder zumindest etwas damit zu tun hatte.
Piraten.
Sie hatten die Stimmen gesenkt, als das Wort zwischen ihnen gefallen war, aber genau das hatte das Gespräch nur noch interessanter gemacht und Rúnar hatte das Gefühl gehabt, er hatte deutlich gehört wie es mehrmals gefallen war.
Piraten.
Das war seine Chance endlich von hier wegzukommen. Seit Tagen saß er fest. Er könnte die Piraten ziehen lassen -- das war sicherer -- warten bis ein neues Handelschiff anlegte und dort fragen ob sie ihn mitnahmen. Und abgelehnt werden, so wie die letzten vier Male. Und auf das nächste warten und abgelehnt werden und auf das nächste warten und abgelehnt werden und auf das nächste warten--
Nein, nein. Das war schon in Ordnung so. Piraten waren toleranter mit den Leuten, die bei ihnen mitfahren wollten. Eigentlich. Schätzte er. Erfahrung hatte er ja keine. Aber die würde er jetzt machen. (Vielleicht würde er auch in der Gefängniszelle mitfahren müssen, aber das nahm er jetzt in Kauf.)
Er hatte das Schiff mit den Drachenflügeln im Hafen gesehen und zunächst verstanden, dass es sich bei den Drachenflügeln um die Form der Segel handelte -- was deutlich mehr Sinn machte. Dann hatte er gewartet und die Leute beobachtet, die ein und ausgingen. Und heute am Abend hatte er beobachtet, wie sie auf eine Feier oder etwas in der Art gingen -- jedenfalls fand es in einer Taverne statt.
In der Nähe der Taverne auf dem Weg zum Hafen hatte eine Pyramide Fässer an einer Hauswand gestanden. Auf dem letzten in der Reihe hatte er es sich bequem gemacht und seine Tasche auf den Boden gelegt, seine Harpune neben sich an die Wand gelehnt. Dort wartete er -- und nach einiger Zeit hörte er sie. Er lehnte sich nach vorne um sie an den Fässern vorbei besser sehen zu können. Obwohl das spärliche Licht nur ihre Umrisse erleuchtete und ihren Augen schimmern ließ, erkannte er, dass sie zur Crew gehörten. Zwei waren junge Männer (obwohl sowieso der Großteil der Crew laut seinen Beobachtungen aus jungen Männern bestand), einer davon ebenfalls recht groß. Der dritte war ein Junge.
Sie unterhielten sich lautstark. Oder schrien eher. Es dauerte keine zwei Sätze ihrerseits für Rúnar um zu bemerken, dass sie betrunken waren. Auch der Junge.
Er seufzte und rieb sich über die Stirn. Ein leichter Schweißfilm hatte sich dort gebildet, dabei war es nachts gar nicht mehr so warm. Aber immer noch warm genug -- zu warm für ihn.
Aber sieh mal das Positive. Wahrscheinlich befinden sie sich nicht in einem geeigneten Zustand um zu evaluieren, ob es eine gute Idee wäre einen Fremden mitzunehmen.
Er würde einfach abwarten bis sie an ihm vorbei liefen und er sie anhalten konnte.
Oder auch nicht, denn erst schrie einer auf als er gegen eines der Fässer lief (und Rúnar zuckte zusammen) und dann trat oder schlug er gegen das Fass (und Rúnar zuckte nochmal zusammen und ärgerte sich über sich selbst) und dann begannen sie auf die Fässer zu klettern.
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Sie wusste wirklich nicht, was der Lockenkopf ihr damit sagen wollte. Er war angeheitert genug, um irgendwelchen Stuss zu reden... trotzdem interessierte sie, was genau er damit meinen könnte. Forschend musterte sie Liam, fragte sich still, ob sie darauf überhaupt eine passende Antwort bekommen würde. Vielleicht war es einer seiner spontanen Gedanken gewesen? Sie traute es dem Dunkelhaarigen vollkommen zu, warf Farley also nur einen ratlosen Blick und ein Zucken der Schultern zu.
Es dauerte jedoch nicht lang, bis ihre Aufmerksamkeit ganz auf dem Hindernis lag, das sich ihnen in den Weg geworfen hatte. Liams gut gemeinter Rat ließ die Schwarzhaarige leise seufzen.
„Zu spät, Liam. Viel zu spät.“
Sie schüttelte sich kurz, verdrängt die Bilder aus ihrem Kopf... oder versuchte es zumindest. Die Betrunkenen auf der anderen Seite schienen jedenfalls sehr entzückt zu sein, bis zu dem Moment, in dem sie verstanden, dass sie keine weibliche Gesellschaft bekommen würden. Damit wechselte ihre Miene zu einem beinahe frustrierten Ausdruck. Es wäre ja auch zu schön gewesen. Liams Worte, die er leise zu Farley flüsterte, ließen die junge Frau aufhorchen. Ein Gedanke, der nicht nur seinem betrunkenen Verstand entsprungen war. Aber wenn ihnen die Wahl zwischen den betrunkenen, nackten Kerlen und einem Hinterhalt gelassen wurde... Shanaya zuckte also nur für sich selbst mit den Schultern, machte sich damit auf den Weg in die Gasse, in der schon ein paar der Männer verschwunden waren. Sie blieb wachsam, wurde aber wieder von Liam abgelenkt, der sich direkt Bezeichnungen für die vermeintlichen Kriminellen ausdachte. Die blauen Augen legten sich kurz auf die Platten in ihren Armen. Häppchendiebe, hm? Ihr Blick richtete sich wieder auf den Lockenkopf, wollte ihm eine passende Antwort geben, als er weiter sprach und Shanaya ein schmerzvolles Aufseufzen nicht unterdrücken konnte. Ein Lachen konnte sie aber nicht unterdrücken. Rum-treiber.
„Oh Liam, du hast das Angebot vielleicht ein bisschen überstrapaziert...“
Ein gut gemeinter Blick galt dem Dunkelhaarigen, auf den Lippen ein Lächeln, dann schüttelte sie den Kopf. Trotzdem neigte sie in einer verschwörerischen Geste den Kopf zu den zwei Männern, wurde dabei aber nicht langsamer.
„Ich passe auf die Häppchen auf, passt ihr auf, dass die Rum-Treiber euch nicht überwältigen!“