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Die Geschichte der Ersten Welt
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Dec 2014
#1

Die Geschichte der
Ersten Welt


Seit Anbeginn der Zeit schreiben die Chronisten die Geschichte unserer Welt nieder. Diese Aufzeichnungen besagen folgendes über die Anfänge der heutigen Ordnung...

Vor Jahrhunderten, als die Inseln noch für sich standen und nicht von einem König regiert wurden, kümmerte sich einen Adelsrat um die Belange der Menschen. Dieser Rat kam alle Jahre wieder auf der Größten der Inseln zusammen und beriet sich über die Probleme in der Welt.
Doch vor mehr als 600 Jahren suchte eine Katastrophe die Erste Welt heim. So schrecklich, dass die Menschen heute nicht mehr von ihr sprechen, sich nicht einmal mehr daran erinnern. Selbst die Chronisten schrieben nicht nieder, was damals geschah. Aber es ist bekannt, dass ein König gewählt wurde, der das Volk durch diese schwierige Zeit hindurch führen sollte. Die Gefahr wurde überwunden, doch der König blieb. Der Adelsrat beschloss, dass es besser sei, nur einen einzigen Herrscher für das Volk zu haben. Der Adel wäre weiterhin die absolute Macht auf den eigenen Inseln, der König aber stünde noch über ihnen allen und sollte die Welt gerecht beherrschen.
Der König in der Not war Milan I. Ismail und er blieb es bis zu seinem Tod. Das nachfolgende Jahrhundert gilt als eines der florierendsten in der Geschichte der Ersten Welt. Unter der Familie Ismail blühten die Inseln auf und sie herrschten weise und gerecht. Doch im 178. Jahr ihrer Regentschaft, 1427, geschah ein Unheil, das dieser Blüte ein jähes Ende bereiten sollte.
    Onari, ein Chronist, über diese Nacht; „Die Sterne leuchteten hell und auf der großen Insel ward alles still, bis auf die Geräusche des Waldes und des Dorfes zu Fußen des Schlosses. Es war die zwölfte Stund gerufen, als Geschrei durch die Nacht hallte und das Schloss hell erleuchtete von den Flammen der Zerstörung. Die Wachen waren eingeschlafen, durch Mixturen in ihrem Weine und die königliche Familie schlief ungeschützt in ihren Betten, als die Schwerter auf den Thronfolger niederstießen. Thearon Milan, der 15-jährige Nachkomme des Königs, starb in dieser Nacht als Erster. Kurz darauf folgten Diener und Mägde, doch weckte dies das restliche Schloss und der König selbst griff zu den Waffen, um sich und seine Getreuen zu verteidigen. Doch unter der Übermacht der Söldner brach auch er zusammen, ebenso wie seine treusten Kämpfer, und starb in dieser blutigen Nacht.
    Die Söldner aber, wer sie auch geschickt haben mochte, entkamen, nachdem sie das Schloss geplündert und niedergebrannt hatten. Nur Teile konnten von den Dorfbewohnern gelöscht werden...
Die Folge der Auslöschung der königlichen Familie Ismail war ein Land in Trauer und Verzweiflung, bis ein neuer König gewählt worden war. Die Auswahl fiel auf die Familien Louvette und Márlyes, da beide mit Weibern der Familie Ismail verheiratet waren. Aufgrund ihrer älteren Blutlinie im Hohen Adel und nicht zuletzt Dank einiger Bestechungen und gezielten Drohungen gewann die Familie Louvette die Wahl und wurde zur zweiten königlichen Familie ernannt.
Und damit nahm das Unheil seinen Lauf. Die Inseln versanken in ein Chaos aus Armut und Ungerechtigkeit. Gestärkt durch die Bestechlichkeit und Gier des Königshauses wurden die reichen Adligen noch reicher und mächtiger. Während Feinde des Königs gnadenlos unterdrückt wurden.
Doch nicht nur Schlechtes entstand unter der Herrschaft der zweiten königlichen Familie. Prächtige Bauten, ein reger Handel und eine ausgezeichnete Infrastruktur entwickelte sich auf den größeren Inseln. Doch während sie sich in ihrem Fortschritt suhlten, litten die kleineren Inseln unter Rückstand, Hunger und Armut. Denn dort sei jede technische oder gesellschaftliche Weiterentwicklung nach Meinung der hohen Herrschaft nicht weiter wichtig.

352 Jahre herrschte die Familie Louvette mit Angst und Gewalt über die Erste Welt. In der Familie selbst wechselte die Königswürde hin und her, wie ein Ball in einem Kinderspiel. Durch Macht und Reichtum verblendet wurden die Könige immer dicker, dümmer und fauler.
Jetzt war die Zeit günstig. Günstig für eine Revolution. Auf einer weit entfernten Insel wurden Komplotte geschmiedet und Bündnisse geschlossen, um die Familie vom Thron zu stoßen und die Márlyes auf denselben zu setzen.
    Der Chronist Asoepe über den schicksalhaften Tag vor 43 Jahren: „Die Sonne schien strahlend auf die Wiese der unbekannten Insel, auf der sich der König mit den hohen Familien Márlyes und Tarlenn traf. Der amtierende König, Alain IX. Louvette, kaum zwanzig Jahre alt und schon so fett wie ein Fass, ließ nichtsahnend die Verschwörer vor sich treten. Sein Verlangen nach dem Untergang des alten Feindes Márlyes war größer als der Gedanke an eine Falle.
    Die beiden hohen Familien klagten dem König wortreich ihr Leid und logen Probleme vor, die es nicht gab. Jene vor geheuchelten Eingeständnisse ihrer eigenen Machtlosigkeit stachelten Alain IX. weiter an. Er sah seinen Sieg in greifbarer Nähe und schlug alle Warnung seiner Berater in den Wind.
    Als der König eine Lösung in Form eines Vertrages vorschlug, schmeichelten ihm die durchtriebenen Verschwörer, indem sie ihm versicherten, genau auf diesen weisen Vorschlag gehofft zu haben. Sie holten ein Stück Papier heraus, auf dem ein Vertrag schon festgesetzt war und reichten diesen dem König. Seine Berater rieten diesem noch, sie sollten erst einmal lesen, was dort stand. Doch der König frohlockte viel zu sehr über seinen Sieg und unterschrieb den Vertrag prompt. Márlyes nahm diesen daraufhin zurück, dankte dem König und reiste mit seiner Familie und den Getreuen zur den Hauptinseln, zum Schloss und ließ sich dort vom Hohen Adel zum König krönen.
    Wutschäumend kam Alain IX. ihnen nach und verlangte eine Erklärung. Daraufhin reichte man ihm den Vertrag, in dem er Rayan II. Márlyes zum sofortigen König erklärte. Heftig vor Zorn bebend und unter allen Verwünschungen, die ihm einfallen mochten, wollte er den Vertrag zerreißen, was aber glücklicherweise durch die Getreuen des neuen Königs verhindert wurde. Die Familie Louvette wurde aus dem Schloss hinausgeworfen und auf eine Insel weit entfernt von Asanu verbannt.
Unter der neuen Königsfamilie blühte die Welt langsam wieder zu ihrem einstigen Wohlstand auf. Natürlich würde es noch viele Jahrzehnte dauern, bis alles wieder so werden sollte, wie einst unter der ersten königlichen Familie.


Doch nun, im Jahr 1822, herrscht eine Krise, die der Regentschaft der dritten königlichen Familie schon wieder ein Ende bereiten könnte. Der König ist tot und amtierender Herrscher der Welt ist seine Tochter, Ariana Márlyes, als Stellvertreterin für ihren neugeborenen Sohn. Doch ob es sich bei dem Neugeborenen tatsächlich um einen Sohn handelt....? Denn niemand, auch kein Angehöriger des Hohen Adels, kann von sich behaupten, den Jungen je zu Gesicht bekommen zu haben.
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