Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Amy O'riel ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Amy hielt sich die goldene Münze, die bereits von ihrer Handfläche erwärmt war, direkt vor die blauen Augen, und kniff diese musternd zu, als sie versuchte die Oberfläche des kleinen Objekts zu erkennen. Es war zwar noch nicht allzu spät, aber die Sonne verabschiedete sich langsam, sodass das Licht knapper wurde, und besonders für sie mit ihren Hut wurde das sehen ein wenig komplizierter, sodass sie ihren Versuch nach ein paar weiteren Sekunden mit einem unbekümmerten Seufzen einfach aufgab. Die Münze flog stattdessen mit einen schnipsen der Finger in die Luft, und landete dann wieder sicher in Amys Händen. Hm, wie lang lag sie dort jetzt schon? Jedenfalls lang genug, dass sie die kühle Oberfläche der Mauer an ihren Rücken nicht mehr störte, diese bereits sogar von ihren Körper eigentlich ganz angenehm warm war. Vermutlich war es auch einfach die Schuld ihres Mantels, dass sie nicht fror, oder das wärmere Klima auf dieser Insel, jedenfalls konnte sie sich definitiv nicht beschweren. Die Seiten ihres Mantels hingen ab ihrer Brust seitlich an der recht schmalen Mauer hinunter, und ihr linkes Bein hatte sich dazu gesellt, während das andere angewinkelt und mit den Fuß auf der Maueroberfläche verweilte. Auch ihr Arm hing hinab, und ihre Hand war so angewinkelt, dass der Inhalt der dunklen Flasche in ihr drohte, hinaus zu kippen und nutzlos zu Boden zu platschen, aber Amy war noch aufmerksam genug, um darauf zu achten, auch wenn ihr das alkoholische Getränk nichts gekostet hatte, wie auch sonst alles was sie besaß. Ihr Hut hing ihr halb im Gesicht und verdeckte zum Teil ihre Sicht, was jedoch gar nicht so schlecht war, denn sie fühlte sich ohnehin etwas erschöpft. Warum nicht ja sagen zu einen kleinen Nickerchen? Beinahe wären ihre schweren Augenlieder auch zugefallen, und die Flasche aus ihrer Hand gerutscht, sie vermutlich auf Grund der folgenden, fehlenden Balance hinterher, würde sie in der Stille nicht plötzlich Schritte hören. Leise, aber da so gut wie keiner oder nur sehr wenige Leute zur späten Stunde noch an ihr vorbei liefen, wurde sie dann doch etwas aufmerksamer. Die Rothaarige setzte sich mit einen Schwung auf, mit beiden Beinen nun herunter taumelnd, und brachte den Kopf der Glasflasche zu ihren vollen Lippen, als sie ihre blauen Augen der Richtung zuwandte, aus der die unerwarteten Geräusche gekommen waren.
"Hmpft...! Oh, verdammt." ihre Überraschung brachte sie dazu, sich schwer an den Getränk zu verschlucken, welches gerade herrlich brennend auf ihrer Zunge lag, und sie brach in einen Hustenanfall aus, den sie unglücklicherweise nicht so still halten konnte wie sie gewollt hatte. Die Augen der zwei Soldaten wandten sich ihr bereits zu, doch da hüpfte sie schon von der Mauer, kam ungeschickt auf, und verfluchte sich für ihre Absätze, als sie mit schmerzenden Knöcheln einfach weiter ging, als wäre nichts geschehen. Einfach weiter voraus gehen und lächeln, dachte sie sich unschuldig, als sie den Männern den Rücken zugewandt hatte. Sie konnte dessen Blicke in ihren Nacken brennen spüren, doch glücklicherweise schienen sie trotz ihres Misstrauens, vermutlich auf Grund ihres Aussehens und Wahl der Klamotten, selber zu müde zu sein, um sie mit Fragen zu bombardieren, und gingen nach einer kurzen Pause einfach weiter. Nachdem dessen Aufmerksamkeit wieder von ihr gewichen war, huschte sie im eiligen Tempo weiter und landete am Hafen, wo sie den Sichtschutz der ankernden Schiffe nutzte um sich nicht ganz so offensichtlich für Leute in ihrer Umgebung zu präsentieren. Red, der durch das Rumpeln in der Tasche wohl wach geworden war, kletterte daraufhin quietschend an ihren Ärmel des lockeren Mantels hinauf, als Amy sich gegen eines der Schiffe lehnte. Natürlich war es nicht ihres, doch wen kümmerte das, es war doch sowieso keiner da. Fast schon beleidigt starrte die weiße Ratte sie an, und entlockte Amy ein Schnaufen.
"Schau mich nicht so an, du Griesgram, hätte ich nichts getan wärst du wohl wieder auf den Straßen gelandet." kommentierte sie dessen beleidigtes Verhalten, wie ein stures Kleinkind, woraufhin Red wohl ihre Gründe verstand und sich auf ihrer Schulter zusammen rollte. Sein Pelz strich ihr seitlich über den Nacken als der Nager versuchte es sich gemütlich zu machen. Warm genug war es ja, damit er nicht noch zusätzlichen Schutz vor Kälte brauchte, so störte dessen Gesellschaft die Kriminelle auch nicht.
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Und damit hatte sie den kleinen Ausflug noch einmal viel entspannter genießen können. Nicht, dass Shanaya irgendwie sonderlich angespannt gewesen war, weil sie sich noch nicht entschieden hatte, aber... so war es doch deutlich einfacher. Und selbst, wenn ihre Begleitung nicht aus der besten Gesellschaft bestanden hatte – Ausnahmen bestätigten die Regel – so hatte sie sich doch auf das konzentrieren können, worum es ihr gegangen war. Milúi war noch längst nicht komplett erkundet, für eine Karte dieser Insel fehlten ihr noch einige Notizen, aber ein paar Tage Zeit hatte sie noch. Wenn sie also endlich das Fest besucht hatte, dann würde sie den anderen Teil der Insel erkunden. Vielleicht allein, vielleicht in Gesellschaft. Das würde sich dann zeigen.
Jetzt hatte die junge Frau sich erst einmal an den Hafen zurück gezogen. Ein Bein unter ihrem Körper, das andere hing von dem Fass hinab, auf dem sie es sich gemütlich gemacht hatte. Morgen stand das Fest an, und auch wenn sie doch die Müdigkeit in den Knochen spürte, wollte sie wenigstens noch ein wenig erledigt haben, bevor sie zur Sphinx zurück kehrte. Dahin war es auch noch ein kleiner Marsch, mit ihren roten Segeln war sie mitten am Hafen einfach immernoch viel zu auffällig. Aber sie würde keine Stunden mehr hier verbringen, spätestens, wenn die letzten Sonnenstrahlen verschwunden waren, würde sie sich auf den Weg machen. Der Großteil der Crew hielt sich wahrscheinlich sowieso schon auf dem Frühlingsfest auf, vielleicht hatte sie auf dem Schiff also vielleicht noch ein wenig Ruhe. Bis sie betrunken angewankt kamen. Ein Gedanke, der die Schwarzhaarige leise schnaufen ließ. Und mit dem nächsten Atemzug hob sie den Krug, den sie in ihrer Kniebeuge stehen hatte, hob ihn an die Lippen und ließ dabei den blauen Blick schweifen. Es sah nicht so aus, als ob ihr gleich ein bekanntes Gesicht entgegen sprang, und darum war sie nicht böse. Die Momente, die sie an Land und allein, war, würden selten genug sein. Und wenn sie länger auf See waren...
Shanaya setzte den Krug wieder ab, richtete auch die hellen Augen wieder auf die Notizen vor sich und grübelte leicht, bis eine nahe Stimme ganz in ihrer Nähe sie den Kopf leicht anheben ließ. Jemand mit einem Hut, über den sie kurz schmunzelte, und einem Mantel. Es gab hier sicher, wie auf jeder anderen Insel auch, sicher genug... merkwürdige Gestalten. Aber eine Frau, die scheinbar mit sich selbst sprach... nun gut – wahrscheinlich auch nur eine weitere Verwirrte, die ihre Grenzen nicht gekannt hatte. Das war nicht ihr Problem, also wandte sich die Dunkelhaarige ein weiteres Mal ihrem Notizbuch zu, dachte nicht weiter an die Fremde.
Amy O'riel ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Nun, jetzt war die Frage, wo sie hin sollte. Immerhin besaß sie hier keine Unterkunft, schon seit ihrer Kindheit und der Tod ihrer Mutter nicht mehr. Jetzt musste sie wohl entscheiden, ob sie unter freien Himmel schlafen würde, oder sich irgendwo einen unbelebten Ort suchte, wo sie es vermutlich etwas wärmer haben würde. Nicht, dass es sie stören würde, im Freien zu schlafen, das wäre immerhin nicht das erste Mal, aber da wäre das Problem, dass sie sich immer noch entscheiden müsse, wo sie denn die hereinbrechende Nacht verbrachte. Einfach so mitten auf der Straße war dann doch ein bisschen zu auffällig, und sie war gerade eben bereits Soldaten einfach so in die Fänge geraten dank ihrer Unachtsamkeit, deshalb sollte sie sich wohl oder übel dieses mal etwas mehr Gedanken machen. Gerade versuche sie, zu überlegen, als neben ihren Ohr ein schrilles Fiepen ertönte, und ihr fast das Trommelfeld zum platzen brachte. Amy, die unbewusst weiter geradeaus gegangen war, zuckte heftig bei den plötzlichen Ton zusammen und blieb an Ort und Stelle verweilen, als sie mit verwunderten und erschrockenen Blick zu Red blickte, der auf ihrer Schulter versuchte einzuschlafen. Oder zumindest hatte er es bis eben getan, denn bevor sie überhaupt sein weißes Fell sehen konnte, spürte sie dessen winzige Krallen ihren Arm hinab flitzen, und plötzlich war das Gewicht weg. Ihre Augen wurden rund, als sie sah, wie ihre Albino Ratte doch tatsächlich davon rannte.
“Was... hey!“ rief sie dem unverschämten Nager hinterher, als sie ihn nach kurzer Zeit der Sturheit hinterher raste. Und erst, nachdem sie von Schiff zu Schiff geflitzt waren, schien sie endlich fähig dazu zu sein, ihre Hände um ihren weißen, kleinen Freund zu schließen und ihn somit daran zu hindern weiter zu rennen wie ein Wahnsinniger. Red quietschte protestierend, und Amy konnte im Augenwinkel gerade noch erkennen, wie eine Maus Flucht hinter einen Fass fand, ehe sie die viel größere Ratte in ihren Händen ansah. Die Ratte, die ihr soeben einen kleinen Kniff mit den Zähnen gab.
“Was ist bitte in dich gefah...“ Huch. War das ein Bein was vom Fass runter hing? Amys blaue Augen wanderten weiter hinauf, und überrascht stellte sie fest, dass dort eine fremde Frau saß, auf den Fass, vor welchen sie sich soeben zu Boden geschmissen hatte, um Red einzufangen. Amy blinzelte ein paar mal, als glaubte sie, vor ihr säße eine Halluzination, ehe sie sich zuerst auf die Knie beförderte, und von dort aus wieder hinstellte, Red immer noch in ihren Händen. Auch er schien sich der Anwesenheit der Fremden mittlerweile bewusst zu sein, denn seine roten Augen musterten sie wie ein Stück Käse. “Oh, ehm, hab sie da nicht gesehen.“ sprach sie schnell und mit einen unschuldigen, unbekümmerten Schulterzucken, als würde sie sagen „Da kann ich nichts für.“, dass sie nichts dafür konnte soeben dazu geplatzt zu sein, und sie dann noch nicht mal bemerkt zu haben. Red fiepte erneut, wurde jedoch still als Amy ihn einen warnenden Blick zuwarf. Der sollte bloß nicht auf weitere dumme Gedanken kommen.
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
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Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Shanaya fuhr mit dem Finger über die Seiten ihres Buches, verzog die Lippen zu einem nachdenklichen Ausdruck. Ihre Augen huschten über die Worte, die kleinen Zeichnungen. Es fehlten noch Details, noch längst nicht hatte die junge Frau alles zusammen, was sie brauchte. Der kleine Ausflug hatte dabei geholfen... allerdings fehlten noch die anderen Teile der Insel. Eine Herausforderung, die sie angehen würde, sobald sie sich eine kleine Auszeit auf dem Fest gegönnt hatte. Nur ein paar Stunden, bevor sie sich wieder an die Arbeit machte. Und diesen Abend, einen Moment ohne Ablenkung. Sie hatte sich nicht weiter um den fremden Schatten gekümmert, sich nur auf ihre Notizen konzentriert. Aber dieser Moment schien ihr nicht gegönnt.
Die Stimme erklang erneut und auch, wenn Shanaya sich nicht wirklich dafür interessierte, hob sie noch einmal den blauen Blick an, beobachtete das Schauspiel, das sich ihr bot. Das Wesen mit Hut und Mantel schien etwas kleines zu jagen. Vielleicht den imaginären Freund, mit dem es eben gesprochen hatte? Ein Freund, der ziemlich laut fiepen konnte. Im spärlichen Licht der Laternen erkannte sie nicht unbedingt viel, aber genug, um eine Augenbraue leicht anzuheben. Das Hutwesen kam in ihre Richtung, sodass Shanaya leicht den Kopf anhob, skeptisch die Bewegungen beobachtete. Sie zögerte, ob sie einen Satz vom Fass runter machen sollte, um sich in Sicherheit zu bringen, aber noch bevor sie diesem Gedanken nachgehen konnte, lag die Fremde – zumindest hatte es eine weibliche Stimme – ihr zu Füßen. In den Händen hielt sie einen weißen Fellball. Eine Ratte. Sie musste an die erste Begegnung mit Sineca denken, an die kleine Wunde, die die Katze ihr zugefügt hatte. Wie oft hatten Ratten sie gebissen? Oft genug, und trotzdem ruhten die blauen Augen einen Moment auf dem weißen Pelz. Ratten hatten sie genug auf der Sphinx, nur keine weiße. Aber sie hatte auch nicht das Bedürfnis, einen weiteren Nager mit an Bord zu nehmen. Trotzdem galt dem Tier mehr Aufmerksamkeit als dem Menschen, der vor ihr auf dem Boden hockte. Erst nach einigen, langen Herzschlägen richteten sich die blauen Augen auf die Fremde, ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen. Sie hatte irgendetwas gesagt, aber die Schwarzhaarige hatte einfach nicht zugehört. Da war die Ratte interessanter.
„Wenn du schonmal da unten bist, kannst du mir auch gleich die Füße küssen.“
Wie die Fremde zuckte sie nun mit den Schultern. Niemand konnte ihr vorwerfen, dass sie auf die Fremde herabsah... in diesem Fall blieb ihr Nichts anderes übrig. Und da die meisten sich von solch einem Kommentar pikiert auf und davon machen würden... vielleicht klappte es bei der Hutträgerin mit der Ratte ja genauso.
Amy Oriel ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Nun, dass Red auf einmal so davon flitzen würde, dass hatte Amy nicht erwartet, zumal die Ratte es doch eigentlich bevorzugte es sich in ihrer Jackentasche gemütlich zu machen, wo es wärmer war als die kühle Nachtluft. Noch weniger hätte sie jedoch gedacht, während ihrer Verfolgungsjagd auf eine Fremde zu stoßen. Oder wohl eher am Ende ihres Sprints, als die Rothaarige sich beinahe schon zu Boden schmiss, um bloß zu vermeiden, dass ihr pelziger Begleiter in seiner Aufregung noch ins Wasser stürzte und ihr im schlimmsten Falle noch ertrank. Nicht, dass sie zögern würde hinterher zu springen um dies zu vermeiden, doch so viel wie die Albino Ratte zugenommen hatte, bezweifelte sie nicht dass Red untergehen würde wie ein schwerer Stein. Ein erleichtertes, doch zugleich genervtes Seufzen entwich ihren Lippen, als sie den Nager endlich zu fassen bekam, und bemerkte dabei kaum, dass sie dabei einer Frau zu Füßen gefallen war. Erst, als Amy aufblickte, und in das Gesicht der Fremden starrte, bemerkte sie ihren Fehler, und war ausnahmsweise mal höflich genug, um sich für ihre Achtlosigkeit zu entschuldigen. Diese Geste schien die Frau jedoch nicht Wert schätzen zu wollen, denn sie schien sie nicht nur überhört zu haben, denn gerade als Amy sich auf die Knie beförderte, erlaubte sie sich auch noch einen unhöflichen Kommentar von sich zu lassen. Amys Braue zuckte bei ihren Worten, und sie schaute sie an, als hätte sie ihr gerade etwas von Werwölfen und Meerjungfrauen erzählt. Die Kriminelle blinzelte, und antwortete für eine ganze Weile nicht, als würde sie sich gar nicht erst die Mühe machen, die Lippen zu Worten zu formen. Stattdessen erhob sie sich wieder auf die Beine, klopfte den Staub von der Hose, der jedoch hartnäckig hängen blieb, ebenso wie an ihrem geliebten Mantel, doch das störte sie nicht. Ebensowenig wie ihren Freund, den sie kurz danach in die Innentasche des Mantels beförderte, wo Red sich ohne Widerstand verkroch. Amy konnte schon meinen, sein Fiepen wäre ähnlich wie ein menschliches, erschöpftes Seufzen, doch sie schluckte den Kommentar darüber hinunter und erhob ganz einfach ihren Blick wieder. Den Blick, der im nächsten Moment wie die Augen eines Adlers, eines neugierigen Adlers, über die Gestalt vor sich glitt, ohne zu versuchen, es überhaupt zu verbergen. Wer um Himmels Willen war das denn bitte?
“Weißt du, du solltest sowas nicht sagen wenn du mir den Gefallen erwidern könntest, ohne dich überhaupt hinknien zu müssen.“ antwortete Amy ihr endlich, die Braue immer noch erhoben. Ihr Gegenüber sah jünger aus als sie, vielleicht sogar einige Jahre, und war definitiv kleiner. In Amys Augen wirkte sie wie ein Kind, dass versuchte, sich gegen einen Erwachsenen zu behaupten. Besonders mit diesen Kommentar. Was erwartete sie bitte von ihr? Wenn sie wirklich glaubte, dass sie ihr wirklich die Füße küssen würde, könnte Amy sich auch gleich als reiche Königin ausgeben, das wäre nicht weniger unrealistisch. Ihre Augen huschten über ihren Arm zu den Krug, den sie in der Hand hielt, und ihr Mundwinkel zuckte kurz in die Höhe.
“Bist du nicht etwas zu jung dafür, Kleine?“ fragte Amy, und meinte ihre Worte tatsächlich ehrlich. Nun, sie sah jünger aus, und Amy selbst war nicht wirklich alt. Den Spitznamen, den sie am Ende hinzufügte, war selbstverständlich überflüssig, doch das konnte sie unmöglich zurück halten, nachdem sie ihr so unfreundlich entgegen gekommen war.
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Die Fremde schien von Shanayas Worten ein wenig aus der Bahn geworfen zu sein, zumindest ließ ihr erster Blick deutlich darauf schließen. Und irgendwie ahnte die Schwarzhaarige, was das für ihre nächsten Handlungen bedeutete. Es kam jedoch keine verbale Antwort, zuerst rappelte sie sich auf, klopfte sich den Staub von der Kleidung, als wolle sie sich Zeit für eine Antwort verschaffen. Shanaya hatte Zeit, blieb einfach ruhig sitzen und harrte der Dinge, die da kamen. Sie steckte die Ratte in die Tasche ihres Mantels und wandte sich dann zu ihr. Gut, ein kleiner, winziger Punkt für die Fremde. Sie hätte auch einfach gehen können. Stattdessen musterte die Fremde sie aufmerksam – sie kannte diesen Blick zu Genüge - und die junge Frau konnte sich irgendwie denken, was ihr durch den Kopf ging. Irgendein Konter, der sie nicht überzeugen würde. Wie immer. Und tada – genau das folgte mit dem nächsten Herzschlag. Wie immer hatte die Dunkelhaarige die Hoffnung gehabt, dass irgendetwas dabei herum kam, was sie in irgendeiner Art und Weise forderte. Aber wieder verließ nur ein Seufzen ihr Kehle. Wo waren bloß die ganzen Menschen mit Humor?
„Immerhin kann es mir so nicht passieren, dass ich mich mit meiner Größe komplett überschätze und aus zu großer Höhe auf die Nase falle.“
Sie zuckte leicht mit den Schultern, fragte sich nicht einen Moment, ob die ältere Frau verstehen würde, worauf sie anspielte. Aber ihr schien noch etwas anderes – außer ihrer Größe – aufgefallen zu sein. Das Lächeln auf Shanayas Lippen wurde automatisch breiter, als die Rothaarige sich den Krug auf ihrem Schoß genauer ansah. Ihr Gesicht sprach Bände, das Grinsen auf dem Gesicht der Fremden allein ließ Shanayas Mimik schon einen deutlich überlegenen Ausdruck annehmen. Sie störte sich nicht an dem letzten Wort, ließ sich von solch einer Kleinigkeit nicht provozieren. Da gab es deutlich schlimmeres.
„Ich widersetze mich einfach zu gern allen Regeln der Gesellschaft. Deswegen sitze ich hier am dunklen Hafen und trinke Wasser. Ich bin wirklich ein verdammter Halunke, in meinem Alter schon Wasser zu trinken. Danke, dass du mir geholfen hast, meinen Fehler zu erkennen.“
Damit hob die Schwarzhaarige besagten Krug an, hielt ihn mit einem munteren Lächeln und einem „Cheers“ in die Richtung der Rothaarigen und setzte ihn schließlich an die Lippen, um einen großen Schluck des Wassers zu nehmen. Dafür würde sie ganz sicher auf Esmacil landen. In der letzten Zelle, aus der es kein Entkommen gab.