Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
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Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 150 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Vormittag des 03. April 1822
Farley Dunbar & Liam Casey
Dumpf klopfte die vergangene Nacht noch gegen seine Stirn. Liam wusste nicht, ob es hauptsächlich Müdigkeit oder doch der Alkohol war, der den Abend bis spät in die Nacht hinein geflossen war. Doch er wusste, dass er jetzt weder Zeit noch Lust hatte, sich davon ausbremsen zu lassen, denn das Fest würde nicht ewig dauern. Tagsüber kümmerte er sich darum, seine fertigen Bücher und Zeichnungen für Gold unter die Menge zu bringen bevor sich am Abend wieder die Musiker der Stadt trafen, um gemeinsam zu musizieren. Dass er so schnell ein Teil von ihnen sein würde, hätte er definitiv nicht gedacht, aber umso mehr genoss er die Nächte und nahm dafür eben auch die wenigen Stunden Schlaf in Kauf, mit denen er seither auskommen musste. Wenn sie wieder in See stechen würden, hoffte er darauf, die verlorenen Stunden nachholen zu können, immerhin waren sie jetzt ja einige Leute mehr an Board als noch zum Anbeginn ihrer Reise.
An diesem späten Vormittag hatte er sich in einer Zulaufstraße zum Markplatz niedergelassen, um seine Werke auszustellen. Der Nachbarstand war so gütig gewesen, ihm leere Obst- und Gemüsekisten zur Verfügung zu stellen, die er als eine kleine Art Theke umgedreht vor sich aufgestellt hatte. Darauf ließen sich die letzten beiden Bücher und ein paar der Zeichnungen ausstellen, die er hier noch zu Geld machen wollte. Er selbst hatte sich auf den staubigen Boden der Straße gesetzt und lehnte im Schatten des Nachbarvordachs an der Wand. In der Hand hielt er eine kleine Feldflasche, die guten Gewissens dieses Mal mit Wasser gefüllt war, um dem leichten Hämmern in seinem Kopf entgegenzuwirken. Die Bücher vor ihm erzählten die Gesichte einer jungen Frau, die eine besondere Freundschaft mit einem weißen Löwen verband. Sie basierte auf einer Freundin, die er auf einer fernen Insel mit ihrem Stamm hatte kennenlernen dürfen, während er auf Reisen gewesen war. Das Buch daneben war ein gemalter Kinderband von einem kleinen Bären auf Umwegen.
Farley Dunbar ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 25 Streifzügen in 9 Tavernen.
Habseligkeiten
Ring seiner Mutter, kleines Messer im Stiefel
Körperliche Verfassung
Derzeit unversehrt, Rücken vernarbt von Peitschenhieben
Der Duft von Rum und Wein stieg ihm immer wieder verführerisch in die Nase. Farley konnte sich kaum daran erinnern, wann er einmal einen Hafen angelaufen war und dann fast fünf Tage durchgehend nüchtern gewesen war. Normalerweise teilte er sich die Zeit in den Handelsstädten. Einige Tage stöberte er umher, kundschaftete die Gegebenheiten aus und suchte sich Menschen, mit denen er kleinere Handelsgeschäfte eingehen konnte. Wenn er sich der Plätze sicher war, an denen die Wahrscheinlichkeit geschnappt zu werden gering war, dann begann er seinen Beutezug, becor er schließlich mit kleinen Aufträgen und viel mehr Geld in der Tasche weiterzog. Doch dieses Mal war alles anders. Er war es nicht gewohnt, Schulden zu haben. Das Gefühl nervte ihn und zwar mehr, als er sich eingestehen wollte. Farley widerstand als der Versuchung seine wiedergewonnene Freiheit mit einem ordentlichen Tropfen zu begießen. Stattdessen hatte er die letzten Tage damit verbracht dem ein oder anderen Betrunkenen die Börse zu leeren. Es war leichtes Spiel – und tatsächlich wunderten sich die wenigsten, die am nächsten Morgen mit einem Batzen Geld weniger und einem brummenden Schädel aufwachten darüber, wo ihre Münzen geblieben waren. Die Antwort schien immer auf der Hand zu liegen.
Als er an diesem Vormittag über den Marktplatz schlenderte, waren seine Taschen schon gut gefüllt – wie ohnehin sein Geldvorrat. Er fühlte sich etwas freier, weil er wusste, dass das, was er gesammelt hatte, durchaus reichen würde, um seine Schuld für die Befreiung und die Überfahrt hierher zu begleichen. Damit würde er dann wieder ein freier Mann sein und konnte gehen, wohin er wollte. Nicht, dass er das nicht schon vorher gekonnt hätte. Sie hatten eigentlich nicht explizit von ihm verlangt etwas zurückzugeben. Außerdem war er ein Dieb – er scherte sich nicht darum, wem er etwas ohne Gegenleitung abverlangte. Allerdings hätten sie ihn auch auf dem Gefangenentransporter zurücklassen können. Er verdankte ihnen also auf gewisse Weise sein Leben. Oder zumindest eine oder zwei Hände. Farley ließ den Blick über den Platz schweifen, um auf Ungewöhnliche Ereignisse vorbereitet zu sein. Er wusste nicht, ob er schon gesucht wurde. Vielleicht hatte er Glück und man hielt ihn für tot. Aber war lieber einmal zu viel vorsichtig nach den letzten Wochen. Mit gemächlichen Schritten schlenderte er an den Ständen vorbei und tat so, ls würde er die ausgestellten Waren betrachten. Stattdessen aber wanderten seinen Augen nicht nur über den Platz, sondern musterten auch die Menschen in der Umgebung. Man konnte nie genug Geldvorrat haben. Doch bevor er sich ein neues Opfer für seine flinken Finger gesucht hatte, fiel sein Blick auf einen Stand mit zwei Büchern und einigen Zeichnungen. Dahinter hockte ein Gesicht, dass ihm nur allzu bekannt vorkam. Farleys Miene blieb unbewegt, als er den Blick noch einmal über die Werke schweifen ließ. Erst nach einigen Sekunden wandte er sich an den Künstler selbst.
„Liam, richtig? Die sind gut.“
stellte er anerkennend fest – und war sich bei seiner zweiten Aussage sicherer als bei seiner ersten. Der junge Dieb konnte sich die vielen neuen Namen und Gesichter nur schwerlich merken. Ein Nachteil, wenn man nicht allzu viel Zeit darauf verschwendete, enge Beziehungen einzugehen. Dennoch meinte er sich daran zu erinnern, dass seinem Gegenüber ein felliger Begleiter fehlte.
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 150 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Natürlich gab es lukrativere Wege, Geld zu machen. Dinge, die mehr für die breite Masse gedacht waren als Bücher oder Bilder. Sein Glück war, dass Feste sämtliche Schichten zusammentrieben und die Leute freizügiger mit ihrem Geld umgingen als gewöhnlich. Und während die einfachen Bauern wenn überhaupt nur Gefallen an den Zeichnungen von Inseln und Meeresszenarien fanden, stachen Bücher für die gebildeteren Menschen aus den übrigen Ständen heraus. Besonders Kinderbücher ließen sich gut unter die Menge bringen, hatte er in der vergangenen Zeit gelernt – jedenfalls wenn das Publikum vorhanden war, welches Zeit und Wert darauf legte, ihren Kindern eine womöglich einfachere Zukunft zu bescheren, indem sie Lesen und Schreiben lernten. Wie alt war er gewesen, als er gelernt hatte, dass diese Fähigkeit gar nicht selbstverständlich war in dieser Welt? Als Kind hatte er nicht unbedingt viel Spaß dabei empfunden, wenn es wieder darum gegangen war, Worte laut vorzulesen und niederzuschreiben, um sich ihr Bild einprägen zu können. Mittlerweile war er seinen Eltern ziemlich dankbar, sich diese Mühe überhaupt gemacht zu haben.
Irgendwann waren ihm in der Vormittagssonne die Augen zugefallen. Das Treiben auf den Wegen durch die Stadt und das Gemurmel der vorbeiziehenden Menge war ein wenig in die Ferne gerückt. Allmählich merkte er, dass die letzten Nächte eher kurz gewesen waren, aber er wusste, dass er spätestens heute Abend, wenn die Musiker wieder beginnen würden, wieder hellwach sein würde und der Morgen schneller kam als man erwartete. Einen tiefen Atemzug später blinzelte er bereits wieder ins Sonnenlicht und erkannte gerade noch, dass es jemanden an seinen kleinen Stand zog, bevor die Gestalt vor seiner Ausstellung zum Stehen kam. Einen Augenblick später erst erkannte er die Züge des jungen Mannes als wenig bekannt. Einer derer, die von der Morgenwind zu ihnen gekommen waren. Direkt etwas miteinander zu tun hatten sie noch nicht gehabt. Jedenfalls nicht mehr als die üblichen Handgriffe an Board der Sphinx.
„Danke.“, entgegnete er und blickte zu ihm hinauf. Dass er ihn bezüglich des Namens nicht korrigierte, war wohl Antwort genug.
Liam selbst bedachte in diesem Moment nicht, dass ihm der Name seines Gegenübers ebenso nur vage bekannt war. Irgendwo hatte er ihn sicherlich schon einmal aufgeschnappt, aber der Lockenkopf hatte ein Talent darin, Informationen, die er vorerst nicht benötigte, auch nicht zu speichern.
„Bist du allein hier?“, fragte er schließlich und blickte einmal kurz die Straße hinab in die Richtung, aus der er gekommen war. Vielleicht folgte ihm ja noch jemand auf Abstand und schlenderte einfach nur in einem geringeren Tempo die Stände entlang, denn eigentlich luden Feste doch zu gemeinsamen Unternehmungen ein – besonders, um sich in einer neuen Crew zurechtzufinden. Allerdings war, soweit er wusste, sowieso noch nicht klar, ob er bei ihnen bleiben würde oder nicht. Liam war ehrlich gespannt, wer sich wieder auf der Sphinx einfinden würde, sobald sie wieder in See stach.
„Vermutlich geschäftlich unterwegs, huw?“
Seine Lippen verzogen sich kurz zu einem vielsagenden Grinsen, als er sich davon vergewissert hatte, keinen der anderen in seiner Nähe zu sehen. Natürlich. Diebstahl beging man besser allein und unauffällig oder als eingespieltes Team. Dazu aber musste man sich zum einen kennen und zum anderen aufeinander verlassen müssen.