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Willkommen an Bord
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#31
Langsam stieg der Leutnant die Treppe hinauf und gab dem Soldaten Zeichen, er dürfe seinen Posten wieder beziehen. Seine Gedanken arbeiteten hart mit all den Informationen, die er jetzt hatte. Irgendwie war es seltsam. Zum ersten Mal bedauerte er es jemanden nach Esmacil bringen zu müssen und nicht einfach nur die Tatsache, dass er auf diesem Seelenhändler feststeckte. Und er hatte recht behalten. Samuel Zaedyn war alles andere als der für den ihn die Meisten hielten und er sich den Anschein gab.

Dessen Dankbarkeit hatte ihn tief getroffen und es gab ihm zu denken, dass er kaum Jemanden an Bord so schnell so viel Vertrauen entgegengebracht hatte. Trotzdem würde er ihm Feder und Papier bringen. Denn Enrique wusste, warum er das tat und wünschte sich, sollte er sich jemals in Zaedyns Situation wiederfinden, dass ihm dann ebenfalls so viel Glück beschert wäre.

Es dauerte ein paar Stunden, bis er zu Samuel zurückkehren und ihm das Schreibzeug zustecken konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits die Forderung durch Ravenport, und zu seiner Überraschung auch Gaskel, Lowell zukommen lassen. Jetzt wartete er, und seine Sekundanten bei Lowell, auf Antwort.

Als Harper zurückkehrte und von den Zwischenfällen an Deck erfuhr zitierte er Leutnant de Guzmán in seine Kabine, wies ihn wegen Samuels Angriff aufs Schärfste zurecht, meinte, dass dieses Duell allein Sache des Dunkelhäutigen wäre und er sich seine Sekundanten außerhalb der Crew zu suchen habe. Dass bereits anders geartete Vorkehrungen getroffen waren gefiel ihm nicht konnte er jedoch nicht mehr beeinflussen.

Ravenport kehrte mit der Antwort zurück, dass Lowell in den nächsten Tagen sich unmöglich Zeit verschaffen könne, dies aber zutiefst bedaure und sie die Vorbereitungen ein anderes Mal fortsetzen müssten, wenn sich der Leutnant wieder in Netara befinden würde.

Am Nächsten Tag schaffte er es unbemerkt, wenn auch direkt bevor Harper ihn zur Bestrafung aus der Zelle holen ließ, Samuels Brief ansichzunehmen und beantwortete dessen unausgesprochene Frage lediglich mit einem kurzen Kopfschütteln. Kurz nach dessen Auspeitschung und nachdem er dem Richter als er ihn wieder in die Zelle verfrachten ließ etwas gegen die Schmerzen zugesteckt hatte konnte er den Brief in seiner Seekiste verstecken, wo er bis Asanu bleiben würde. Das Samuels Tochter dort weilte hatte der Richter im überraschender Weise mitteilen können, beruhigte beide und entzog sie immerhin Lowells direktem Einfluss und die Morgenwind wäre wahrscheinlich das erste Schiff, das aus dieser Richtung dorthin segelte.

Bis sie allerdings wieder ungestört miteinander reden konnten verging über eine Woche und sie befanden sich draußen auf hoher See.

Manchmal findet man Freunde an den seltsamsten Orten und zu den seltsamsten Zeiten.
Und manchmal scheint es, das man sie findet, nur um sie bald wieder zu verlieren.

Aber was wäre das Leben ohne Freunde?


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