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Could it be worse?
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#1
Could it be worse?
bespielt von    Aspen Montrose †   Shanaya Árashi
01.02.1822
Yvenes
Could it be worse?
01. Februar 1822
Aspen Montrose & Shanaya Árashi

Shanaya betrachtete mit leicht gehobener Augenbraue den Beutel, den sie locker in der Hand hielt. Hm. Kein wirklich großer Erfolg, der gute alte Herr hatte also längst all sein Geld ausgegeben, oder er kam mit so wenig hierher. Und wenn er sich jetzt noch etwas kaufen wollte. Welch Pech. Aber darüber machte die Schwarzhaarige sich keine Gedanken, warf nur noch einmal den kleinen Beutel in die Luft und ließ ihn dann mit einer ruhigen Bewegung in die Tasche sinken, die sie sich umgehangen hatte. Die Sonne war schon fast gesunken, und so langsam überkam sie der Hunger. Eine weitere Bewegung mit der sie sich eine Strähne aus der Stirn strich, irgendwie versuchte, die zu langen Haare zu bändigen. Keiner der Menschen beachtete sie, und damit setzte Shanaya ihren Weg fort, wenn auch noch nicht ganz sicher, wo genau sie nun hingehen sollte. Zu viele Optionen.

Aspen war gerade dabei sich die letzten Hemdzipfel zurück in die braune Hose zu stopfen. Unordentlich, als müsste er keinen Schein waren. Der Wein in der naheliegenden Schenke war anders als der, den er gewohnt war. Wässriger. Kein Wunder, dass er nun schon zweiten Mal den Laden verlassen musste um einmal kurz... hinter die Hauswand zu treten. Mit einem lautlosen Seufzen strich er sich durch die blonden Haare, die wieder ordentlich lagen, nachdem sein Vater ihn zum Barbier gezwungen hatte. Nach ein paar Münzen mehr hatte Aspen es sogar geschafft, dass sein Bart dran blieben durfte. Das war schließlich auch das mindeste. Gerade als er den letzten Schritt im Schatten trat, kam ein Mädchen vor ihm lang geschlendert und warf doch tatsächlich in ihrer jungen Leichtsinnigkeit den mächtigsten Gegenstand aller Welten hoch. Oh bitte. Mit einer geschmeidigen Handbewegung faste er blitzschnell in die lockere Tasche des jungen Dings und zog sich den kleinen Beutel heraus. Demonstrativ auffällig, bevor es nun an ihm war ihn einmal abwiegend in der Hand zu halten und hoch zu werfen. "Selbst die Huren sind vorsichtiger als du", lachte er in sich hinein und hielt ihr die Beute in der offenen Hand hin.  

Shanaya war in Gedanken versunken, wobei sie nicht auf ihre Umgebung achtete. Wieso auch. So lange sie keine Anstalten machte, irgendwen zu bestehlen beachtete sie niemand. Außer ab und zu Mal ein abwertender Blick zu ihrer dreckigen Kleidung. Aber diese Blicke ließen sie den Kopf nur noch ein wenig höher tragen. Warum sollte sie sich auch darum Gedanken machen? Noch einmal strich sie sich die dunklen Haare nach hinten, als ein kurzer Zug an ihrer Tasche sie zurück schrecken ließ. Die blauen Augen leicht verengt richtete Shanaya sich herum, fixierte den blonden Mann, der ihre Beute nun hoch warf. Bei seinen Worten verdunkelte sich ihr Blick deutlich. „Und jede Hure hat mehr Anstand als du.“ Ihre Stimme war kühl, und kaum, dass er ihr den Beutel hinhielt, griff sie danach und umklammerte ihn, als wäre es von Anfang an ihrer gewesen.  

Aspen ließ den Blick über das junge Mädchen wandern. Ja, sie war wirklich noch jung. Und auch wenn ihm schon um einiges jüngere Kinder mit roten Hurenbändern begegnet waren, gehörte sie nicht zu denen. Das bestätigte auch ihre große Klappe. "Und wo war dein Anstand, nachdem du einem ehrlichem, arbeitendem Bürger den Beutel gestohlen hast?", pokerte er hoch und trat noch einen weiteren Schritt näher. Den meisten Menschen verbot er dadurch gerne den Mund, aus dem simplen Grund, dass er sie überragte.

Shanaya fixierte mit den hellen Augen das Gesicht des Mannes, ließ seinen prüfenden Blick über sich ergehen. Sie kannte ihn nicht, aber das verwunderte sie auf einer Insel wie diesen. Vermutlich war er ein Händler, der irgendetwas loswerden wollte. Davon gab es hier genug, und damit würde er in der Masse untergehen. Seine Worte entlockten ihr nur ein kühles Lachen. Selbst wenn er sie beobachtet hatte. „Ist es so ehrlich, sich in den Hurenhäusern herum zu treiben? Und ist es so harte Arbeit, sich jeden Abend die Birne in einer Schenke weg zu saufen? Wenn das der Fall ist, dann muss ich mich natürlich aufrichtig entschuldigen.“ Als der Blonde einen Schritt näher trat hob Shanaya den Kopf nur ein wenig an, wich jedoch keinen Zentimeter zurück. „Versuchst du mich einzuschüchtern? Da musst du dir schon mehr Mühe geben.“  

Aspen ließ das Grinsen, das zuvor noch die Mundwinkel verzogen hatte, zu einem sachten Schmunzeln weichen, als das Mädchen mit einer solch kühlen Stimme antwortete, wie er es nur von alten Damen kannte. "Einzuschüchtern?", wiederholte er gespielt ahnungslos, die Augenbrauen nach oben ziehend. "Wie alt bist du? 15, 16? Niemand sollte versuchen ein so junges Mädchen 'einzuschüchtern'." So wie er vor ihm stand, musste er doch zugeben, dass sie vielleicht älter war. Aber nicht viel, glaubte er zumindest. Mist, jetzt wo er über ihr Alter nachdachte, tat es ihm sogar ein wenig leid, ihr den Beutel für kurze Zeit abgeknüpft zu haben. Abermals folgte darauf ein Seufzen, er würde jedem Mann das fürchten lehren, der sich so nahe an seine Schwester wagte. Gönnerhaft trat er einen Schritt zurück.

Shanaya veränderte ihre Mimik nicht – im Gegensatz zu dem Fremden. Ihre Miene blieb kühl, abwertend. Sie hätte gehen können, aber dafür war ihr viel zu sehr nach ein wenig Beschäftigung. Und wie sollte das besser gehen als mit irgendeinem Kerl, der die Insel vielleicht nie wieder betreten würde, wenn er hier... so empfangen wurde? Als der Mann ihre Frage wiederholte und sich dann nach ihrem Alter erkundigte schnaufte die Schwarzhaarige nur leise auf. Immer das Selbe. Sie war so jung und verhielt sich für ihr Alter ja ach so falsch. „Was macht mein Alter für einen Unterschied?“ Als er jedoch selbst zurück trat, wurde ihre kühle zu einem Grinsen – jedoch alles andere als freundlich. Da hatte jemand doch wohl keine Angst vor ihr?  

Aspen beugte sich nach vorne, zu ihr, als sie näher kam. "Den Unterschied ob ich dich lieber am Ohr ins Waisenheim ziehe, oder zum nächsten Wärter bringen sollte", antwortete er immer noch mit belustigt verzogenen Zügen. Nunja, zum Wärter würde er sie natürlich nicht bringen. Aber eine erwachsene Person hätte er vielleicht nicht so auf die Schippe genommen! Vielleicht. Als sich das Gesicht unter dem Rabenkleid zu einer Grimasse verzog, ließ er seine Augenbrauen einmal auffordernd springen, ja? Was kam denn bitte jetzt? "Obwohl ich bezweifle, dass Ersteres dich länger halten würde", gestand er.

Shanaya seufzte nur theatralisch. „Beides würde dir nicht viel bringen, da die dich sofort wieder weg schicken würden und jede Tür vor mir verschließen würden.“ Ein nahezu zuckersüßes Grinsen galt ihm. Es gab auf dieser Insel, abgesehen von den fremden Händlern, wohl niemanden, der sie nicht kannte. Das hatte gewiss seine Nachteile, aber Shanaya drehte es sich, wie es ihr passte. Und somit hatte sie ihre Ruhe, wandte alles zu einem Vorteil herum. Seine nächsten Worte entlockten ihr nur ein kurzes Zucken der Schultern, ehe sie den Beutel mit Geld wieder in ihre Tasche sinken ließ. „Die lachen dich nur aus, wenn du mich dahin schleppst.“  

Aspen nickte einmal anerkennend, auch wenn nicht ganz deutlich wurde, ob höhnisch oder echt. So selten er auch seinem Gegenüber eine Lüge vorwarf, konnte er sich bei dem Raben durchaus vorstellen, dass sie im Recht lag. Dummes Ding. Es gab so viele bessere Ideen sich gegen alles und jeden aufzulehnen, als es mit naiver Gewalt zu tun. "Also steht vor mir mal wieder ein kleines Mädchen, das nichts mit sich selbst anzufangen weiß, als alle Bewohner gegen sich aufzuhetzen", stellte er fest und schüttelte verneinend den Kopf, als würde er sie tadeln. "Deine Mühe wäre an manch anderer Stelle vielleicht angebrachter, hast du dir das schon einmal überlegt?"

Shanaya hob bei dem Nicken des Mannes leicht eine Augenbraue, ging aber nicht weiter darauf ein. Als er jedoch weiter sprach, verdrehte sie nur leicht die Augen. „Du bist ein echter Menschenkenner, hm?“ Jaja, sie wusste Nichts mit sich anzufangen. „Es ist viel einfacher. Ich bin einfach ein schlechter Mensch.“ Bei seinen letzten Worten lachte die Schwarzhaarige kurz auf, zuckte dann erneut mit den Schultern. „Tja, weißt du... ich gehe meinen eigenen Weg. Und dazu gehört leider, dass ich tue, was mir passt. Und nicht, was irgendeine Gesellschaft von mir erwartet.“  

Aspen lachte. "Menschenkenner nicht", verneinte er, sichtlich amüsiert. "Es gibt nur so viele Menschen die heute auf der Straße leben, nur weil sie 'ihren Weg' gegangen sind. Die meisten davon würde ich nicht zwangsläufig als 'schlecht' betiteln." Mit der rechten Hand fuhr er sich über den Bart, kratzend. Das Mädchen musste wohl erst einmal auf die Nase fallen, bevor sie verstand. "Das Problem ist einfach nur, dass du zumindest so tun solltest, als wenn du zur Gesellschaft dazu gehörst. Ansonsten begegnest du bald Männern, die dir dein Geld nicht zurück geben."  

Shanaya wog nur leicht den Kopf zur Seite. „Ich bin auch nicht mit den meisten zu vergleichen. Es ist mir egal, was der Rest der Welt tut oder lässt. Ich weiß, wie ich meine Ziele erreiche. Der Rest ist für mich nicht von Bedeutung.“ Ihre Stimme blieb ruhig, zeugte damit nur von der Sicherheit, die in diesen Worten lagen. „Und davor soll ich Angst haben? Meinst du, weil ich eine Frau bin und noch ach so jung könnte ich mich nicht verteidigen?“ Sie setzte eine unschuldige Miene auf, ganz wie die kleinen Prinzessinnen, die schon bei einer Spinne anfingen, hilflos und überfordert nach Hilfe zu schreien. Wenn er wüsste, was ihr Plan war. Aber das ging ihn herzlich wenig an.  

Aspen seufzte wieder einmal. Oh man. Lag das viele Seufzen am gestrecktem Wein, oder an seiner Gesprächspartnerin mitten auf offener Straße? "Nein, natürlich bist du einzigartig. Wie jeder den ich auf dieser Insel danach fragen würde", stimmte er ihr sarkastisch zu und nahm endlich den Blick von ihr, um ihn einmal über die leere Straße schweifen zu lassen, während er ihr zuhörte. Gut, es war niemand hier. Wobei... es hätte sowieso niemanden gejuckt, leider. Wieder sah er sie an, zog eine Augenbraue belustigt hoch. Es dauerte nur wenige Sekunden, in denen Aspen sich mit festen Griff den zierlichen Arm des Raben schnappte und sie umdrehte in die Fixierung, wie es die Aufpasser auf 'seiner' Insel so häufig mit den Wilden taten. Die Arme verschränkte er, die ihre festhaltend, vor ihrer Brust, sein Bein zwischen ihren, um sich vor Zwergenangriffen zu schützen. Und weil es ihm so viel Spaß machte, zog er sie sogar noch einen Schritt zurück in den Schatten, aus dem er zuvor gekommen war. "Dann zeig mir mal, wie du dich verteidigen kannst", höhnte er ihr von hinten ins Ohr und verkniff sich seinen Spott. Armes Kind.

Shanaya grinste nur kühl über die Worte des Mannes. Oh man. Dieses Schubladendenken. Aber da stand sie drüber, ging dafür auch nicht weiter darauf ein. Was zählte seine Meinung? Vielleicht wenn er ihr irgendwie näher gestanden hätte... aber er war ihr vollkommen fremd, spielte sich hier nur munter auf. Also konnte er sagen was er wollte, sobald sie ihm den Rücken zugewandt hatte, würde sie sein Gesicht vergessen und Ende. Dafür folgten die blauen Augen auch nicht seinem Blick, erst als er sie mit gehobener Augenbraue wieder anblickte, spannte sie ihren Körper an. Als er dann plötzlich nach ihrem Arm griff wich sie automatisch zurück, was jedoch Nichts mehr brachte. Natürlich war er in diesem Moment körperlich stärker, aber das war Nichts, wovon sie sich unterkriegen ließ. Sie gab keinen Mucks von sich, als er die Arme um sie legte, erst als er einen Herzschlag lang still stand, noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, ließ die Schwarzhaarige sich so gut es ging fallen, ließ den Kopf zu seinem Arm schnellen und biss zu, so fest sie konnte und machte einen Moment den Eindruck, als würde sie so schnell nicht locker lassen.  

Aspen wurde in seiner Sicherheit doch tatsächlich leichtsinnig - genau den Fehler, den er ihr gerade noch vorgeworfen hatte. "Verdammt!", fluchte er laut und lockerte seinen Griff gerade soweit, dass er sie von sich stoßen und gegen die Hauswand drücken konnte - sie konnte froh sein, dass er sich einige Meter weiter entfernt erleichtert hatte und nicht hier. "Du kleines Biest!", fluchte er weiter und versuchte die Hand von ihr los zu reißen. "Nicht vor morgen, wo es alle sehen können!", knurrte er, nun den anderen Arm gegen ihren Hals gepresst, um sie zum loslassen zu bewegen. Mist, er hatte ihr nicht weh tun, sondern sie nur einschüchtern wollen. Mit knirschenden Zähnen stand er vor ihr, die Augen erbost zusammen gekniffen. Nein, er würde sich jetzt nicht los reißen und noch mehr sichtlichen Schaden anrichten. Allerdings würde er nun nicht 'Gleiches mit Gleichem' vergelten. "Und DAS soll jemanden abschrecken, der dir wirklich etwas Böses möchte?!", knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch - mehr aus Wut darüber, dass er an einem so wichtigen Tag für seinen Vater nicht 'vorzeigbar' war, als vor Schmerz.

Shanaya wusste nur zu gut, dass alles, was sie in diesem Moment auf ihrer Seite hatte, einzig der Moment der Überraschung war. Er war deutlich größer und kräftiger, jedoch ließ ihn dieser Vorteil überheblich werden. Sein Fluchen entlockte ihr beinah ein Lachen, hätte sie sich nicht weiter in seinem Arm verbissen. Er lockerte den Griff um sie, und einen Moment wähnte sie sich in Sicherheit, ohne ihren Biss zu lockern. Seine Beleidigung und sein Fluchen gingen an ihr vorbei, es interessierte sie in diesem Moment schlichtweg nicht. Und dass er scheinbar morgen irgendetwas Wichtiges vorhatte, nun ja. DAS war nicht ihr Problem. Als er jedoch den Arm hob, sie weiter gegen die Wand drückte und seinen anderen Arm gegen ihren Hals drückte, musste sie einsehen, dass sie loslassen musste. Einen Moment schnappte sie nach Luft, hob dann den Kopf und blickte dem größeren Mann direkt in die Augen. Der Ton seiner Stimme ließ ihr Grinsen ein wenig breiter werden, bis sie einfach loslachte, über seine Worte, seinen Anblick. Armer Mann. Gekränkt in seinem Stolz von einem ach so jungen Ding.  

Aspen riss die Hand von ihr, als sie los ließ. Die Wunde direkt vor ihrer Nase, besah er sich die roten Bisswunden. Arg. Wenn er sich nicht ganz so dumm anstellte, erzählte er seinem Vater von einer Hure, die ihn bestehlen wollte. Nicht von dem Versuch, ein Kind zur Vernunft zu bringen. Tief atmete er einmal durch. Nein, er war nicht wütend, es hätte ihn auch herzlich wenig gestört, wenn es nicht gerade 'heute' passiert wäre. "Pass auf", begann er und rückte noch ein Stück näher, während sie schallend lachte. (Eigentlich hätte er sich wundern sollen - oder entsetzt sein müssen - dass niemand dem Mädchen zur Hilfe kam.) "Mit so einem Biss möchtest du Diebe und Vergewaltiger abschrecken?", fragte er ihr Lachen hinein. "Es ist nicht mutig sich jedem in den Weg zu stellen. Mutig bist du, wenn du weißt wo deine Grenzen liegen und dich nicht wie ein Kind benimmst", erklärte er sachlich, als wäre sie wirklich kaum im arbeitsfähigem Alter. Die Augenbrauen hinab gezogen, stützte er sich gegen sie, um mit Schwung einen Schritt zurück zu treten. Mit der Hand wies er zur offenen Straße.  

Shanayas Lachen verstummte zwar, aber das kühle Grinsen blieb. Sie amüsierte sich köstlich über diesen Kerl, über seinen unbegeisterten Ausdruck. Und auch als er mit zwei Worten ihre Aufmerksamkeit auf sich zog blieb sie nur stehen, blickte ihm entgegen und hob den Kopf ein wenig an, die blauen Augen fest auf den Blick des Blonden gerichtet. „Glaub mir, ich weiß wo meine Grenzen sind. Hier sind sie noch lange nicht erreicht.“ Mit einem süßlichen Grinsen wog die den Kopf ein wenig zur Seite. Und noch einmal kam er näher, woraufhin die Schwarzhaarige sich noch einmal anspannte, mit allem rechnete. Aber dieses Mal trat er von ihr weg, womit sie sich im ersten Moment nicht regte. Nur das Lächeln blieb, ehe sie sich, ihm zugewandt, von ihm wegtrat. Zwei Schritte und sie machte einen leichten Knicks, eine Geste, in der Nichts als Spott und Verachtung lag, die sich auch auf ihrem Gesicht deutlich wieder spiegelte. „Vielen Dank für diese kleine Lehrstunde.“ Sie bewegte sich weiter rückwärts, ließ den Blonden dabei nicht aus den Augen.  

Aspen nickte nur, die Mimik weiter ausdruckslos. Was blieb ihm auch anderes übrig? Sie war nur eins von vielen Mädchen, dass sich entweder bald prostituieren musste, oder auf der Straße verstarb. So leid es ihm auch tat. "Auf wiedersehen, kleiner Rabe. Pass besser als heute Abend auf dich auf." Und damit folgte er ihr, Schritt für Schritt den sie rückwärts lief. Nur dass er diese Vorsicht nicht aufrecht erhalten brauchte. Zwar wollte er die Welt verändern, nur leider passte die Praxis nicht mit seiner Theorie zusammen. Abermals folgte ein Nicken, bis sie soweit zurück gewichen war, dass er zurück auf die Straße gehen und nun seinerseits sich von ihr abwenden konnte, zurück in Richtung Schenkentür, die wie auf Wunsch von zwei Betrunkenen geöffnet wurde, so dass er eintreten konnte.

Shanaya blieb vorsichtig, weil sie nicht einschätzen konnte, ob er nun wirklich ruhig blieb, oder ob er zu einer kleinen Racheaktion ausholte. Auf seine Worte hob sie nur grinsend eine Augenbraue, betrachtete ihn mit einem fast mitleidigendem Blick. Sie blieb stehen, als der Blonde sich auch in Bewegung setzte, ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Erst, als er sich von ihr abwandte, drehte sie sich selbst herum, strich sich die Haare ein wenig zu Recht und machte sich auf den Weg. Inzwischen wusste sie, wohin. Jetzt hatte sie wirklich Hunger.  
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