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Kapitel 8 - Schleichende Wasser
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jun 2019
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Zairyms Augenbrauen wanderten in die Höhe, bei dem schnippischen Verhalten des Schönlings. Schweigend folgte er dem anderen Mann mit seinen Blicken, als er davon stampfte und schnalzte nur missbilligend bei Shanayas Worten. Ihm würde noch viel mehr einfallen, was seine Worte angeblich angekratzt hatten, aber es interessierte ihn nicht wirklich. Wenn der Junge keinen Spaß vertrug, was man in dieser Situation eindeutig tun sollte, konnte Rym es auch nicht ändern.
Statt sich also weiter mit dem Verschwundenen zu beschäftigen, band er der kleinen Katze ein Tuch um Mund und Nase, wobei er sich sehr zurückhalten musste nicht auffällig in ihrem Gesicht herumzutasten, und kontrollierte dann noch einmal, ob das Tuch um ihren Arm fest genug saß. Erst dann band er sich auch das eigene Tuch, was ihm so lieblos hingelegt wurde, ums Gesicht.
Zu seinem Glück sprach sie im nächsten Moment, sonst hätte er sich hinreisen lassen, ihr die Haare zu verwuscheln, als Zeichen, dass sie es geschafft hatte. Eine Geste, für die er sicher einen Tritt an nicht so angenehme Stellen erhalten hätte. Stattdessen philosophierte er noch darüber, dass er endlich wusste, wie der Hutmann hieß – Greo! – und folgte dann Shanaya nach zum Steuerrad, wo er ihre Worte noch hören konnte. Er lauschte, ob von dem anderen Schiff irgendetwas kam, was ihn in Alarmbereitschaft versetzen sollte. Doch offensichtlich liefen die Verhandlungen noch. Also sah er mit hinterm Kopf verschränkten Händen auf das Kätzchen hinunter.

Du – pass auf – gibst wirklich nur ungern das Steuer aus der Hand, was?

Er blinzelte grinsend und sah sie an, als würde er fragen, ob sie den Witz kapiert hatte. Dann wandte er sich auch an den Mann mit dem Hut, dessen Name schon wieder aus Ryms Gedächtnis verschwunden war.

Wenn ich mich irgendwie nützlich machen wollte, damit wir doch schneller von hier verschwinden können, was könnte ich da tun?“ Sein Blick wanderte zu den Segeln und Tauen, bevor er auf ein verknotetes Seil am Geländer deutete. „Kann ich die lösen?

[Achterdeck | erst mit James und Shanaya, dann bei Greo und Shanaya]
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Aug 2020
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Die Frage nach dem Warum lag Soula auf der Zunge und sie wollte nicht länger warten. Taróns Antwort war knapp und mit Worten gefüllt, die noch viel mehr zu sagen hatten. Der kurze Blickkontakt bestätigte ihr das, denn seine Augen erzählten noch eine ganze Menge mehr dazu. Ein Dank lag auf ihren Lippen, allerdings kam sie nicht mehr dazu, ihn auszusprechen, als das Geschrei der Vögel die Stille durchbrach. Anschließend war der Aufruhr groß, einige fanden sich an der Reling ein und beobachteten das fremde Schiff, der Nebel lichtete sich ein wenig und gab die Sicht auf die Menschen des anderen Schiffes frei.

Soula fühlte sich überall ein bisschen fehl am Platz, trotzdem sah sie interessiert dabei zu, was an der Reling passierte. Dort gab es irgendwelche Verhandlungsgespräche und das, obwohl einer der anderen Besatzung auf die Sphinx gefeuert hatte. Von Greo vernahm sie aber, dass sie so schnell wie möglich weiter segeln wollten. Raus aus dem Nebel hoffentlich und in die Arme der fliegenden Angreifer. Darauf hatte allerdings Liam eine Antwort und offenbar eine Idee.

Zwischendurch kam ihr dieses Erlebnis wie ein richtig fieser Alptraum vor und das Schlimmste daran war, dass sie keine Macht darüber hatte, was passierte, keine Kontrolle. Sie konnte sich lediglich treiben lassen und hoffen. Die Gegebenheiten auf einem Schiff waren ihr nicht geläufig, die Abläufe kannte sie nicht und auch das Meer war ein unberechenbares Wesen für sie. Die Hilfslosigkeit konnte man schon fast in ihren Augen sehen.

Während sie versuchte möglichst wenig an Deck zu verpassen, rief Alex nach ihr und Josiah. Es war ein Lichtblick für sie, der sie aus ihren trüben Gedanken riss. Sie erhoffte sich Ablenkung. Ohne Umschweife drehte sie sich in die Richtung, aus der sie die Stimme gehört hatte und war mit wenigen Schritten bei Alex angekommen. Aufmerksam hörte sie zu, was er zu sagen hatte, ohne auch nur reinzureden. Von Schrotkugeln hatte sie keine Ahnung, noch weniger konnte sie sich vorstellen, wie groß sie sein würden und wie sie funktionieren sollten, aber das war nochmal ein ganz anderes Thema. Soula reimte sich allerdings zusammen, was es sein konnte.

„Womit willst du sie füllen?“, war ihre erste Frage dazu. „Wie ist der Plan?“ Alles war besser, als dumm in der Ecke herumzustehen und darauf zu warten, dass irgendetwas passierte. Soula war froh, wenn sie etwas zu tun hatte.

[An Deck | zuerst bei Tarón & Co an der Reling, dann bei Alex & Josiah]
Crewmitglied der Sphinx
für 545 Gold gesucht
dabei seit May 2019
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Ceallagh nickte. Stand bereits vor dem Anker, der plötzlich massiver wirkte, als die anderen Male zuvor. Die vermeintliche Begeisterung, die sich auf Rayons Gesicht abzeichnete, teilte der Blondschopf in diesem Moment nicht. Ihm war klar, wie der Ältere seine Worte meinte. Dass ihm vielleicht wie allen auf diesem Schiff die Optionen ausblieben und keine so wirklich wusste, WAS bei allen sieben Welten jetzt das Beste war. Und so wie er Lucien verstand, plante er das Schiff und alles, was darauf oder darin war entweder auf ihrem kurzen Abstecher dorthin mitzunehmen oder direkt die Biege zu machen. Ihr Problem des Nebels und der Vögel hatten sie damit noch immer nicht gelöst.

“Wir können froh sein, wenn uns nicht dasselbe Schicksal ereilt.“, raunte er dem Dunkelhäutigen zu, während er sich mit vollem Gewicht gegen den Holzgriff lehnte und anfangs schleppend und dann Schritt um Schritt gleichmäßiger den Anker aus dem Wasser hievte.
“Die Frage ist nur, was wir mit dem Nebel und den Vögeln machen werden, wenn wir aus dieser Kuppel heraus fahren.“

Immer wieder huschten die grün-blauen Augen zur Seite. Beobachteten Liam auf seinem Weg unter Deck. Den skeptischen Blick seines Freundes Alex und die Eile der anderen Crewmitglieder, die wie aufgescheuchte Ameisen über das Deck huschten.

“Danach sollten wir die Segel angehen. Allein wird Skadi das nicht schaffen und es sieht so aus, als wäre der Rest mit anderen Dingen beschäftigt.“

[Mit Rayon am Ankerspill]
James Killigan
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
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Je länger er an Board war, desto mehr merkte James, dass er hier dermaßen fehl am Platze war. Die meisten Menschen hier konnten ihn vermutlich nicht leiden, dem Rest war er schlicht egal. Es war nicht unbedingt so, dass es andersherum viel besser war, aber irgendwie fehlte dem Möchtegern-Piraten schon eine Freundschaft. Nur jetzt war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt um darüber nachzudenken, weshalb James auch kurz den Kopf schüttelte um diese Gedanken zu vertreiben, just als er die Stufen unter Deck hinabgestiegen war und wahllos Türen öffnete, um möglichst viele Menschen mit diesen Tüchern zu versorgen, so wie es ihm von Talin aufgetragen wurden war. 
 
Als er plötzlich Runar und Liam gegenüberstand, die aber beide schon mit Tüchern versorgt waren, hielt er kurz inne und betrachtete sich das Szenario vor ihm genauer. Was zum Teufel taten sie hier unten? Wirklich erkennbar war das im ersten Moment jedenfalls nicht. Auf Runars Begrüßung nickte er nur, bevor sein Blick auf Liam fiel, der ihn nach..Spiegeln ?! fragte.
 
Skeptisch legte James seine Stirn in Falten und legte den Kopf leicht schief. 
“Und was genau habt ihr mit dem Spiegel vor? Den Vögeln da draußen zeigen dass sie böse aussehen und anderen Angst machen könnten?“ 
Immerhin war Runar Teil dieses Duos, die Idee könnte durchaus von dem Witzbold stammen, dessen Haare sich unter dem zusammengebundenen Tuch ein wenig gegen diese Frisur zu sträuben schienen. 
“Mit zwei oder drei kann ich nicht dienen, aber einen habe ich. Wenn ihr mir den heil wieder zurück bringt. Sonst hab ich keinen.“ 
Schließlich musste er beim rasieren sehen was er tat. Und wie so ein Bettler ungepflegt herumlaufen, dass kam für James nicht in Frage. 

(Bei Runa und Liam unter Deck)
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit May 2017
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Das Anheben des Ankers war eine schweißtreibende Arbeit, selbst für zwei durchaus kräftige Männer wie Ceallagh und Rayon - die aber eben nur zu zweit waren. Das Spill brauchte einen Moment, um sich in Bewegung zu setzen, in dem sie sich mit ihrer ganzen Körperkraft gegen die Holzgriffe stemmten, doch nachdem sie den Anfang gemacht hatten, ging der Rest zumindest etwas leichter und erlaubte es ihnen, zwischen zusammengepressten Zähnen zumindest einige Worte zu wechseln. Der Schiffskoch nickte zustimmend angesichts Ceallaghs Worten und legte die Stirn noch mehr in Falten, als er es wegen der Anstrengung ohnehin schon tat.

"Wir wissen immer noch nicht, wie um alles in der Welt sie auf offener See auf Grund laufen konnten. Hier stimmt etwas ganz und gar nicht."

Die Worte kamen gepresst und grimmiger hervor, als man es von Rayon gewohnt war. Das lag zwar auch an dem kurzen Gespräch mit Lucien, das ganz und gar nicht nach seinem Geschmack verlaufen war, doch hauptsächlich war die allgemeine Situation dafür verantwortlich - und ein Gefühl, das den Dunkelhäutigen beschlichen hatte, dass sie irgendwann im Laufe dieses Tages noch vom Regen in die Traufe gelangen würden, auch wenn es sich so anfühlte, als wären sie dort schon längst angekommen.

"Die Vögel sind mir fast lieber als dieser Nebel. An denen ist zumindest nichts Unnatürliches."

Er richtete seinen Blick gen Himmel, während er sich weiterhin gegen den Holzgriff stemmte, und fluchte.

"Jedenfalls hoffe ich das."

Sein Blick folgte dem Ceallaghs, nachdem er vorgeschlagen hatte, nach dem Anheben des Ankers dabei zu helfen, die Segel zu setzen. In der Tat herrschte auf dem Schiff eine unglaubliche Betriebsamkeit, wobei dies immerhin nicht daran lag, dass die Crew sich zum Kampf bereitmachte, was in Rayons Augen ohnehin vollkommen überflüssig gewesen wäre. An und für sich, dachte er, konnten sie sich durchaus ein Kompliment dafür machen, dass sie in Anbetracht der jüngsten Ereignisse nicht vollständig im Chaos versunken waren. An der Disziplin und der Sturheit der Besatzung ließ sich zumindest nichts aussetzen.

"Einverstanden", sagte er schließlich zu Ceallagh, und wenige Augenblicke später ertönte das einrastende Geräusch, das ihnen mitteilte, dass sie den Anker vollständig angehoben hatten. Rayon ließ den Holzgriff los, ließ seine Schultern kreisen und blickte dann den Mann an seiner Seite an.

"Was auch immer noch passiert, wir lassen uns nicht unterkriegen. Nicht von einem Haufen Federn und ein bisschen Dunst."

Auch wenn die Zweifel und die Angst vor dem Übernatürlichen in ihm tobten, schaffte er es, ein grimmiges Lächeln aufzusetzen und hielt Ceallagh die Hand hin, als würde er einen Pakt schließen wollen, diesen verrückten Tag lebend zu überstehen.

[ Mit Ceallagh beim Ankerspill ]
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
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Es geschah etwas zu viel für Josiah's Geschmack. Einerseits genoss er die Action, die Hektik, einfach das Geschehen. Der Zwang zu Handlungen, das Leben im Moment. Andererseits hatte er sich immer noch nicht an diese Art des Chaos gewöhnt. Früher ging Chaos viel Planung voraus, viel Kontrolle, viel Vorbereitung. Sorgfältigkeit und Wissen waren entscheidende Grundbausteine zum Erfolg.
Und er war alleine. Er musste nur auf sich selber achten, nur mit sich selber Strategien ausmachen. Musste auf niemanden anderen acht geben oder sich nach ihm richten.
Das hier war nur schwerlich damit zu vergleichen.
Eine Stimme ertönte und ließ Josiah kurz innehalten. Sein Blick huschte kurz suchend umher, bis er den Träger des Rufes fand: Alex.

Ihnen waren Teile der Munition ausgegangen.
Josiah fluchte innerlich auf. Deswegen arbeitete er lieber alleine: wie konnten auf einem Piratenschiff Schrotkugeln ausgehen?
Seine Lippen wurden schmal, während er nickte - selbstverständlich hatte er Schrotkugeln bereits selber gebastelt - und in seinem Kopf die Optionen durchging, die sie hatten.

Per se konnte man alles in den Lauf schieben, was hinein passte. Aber es war dasselbe "können" wie das Vermögen, jeden Pilz im Wald essen zu können. Manches probierte man halt nur einmal, anderes sorgte für unschöne Nebeneffekte und nur ein paar hatten den gewünschten Effekt. Vorausgesetzt, Tot, Magenbeschwerden und Halluzinationen waren nicht Teil davon.

Die entscheidende Frage kam von Soula. Ja, was konnten sie hinein tun?

Was passte gut genug, blieb kontrollierbar und verlor dabei nicht an der erwünschte Kraft. Josiah verworf ein paar erste Ideen, dann zögerte er.

Nägel.

Der Gedanke behagte ihm nicht.
Ein Lebewesen unnötig leiden zu lassen war nicht seine Art.
Er bevorzugte kontrollierbare, gezielte Waffen. Im aktiven Kampf war diese Variable nur schwer zu kontrollieren. Das hier aber waren Pläne, gezielte Überlegungen. Sie hatten Zeit bis zur Reaktion.
Aber nicht sehr viel.
Improvisierte Schusswaffen, vor allem dieser Art, waren unberechenbarer für alle Beteiligten. Er hatte schon Waffen in den Händen von den Schützen explodieren sehen, die sie in der Hektik falsch behandelt hatten. Sie mit Dingen zu stopfen, für die sie nicht direkt ausgelegt waren, erhöhte das Risiko bloß.

Seine Gedanken trugen ihn an einen Ort, wo er lange nicht mehr gewesen war. Die schroffe Küste einige Stunden von seiner neuen Heimat entfernt, als die Dämmerung sich langsam über das Land legte. Er spürte das Gewicht einer Armbrust in seinen Händen, den Händedruck des Jägers auf seiner Schulter. Zu ihren Füßen, im nassen Gras, hatte sich bis vor kurzem noch der Leib einer kleinen Wildkatze gewungen. Jetzt war sie still - dickes Blut sickerte aus einer Wunde am Hals ins Erdreich.
"Es geht nicht nur darum, dass Angst das Fleisch von Tieren verderben kann.", donnerte die Stimme des Jägers in seinem Ohr, "Es geht auch um unsere Menschlichkeit. Alles verdient unseren Respekt. Auch der Tod. Das Ergötzen der eigenen Lust ist, das Stillen unseres Egoismus, sollte nie die Grundlage für Leid sein."
Josiah hatte den Mann selten wütend erlebt. Er hatte die Katze in seinem Auftrag erlöst und war dann mit zur Wache geschleppt worden, um den Vorfall zu melden. Lange hatte Josiah diesen Moment am meisten gefürchtet, doch während der Respekt vor den Wachen schwand, blieb die Lehrstunde des Jägers in seinem Kopf haften. Jedenfalls ein Teil davon - denn Josiah sah keinen Respekt in seinen Tötungen. Aber seitdem hatte er jeden expliziten Wunsch nach einer besonderen Tötungsart ausgeschlagen und die gewählt, die in seinen Augen am “zielführendsten” waren. Dies bedeutete zumeist, dass die eingesetzten Waffen sehr berechenbar und zielführend waren.

Trotz allem wusste er sehr genau, wie man andere Waffen hervorbrachte und damit umging. Mit ihnen, und ganz anderen Grausamkeiten.
Berufskrankheit. Josiah lachte innerlich trocken auf.
Er sah auf. Die Gedanken sind frei, aber vor allem schnell - Alex war noch nicht zum Antworten gekommen. Josiah störte sich nicht daran.

"Wo lagern wir die Nägel?"

Die Frage war weder an Alex, noch an Soula spezifisch gerichtet. Er stellte fest, dass er die Entscheidung eigentlich schon lange vor seinem Zweifel getroffen hatten. Nägel und etwas zum Abdichten.
Dann richtete auch er seinen Blick auf Alex. Soulas Frage nach seinem Plan stand immer noch aus - und auf das “befüllen”, wenn er die Sache streng sah.
Er war sich nicht sicher, ob Alex auch die Nägel im Kopf hatte, oder gar etwas ganz anderes. Wenn überhaupt. Aber vielleicht hatte er noch etwas im Kopf, was Josiah vergessen hatte - er sollte sich wirklich öfter anschauen, was genau sie wo gelagert hatten.

[bei Alex & Soula]
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
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Dein Wort in Gottes Ohren, dachte Greo auf Liams Antwort hin, früher oder später müssen wir hier weg. Hoffen wir mal, dass wir diese fünf Minuten noch entbehren können.
Im Zweifel würde er sich mit Shanaya besprechen und das Ruder nach bestem Wissen und Gewissen bedienen, denn das war besser, als auf Dauer untätig abzuwarten. Er drückte sich das feuchte Tuch über der Nase etwas fester. Es war ihm unangenehm, aber ob dieser absurden Situation sicherlich noch das geringste Übel.

„So viel hast du gar nicht.“, brummte er gutmütig und nickte Shanayas Arm zu, als sie herantrat und halb im Scherz nach ihrem Posten verlangte. „Geht’s?“

Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass der Überläufer ebenfalls zu ihnen getreten war. Greos gemischte Gefühle ihm gegenüber musste er bewusst runterkämpfen. Sie waren nicht gerade hilfreich. Und immerhin hatte er dafür gesorgt, dass Shanny hoffentlich demnächst wieder hibbelig wie eh und je durch die Gegend springen konnte. So sehr ihm das Medizinische zu liegen schien, Seemannschaft gehörte offenbar nicht zu seinen Talenten. Greo runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.

„Nein.“,

sagte er schlicht auf die Frage hin, nachher schaffte er es noch, sie mit einer unbedachten Handlung manövrierunfähig zu machen. Natürlich war diese Vorstellung überzogen (wenn überhaupt fiel ihm für katastrophale, unüberlegte Aktionen und daraus resultierendes Chaos ein gänzlich anderer Name ein), aber er hätte doch gedacht, dass der dunkelhaarige Kerl wusste, dass man nicht einfach irgendetwas löste, sondern zunächst auf Befehle wartete. Spontanen Eingebungen, so Greos Überzeugung, sollten nur Leute an Bord folgen, die mit den Manövern vertraut waren.

„Aber du hast anscheinend Erfahrung mit der Behandlung von Menschen. Schon mal von Wunden gehört, die von Nebel oder sonst wie durch die Luft verätzt wurden?“,


fragte er Zairzimt. Ihm war klar, dass sich der Typ noch kurz zuvor amüsiert hatte, als Greo sich über die brennenden Wunden beklagt hatte, aber vielleicht hatte er mittlerweile geschnallt, dass das kein normaler Nebel war.

[Achterdeck, am Steuerrad | Shanny & Zairym]
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Mar 2020
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Dass sowohl Josiah als auch Soula direkt auf seine Aufforderung reagierten, erhellte zwar nicht seine Stimmung, hielt ihn aber zumindest davon ab, länger als es ihm gut tat auf die Tür zu starren, die nach unten führte. Josiah war noch nie der Gesprächigste gewesen, weshalb es nicht weiter verwunderlich war, dass es die junge Frau war, die zuerst nach Einzelheiten fragte. Ihr Enthusiasmus würde vermutlich ziemlich schnell verfliegen, wenn sie hörte, dass es viel weniger ein Plan war, den sie hatten, als eine Hoffnung, dass es schon irgendwie reibungslos funktionieren würde. Noch bevor er allerdings zu einer Antwort ansetzen konnte, um die beiden ins Bild zu setzen, stellte Josiahs dunkle Stimme eine Frage in den Raum, die Alex schmunzeln ließ. Scheinbar war der Ältere wirklich keine schlechte Wahl gewesen – es zeigte nämlich, dass er durchaus bereits verstanden hatte, worauf der Lockenkopf hinauswollte. Er räusperte sich, sah Soula an und wies mit dem Kopf in die Richtung des Attentäters.
 
„Damit zum Beispiel. Das ist zumindest das vermutlich tödlichste, was wir haben sollten.“
 
Alex runzelte erneut die Stirn und dachte angestrengt nach. Es schmeckte ihm nicht, in Kauf zu nehmen, das Tier nur schwer zu verletzen statt zu töten. Er hatte früh gelernt, Wild zu jagen und den Tieren keine Qualen zuzufügen. Vielleicht würden sie nachsetzen müssen. Er spürte deutlich den Druck der Waffe, die am Gurt über seiner Schulter hing, aber er würde den Teufel tun, sie in ihrem derzeitigen Zustand abzufeuern. Der Rost, der sich im Lauf abgesetzt hatte, würde sie ihm im schlimmsten Falle um die Ohren fliegen lassen. Vielleicht waren die Waffen unter Deck noch brauchbar – dann sollte man sie aber auch nicht hervor holen, bevor sie nicht aus diesem Nebel verschwunden waren.
 
„Wir strecken es am besten mit Besteck und anderen solcher Dinge. Wer weiß, wie viele Nägel wir nach diesem Abenteuer brauchen werden, um nicht doch noch mit den Fischen schwimmen zu gehen bevor wir im nächsten Hafen sind.“, fügte er hinzu und tauschte einen Blick mit Josiah, um seine Meinung abzuwarten. „Die Nägel sind im Frachtraum. Links neben der Treppe.“
 
Soulas Blick erinnerte ihn daran, dass er ihr noch eine Antwort auf die Frage nach dem Plan schuldig war. Obwohl ihm bewusst war, dass sie keinerlei Kontrolle über die Situation haben würden, ließ er sich nicht anmerken, dass sie eine ordentliche Portion Glück brauchen würden. Aber es war alles, was sie hatten.
 
„Der Plan ist, zu hoffen, dass wir den Plan nicht brauchen.“, brummte er. „Und ansonsten ist der Plan, die Vögel zu erwischen, bevor sie Liam zum Frühstück verspeisen.“ Sein Blick wurde finsterer, während er sich umwandte und hinauf zum Achterdeck wies. „Wir nehmen die Sechspfünder auf dem Achterdeck und zielen so gut es geht aufs Krähennest und kümmern uns um die Rückendeckung. Wenn die da oben diese Suppenhühner nicht abgewehrt bekommen – Boom.“
 
Seine Hände untermalten mit einer eindeutigen Geste den Schuss. Sein Lächeln war schmal und freudlos und Antwort genug, dass ihm die Risiken durchaus bewusst waren und ein Kollateralschaden kaum ausblieb. Materiell wie personell.
 
„Josiah, du kümmerst dich um das Material für die improvisierten Kugeln. Soula hat vorhin hoffentlich aufgepasst, was wir ansonsten alles brauchen. Bring es mir hoch aufs Achterdeck. Ich bereite die Kanonen vor.“

{ Josiah & Soula | an Deck }
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jun 2019
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(Wäre Rúnar nicht Rúnar, hätte er auf James' schnippische Frage hin mindestens mit den Augen gerollt und im besten Fall ein blödes, schnippisches Kommentar zurückgegeben. Aber Rúnar war Rúnar, was dazu führte, dass er sein und Liams Vorhaben in Frage zu stellen begann.) James hatte schon irgendwie Recht -- die absurden Dinge, die sie mittlerweile versuchten-- 

Etwas, das sich vage wie der Wortlaut seines Vaters anhörte machte sich in Rúnars Kopf breit. Sein Vater, der ihm sagte, dass man alles immer hinterfragen sollte. Dass man nie annehmen sollte, man sei der schlauste Mensch im Raum. Dass man immer versuchen sollte, es noch besser zu machen als beim letzten Mal. Aber Rúnar schlug sich seinen Vater aus dem Kopf, auch wenn sich etwas in ihm dagegen sträubte. 

Absurde Situationen verlangten nach absurden Maßnahmen. Entweder verstand James das nicht, dann würde er das nächste Mal, wenn er allein in einer solchen Situation wäre, diesen Zeitpunkt der Situation nicht mehr miterleben. Oder er war einer von denen, die schlimme Dinge mit Humor zu bekämpfen versuchten. (Von dieser Sorte kannte Rúnar einige. Nur zielte deren Humor nicht auf die Hoffnungen und die Kosten anderer.)

"Wir wollen versuchen einen leuchtturm-ähnlichen Mechanismus zu bauen. Um die Vögel zu blenden", erklärte Rúnar freundlich, als hätte James' Tonfall ihm nichts ausgemacht. "Dass wir ihn heil zurückbringen werde ich nicht garantieren, aber ich für meinen Teil würde lieber einen Spiegel verlieren als ein Körperteil?"

Er wollte James vorschlagen, dass er sich später von jemand anderem einen Spiegel leihen konnte, aber einerseits würden sie vielleicht doch noch an alle an Deck existierenden Spiegel rankommen, und andererseits musste sich James etwas beliebter machen, wenn er die spiegelbesitzenden Crewmitglieder später um irgendwelche Gefallen bitten wollte. Deshalb sagte er: "Vielleicht lässt sich auf dem Handelsschiff später ein Ersatz für dich holen." Er lächelte. Kaum ein Moment verging. "Entschuldige, James, ich glaube, diese Option musst du wieder verwerfen." Rúnar wandte sich an Liam. "Wenn niemand hier seine Spiegel opfern will, lass uns auf dem Handelsschiff anfragen." Wenn alle hier bessere Probleme hatten, als zumindest zu versuchen, mit dem Leben davon zu kommen.

{ James und Liam | unter Deck }
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2019
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Der ruhige Blick des Falken lag kühl auf dem neuen Wortführer der Handelsschiffbesatzung – oder eher des mickrigen Haufens, der von dieser übrig geblieben war. 
Während Tarón noch auf eine Antwort wartete bemerkte er, wie sich jemand von hinten näherte – er selbst drehte sich jedoch nicht um, sondern behielt seinen Gesprächspartner im Blick. Wenn es nicht gerade James war, der sich nun neben ihn schob war nicht davon auszugehen, dass er mit einem Überraschungsangriff auf sich selbst rechnen musste.
Es war nicht James.

„Nein. Aber ich schätze vorrangig wollen sie überleben. Und wahrscheinlich geht ihnen auf, dass es dafür gut wäre uns nicht weiter zu provozieren…“

Raunte er seinem Käptn leise zu, ehe der Mann auf dem Wrack des anderen Schiffes seine Stimme erhob, um zu ihnen herüberzurufen.
Zwei Dinge waren interessant – und eines davon war sogar unerwartet:
Zum einen fragte dieser `Jón‘ durch die Blume danach zu ihnen Überzusetzen – das war sinnvoll und nicht schwer vorauszuahnen gewesen, wenn man sich ansah wie viel von dem Schiff unter dem Mann noch übrig war.
Das andere war Rúnars Reaktion.

Tarón kam nicht umhin, dass seine Augen kurz zu dem blassen Gesicht des Drachenzähmers herüberwanderten und sich seine Stirn fragend in Falten legte. Ehe sich eine Gelegenheit ergab nachzufragen was dieser Name dem Jungen sagte, wurde Rúnar jedoch schon von Liam gerufen und folgte dessen Stimme – nicht ohne noch einmal den Namen des Redeführers zu wiederholen und zu fragen, ob er diesen richtig verstanden hatte.

Tarón sparte sich eine direkte Antwort für den Moment – Rúnar kannte den Namen. Sehr eindeutig sogar. Aber was das hieß konnten sie später herausfinden und vorerst war es vielleicht besser, wenn er nicht noch mehr abgelenkt wurde. Liam rief ihn sicher aus einem triftigen Grund herüber.
Während Rúnar von dannen zog gesellte sich Isala zu ihnen und Taróns Blick streifte seine Cousine mit einem leichten Lächeln, das jedoch ins Stocken geriet, als er die Schnitte sah, die sich über Isas Wange zogen. Mehr noch zog aber der "Verband" aus dunklem Stoff an ihrem Arm seine Aufmerksamkeit auf sich. Erneut runzelte er die Stirn.
Doch bevor er sich ihr wirklich widmen konnte, gab es hier etwas zu erledigen und Isa selbst schien sich auch vorerst zurückhalten zu wollen, um die Situation zu analysieren.

'Und vorerst scheint sie versorgt zu sein...'

Irgendwer hatte sich der scheinbaren Verletzung angenommen, die sie wahrscheinlich beim Angriff der mordlüsternen Gockel davongetragen hatte.

Mit einem leisen Brummen wandte er sich widerwillig von Isala ab und dem Geschehen zu.

Der Redensfüher am anderen Deck antwortete. Und Taróns erster Eindruck des Mannes war gut. In Mitten des Chaos schien er einen ziemlich kühlen Kopf  zu bewahren, zudem zeigte er sich als verhandlungsbereit und aufgeweckt.

„Freut mich Jón. Ich bin Tarón.“

Er lachte freundlich auf, als er sich wieder an den Mann auf dem Wrack wandte.

„Tja – ja, dass euer Kahn, Beiboot inklusive, nicht mehr viel taugt ist kaum zu leugnen.“

Sein Blick glitt fragend zu Lucien. Die Entscheidung, ob sie Jón – und wenn es nach Tarón ging, vorerst nur den – herüberholen sollten oblag dem Käptn, wenn dieser schon höchstselbst zugegen war.
Tarón hielt das für sinnvoll. Jón schien vernünftig genug für eine Unterhaltung und sich nicht von Schiff zu Schiff anbrüllen zu müssen war definitiv angenehmer. Vor allem zeichnete sich auch eins ab: ewig würden sie hier nicht mehr bleiben und darauf warten, dass die Vögel wieder angriffen oder die nächste Katastrophe über die Sphinx herfiel.
Und das hieß, dass bezüglich des Handelsschiffes eine Entscheidung anstand. Sollten sie die Schiffbrüchigen allesamt mitnehmen würden sie die paar armseligen Gestalten, die übrig waren nachholen können. Wenn nicht…nun, das würde ihr Todesurteil sein. Und wenn sich dann ein Mann weniger im Pulk der Verbliebenen befand, machte auch das die Sache leichter.
Zudem war da noch die Sache mit Rúnars Reaktion… selbst wenn Lucien den Rest der Crew als unwürdig befinden sollte – Jón zu retten war vielleicht schon aus diesem Grund eine gute Idee.
Doch ehe er etwas tat wartete Tarón auf die Reaktion des Käptn.



[Reling | Lucien, Isala, Jón, (Trevor?)]


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