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Kapitel 8 - Schleichende Wasser
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
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Die Lage geriet langsam wieder in vorhersehbare Bahnen.

Der Klang von dem Schuss hatte für Josiah fast schon etwas Beruhigendes, auf jeden Fall aber etwas vertrautes an sich. Eine willkommene Ablenkung zu dem Nebel, von dem Vogel ganz zu schweigen. Der Nebel war unkontrollierbar und der Vogel zu unkalkulierbarem Schaden fähig. Schüsse aber, Schüsse kamen von Menschen. Schüsse folgten altbekannten Gesetzen, und waren gleichzeitig von den Händen abhängig, die die jeweiligen Schusswaffen hielten.

Josiah war in eine federnde Hocke gegangen, als der erste Schuss ihr Schiff traf. Gegenüber von ihm sah er Runar dasselbe tun. Er hatte genug Schusswechsel erlebt, um zu wissen, dass es oftmals nur einen nervösen Finger am Abzug an einer einzigen Waffe brauchte, um einen Kugelhagel aufzulösen. Vor seinem inneren Auge versuchte er sich an das zu erinnern, was er auf dem anderen Schiff sehen können hatte. Wie viele mit angelegten Waffen dastanden, und wo. Seine Finger tasteten nach den Messern an seinem Gürtel. 40 Meter könnte er vielleicht schaffen, ohne dass die tödliche Kraft der Waffen abnahm. Unter idealeren Bedingungen. Sein Blick huschte zur Seite. Runar schien sich mit Trevor zu verbrüdern. Er wirkte nicht so, als plante er, tatsächlich seine Waffe einzusetzen. Josiah sog die Luft schwer ein. Eine Gestalt rannte übers Deck. Josiah hob kurz den Kopf. Der Koch. Er wirkte hektisch. Josiah verfolgte ihn noch, bis er die Treppen nach oben gehastet war, dann ließ er seinen Fokus in einem weiteren Atemzug aufgehen. Seine Finger umgriffen endgültig den Griff eines der Messer, während er ein letztes Mal die Szene auf dem gegenüberliegenden Schiff vor sein inneres Auge beschwor, dann blickte er auf, nach Taron sehend. Er war es schließlich, dem Lucien mehr oder minder Befehlskraft über mögliche Angriffe gegeben hatte. Sollte das „zur Vernunft bringen“ nicht wirken – und diese Arbeit überließ Josiah gerne jemand anderen – so wäre es klug, wenigstens anzudeuten, sich nach dem Mann orientiert zu haben.

[an der Reling mit Trevor, Runar, Taron und Soula]
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Mar 2020
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Ceallagh hätte ihn in diesem Augenblick genauso gut verarschen können – genauso, wie seine eigene Frage nur einzig und allein dazu gedient haben könnte, den Blondschopf auf den Arm zu nehmen. Doch so uneinig sich die beiden Männer meist waren und so sehr sie auch Gefallen daran hatten, ihren Gegenüber bei jeder noch so winzigen Gelegenheit aufzuziehen – der Ernst der Lage machte aus den zwei Kindsköpfen Männer, die wussten, dass man als Crew nur erfolgreich sein konnte, wenn man als solche agierte. Alex brummte unzufrieden auf die Antwort des Jüngeren – abermals ein Brummen, dass sowohl Missgunst über die Tatsache, dass nichts davon offenbar in Frage kam, als auch Missgunst über den Versuch, ihn mit einer derart romantischen Ansicht abspeisen zu wollen, ausdrücken konnte. Doch obwohl der Lockenkopf bislang nichts Magisches in den Händen gehalten hatte, ließ allein die Tonlage Ceallaghs ihn unweigerlich glauben, was er sagte. Weil er klang, wie Liam klang, wenn er von Dingen redete, die ihm niemand auf der Welt glauben würde. Und wenn sie noch so wahr waren.
 
Der Schuss, der sich einen Augenblick später löste, bohrte sich in das Holz der Sphinx. Der Schütze traf so schlecht, wie seine Nervösität hatte vermuten lassen – zum Glück, denn Alex wollte nicht wirklich herausfinden, wie laut dieser Nebel den armen getroffenen Wicht zum Schreien brachte, wenn schon winzige Kratzer derart zu brennen schienen. Im Gegensatz zu Ceallagh blieb sein Blick allerdings nicht auf das andere Schiff gerichtet, sondern suchte auf dem Achterdeck instinktiv nach der Silhouette von Rym, dessen bleierne Antwort mit Sicherheit nicht lange auf sich warten lassen würde. Statt eines weiteren Schusses allerdings war es Liam, der just im gleichen Augenblick zwischen ihnen Deckung suchte und zu seiner Erleichterung trotz bandagierter Hand wohlauf schien. Alex schwieg, verzog lediglich vielsagend das Gesicht und nahm dann ein wenig ratlos das Tuch entgegen, dass sich bei einem genaueren Blick auf Liam selbst erklärte. Die Skepsis blieb seinen Zügen dennoch erhalten.
 
„Und sobald das hier rum ist, unterhältst du uns mit einer köstlichen Darbietung deiner Künste im Bauchtanz?“, neckte er den Dunkelhaarigen und seinen provisorischen Schleier mit einem flüchtigen, dafür aber umso breiteren Schmunzeln. Sein Anblick kam zwar nicht ganz den Mädchen im Herzogtum Tarleen gleich, aber es gab definitiv Schlimmere, die er sich in einem derartigen Aufzug vorstellen konnte.
 
Die Machenschaften Trevors würdigte er erst danach eines Blickes. Bevor er allerdings den Kopf darüber schütteln konnte, dass er es für möglich hielt, dass wirklich jemand glaubte, was er da mit seinem Glas faselte, bewies ihm die Mannschaft des anderen Schiffes das Gegenteil. Ungläubig lugte er über die Reling hinüber und sah, dass die Männer tatsächlich zu zögern schienen. Schön. Sie mussten nehmen, was sie bekamen, nicht wahr? Dann, endlich, mischte sich auch wieder die Stimme ihres Captain in das Geschehen – blieb ihnen die erhoffte Anweisung allerdings schuldig und delegierte lediglich die Aufgabe, der sich Trevor so selbstlos angenommen hatte, an jemanden, der besser für sie geeignet war. Alex brummte abermals ungeduldig. Er sah nichts, was sie daran hinderte, den Anker zu lichten.
 
„Worauf warten wir eigentlich?“, knurrte er in die kleine Runde und suchte den Blick des Hayes, als würde er schlauer daraus werden, dass sie nicht längst wieder Fahrt aufgenommen hatten, nachdem sie Runár aus dem Wasser fischen mussten.
 
Dann folgte die nächste, unvorhergesehene Wendung. Die dunklen Augen des Lockenkopfes fixierten den Mann, der sich den Selbstmordgedanken seiner Kameraden offenbar nicht anschließen wollte. Immerhin einer von ihnen schien noch bei mehr oder minder klarem Verstand zu sein und forderte ebenso wie ihr blinder Passagier das Recht ein, mit ihren Captains zu verhandeln. Das brachte auch auf ihrem Schiff wieder Bewegung in die Mannschaft. Rayon löste sich von Isala und steuerte ebenfalls aufs Achterdeck zu. Sein Vorschlag in allen Ehren, aber solange dort noch ein dutzend Männer mit Waffen standen, war es mehr als töricht, sich alleine auf den Weg zu machen.
 
„Wenn ihr die Waffen fallen lasst, überlegen wir’s uns!“, rief er schließlich über die Reling zurück und beobachtete, wie sich die Männer abermals zögerliche Blicke zuwarfen. Damit hatten sie vielleicht ein bisschen Zeit gewonnen.

{ Liam & Ceallagh | an der Reling }



Auf dem Achterdeck tat sich indes mehr, als es von unten den Anschein machte. Noch bevor Tarón der Anweisung von oben nachkommen konnte, änderte der Ruf vom Handelsschiff die Lage und machte die direkte Anwesenheit eines der Captains im Grunde unabdingbar. Mit knappen Worten wies Lucien Greo an, sich am Steuer bereit zu halten, um tatsächlich so schnell wie möglich wieder Fahrt aufzunehmen. Dann wandte er sich der Treppe zu, auf der Skadi gerade mit langen Schritten zu ihnen aufschloss. Mit einer Handbewegung deutete er ihr, ihm unterwegs nach unten zu berichten, was sie oben auf dem Krähennest gesehen hatten. Für Rayons Vorschlag hingegen hatte er nur wenig übrig, als er ihn am Fuße der Treppe abfing und zielstrebig die Reling steuerbord ansteuerte, um dem Seemann sein Recht einzugestehen. Inzwischen hatten die Männer um den Fremden herum sogar tatsächlich – wenn auch zögerlich – die Waffen sinken lassen.

{ Spielleitung }
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2019
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Die berechnete Provokation zeigte Wirkung – allerdings weniger die, die Tarón eigentlich beabsichtigt hatte. Dennoch zuckte er kaum, als sich der Schuss löste und die Kugel aus Richtung des Handelsschiffes sich in das splitternde Holz der Sphinx bohrte – fast so, wie der Blick des Falken sich in die Augen dessen bohrte, dem der Finger am Abzug ausgerutscht war.
Man mochte es durchaus als Zeichen von Furchtlosigkeit sehen doch wenn Tarón darüber hätte nachdenken können, hätte er das Ausbleiben seiner Reaktion wohl eher als besorgniserregenden Anflug von Wahnsinn verstanden. In jedem Fall jedoch wankte er nicht und ließ sich durch die Aussicht darauf eventuell bald ein Loch an einer ungünstigen Stelle zu haben ganz offensichtlich nicht einschüchtern. Und auch die Echse blieb, hisste ein bedrohliches Fauchen in Richtung der fremden Menschen und maß sie seinerseits mit dem Blick seiner seltsamen Reptilienaugen.
An Taróns Haltung änderte sich auch nicht viel, als Trevor nun in die Bresche sprang und erneut mit einer seiner eigenen Wahnsinnsaktionen glänzte. Und das, was Tarón nicht gelungen war, schaffte der arme Irre tatsächlich: zum einen fokussierte sich die Aufmerksamkeit der Seemänner auf das Glas in Trevors Hand, zum anderen ließ die völlig aus der Luft gegriffene Drohung sie erstarren.

Sie haben tatsächlich genug Angst dieses Seemansgarn zu schlucken – gut gemacht, Tevor.

Bei allem Chaos, dass sich im Kielwasser des Jungen fand traf er doch erstaunlich häufig genau den richtigen Nerv.
Über das nervöse hin und her vernahm Tarón die Anweisungen des Captains und ohne ihre neuen Bekannten aus den Augen zu lassen antwortete er Lucien mit einem klaren

„Aye!“

Vernunft war in den verängstigten Augen wenig zu erahnen – doch die klare Aussicht auf einen baldigen Tod sollte sich der Vorfall von eben wiederholen, würde vielleicht reichen, um ein wenig davon wiederzuerlangen. Tarón hatte wenig Lust auf ein unnötiges Blutvergießen – aber im Zweifel würde er nicht zögern zu handeln.

Aus den Augenwinkeln nahm er den Smutje wahr, hatte jedoch keine Kapazität sich wirklich auf ihn oder Rúnar zu konzentrieren, der sich an Trevor wandte.

Seine Falkenaugen lagen weiter auf den übrig gebliebenen Menschen an Board des lecken Handelsschiffes.
Auf diesen trat nun eine Gestalt hervor und zum zweiten Mal an diesem Tag verlangte jemand nach Parlay. Nun gut – immerhin hatten sie sich damit wohl vorerst auf einen Verhandlungspartner geeinigt, denn aus der Truppe des Schiffes tat sich weiter niemand hervor.

Alex warf es bereits ein und Tarón griff dessen Worte auf, ehe Lucien bei ihnen sein würde, um die Details selbst zu klären.

„Waffen runter. Alle. Eure einzige Chance am Leben zu bleiben ist jetzt keinen Blödsinn mehr zu machen. Nutzt sie und wir können uns sicher einigen, ohne dass jemand unnötig zu Schaden kommen muss. Werft sie weg und ihr seid Vogelfutter.“

Und tatsächlich schienen auch sie das langsam zu verstehen, wie die sich senkenden Waffen verdeutlichten.

„Schon besser.“

Sein Blick richtete sich mit der Andeutung eines Lächelns auf den jungen Mann, der sich in der Gruppe hervorgetan hatte.

„Wie ist dein Name?“

Eine im Kern banale, bedeutungslose, in dieser Situation fast lächerlich wirkende Frage, die er jedoch nicht zufällig stellte. Das Ganze auf eine persönlichere Ebene zu ziehen konnte in den verängstigten Leuten durchaus Hoffnung erwecken. Es fiel den meisten Menschen schwerer jemanden zu töten, dessen Namen sie kannten und mit dem sie damit bereits etwas verbanden. Den meisten. Sollten sie ruhig auf dieses Sandschloss bauen. Hoffentlich – für sie alle – ließ sich der Sturm vermeiden, der es wegspülen würde.
Zum anderen jedoch wollte Tarón einen Eindruck von dem Kerl bekommen auf dem nun fast die gesamte Aufmerksamkeit lag. Mal sehen, wie er seine selbstgewählte Rolle ausfüllte und aus welchem Holz er geschnitzt war.
 




[Reling | Josiah, Trevor, Soula, Rúnar]
Crewmitglied der Sphinx
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Durch den Pistolenschuss nicht mehr völlig eingenommen von dem, was auf seinem eigenen Schiff passierte, richtete sich Luciens Aufmerksamkeit auf das, was auf dem Deck des kleineren Zweimasters vor sich ging. Dort schienen sich die wenigen verbliebenen Crewmitglieder nicht völlig einig zu sein, wie sie mit den Piraten umgehen sollten – darauf zumindest deutete der ärgerliche Wortwechsel zwischen mehreren Parteien hin, der insgesamt kaum mehr als einige Herzschläge dauerte.
Dann tat sich einer der Männer hervor, trat an die Reling und rief als zweiter heute und innerhalb weniger Minuten den Wunsch nach Verhandlungen aus. Lucien seufzte ungeduldig und wünschte sich für einen kurzen Augenblick, die Seemänner dort drüben hätten auf denjenigen gehört, der unbedingt hatte kämpfen wollen. Das wäre um ein Vielfaches schneller gegangen, als sich nun ihre Bitten anzuhören. Den Nächsten, der ihn um Parley bat, sollte er vielleicht besser erschießen. Nur, um die Sache abzukürzen.
Dennoch entspannte sich der junge Captain ein gutes Stück weit und wandte sich seiner Schwester zu.

Kannst du unseren Gast hier übernehmen? Dann höre ich mir an, was sie zu sagen haben.

Seine Bitte war eher rhetorischer Natur, denn er zweifelte nicht daran, dass Talin zustimmen würde. Die grünen Augen huschten also noch fast im gleichen Augenblick zu dem Mann weiter, der am Steuer stand, während Lucien sich bereits dem Niedergang zum Hauptdeck zuwandte, an dem auch Skadi stand.

Greo, mach dich bereit, uns hier raus zu bringen, sobald ich es dir sage. Und Shanaya kriegt ihr Steuer nicht zurück, bis mir jemand bestätigt, dass sie ihren Arm noch benutzen kann.

Der zweite Teil seiner Anweisung richtete sich an niemand bestimmten, galt aber vor allem Greo, Rym und Shanaya. Der Dunkelhaarige vertraute darauf, dass irgendjemand sie davon abhielt, gegen jede Vernunft ihrer Aufgabe nachzukommen, hielt sich aber nicht damit auf, auf ein bestätigendes Nicken zu warten. Stattdessen setzte er sich in Bewegung und erreichte mit wenigen schnellen Schritten die Treppe, die vom Achterdeck nach unten führte.
Skadi wies er mit einer knappen Geste an, ihm zu berichten, wie es über ihnen aussah, hielt auf seinem Weg jedoch nicht inne. Erst, als Rayon ihn auf halber Strecke abfing, stoppte der junge Captain. Doch während er den Worten der Jägerin nur mit konzentriertem Ernst auf den Zügen gelauscht hatte und sein Verstand stillschweigend aus kurzsichtigen Überlegungen einen festen Entschluss machte, reagierte er auf Rayons Anliegen mit einem ärgerlicheren Stirnrunzeln.

Danke dir, Skadi“, wandte er sich zunächst an die junge Frau, nickte ihr kurz zu, bevor sich die grünen Augen auf den Smutje richteten. „Wenn einer dieser Männer noch einmal auf mein Schiff und meine Crew schießt, ist mir ziemlich egal, wie wehrlos und verängstigt sie sind“, stellte er mit kühlem Gleichmut klar, verzog die Lippen im nächsten Moment jedoch zu einem süffisanten Lächeln. „Aber keine Sorge, sie bekommen ihre Chance. Schnapp dir Ceallagh und holt den Anker wieder hoch. Das Beiboot dauert zu lange. Und ich brauche ein paar Leute an den Segeln.

Er versetzte dem Älteren einen geradezu aufmunternden Klaps auf den Oberarm, schob sich im nächsten Augenblick an ihm vorbei und setzte seinen Weg mit großen Schritten fort. Wurde Zeit, dass sie hier wieder verschwanden – und Rayon musste in diesem Moment wohl einfach auf die Nächstenliebe seines Captains vertrauen. Oder zumindest auf seine Bereitschaft, sich an seine eigene Carta zu halten.
Als Lucien die Reling neben Tarón erreichte, wischte er sich nur beiläufig das Blut von der Stirn, das nach wie vor aus der höllisch brennenden Platzwunde über seinem Auge sickerte. Ein schwacher, undefinierbar schmerzender Druck bildete sich derweil bei jedem Atemzug in seiner Brust, den er jedoch geflissentlich ignorierte, als er die Hände auf das Geländer legte und den Blick zum Deck des anderen Schiffes wandern ließ. Ohne Umschweife wandte er sich an Tarón, dämpfte dabei die Stimme leicht, bevor er schließlich auch den Kopf zu ihm umwandte.

Hat er schon gesagt, was sie wollen?

Da er nicht das gesamte Gespräch zwischen beiden Männern mit angehört hatte, hielt er es für sinnvoller, sich auf den aktuellen Stand bringen zu lassen und sich erst hinterher einzumischen.

[Erst auf dem Achterdeck | bei Talin, James & Pery - nicht weit von Greo, Shanaya & Rym | dann bei Skadi & Rayon | dann Steuerbordreling unmittelbar neben Tarón]
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Oct 2020
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Auf dem anderen Schiff tat sich etwas. Jón stand weiterhin an Ort und Stelle, die Hände weiterhin erhoben. Die Piraten unterhielten sich -- so, dass Jón nur Gesprächsfetzen wahrnahm, aber daraus und aus ihrer Haltung, ihren Gesten und der Situation entsprechend konnte er ausmachen, dass sie überlegten, wie sie mit ihm verfahren oder verhandeln würden. 

Die Chancen standen aber gut auf Verhandeln. Die Piraten wirkten nicht feindselig -- sofern man das von Piraten behaupten konnte. Wären sie das, hätten sie wahrscheinlich auch sofort zurückgeschossen. 

Piraten ... Während er da stand und wartete wurde ihm unglaublich deutlich bewusst, was gerade passierte und worauf er sich da eingelassen hatte. Es grenzte schon an ein Wunder, dass er den Vögeln lebend entkommen war, nachdem die halbe Crew ihr Leben dafür gelassen hatte und dann verzieht sich so wunderbar symbolisch der nicht-symbolische Nebel und lässt ihnen direkt ein Haufen Piraten da -- als wäre es nicht schon genug gewesen. Als wäre man nach einer beschwerlichen Reise auf den letzten Metern und dann kommt man um die Ecke und sieht, dass sein Haus brennt. Und was tat Jón gerade? Er rannte ins brennende Haus. 

Er brauchte einen Moment um zu realisieren, dass der Mann mit der Echse auf der Schulter ihn angesprochen hatte. Zumindest glaubte er das. Sein Blick war auf Jón gerichtet und seine Stimme war lauter gewesen, im Gegensatz zu der Tonlage in der er sich mit den anderen Piraten unterhalten hatte. 

Einen weiteren Moment brauchte Jón, um zu verarbeiten, dass er ihn nach seinem Namen gefragt hatte. Smalltalk. Das war ein gutes Zeichen. Jón traute sich die Hände runterzunehmen. "Ich bin Jón Nóason", rief er zurück. "Und du?" Er fügte hinzu: "Falls wir uns in einer angenehmeren Stimmlage unterhalten wollen, dann kann ich leider nichts veranlassen -- unser Beiboot ist komplett unbrauchbar." Er deutete auf die Überreste. Die Piraten geradewegs dazu aufzufordern, dass sie schon selbst für ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht sorgen müssten wollte er lieber nicht. Aber er wollte ihnen einen gewissen Grad an Vertrauen entgegenbringen. Und ihres testen.

{auf dem Handelsschiff | spricht mit Tarón }
Crewmitglied der Sphinx
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Talin biss die Zähne zusammen, unterdrückte den Wunsch, noch einmal auf Lucien einzureden und ihn dazu zubringen, von hier zu verschwinden. Es passte ihr nicht, dass er den vorgebrachten Vorschlag so einfach abschlug, auch wenn der abenteuerlustige Teil von ihr es verstand. Doch nicht, wenn der Nebel ihr eine solche Gänsehaut bereitete.
Die Frage ihres Bruders, sollte sie vielleicht von der Unruhe ablenken, die sich in ihr aufgestaut hatte, doch soweit kam er gar nicht, dass er nach den Tüchern hätte fragen können. Das Geräusch eines Schusses – weiter getragen durch das offene Meer um sie herum – hallte laut in ihren Ohren und die blonde zuckte für einen Moment zusammen, bevor sie sich nach Lucien umsah, der schon wie ein Schild bei ihr stand. Ein rationaler Teil in ihr wusste, von wo der Schuss kam und dass die Kugel niemals so einfach ein Ziel auf der Sphinx hätte treffen können. Dennoch raste ihr Puls bei dem Gedanken, dass Lucien sich vor sie warf, um einen möglichen Schaden abzufangen. Gerade noch schaute sie ihren Bruder von unten mit großen Augen an, als sie auch schon kurz darauf die Zähne fest zusammen biss, um nicht unkontrolliert sauer auf ihn zu sein. Über diesen Beschützerinstinkt mussten sie ganz dringen noch einmal reden.
Doch sie ließ ihn ihre Wut nicht spüren, egal wie sauer sie sein mochte. Ebenso wenig schüttelte sie seine Hand ab, die immer noch leicht an ihrer Hüfte lag, während sie den Blick von dem Dunkelhaarigen abwandte und sich kurz auf dem Achterdeck umsah, ob doch jemand getroffen wurde. Doch das war nicht der Fall. Fast hätte sie sich entspannte, wartete aber gleichzeitig darauf, dass erneut ein Schuss ertönte. Nur geschah es nicht. Stattdessen hörte sie mehr als deutlich, wie auf dem anderen Schiff jemand Parley rief.
Talins Augenbrauen wanderten in die Höhe, während sie halb belustigt, halb ungläubig schnaubte. Lucien ließ ihr nur keine Zeit, einen abfälligen Kommentar zu der spontanen Aufgabe des anderen Schiffes abzugeben. Stattdessen warf sie ihm einen schweigenden Blick zu, bevor sie nur auf seinen Kommentar nickte. Auf seine Anweisung, Shanaya nicht ans Steuer zu lassen, bis sie ihren Arm wieder benutzen konnte, belächelte sie ein wenig, obwohl sie verstand, was er damit bezweckte. Doch sie sah sich nicht zu der Dunkelhaarigen oder dem Mann, der bei ihr stand, um. Stattdessen nahm sie ein Tuch und reichte sie dem Neuankömmling, bevor sie sich selbst eins nahm und den Rest James hinhielt.

Verteil die an alle, die noch keines haben. Sie sollen sich damit Mund und Nase zudecken oder meinetwegen ihre Wunden, wenn die genauso gebrannt haben, wie bei allen anderen.

Sie warf James noch kurz einen Blick zu, bevor sie sich an den triefendnassen Neuankömmling wandte. Sie konnte sich vorstellen, was sein plötzliches Auftauchen im Wasser zu bedeuten hatte, dennoch neigte sie nur neugierig den Kopf und musterte ihn kurz von oben bis unten.

Interessanter Zeitpunkt, den du gewählt hast, um zu uns zustoßen. Ich nehme an, Lucien hat dich schon gefragt, woher du kommst?“ Sie wartete einen Moment, bevor ihr Blick an ihm vorbei zu dem anderen Schiff glitt. „Falls die Herren der Schöpfung auf dem anderen Schiff es sich doch noch einmal anders überlegen sollten und doch kämpfen möchten, kannst du eine Waffe halten? Bestenfalls in die richtige Richtung?

Sie schenkte ihm ein süßes Lächeln, damit er wusste, was die richtige Richtung sein sollte.

[Auf dem Achterdeck | bei Per und James, vorher auch Lucien | in der Nähe von Greo, Shanaya und Zairym]
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Mar 2020
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Isala hatte tatsächlich keine große Lust jetzt vom scheinbaren Mittelpunkt der Aktion fort zu gehen... denn nachdem ihr Blick kurz über alle Anwesenden geglitten war, musste sie feststellen, dass von Gregory keine Spur war. So schlussfolgerte sie, dass er irgendwo unter Deck war. Beinahe etwas kindlich schob sie die Unterlippe etwas vor und reckte das Kinn hoch...

Nur einen kurzen Augenblick folgten ihre Auge dem Geschehen an der Reling und erkannte, dass scheinbar alles unter Kontrolle war. Wie auch immer sie das geschafft hatten. Aber irgendwie war es auch gut, dass es eben nicht komplett eskaliert war … es reichte schließlich schon, dass es eine stetige Gefahr von oben gab. Isa blickte kurz auf und suchte den Himmel ab, eh sie tief einatmete und sich schließlich von der Reling abwandte.

Wahrscheinlich hatte Rayon recht und Gregory sollte über die Wunde drüber gucken... außerdem hatte er so nett Bitte gesagt. Da wäre es beinahe dreist, sich zwischen die anderen Crewmitglieder zu stellen. Aber sie war leider so neugierig - eine schwäche, an der sie arbeiten sollte... aber nicht jetzt.

Das Holz ächzte unter ihren Stiefeln, als sie sich tatsächlich etwas schräg hinter Tarón platzierte und erst einmal still beobachtete.


[an der Reling | Josiah, Trevor, Soula, Rúnar, Tarón, Lucien]
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Mar 2021
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Wohl das zweite Parley, das bisher an diesem Tag gefallen war, nicht lange nach dem Schuss, der wie aus dem Nichts zu ihnen über das Wasser gedonnert war. Reflexartig hatte er den Kopf leicht eingezogen, obwohl die Kugel mehr als ein gutes Stück von ihm eingeschlagen war. Eine leichte Erschütterung glaubte er dennoch gespürt zu haben, ein leichtes Wackeln.
Per hatte nicht darauf geachtet, wer sich von der Reling des Handelsschiffes meldete; er hatte der an Bord verbliebenen Besatzung des Handelsschiffes wenig bis gar keinen Raum hinter seiner Stirn geschenkt. Vielleicht, nur vielleicht, hatte er sogar ein bisschen darauf gehofft, dass sie entweder entkommen oder auf den Grund des Meeres sinken würden. Nicht, dass man ihn am Ende noch bezichtigte, sich mit den Piraten gegen sie verschworen zu haben. De Vega traute er alles Mögliche zu, denn der Diplomat hatte seit sie aus dem Hafen ausgelaufen waren keinen Hehl daraus gemacht, wie er über Per dachte. Und Per war nicht dumm genug, um die eindeutigen Zeichen, die abschätzigen Blicke nicht doch korrekt interpretieren zu können. Beruhte aber zumindest auf Gegenseitigkeit. Immerhin.

Im Verlauf seines angebrochenen Gesprächs mit dem Captain füllte sich das Achterdeck zunehmend mit Stimmen. Leute kamen, Leute gingen, ein reger, vielleicht fast hektischer Austausch, aber Per achtete kaum auf sein unmittelbares Umfeld. Er sog die Worte des Captains auf, als hätte er seit drei Tagen kein Wasser gesehen. Schmunzelte dann. Man schien sich zu verstehen, vielleicht sogar soweit, dass man behaupten konnte, auf einer Wellenlänge zu schwimmen, auch wenn er ungerne die Dinge überstürzte. Misstrauen gehörte praktisch zu seiner Devise. Und wer wusste schon, wohin ihn diese glückliche (oder unglückliche, je nachdem, man würde noch sehen) Fügung noch führen würde. Für den Anfang zumindest, für die nächsten Tage oder Wochen oder wann auch immer sie den nächsten Hafen erreichen sollten, konnte es nicht schaden, sich mit dem, der das Sagen hatte, gut zu stellen. Nicht aufzumucken. Sich vielleicht ein paar Mal öfter auf die Zunge beißen als sonst. Fraglich nur, wie lange er das durchhalten würde. Ob er das durchziehen konnte.

Als Lucien an ihm vorbeizog, linste er zu dem Mann, der ihn aufs Achterdeck geleitet und sich zuvor als James vorgestellt hatte, nicht lange bevor sich eine neue Stimme zu Wort meldete. Sich direkt an ihn wandte. Ihm ein Tuch reichte. Zum Schutz, gegen den Nebel, der sich zwar ein wenig gelichtet hatte, das Schiff aber immer noch eingekesselte wie eine Schar hungriger Geier ein Kamel in der Wüste. Fehlte nur, dass die Vögel tatsächlich ein Comeback starten.

Der blonden Frau, die sich an ihn wandte, schenkte er ein anfängliches Schulterzucken. Schüttelte dann den Kopf.

„Kein Wort. Spielt aber auch keine Rolle.“

Noch ein Schulterzucken.

„Die haben mir Arbeit auf dem Schiff für ein paar lausige Gold geboten. Wenn du mich fragst, macht was ihr wollt mit denen. Erschießt sie meinetwegen alle, ich hab’ keinerlei Loyalitäten gegenüber irgendwem da drüben. Kann mir vorstellen, dass manche Leute ein saftiges Lösegeld für De Vega, die schmierige Ratte zahlen würden. Ich würd's nicht, aber man soll ja bekanntlich nicht von sich auf andere schließen.“

Als sie nach Waffen fragte, zuckten seine Mundwinkel unter Anflug eines schwachen Lächelns.

„Gib’ mir eine und ich beweis’ es dir.“

[ Achterdeck | mit James, Talin | in der Nähe von Shanaya, Greo und Zairym ]
Crewmitglied der Sphinx
für 545 Gold gesucht
dabei seit May 2019
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Worte erhoben sich auf beiden Seiten. Verloren sich über ihren Köpfen in den eingeholten Segeln und verpufften dort, wo der Nebel immer wieder kleine Kreise zog. Einen Herzschlag lang verfolgte Ceallagh die Gestalten auf der anderen Seite. Lauschte und beobachtete, bis etwas Seltsames seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Unweit des Schiffes, knapp hinter dem Bug trat der milchige Nebel aus dem Wasser. Zog kleine, tänzelnde Schlieren genau dort, wo er den Horizont berühren sollte. Ein Horizont der viel zu dicht an sie heran rückte.
"Eine Wand.", dachte sich der Hühne im ersten Moment und blendete Alex Gestalt neben sich beinahe vollkommen aus. Ein lauer Zug strich ihm um die Schultern. Trieb eine Erinnerung mit sich, die ihn schlagartig in die dunklen vier Wände einer Taverne verfrachtete.

Dicke graue Kringel  schwebten durch den Raum und schwängerten die Luft mit einem herb-süßlichen Tabakgeruch. Irgendwo am anderen Ende des Tisches saßen die ersten betrunken Seemänner. Drei an der Zahl und gerade alt genug für den ersten, zaghaften Bartwuchs, der sich wie ein lieblicher Flaum über ihre Oberlippen zog. Ceallagh seufzte und lehnte sich noch tiefer in seinen Stuhl hinein.  Nicht der Männer wegen, deren Gelächter den Raum erfüllte. Vielmehr des Blickes, der ihn von der Seite durchbohrte. Gespielt beiläufig wandten sich die grün-blauen Augen herum, kaum dass der Alte zu Sprechen begonnen hatte. Mit einem selbstsicheren Grinsen auf den Lippen, das dem Hayes immer wieder die Galle aufsteigen ließ. Doch er schwieg. Wie so oft in letzter Zeit. Fixierte stattdessen den glimmenden roten Punkt der Zigarre zwischen den schiefen Zähnen und wich dem stechenden Blick der braunen Augen aus. Mit einem sonoren Lachen bließ der Alte den schweren Rauch unter das umgestülpte Glas in seiner Rechten. Grinste dabei perfide, kaum dass die Augen des jungen Hayes den kreisenden Bewegungen der grauen Masse folgten.

"Und so mein Junge räuchtert man Mäuse aus."


Ceallagh verengte die Augen. Fühlte dem unangenehmen Kribbeln in seinem Körper nach, das ihm just die Nackenhaare aufstellte. Sie waren im Inneren einer Glaskuppel. Hatten weder eine Wand, noch ein Tor passiert oder irgendwelche Magischen Worte in den Wind geschrien. Wo bei allen sieben Welten hatte es sie hinein verschlagen?!

"Die Frage ist vielmehr worin wir warten." Nur langsam zog der Hayes seinen Blick vom anderen Schiff und dessen Mannschaft ab. Suchte mit skeptischer Miene Alex Blick, dessen Züge zunehmend von Unmut gezeichnet waren. Dass Liam sich zu ihnen gesellt hatte, war ihm durchaus nicht entgangen, doch trug es weder zu ihrer Erkenntnis noch seinem Gedankenexperiment bei. Es blieb noch immer ungewiss, welche Gefahr die höhere war. Die Vögel. Der Nebel. Oder das worin sie steckten. Das was ein Schiffswrack, aber keine Mannschaft im Ozean zurückgelassen hatte.

"Immerhin kann uns hier drin das Schiff nicht unterm Arsch verfaulen." Was mehr eine Vermutung, denn Tatsache war. "Aber ich befürchte, dass uns das Schlimmste noch bevorsteht."
Erneut zog sich ein unangenehmes Kribbeln über seinen Körper. Fraß sich prickelnd und brennend über seine Nervenbahnen und veranlasste ihn schlagartig von seinem Platz abzurücken und sich dessen zu widmen, was Lucien in seinem Rücken an Kommandos über das Deck warf. Mehr an den Schiffskoch und die anderen gerichtet, doch nachdrücklich genug, dass sichh Ceallagh wortlos erhob und herum wandte.
Ein letztes Mal glitt sein Blick von den dunklen Locken seiner Begleiter auf die unsichtbare Kuppel über ihnen, in dessen Sicherheit sie sich wiegten. Und verschwand dann, den Mast hinab, auf die imposante Gestalt des dunklen Riesen, dem er sich mit ausladenden Schritten näherte.

"Dann wollen wir mal."
[ an der Reling bei Alex & Liam | dann beim Anker mit Rayon ]
James Killigan
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Keine Angabe
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James hasste alles an dieser Situation. Die Tatsache, dass er Kindergärtner für diesen Schiffsflüchtling hier spielen musste, dass sich plötzlich aus irgendeiner Pistole ein Schuss löste (noch dazu aus einer Pistole die offensichtlich nicht von der Sphinx weggerichtet war) und dass er umgeben war von einem Nebel, der durch Trevors kleinen Schauspielauftritt auch nicht wirklich sympathischer war. Denn Fakt war ja nun einmal: so wirklich wusste niemand womit sie hier umgeben waren und was konkret dieser Nebel mit ihnen anrichten würde. Vermutlich könnte er den ganzen lieben langen Tag damit verbringen, sich selbst dafür zu schelten dass er diese dämliche Wette angenommen hatte, die ihn hier her gebracht hatte. Streng genommen tat er sowieso den ganzen Tag nichts anderes. Aber das half ihm jetzt leider auch nicht weiter. 
 
Natürlich hatte sich vor ihn keiner schützend gestellt, als dieser vermaledeite Schuss sich gelöst hatte. Ganz im Gegensatz zu Lucien, der sich sofort heroisch vor seine Schwester geworfen hatte. James hingegen war ein wenig an Deck angewachsen, denn dass sich in diesem Chaos hier wirklich noch Schüsse dazugesellen würden, gefiel ihm gar nicht und der Angsthasenreflex setzte ziemlich punktgenau ein. 
 
Aber irgendwann würde er sich von diesem schutzlosen Fleckchen an Deck doch lösen müssen, denn Talin hielt ihm einen Stapel Tücher hin, mit der Anweisung, diese zu verteilen. 
 
„Haben wir noch mehr unter Deck, oder ist das alles?“ 
 
schließlich würde das eine Rolle spielen, wenn es darum ging eventuell zu rationieren und jedem ein Minimum an Schutz zuzugestehen. James klemmte sich einen Stapel Tücher unter einen Arm, um eines davon selbst so um den Kopf zu binden, dass nur noch die Augen sichtbar waren. Dann nahm er die Tücher wieder in die Hand und verließ die Gruppe um Talin, um den Befehl auszuführen und die Tücher zu verteilen. Erster Anlaufpunkt war dabei Shanaya, die es von ihnen allen am nötigsten zu haben schien und noch dazu am weitesten von Soula weg war. 
 
“Hey, geht’s?“ fragte er fast schon besorgt anmutend nach dem Werten befinden, als er bei der kratzbürstigen Dunkelhaarigen angekommen war und nickte Zairym kurz zu, während er ihm schonmal eines der Tücher reichte und dann Shanaya anbot: 
 
„Soll ich dir das Tuch grad um den Kopf binden, oder geht das mit dem Arm?“
 
 
 

(Erst bei Lucien, Talin und Per, dann bei Zairym und Shanny)


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