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Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Mar 2020
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Wer waren diese Heinis eigentlich? Alex hätte so etwas wie Sympathie empfinden können, als die Dunkelhaarige, die eben noch diesen Knirps in Obhut genommen hatte, ähnlich amüsiert reagierte wie er, doch er ließ nicht außer Acht, wer hier auf welcher Seite zu stehen schien. Was genau hatten sie für Gründe, sich hier einzumischen? Dass es John nur in die Karten spielte, dass man auf die Marine verzichtete, war das eine. Aber er wurde das Gefühl nicht los, dass auch ihnen etwas daran lag. Sonst wäre doch niemand so dämlich gewesen, sich freiwillig einer solchen Bürde anzunehmen, oder? So ganz einig schienen sie sich insgesamt nicht. Während die einen nämlich bemüht waren, das erhitzte Gemüt dieser Dirne herunterzukühlen, goss die andere nur wieder Öl ins Feuer. Alex wurde das Gefühl nicht los, dass diese Angelegenheit noch länger dauern würde. Länger, als er bisher befürchtet hatte. Länger, als es nötig gewesen wäre. Und kurzzeitig hätte er nicht einmal ausgeschlossen, dass die ganze Aktion mit einer – oder mehreren – weiteren Leichen endete. Doch der hitzige Jungspund schien schlau genug, vorerst nicht auszutesten, wie weit diese beiden Weibsbilder gehen würden, um ihn auf seinen Platz zu verweisen. Schlaues Bürschchen. Alex musterte ihn kurz von der Seite, während die blonde Kapitänin ihre Freundin anwies, John und ihn allein zu befragen. Sie setzten sich in Bewegung und als Alex‘ Blick sich von der Runde löste, folgte auch er mit einem hörbaren Seufzen. Besagte Skadi schien im Gegensatz zu ihrer Kapitänin nicht ganz so überzeugt von dem, was sie hier taten. Der Lockenkopf musterte ihre Rückansicht prüfend, dann John, der inzwischen verdächtig still geworden war.
 
Ein dumpfes Geräusch hinter ihm ließ ihn den Kopf herumwenden, kaum dass er sich an der jungen Frau vorbei in die Räumlichkeit gedrückt hatte. Tatsächlich hatte er es sich nicht bloß eingebildet – sie versuchte tatsächlich, ihnen mit einer derart kleinen Geste den Rückweg zu versperren. Alex‘ Blick fiel auf ihren Fuß im Türrahmen, wanderte dann wieder zu ihrem Gesicht hinauf, ehe er sich mit einem belustigten Schnauben abwandte und weiterging. Hätten sie vor gehabt, sich aus dem Staub zu machen, wären sie ihr dann so bereitwillig gefolgt? Verlieh ihr diese vermeintliche Machtposition über sie tatsächlich so viel Überwasser? Weil man sie nicht verdächtigte, John allerdings schon? Vielleicht wurde es wirklich Zeit, den Kreis der Verdächtigen zu erweitern, statt eine Hexenjagd auf den Behinderten zu veranstalten. Ihre Überheblichkeit passte ihm nicht. Und sie machte es nicht besser, als die erste Frage nicht dem Deserteur sondern ihm galt.
 
„Ich weiß leider nicht, wovon du da redest, Lady.“, entgegnete er selbstzufrieden und lehnte sich mit verschränkten Armen rücklinks an eine der Anrichten im Raum. Herausfordernd, fast schon provokant ruhte sein Blick auf ihren Zügen, nur darauf wartend, dabei zuzusehen, wie ihre Überheblichkeit zu bröckeln begann. „Aber wenn es dich so brennend interessiert, was ich in meinen Taschen habe -“ Alex zuckte lässig mit den Schultern. „Tu dir keinen Zwang an.“
 
Das hier war keine schlecht gemeinte Anmache. Er ging schlicht und ergreifend davon aus, dass Hunde, die bellten, nicht bissen. Sie konnte noch so sehr versuchen, ihn mit ihrem Machogehabe einzuschüchtern – er traute ihr nicht zu, dass sie tatsächlich Hand anlegte. Das taten sie nie, liefen lieber puterrot an und wechselten äußerst ungeschickt das Thema. Sein Mundwinkel zuckte amüsiert, während seine Züge ansonsten kaum etwas von seiner Siegessicherheit verrieten. Und dann war es Johns Stimme, die mechanisch wie eh und je die angespannte Stille durchschnitt. Zugegeben, er hatte fast vergessen, dass er sich auch noch im Raum befand. Etwas, dass ihm seiner Art wegen sicherlich nicht allzu selten passierte. Innerlich zuckte er zusammen, weil er ganz automatisch damit gerechnet hatte, dass der Laut seines Namens dazu gedacht war, ihn zur Vernunft zu ermahnen und zu deeskalieren. Aber hier war kein Liam, keine Lubaya. – Und trotzdem verfehlte es seine Wirkung nicht. Allein, weil er wusste, dass sie es getan hätten. Der eigenartige Klang der Stimme des Jüngeren tat ihr Übriges. John sagte das nicht, weil er sich ein Alibi erhoffte, obwohl er schuldig war. Er sagte es, weil er tatsächlich verzweifelt war. … Vielleicht. Ließ sich nicht sagen. Aber er verließ sich auf sein Bauchgefühl. Immerhin hatte Alex nicht wirklich etwas zu verlieren.
 
„Leider nein. Mir ist bloß mein Schlüssel runtergefallen.“
 
Es musste klingen wie eine Ausrede, aber in Wirklichkeit ärgerte er sich sogar ein wenig darüber, dass er ihm nichts anderes sagen konnte. Dass er in Wirklichkeit eher glaubte, dass der Schlüssel in seiner Tasche zu John gehörte, ließ er im Beisein Skadis lieber unerwähnt. Wenn es dem Jüngeren die Haut rettete, nahm er das gerne auf sich. Welchen Strick wollten sie ihm schon daraus drehen? Sein eigener Schlüssel musste sich bei seinen Sachen befinden – es gab also nicht einmal eine Möglichkeit, zu beweisen, dass der Schlüssel nicht ihm gehörte. Außerdem ahnte er, dass Skadi diese Antwort absolut nicht passen würde. Zu simpel, zu nutzlos. Von ‚Schadenfreude‘ zu sprechen, war vielleicht ein bisschen übertrieben – aber er freute sich durchaus ein bisschen darüber.
 
„Mal ganz davon abgesehen, dass die Sache doch eigentlich klar ist.“ Abermals ein hörbares Seufzen, während er die Arme voneinander löste und die Hände in seinen Taschen vergrub. „Eine naive Dirne, die bereit ist, all ihren Lebensinterhalt über Bord zu werfen, um die Aufmerksamkeit ihres Auserwählten zu erlangen. Ein Mann, der nichts von ihr wissen will und ein hitzköpfiger Jungspund, der unsterblich in sie verliebt ist, aber nicht gesehen wird. Hitzkopf schaltet Neidobjekt aus, um endlich die Liebe zu erlangen, die ihm gebührt – Ende der Geschichte.“
 
Wenn man es so herunterbrach, klang es fast schon ein bisschen langweilig. Trotz Todesfall. Klischeehaft. Vielleicht war dieser unansehnliche Bursche ja sogar Hobbygärtner?
 
„Dann bekommt ihr alle einen Fleißstempel in euer Detektivheft und wir können uns endlich wieder unserer Arbeit widmen.“


{ Werft | Aufenthaltsraum | Skadi & Jonah }


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RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Jonah Blythe - 28.03.2020, 18:38
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Alex Mason - 06.08.2020, 19:01
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Jonah Blythe - 20.04.2020, 14:47
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Aik Malova - 24.04.2020, 16:04
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Aik Malova - 11.05.2020, 20:35
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Jonah Blythe - 21.05.2020, 11:37
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 21.05.2020, 20:25
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Aik Malova - 29.05.2020, 17:36
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 03.06.2020, 12:13
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Jonah Blythe - 08.06.2020, 11:58
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 22.06.2020, 16:08
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 13.07.2020, 23:43
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 15.07.2020, 00:13
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 16.07.2020, 00:05
Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 17.07.2020, 15:24
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Aik Malova - 19.07.2020, 20:50
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 21.07.2020, 16:32
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 24.07.2020, 22:40
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Jonah Blythe - 31.07.2020, 12:36
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von James Killigan - 14.08.2020, 14:17
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von James Killigan - 17.08.2020, 11:29
Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von James Killigan - 20.08.2020, 21:15
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von Nathan Reed - 23.08.2020, 12:44
RE: Kapitel 7 - Purpurrote Vergeltung - von James Killigan - 30.08.2020, 12:25
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