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Kapitel 9 - Der Ruf der Königin
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit May 2022
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#96
Die Wellen klatschten rhythmisch gegen die Hafenbefestigung, auf welcher der Wahrsager sich niedergelassen hatte. Es hatte etwas Beruhigendes, diesem stetigen Spiel des Wassers zuzusehen. Das hatte er schon immer gemocht. Wasser und seine beruhigende Wirkung. Auch deshalb hatte er sich zu seiner kleinen Pause hierher zurückgezogen. Kurz dem immer vollen Marktplatz entgehen und in Ruhe ein Bier genießen, bevor er sich wieder ins Getümmel stürzte, um den Ahnungslosen das Geld aus dem Beutel zu entlocken. Zwar herrschte hier am Hafen auch immer geschäftiges Treiben, doch zum Einen lief alles etwas geordneter ab als auf dem Markt und zum anderen starrte Aric sowieso nur die Wellen an. Hin und wieder nahm er ein Schluck aus einem großen Tonkrug, ansonsten war da nicht viel Bewegung. Klatsch. Klatsch. Ein Schluck Bier. Klatsch. Klatsch. Wieder wanderte der Krug zu den Lippen des Braunhaarigen. Klatsch. Klatsch. Die blauen Augen wanderten in den Krug. Aric hob kurz eine Augenbraue, dann stellte er den Krug neben sich auf den Boden und erhob sich in einer fließenden Bewegung.
Ein letzter Blick auf das Wasser, dann seufzte der Wahrsager kurz und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Stand. Ja, er hatte sich diesmal tatsächlich etwas mehr Mühe gegeben. Mit ein paar Holzstangen und Tuch hatte er sich ein flaches Zelt gebaut, unter dem sein Tisch nun auf ihn wartete. Nichts Besonderes, aber es hatte tatsächlich einige Bequemlichkeiten. Auch von Vorteil war, dass er jederzeit sein Zelt verlassen konnte. Es gab nichts, was sich zum Klauen lohnte. Die Möbel, wenn man sie denn so bezeichnen wollte, bestanden aus geliehenen Fässern in zwei Größen und mehr brauchte er nicht. Seine Karten trug Aric sowieso ständig bei sich, genau wie ein dunkles Tuch, welches sich als Tischdecke eignete. Aktuell hing dieses um sein linkes Handgelenk gebunden. Doch meistens hatte er es an seine Hosen geknotet oder benutzte es als Kopftuch, um sich gegen die Sonne zu schützen.
Der Wahrsager schlenderte langsam um die letzte Ecke und wurde von dem geschäftigen Treiben auf dem Markt geradezu eingesogen. Mit seiner rechten Hand löste er das Band, welches bis eben die langen Haare zusammengehalten hatte und schüttelte diese kurz aus. Dann drängte er sich durch die Menge zu seinem kleinen Zelt. Dort angekommen schenkte er der wartenden älteren Dame eins seiner besten Lächeln. Sie hatten ein kleines Abkommen geschlossen. Er machte seine Pause und sie durfte sich dafür kurz im Schatten ausruhen. Natürlich hätte er sie nicht zwingend gebraucht, aber so konnte er sie nun noch zu einer kleinen Wahrsagung überreden und gewann damit doppelt. Mit geübten Griffen legte er erst das schwarze Tuch über das höchste Fass und mischte dann die ebenfalls schwarzen Tarotkarten. Diese legte er fachmännisch auf dem Tisch aus. Dann erzählte er ihr etwas von einem neuen Enkelsohn und noch vielen glücklichen Jahren. Sie sollte sich nur vor Kälte schützen, da sie sonst sehr anfällig für Krankheiten sein könnte. Damit war die Dame sehr zufrieden und ließ freundlich glitzernde Münzen auf das schwarze Tuch fallen.
Noch während sie sich verabschiedete, fing Aric an, seine Karten neu zu mischen. Der Blick aus den blauen Augen glitt abschätzend über die Menge. In Gedanken machte er sich von jeden einzelnen schon Notizen zu möglichen Wünschen oder Träumen. Sollte sich dann jemand dazu entschließen, zu ihm herüber zu schlendern, würden weitere Notizen folgen und damit dann eine Wahrsagung entstehen. Die Karten taten ihr Übriges. Doch nur im Zusammenspiel konnte er zufriedenstellende Dinge erzählen. Alles Weitere war Show. Seine Haare, jede einzelne Bewegung. Es geschah selten etwas in seinem Zelt, das ungeplant war. Außer natürlich die Personen, welche sich entschlossen zu ihm zu treten.

[Ostya - nördlicher Marktplatz | Alleine]


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