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Skadi & Shanaya ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 24 März 1822
Ort Auf der Sphinx
Tageszeit Morgens
Crewmitglied der Sphinx
für 250 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
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#11
Ihr Weg hatte eine Weile durch die unberührte Wildnis geführt. Entlang einiger Wege, die sie bereits vor Tagen gekreuzt, jedoch nicht beschritten hatte. Immer tiefer in die Insel hinein, bis das Schiff in der Bucht kaum mehr zwischen dem dichten Blattwerk zu sehen war. Während Skadi dann und wann in die Bäume hinauf kletterte, hielt es Shanaya akribisch auf dem Boden. Wie ein Wiesel flitze sie durch den hohen Farn, Kompass und Notizbuch in den Händen und vollkommen unbeeindruckt von den Hindernissen, die sich ihr in den Weg stellten. Fast wäre Skadi ein Schmunzeln über die Lippen geglitten, als sie den dunklen Haarschopf von einem der Bäume aus beobachtete. Ganz offensichtlich trug die junge Frau ihre Position zurecht - das erhöhte also ihre Chance ohne allzu große Komplikationen zur nächsten Stadt zu gelangen.
Mit einem letzten prüfenden Blick zu beiden Seiten schwang sich der schmale Körper der Jägerin die Äste hinab und landete mit einem umgekehrten Aufschwung  und wenigen Armlängen Abstand sicher hinter ihrer Begleitung auf  dem bemoosten Waldboden.
Ihre Worte verklangen fast in dem dumpfen Aufschlag und doch fixierten sich die dunklen Augenpaare der Nordskov auf die Silhouette vor sich. Folgten ihrem Weg durch das Geäst und setzten den hoch gewachsenen Körper wenige Herzschläge später in Bewegung.

"Nicht nur zum Abkühlen.",lenkte Skadi ein und musterte die mit Erde und Moos verschmutzten Hände.  Ihr Weg durchs Dickicht hatte sie zwar vor der erbarmungslosen Sonne geschützt - die sich angesichts der Tageszeit noch gut im Zaum hielt. Doch Arme und Beine waren übersät mit kleinen Überbleibseln des Unterholzes.

"War nicht oberhalb des Flusslaufs auch eine Ruine?" Zumindest schwebte dieser Gedanke mit einem Mal in ihrer Erinnerung herum und drängte sich aus einem dunklen Bariton heraus, den sie ohne mit der Wimper zu zucken Enrique zuschreiben würde.  
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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#12
Die junge Frau schien scheinbar uninteressiert daran zu sein, was ihre Gesellschaft tat. Sie blickte sich nicht auffällig um, suchte mit ihrem Blick nicht nach dem Mann. Lediglich auf ihr Gehör verließ sie sich, was in diesem Dschungel zugegeben wirklich nicht einfach war. Es knackte und knarzte immer Mal wieder, machte es deutlich schwerer zu orten, wo das kleine Äffchen sich herum trieb. Ob sie einem Angriff in dieser Situation etwas entgegen zu setzen gehabt hätte? Sicherlich, nur welches Ausmaß war die Frage. Ein Gegner, den man nicht sehen konnte, war schwerer von einem fern zu halten. Auch das deutliche Poltern hinter ihr ließ Shanaya nicht inne halten – nur achtete sie noch einmal aufmerksam auf Geräusche, die hinter ihr lagen. Ihr Misstrauen schien jedoch unbegründet zu sein – zumindest für diesen Moment. Das Äffchen folgte ihr, schien sogar verstanden zu haben, was sie gesagt hatte. Und so folgten die blauen Augen kurz dem Blick ihrer Begleitung zu seinen dreckigen Händen. Tja, das blieb nicht aus, wenn man durch die Baumwipfel krackselte.

Hast du da oben wenigstens etwas spannendes gesehen?“

Kurz hob sie den Blick zu seinem Gesicht, richtete sich dann aber wieder nach vorn, ohne noch weiter auf den Fluss einzugehen. Aber Kaladar schien noch ein anderes Ziel zu haben, außer sich die Hände zu säubern. Die Schwarzhaarige überlegte einen Moment, nickte dann aber.

Die ist ganz in der Nähe. Interessierst du dich für solche Orte?“

Eine einfache Frage, trotzdem lauerte die Schwarzhaarige ein wenig auf die Antwort. Womöglich verriet sie noch etwas über den Fremden, was ihr helfen würde.
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Apr 2016
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#13
Shanaya schien sich absolut keine Gedanken über andere zu machen. Zumindest über jene, die weit außerhalb ihres inneren Kreises lagen und wie in Skadis Fall sogar mysteriöse Fremde waren. Fremde die angesichts einer brenzlichen Lage die Seite wechselten. So musste es jedenfalls auf Außenstehende gewirkt haben - und bisher kannte niemand ihre Beweggründe. Den tief sitzenden Groll, der sie all die Jahre voran getrieben und ein dunkles Loch in ihr Mitgefühl gefressen hatte.

"Nein. Nicht einmal ein paar Vogelnester oder Schlangen.", entgegnete sie emotionslos und wischte den letzten Rest Dreck an ihrem Oberschenkel ab.
"Ein wenig. Sie erzählen einem viel über alte Kulturen. Und ich halte es für sinnvoll sich zumindest ein wenig mit den Gebräuchen und Geheimnissen alter sowie neuer Stämme, Familien und Inseln vertraut zu machen. Man weiß nie, wofür es noch einmal nützlich sein könnte."

Ihre Worten ließen sich fast auf jede Situation und jeden Menschen anwenden. Man verstand viele Ereignisse und Reaktionen besser, wenn man die Hintergründe kannte. Sicherlich musste man es nicht zwangsläufig gut heißen, doch machte die Gegebenheiten verständlicher. Eröffnete manchmal sogar Möglichkeiten, an die zuvor niemand gedacht hatte. Oder nicht?

"Und ist das nicht auch einer der Gründe, wieso du deinen Job liebst?"

Ein Schmunzeln legte sich auf die vollen Lippen, während der hoch gewachsene Körper der Nordskov an Shanaya vorbei trat und einen riesigen Ast zur Seite drückte. Sie bezweifelte nicht, dass die Dunkelhaarige noch weit tiefschürfendere Gründe vorzuweisen hatte, doch glaubte sie, dass diese unstillbare Neugierde weitaus länger in der jungen Frau saß.

"Du wirkst zumindest auf mich wie jemand, der Spaß daran hat, die Geheimnisse anderer zu lüften."

Das spielerische Funkeln in ihren Augen war kaum mehr zu übersehen. Das schelmische Grinsen noch viel weniger, das sich bis zu ihren Ohren auszubreiten begann. Shanaya konnte noch so dezent vorgehen, Skadi war nicht dumm. Natürlich war ihr das behutsame Nachhaken aufgefallen, wann immer die Jüngere eine Frage an sie richtete. Doch bisher hielt sie sich relativ bedeckt.
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Nov 2015
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#14
Shanaya lauschte den Worten ihres Gegenübers aufmerksam, auch wenn sie den hellen Blick nicht noch einmal zur Seite wandte. Er hatte Nichts da oben gesehen, also war das Thema für die junge Frau gegessen und sie konzentrierte sich auf die nächste Antwort. Als erste Antwort darauf neigte die Schwarzhaarige zustimmend den Kopf. Wahre Worte, man konnte nicht wissen, ob einem dieses Wissen irgendwann von Nutzen sein würde. Auch wenn sie selbst sich an erster Stelle aus anderen Gründen für solche Orte interessierte, das war ebenfalls ein wichtiger Faktor. Dennoch ließ Kaladars nächste Frage sie leicht aufmerken. Einen Moment blinzelte sie, überlegte nur einen Herzschlag, ehe sich das muntere Lächeln auf ihren Lippen noch ein wenig verbreiterte.

Einer von vielen, das kann ich absolut nicht leugnen.“

Die Schwarzhaarige neigte leicht den Blick zur Seite, wo Kaladar einen Ast zur Seite drückte und seine Mimik ließ die Frau aufmerken. Der Grund dafür folgte als Antwort des Mannes, während sein Gesicht das ganze noch einmal untermalte. Noch einmal neigte Shanaya leicht den Kopf, schob nun ihrerseits etwas Farn aus ihrem Weg.

Geheimnisse? Nein. Die interessieren mich in den seltensten Fällen. Ich weiß einfach nur gerne, mit wem ich zu tun habe, mit wem ich zusammen arbeiten muss und ob ich mich auf jemanden verlassen kann, wenn Wind, Wetter oder andere Halunken versuchen uns einen Strich durch die Rechnung zu machen.“ Eine kurze, bedächtige Pause, ehe sie den Kopf leicht herum wandte, in den hellen Augen ein vielsagender Ausdruck. „Egal, ob sie planen zu bleiben oder uns nur als kurzes Transportmittel nutzen.“
Crewmitglied der Sphinx
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#15
Zumindest in den offensichtlichen Punkten irrte sich die Nordskov nicht. Und das war mehr, als sie bei einer Gestalt wie Shanaya erwartete. Die junge Frau lächelte zwar, doch Skadi spürte dennoch das leichte Kribbeln in ihren Nervenenden, das sie zur Vorsicht ermahnte. Sicherlich würde die Dunkelhaarige sie nicht hinterrücks erstechen, sobald sie nicht mehr Fokus der dunklen Jägeraugen wurde. Doch sie selbst hatte für die nächsten Tage ein Geheimnis zu waren. Ehe Enrique nicht eingeweiht war, würde sie bis zum bitteren Ende die Maskerade aufrecht erhalten. Auch wenn es bedeutete, dass ihre Reise auf der Sphinx am nächsten Hafen endete.

Ein halbes Lächeln klebte an ihren Mundwinkeln, als Shanaya ihre Gedanken in Worte verwandelte. Und zugegebenermaßen war sie erstaunt, dass die junge Frau auf Ehrlichkeit pochte. Aber ihre Worte entsprachen der Wahrheit. Trafen ihrerseits auf ein zustimmendes Nicken und einen tiefen Atemzug. Menschen die berechenbar waren, gehörten heutzutage zu einer seltenen Spezies und nur all zu oft musste man darauf Acht geben, nicht an einen Haufen intriganter Miststücke zu gelangen.
Wären die Umstände andere gewesen, hätte Skadi womöglich diesen Augenblick genutzt, um ihr reinen Wein einzuschenken. Doch nun musste sie sich damit begnügen ihre Worte mit Bedacht zu wählen und nicht den Eindruck zu erwecken, als gäbe etwas falsches an ihr.

“Sollte mich mein Weg weiterhin unter eurer Flagge segeln lassen, werde ich dir meine Loyalität noch beweisen, keine Sorge.“

Und das war es doch letztlich was zählte. Keine Worte der Welt konnten überzeugender sein als Taten. Und Skadi glaubte, dass Shanaya in dem Punkt ähnlich gestrickt war, wie sie selbst.
Allmählich erreichten sie das Ende einer dicht bewachsenen Baumgruppe und traten auf eine weitläufige Lichtung. Hier und da ragten bemooste Felselemente aus der dunklen Erde.

“Nun da das Marineschiff mitsamt Kapitän Teil der Vergangenheit ist, gibt es für mich nichts mehr, was mich an irgendwen oder irgendwas bindet.“

Und es erfüllte sie nicht mit Erleichterung.
Crewmitglied der Sphinx
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#16
Die blauen Augen der jungen Frau blieben nach ihren Worten ruhig auf ihr Gegenüber gerichtet, abwartend, wie er darauf reagieren würde. Sie wusste nicht, wie Talin und ihr Bruder das sahen, aber ihr war nicht unbedingt danach, Insel für Insel diese Gestalten mit zu schiffen, auch wenn sie nicht zur Crew gehören wollten. Sie hatten nicht unendlich Proviant und damit keinen Platz für irgendwelche Parasiten, die sich auf ihre Kosten die Mäuler vollstopften.
Der Mann lächelte, während sich an Shanayas Miene Nichts änderte. Sie lächelte ruhig, wog den Kopf bei der Antwort die folgte erneut ein winziger Stück zur Seite. Nun wurde ihr Blick ein wenig fragend, aber sie rang sich doch zu einem leichten Nicken durch.

Große Reden kann jeder schwingen, und jetzt erwarte ich viel von dir.“

Viel, womit der Dunkelhaarige sie genügend... enttäuschen könnte. Auch wenn dieses Wort gewiss nicht die richtige Bezeichnung war. Viel besser wäre es ausgedrückt gewesen, wenn sie überrascht worden wäre, sollte er wirklich tun, was er sagte. Und gerade bei ihm – und seinem völlig hysterischem Kumpanen – war sie auf Loyalität gespannt. Ihre Loyalität zur Marine war ja offensichtlich... nicht besonders gefestigt. Aber seine nächsten Worte nahm sie nur halb wahr, wurde von ihrer Umgebung abgelenkt. An einem der Felsen blieb sie stehen, tippte beinahe vorsichtig mit dem Fuß dagegen. Es bröckelte Nichts ab, sodass Shanaya den Blick wieder zu ihrer Gesellschaft herum wandte und ein wenig herausfordernd lächelte.

Ungebundenheit zeichnet viele Piraten aus. Den ersten Schritt hast du also getan.“

In ihrer Stimme lag keine Wertung, kein Drängen. Es war eine bloße Tatsache. Aber diesmal ließ sie die blauen Augen nicht auf den Mann gerichtet sondern wandte sich wieder nach vorn, trat auf eine Ansammlung von bemoosten Felsbrocken zu. Wie alt waren sie wohl? Und wann hatten sie das letzte Mal menschlichen Besuch bekommen?
Crewmitglied der Sphinx
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#17
Sollte sie die Erwartungshaltung der Dunkelhaarigen jetzt etwa verunsichern? Mitnichten. Skadi kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, dass sie Shanaya in Punkto Loyalität zur Crew nicht enttäuschen würde. Doch alles andere entzog sich ihrer Handhabe. Sie ahnte anhand der vergangenen Stunde und ihrer oberflächlich lockeren Unterhaltung, dass Shanaya ein Mensch war, dessen Erwartungen man nur schwer erfüllen konnte. Ob das an ihrer zu hoch gesteckten Messlatte lag oder einfach ein Wesenszug war, den sie sich zum Selbstschutz über all die Jahre angelegt hatte, war dabei vollkommen irrelevant.

Da eine verbale Antwort bei diesem Thema überflüssig war, beschränkte sich die Nordskov auf ein Kopfnicken und folgte dem kleineren Geschöpf auf eine Waldlichtung zu.
Wie von selbst führte sie ihr Weg an Shanaya vorbei, kaum dass sie die ersten Steine passiert hatten und sie die Feststellung der jungen Frau mit einem halben Schmunzeln quittierte, das irgendwie nicht so recht in ihre Mundwinkel passte. Sie hatte den ersten Schritt in eine unbekannte Zukunft getan, die sie extrem unsicher zurückließ. Und ja - anderen wäre das Herz aufgegangen angesichts dieser plötzlichen Freiheit und der schier ungeahnten Möglichkeiten. Doch Skadi erweckte bewusst den Eindruck, dass sie sich nicht damit zufrieden gab. Man könnte philosophisch behaupten, dass niemand wirklich frei und ein stetiger Gefangener seiner selbst war. Oder angesichts ihrer Tarnung, dass ein Pirat zu sein für sie als Marinesoldat definitiv nicht die Erfüllung ihrer Träume war. Doch Skadi war all das egal. Sie fühlte wie sie nun einmal fühlte. Wem das nicht passte, konnte es seinem Kopfkissen anvertrauen.

Winzige Spuren lenkten die Aufmerksamkeit der Nordskov auf sich. Spuren die ihr jäh ein flaues Gefühl in den Magen setzten, ohne dass sie genau benennen konnte was es war. Nachdenklich strichen die langen Finger über die warmen Spuren im Boden, als sie sich kurz in die Hocke begab, und folgte ihnen bis zum Fuße eines benachbarten Steins, dessen Moos stellenweise wie abgekratzt wirkte.

Sind dir in den letzten Tagen irgendwelche Tiere über den Weg gelaufen?

Prüfend wandte die Jägerin den dunklen, kurz geschnittenen Haarschopf zur Seite und fokussierte die Silhouette neben sich. Zwar bezweifelte sie, dass sich eines der wilden Tiere nicht längst vor ihr in den Wald geflüchtet hatte, doch konnte man nie mit Gewissheit sagen, welche Tiere auf Inseln wie diesen beheimatet waren.

"Wir sollten zumindest vorsichtig sein. Diese Spuren hier sind relativ frisch und definitiv nicht von einem kleinen Hasen.“

Vielmehr erinnerte sie das Kratzmuster an Klauen. Riesige Klauen.


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