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Jungfernfahrt
James & Talin ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 24 Mai 1822
Ort Bordell
Tageszeit Morgens
James Killigan
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
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#1
Eigentlich, ja eigentlich war James überhaupt nicht der Typ dafür für Sex zu bezahlen. Wieso sollte er auch Geld für etwas ausgeben, was er mit etwas Charme meistens auch ohne Gold bekommen könnte. Aber besondere Umstände erforderten besondere Maßnahmen. Und da der Sohn eines Stoffhändlers die nächsten Monate wohl weniger dazu kommen würde das Gold seines Vaters zu verprassen, konnte er ja quasi in Vorauszahlung treten und damit die hiesige Wirtschaft am laufen erhalten. So war es jedenfalls gekommen dass er an diesem Morgen neben einer der Huren wach wurde, die ihm die letzten Nächte mehr als versüßt hatten. Eines musste er den käuflichen Damen lassen, sie wussten definitiv was sie taten. Genüsslich hatte sich James gestreckt und dabei darüber nachgedacht, was seine nächsten Schritte sein würden. 1. Anziehen, 2.einen der Captains der Sphinx ausfindig machen und 3. Anheuern. Wenn das kein Idiotensicherer Plan war, wusste er auch nicht. James hatte sich also in seine Kleidung geschmissen und in seinem kleinen Seesack (den er sich natürlich erst hatte käuflich erwerben müssen) schon jetzt nichts mehr gefunden das tadellos sauber war. Unter normalen Umständen hätte seine Kleidung jetzt eine Magd durch den Waschzuber gezogen. Aber das hier waren keine normalen Umstände und vermutlich würde er das kommende Jahr auch nicht immer wie aus dem Ei gepellt aussehen können. Ein Gedanke, bei dem sich James‘ Nase wie von selbst zu rümpfen schien. James verließ das Bordellzimmer – nicht ohne der Hure gönnerhaft noch einen Achter Trinkgeld zuzuwerfen – und machte sich schlendernd auf den Weg in einen der Aufenthaltsräume, um sich wenigstens einen Apfel oder einen Kanten Brot zu ergattern, bevor er einem Piratencapitain weißmachen musste, was für ein toller Pirat er doch wäre. Er, der kaum wusste wo „Achtern“ war, geschweigedenn schon einmal ein Segel gehisst hatte. Wie wahnwitzig dieses ganze Unterfangen war, ein Jahr auf einem Piratenschiff zu verbringen, wurde James erst so nach und nach bewusst. Abgesehen von gelegentlichen Degenkämpfen mit seinem Bruder auf dem Hof ihres Anwesens hatte er keinerlei Erfahrung an Waffen. Selbst diesen Degen hatte er nicht dabei, sondern nur einen kleinen Dolch. Wie, bei allen Welten, sollte er in einem Gefecht bestehen? Denn so naiv James auch sein mochte, er machte sich keine Illusionen darüber dass sein Alltag ab betreten der Schiffsplanken nicht mehr nur aus Sex, Alkohol und Kartenspielen bestehen würde. Er trug noch viele Illussionen in sich, aber dies war definitiv keine davon. Trotzdem würde man ihm das von außen so schnell nicht ansehen, denn die stolz geschwellte Brust war ihm quasi angeboren wurden. Niemals würde er so einfach zugeben von etwas keinen blassen Schimmer zu haben oder etwas nicht zu können. Doch nicht er! Es war ja zum Glück auch nicht so als wäre die Piraterie etwas das man nicht lernen könnte. 
 
Schon auf dem Weg zu den Aufenthaltsräumen kam ihm ein Mädchen entgegen, das offenbar die Gäste hier mit allem versorgte was eben kein Sex war. Zumindest aktuell. Und während sie an ihm vorbei lief war James so frei sich ein Stück Brot und Käse vom Tablett zu klauen, welches er sich direkt in den Mund schob. Damit wäre dieser Punkt dann auch erledigt. Hunger gestillt. Sich ein paar Krümel vom Hemd wischend betrat James den Aufenthaltsraum, in der Hoffnung nun heute endlich auf einen dieser ominösen Captains zu treffen. Seit nun mehr 3 Tagen wartete er auf seine Gelegenheit und bisher hatte sich noch keine geboten. Langsam wurde es für ihn immer drängender, denn er wusste nicht wann die Sphinx wieder auslaufen würde und ob die Besatzung dies nicht auch in einer Nacht & Nebelaktion tun würde, während er gerade dabei war sich mit der nächsten Hure zu vergnügen. Im ersten Moment wollte er schon entnervt seufzen als er im Raum nur ein junges, blondes Ding erblickte, die zwar sehr hübsch war aber eben nun einmal weiblich. Wäre da nicht der Fakt dass er wüsste das die Sphinx einen weiblichen und einen männlichen Captain hatte. Und allein die Körperhaltung ließ vermuten dass diese Frau wusste was sie in der Welt darstellte und keine Hure, Bedienstete oder sonst etwas war. Ob sie notwendigerweise wirklich die war, die er suchte, blieb noch offen. Aber mit etwas Glück könnte er das ja nun heraus finden. Nach einem Räuspern trat James deshalb an den Tisch der noch unbekannten Frau, machte einen Diener wie es in seinen Kreisen üblich war. 

„James Killigan, zu Euren Diensten.“ 

stellte er sich höflich vor und sah der Blonden dann in die Augen, was ja vorher aufgrund seiner Verbeugung nicht möglich gewesen war. 

„Ich suche den Captain der Sphinx, ich habe gehört ich könnte ihn hier finden.“

 Damit hatte er nicht gesagt dass er davon ausging dass sie dieser Captain sein könnte, es aber schon impliziert. 

„Darf ich?“ 

fragte er also mit einem Nicken zum leeren Stuhl an ihrem Tisch, denn schließlich wollte er ihr – wenn auch unfreiwillig – seine Arbeitskraft anbieten. Wenn sie denn wirklich diejenige war die er suchte. 
Crewmitglied der Sphinx
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#2
Talin hielt sich krampfhaft an dem Becher in ihren Händen fest und saugte gierig den Geruch des Kaffees in sich auf. Eigentlich hatte sie gedacht, der Tag, an dem sie Räuber und Gendarm mit dem Mörder in der Werft gespielt hatten, wäre schlimm gewesen, aber aus ihr völlig unerfindlichen Gründen hatte sie es auch die letzten Tage nicht geschafft, sich ihrer Sucht hinzugeben. Es gab immer irgendetwas zu tun und sei es nur, sich über Shanaya lustig machen, weil ihre Wunde wieder aufgegangen war. Natürlich war es nicht nur das, aber so gesehen, war es das größte Ereignis der letzten Tage.
Die Blonde seufzte leise und blies dabei in den Kaffee, um ihn etwas zu kühlen. Ihr Blick glitt dabei kurz in den Garten, in dem schon einige Mädchen schnatternd herumspazierten, um sich von einer anstrengenden Nacht zu erholen. Nicht mehr lange und sie würden zu Bett gehen, um für den nächsten Abend wieder einsatzbereit zu sein. Es tat Talin leid, dass sie immer noch hier waren und sie behinderten, aber wer hätte damit rechnen können, dass sich das, durch den Tod dieses Zimmermannes, alles so weit nach hinten verschob.
Nochmals seufzte sie und wollte schließlich den Becher an ihre Lippen setzen, als sie auf einmal von der Seite angesprochen wurde. Verärgert über die Störung, schloss sie die Augen, sah dann aber ergeben hoch und runzelte die Stirn, als sie einen Mann vor sich sah. Fast hätte sie ihn daraufhin gewiesen, dass sie keines der Mädchen war, die hier arbeiteten, aber offensichtlich verlangte er nach ihr auf eine ganz andere Art. Und das überraschte sie nun doch. Männer, die sich vor anderen verbeugten, suchten für gewöhnlich nicht nach Piraten, sondern nach Unterhaltung. Was also führte ihn hierher?
Während sie – endlich! – den Becher an ihre Lippen führte und einen Schluck wohltuende Schwärze trank, drehte sie sich zu ihm hin und musterte ihn ungeniert von oben bis unten und einmal wieder zurück. Seine Frage ließ sie für den Augenblick noch unbeantwortet. Leicht neigte sie den Kopf und sah dann wieder hoch in seine Augen. Eindeutig ein reicher Mann, der seine Zeit in Bordellen verbrachte. Letzteres war eine Vermutung. Aber seine Kleidung war recht zerknittert, fast unordentlich, als würde er schon eine Weile hier schlafen und den Weg nicht mehr nach Hause finden.
Mit der Andeutung eines Lächelns nickte sie auffordernd in Richtung des Stuhls und wartete schließlich, bis er sich gesetzt hatte. Dann trank sie noch einen Schluck und schauderte leicht vor Zufriedenheit, bevor sie die Tasse abstellte und sich dem Objekt ihrer Neugierde widmete.

Was willst du vom Captain der Sphinx, James Killigan? Bietest du dich als Opfer für eine Entführung an?“, fragte sie einen Hauch sarkastisch.
James Killigan
Crewmitglied der Sphinx
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#3
Als er vor wenigen Tagen Shanaya kennen gelernt hatte, hatte seine höfliche Verbeugung wenig Auswirkung auf ihre Reaktion auf ihn gehabt und das gleiche schien nun auch bei Talin zu passieren. Alles was er erntete war ein abschätziger Blick von den Haarwurzeln bis zu den Zehen. James ließ das über sich ergehen und begegnete ihren forschenden Blick mit einem stoischen Lächeln, von dem er hoffte das es gewinnend war. Dass er dabei nicht sein übliches Aussehen bot sondern dass eines etwas zerknittert wirkenden Mannes, das war ihm leider nur zu bewusst. Aber im Vergleich zu vielen anderen die er hier hatte ein und ausgehen sehen, sah er noch blendend aus. 
 
Tatsächlich schien sie nicht völlig abgeneigt zu sein und deutete ihm endlich an, sich hinzusetzen, was James dann auch tat und abwartete, was da auf ihn zukommen würde. Nach all den Tagen des Wartens auf „seine“ Gelegenheit um endlich auf der Sphinx anzuheuern war es nun so weit und er wollte es ungerne vermasseln. Piratenschiffe gab es zwar zu Hauf, aber allein die Informationen die er die letzten Nächte aus den Huren heraus bekommen hatte klangen so, als wäre die Sphinx noch am ehesten der Ort wo er sich wohl fühlen könnte, wenn es um Piratenschiffe ging. Der Frauenanteil war immens – was schon einmal einen riesigen Bonuspunkt einbrachte. Und auch sonst schienen sie nicht die üblichen ungewaschenen Trunkenbolde zu sein, wie man es so oft von Schiffen dieser Art hörte. 
 
„Als Opfer? Nein nein.“ 
 
lachte James und lehnte sich etwas entspannter auf seinem Stuhl zurück als er es vielleicht bei einem männlichen Captain getan hätte. 
 
„Kommen wir also direkt zum Punkt, mh?“
 
mit einem schiefen Lächeln fuhr sich James durch die dunklen Haare, bevor er dann tatsächlich sein Anliegen vortrug. 
 
„Ich will auf Eurem Schiff anheuern, in welcher Position auch immer. Mit der Zeit wird das Leben hier auf dieser Insel doch etwas langweilig und wer weiß wie viele Monde ich noch auf dieser Welt sehen darf.“
 
Dass er damit die winzige Kleinigkeit vergaß – nämlich das er keinesfalls Freiwillig hier war – und dass er auch nicht vor hatte zu zeitig zu sterben, konnte Talin ja zum Glück nicht ahnen. So schnell wollte er nicht zugeben dass er nur wegen einer Wette hier war. Damit würde er sich ihr ja noch mehr ausliefern als er es hiermit sowieso schon tat.
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#4
Mit einem Anflug von Enttäuschung beugte Talin sich vor und nahm ihren Becher wieder in die Hände. Keine Erpressung und Folterungen, um an Geld zu kommen, wie? Schade. Es wäre doch wirklich mal interessant gewesen, wenn ein potentielles Entführungsopfer auf einen zu kommen würde, um sich mitnehmen zu lassen. Stattdessen kam er direkt zum Punkt und sie verzog leicht das Gesicht.
Während ihr Blick noch einmal über den Mann ihr gegenüber glitt, trank sie einen Schluck und fragte sich, was er sich hiervon eigentlich versprach. Er schien so überaus fröhlich und gut gelaunt, dass sie ihn am liebsten wieder fortgeschickt hätte. Aber was tat man nicht alles für potenzielle Geiseln...ähm...Crewmitglieder. Wobei selbst die Blonde bei dieser aufgesetzten Höflichkeit ihre Zweifel bekam. Oder war er einfach immer so?

Langeweile, wie?

Nun, sie hatten schon seltsamere Motive von den anderen gehört. Vorgeworfener Vatermord, tatsächlicher Vatermord, Flucht vor der Vergangenheit, Flucht vor der Marine, Flucht von einer einsamen Insel, Hinkommen zu einer Insel, von Insel zu Insel springen. Nein, eigentlich hatte noch keiner von ihnen gesagt, ihm wäre langweilig und er wollte deshalb unbedingt Pirat werden. Sie konnte nicht recht einschätzen, ob das so ein „reiche Leute“-Ding war, aber vielleicht wurden die wirklich aus Langeweile Piraten. Manche von ihnen wurden ja auch Huren, weil es ihnen Spaß machte.
Sie trank den Becher aus, stellte ihn vor sich und schlug demonstrativ die Beine übereinander, während sie sich entspannt zurücklehnte.

Dir ist also so langweilig, James Killigan, dass du dein offensichtliches reiches, verwöhntes Leben, gegen das eines Piraten eintauschen willst, um...was zu tun? Alle Welten zuerkunden, wie es kein vor dir getan hat? Früher zu sterben? Andere Hurenhäuser zu sehen?“ Sie schenkte ihm ein kleines anzügliches Lächeln, bevor sie sich vorbeugte, einen Unterarm aufs Knie stützte und ihr Kinn auf ihre zur Hand geballten Faust. „Womit verdient dein Vater sein Geld, damit du so herausgeputzt herumlaufen kannst? Ich frage nur, falls sich die Captains doch entscheiden sollten, dich als Geisel zu nehmen.
James Killigan
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#5
Für James war es beinahe faszinierend wie selbstbewusst sein Gegenüber war. Streng genommen wusste er noch immer nicht ob er wirklich mit dem weiblichen Captain der Sphinx redete oder ob sich hier eine Hure nur einen Spaß erlaubte und ihn ordentlich auf glitschige Planken führte. Aber allein von der Art und Weise wie kritisch sie seine Worte hinterfragte machte ihn zumindest glauben, dass sie keine Frau war die auf den Kopf gefallen war. Die Gründe, wieso er auf ein Piratenschiff gehen könnte waren ihrer Meinung nach vielseitig und trotzdem kam keiner davon wirklich nah an die Realität. Gerade ihr letzter Vorschlag lockte aus James ein Lachen hervor und er sah sich für einen Moment nochmal genüsslich die „Auslage“ des Bordells an, bevor er mit einem Funkeln in den Augen wieder zu Talin sah. 
 
„Eigentlich finde ich das Angebot hier gar nicht so schlecht, auch wenn mir Frauen deutlich lieber sind die aus anderen Gründen mein Bett besuchen als das schnöde Gold.“
 
Und dass es von denen genug gab, das wusste James nur zu gut. So manchem Ehemann hatte er schon die Hörner aufgesetzt und musste oft genug schmunzeln wenn ihm eine seiner Bettgeschichten samt Vater in den Straßen begegnete. Besonders dann, wenn der Vater der vollen Überzeugung war eine scheue Jungfrau in die Ehe zu geben. Während sich Talin interessiert nach vorne lehnte, blieb James gelassen zurückgelehnt sitzen und hob nur eine Augenbraue auf ihre Frage.
 
„Wer sagt denn, dass ich mir mein Gold nicht selbst verdiene?“ 
 
fragte er gegen, denn alt genug war er wohl definitiv um sich seine Taler selbst zu erwirtschaften, er war nur in der glücklichen Lage es nicht zu müssen. 
 
„Und selbst wenn es mein Vater wäre der mir meinen Lebensstil ermöglicht, wer sagt euch dass er auch nur einen Achter darauf geben würde dass ich wieder zurückkomme? Möglicherweise ist er froh mich los zu sein.“
Crewmitglied der Sphinx
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#6
Ein Grinsen zupfte an ihren Mundwinkeln bei seinen Worten. Natürlich wäre es ihm lieber, wenn die Frauen ohne das Bedürfnis nach Geld mit ihm schlafen würden. Wem wäre das nicht lieber? Ein heißes Vergnügen, gern auch ein wenig mehr und dann auch noch Geld gespart? Ja, das klang nach einem reizvollem Angebot. Und dennoch gab es so viele Männer und sogar Frauen, die sich den fähigen Händen einer Kurtisane hingaben. An dieser Stelle könnte man spekulieren, ob sie einfach niemand anderen finden konnten oder die Damen in den Bordellen mehr Ahnung hatten.

Ich kann mir vorstellen, dass es dir nicht gefällt, Geld für ein wenig Wärme auszugeben. Bei deinem hübschen Gesicht, sollten dir die Damen zu Füßen liegen, oder nicht?

Die Blonde grinste leicht, bevor sie ihn noch einmal nachdenklich musterte. Er hatte nicht ganz unrecht, wenn er meinte, er könnte sich seinen Lebensunterhalt auch selbst verdienen. Das sie so einfach davon ausging, er würde sich von seinem Vater finanzieren lassen, brachte vermutlich der Mangel an Kaffee mit sich und die Tatsache, dass er aussah, wie ein Lebemann, der sich noch nie die Hände bei der Arbeit schmutzig gemacht hatte. Aber gut möglich, dass sie ihm unrecht tat. Deshalb neigte sie zustimmend den Kopf, bevor sie schließlich leise auflachte und ihn mit einem belustigten Funkeln in den Augen musterte.

Du wärst vermutlich nicht der erste Sohn, über dessen Verlust man nicht besonders traurig ist. Und sicher auch nicht der letzte. Also schön, dann formulier ich die Frage um: Woher stammt das Geld, dass dich herausputzt, dass dich hier in Gesellschaft schlafen lässt? Und hast du überhaupt Ahnung von der See?

Nicht, dass das ein Grund wäre ihn abzulehnen. Sie war einfach nur neugierig. Noch dazu hatten sie schon so viele Streuner aufgenommen, Lucien wäre ihr bestimmt nicht böse, wenn sie mit einem weiteren ankam und meinte, sie wolle ihn behalten.
James Killigan
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#7
Offenbar war Talin nicht blind, denn sie hatte sein Aussehen bemerkt, auf das sich James mehr einbildete als auf alles andere. Es war ihm Gott gegeben und der Lebemann auch mehr als dankbar dafür nicht durch Hässlichkeit gestraft wurden zu sein. Mit einem breiten Lächeln entblößte James seine weißen Zähne und hob kurz die Schultern, als wäre ihm die Bereitwilligkeit der Damenwelt nie besonders aufgefallen.

„Es kommt vor dass ich meine Nächte nicht allein verbringen muss, Gold hin oder her.“
 
Gab er zu und versuchte rauszubekommen was hinter der Stirn der jungen Frau vorging während er ihr zu verstehen gab dass er seinen Lebensunterhalt auch selbst verdienen könnte. Ob sie ihm glaubte? Zumindest schien sie ihn nicht für einen kompletten Blender zu halten, jedenfalls beschimpfte sie ihn nicht hier vor allen Anwesenden Huren als Lügner. Die Meinung der leichten Mädchen war ihm dabei egal, aber er hatte keine Lust sich seine Chancen auf einen Platz auf der Sphinx zu verspielen.
 
„Das Gold das mich einkleidet kommt aus dem Stoffhandel. Sehr erträgliches Einkommen.“ 
 
antwortete James milde lächelnd und gab damit immer noch keinen Aufschluss darüber ob er selbst Tücher und Stoffbahnen verkaufte oder die Drecksarbeit andere machen ließ. Im Grunde ging es Talin ja auch absolut nichts an womit er sein Geld verdiente oder wie er lebte. Er wollte auf der Sphinx anheuern und keinen Vortrag über seinen Lebenswandel halten. Als sie ihn allerdings fragte ob er überhaupt Ahnung von der See hatte, hatte sie einen wunden Punkt getroffen, denn James hatte keinen blassen Schimmer über die Geschichten hinaus die man sich so als Landratten erzählte. Dennoch lehnte er sich vor, sodass er Talin näher kam und ihr in die Augen sehen konnte die herausfordernd aus ihrem hübschen Gesicht blitzten.
 
„Nein, ich habe keine Ahnung von der Seefahrt. Alles was ich weiß ist, dass die See oft so wild und unberechenbar ist wie eine Frau die etwas auf sich hält. Und wenn ihr mich fragt, klingt das genau nach meinem Geschmack. Ich mag meine Frauen eigenwillig und selbstbewusst, für schnöde und langweilig gibt es genug jungfräuliche Mägde.“
 
Bei seinen Worten glitt sein Blick ein wenig mehr über ihre feinen Gesichtszüge und sein Schmunzeln ließ keinen Zweifel daran dass er Talin eher für eine Frau der ersten Kategorie hielt und nicht für die zweitere.  
Crewmitglied der Sphinx
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#8
Talins Augenbrauen zuckten ein wenig in die Höhe. Dass er sich damit brüstete, dass er selten ohne Gesellschaft schlief, ob er dafür zahlen musste oder nicht, war dabei nicht einmal ausschlaggebend. Viel mehr interessierte sie sich für die Tatsache, dass sein Geld aus dem Stoffhandel kam. Die Leute mussten sich einkleiden, egal, ob Arm oder Reich. Wieso also sollte er so ein Leben aufgeben? Natürlich taten das einige, weil sie das Meer liebten und ihre Berufung eher in der Schiffsfahrt sahen. Oder sie wollten ihre Waren auch auf anderen Inseln feilbieten, aber dann würde niemand so dumm sein und ein Piratenschiff wählen, um damit von der Insel wegzukommen und zu handeln.
Noch etwas in Gedanken versunken, rissen seine Worte sie dort heraus und sie konnte sich nur noch mehr wundern. Seine Worte klangen wie die von einem Seemann, vielleicht fast einen Ticken zu romantisch. Aber dennoch hatte sie das Gefühl, es war nicht wirklich das Meer, dass James rief. Vielleicht lag es auch einfach an dem Blick, den er ihr dabei zu warf. Für einen Augenblick genoss sie die leichte Bewunderung, sonnte sich in der Aufmerksamkeit, bevor sie ihm ein kleines wissendes Lächeln schenkte. Dieser Mann liebte Frauen und das machte es noch unwahrscheinlicher, dass er wirklich zur See wollte. Denn dort liefen einem nicht gerade oft Schönheiten über den Weg. Doch diesen Kommentar verkniff sie sich.

Dann erlaub mir, dir noch eine Frage zu stellen. Wenn du keine Ahnung von der See hast und offensichtlich mit Stoffen dein Geld bekommst – was meiner beschränkten Meinung nach ziemlich erträglich ist – warum möchtest du auf der Sphinx, also einem Piratenschiff, anheuern? Du scheinst mir doch alles zu haben, was sich ein junger Mann wie du nur wünschen kann. Geld, Frauen, ein bequemes Leben....warum auf einem Schiff anheuern und zur See fahren, wenn du an Land genug eigensinnige Mädchen finden kannst?

Neugierde blitzte in ihren Augen auf. Es war nicht so, dass sie wirklich eine Antwort benötigt hätte, denn um genau zu sein, überlegte sie schon, wie sie Lucien erklären konnte, dass sie den jungen Mann mitnehmen wollte. Aber sie konnte nicht aus ihrer Haut. Sie wusste einfach gern mehr über die Leute um sich herum. Nicht nur, weil man sie so besser kennenlernen konnte, sondern, weil man damit seinem Gegenüber im Vorteil war. Mit einem kleinen, fast schon zierlichen Lächeln nahm sie noch einen Schluck aus ihrem Becher.
James Killigan
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#9
Man sagte Piraten so vieles nach. Sie sollten gierig sein, auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen, im Zweifel lieber ihren eigenen Hintern retten statt zusammen zu halten (gut, wer tat dass im Spiel auf Leben und Tod nicht genauso), aus dem Abschaum der Gesellschaft bestehen und der Körperpflege nicht sonderlich zugeneigt sein. Ein besonders guter Intellekt wurde diesen Menschen ebenso wenig zugeschrieben wie ein vorhandenes Ehrgefühl. Schließlich musste es ja einen Grund geben wieso diese Menschen sich eher am Eigentum anderer bereicherten und nicht selbst hart arbeiteten.

Nach allem was James aber hier vor sich sah, war Talin zumindest gewaschen und sauber gekleidet und dumm schien sie auch nicht zu sein. Im Gegenteil. In ihren Augen glaubte James zu erkennen dass sie ihn sehr genau musterte. Nicht nur sein Erscheinungsbild, sondern sein ganzes Wesen. Auch die Tatsache, dass sie ihm nicht blind vertraute und mit einem Handschlag besiegelte dass er auf ihrem Schiff anheuern durfte, sprach dafür, dass Talin nicht auf den Kopf gefallen war. Von der Tatsache, dass sie mit ihren wilden, blonden Locken mehr als attraktiv war und er absolut nichts dagegen hätte sich einen EIndruck davon zu verschaffen, wie diese blonden Locken wohl wirken würden, wenn sie das einzige waren was sie noch am Körper trug. Allein der Gedanke daran sorgte für ein halbes Lächeln auf seinen Lippen, denn die Vorstellung war wirklich...vorzüglich.

Dennoch, oder gerade deswegen, wollte James ihr nicht die Wahrheit sagen, wieso er auf der Sphinx ein vorrübergehendes Zuhause suchte. 

"Vielleicht weil es doch Schade wäre, nicht auch mal in anderen Welten nach den Frauen zu sehen. Schließlich gibt es noch so viel mehr zu entdecken." antwortete er daher mit einem frechen Grinsen.
"Wenn man tagein, tagaus nur Brot isst, wird es doch auch fad, unabhängig vom Belag. fügte James dann noch hinzu und beugte sich mal wieder etwas in Talins Richtung, den Blick neugierig auf sie gerichtet.
"Viel interessanter als meine Beweggründe ist doch eigentlich, wie es eine bezaubernde junge Frau wie du bist, in die Welt der Piraten treibt. Sicherlich gibt es mehr als genug Männer, die liebend gerne für den Auskommen sorgen würden."
Crewmitglied der Sphinx
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#10
Ein kleines, wissendes Lächeln schlicht sich bei seinen Worten auf ihre Lippen. Brot schmeckte fad, wenn man es jeden Tag aß? Sie gab ihm recht, denn immer das Gleiche zu sich zu nehmen, langweilte recht schnell. Aber was wenn man keine andere Wahl hatte, als immer das Selbe zu essen? Natürlich könnte sie zu viel in James Worte hinein interpretieren, aber es klang für sie so, als würde er keine Ahnung haben, wie es sich anfühlte, immer Brot essen zu müssen. Was Talin wieder zu der Frage führte, warum er freiwillig auf einem Piratenschiff anheuern wollte. Doch sie schluckte die Frage nach dem ‚Warum‘ herunter – denn im Grunde war es ihr egal, sie hatte ihn eh schon adoptiert –, als der Mann sich auf einmal vorbeugte und sie dabei sehr neugierig musterte.
Das Lächeln auf ihren Lippen vertiefe sich und sie lehnte sich ebenfalls ein wenig vor, um ihm besser in die Augen schauen zu können oder ihm Einblick in ihren Ausschnitt zu gewähren, die Entscheidung würde sie ihm überlassen. Belustigt neigte sie leicht den Kopf, fühlte sich sogar von dem Wort ‚bezaubernd‘ fast ein wenig geschmeichelt. Zumindest so lange, bis er zum Ende kam und die Belustigung beinahe kalter Berechnung wich. Männer, die für ihr Auskommen sorgen würden? Ja, mit Sicherheit gab es die. Talin verdrehte leicht die Augen, rutschte auf ihrem Stuhl ein wenig vor und senkte die Stimme, als würde sie dem Mann ein sehr großes Geheimnis verraten.

Wenn du es genau wissen willst, gehört das Schiff und ihre Crew mir. Ich bin ihr Captain. Und die Männer, die versucht haben, für mein Auskommen zu sorgen, habe ich kastriert und umgebracht.“ Sie  lehnte sich ein wenig zurück und schenkte ihm ein strahlend, unschuldiges Lächeln. „Aber keine Sorge, dich finde ich ziemlich niedlich. Wenn du also bei uns anheuern willst und für mein Auskommen sorgen möchtest, dann bist du herzlich willkommen an Board. Wir haben schon merkwürdigere Streuner als dich bei uns aufgenommen.


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