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You might fall in too deep
Lucien & Shanaya ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 1 Mai 1822
Ort An Deck der Sphinx
Tageszeit Abends
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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#1
You might fall in too deep
And you can't run, if you can't breathe

Abend des 01. Mai 1822
Lucien Dravean & Shanaya Árashi

Shanaya ließ den hellen Blick für einen kurzen Moment zum Himmel wandern. Es wurde schnell dunkler, die Anker waren also schon ausgeworfen, in den Segeln raschelte kein Wind mehr und die Sphinx lag ruhig da. Die Schwarzhaarige war nicht ans Steuer zurück gekehrt, in der Zeit in der Lucien ihren Part übernommen hatte, hatte sie sich... anderen Dingen gewidmet. Ihre Laune war jedoch noch immer vorzüglich, sie bewegte sich also mit ruhigen Schritten über das Deck. Ohne Eile, ein leises Summen auf den Lippen. Das Stimmgewirr von irgendwoher beachtete sie kaum, bis sie die Reling erreichte, sich ein wenig darüber lehnte und auf das Wasser hinab blickte, das sich am Rumpf des Schiffes brach. Die junge Frau atmete tief durch, wandte sich dann schon wieder ab, steuerte die Treppen an, die sie unter Deck führen würden. Wenn auch nicht mit einem bestimmten Ziel.

Ganz genau wie Shanaya genoss der Dunkelhaarige das Gefühl, ohne Grenzen, ohne Ketten, ohne Einschränkungen frei den Ozean zu durchqueren. Er hatte es damals auf der Mytilus genossen und tat es auch jetzt wieder von ganzem Herzen. Nur einen Nachteil brachte es mit sich, das Steuer zu übernehmen. Solange er lediglich hin und wieder ihre Position und Geschwindigkeit überprüfte und ansonsten dem Kurs folgte, hatte sein Verstand ausgesprochen viel Zeit, um seine eigenen Wege zu gehen – und die führten ihn nicht immer in Gefilde, die ihm auch behagten. Als sie nach Stunden schließlich in flacherem Gewässer vor Anker gingen, sehnte er sich umso mehr nach Ablenkung. Nicht nach Alkohol – inzwischen nicht mehr – sondern nach eben jener süßen Ablenkung, von der er vorhin schon gekostet hatte. Er brauchte also nicht lange, um sich zu entscheiden, was er tun würde, als er Shanaya nicht weit vom Hauptmast entfernt an die Reling treten sah, als er gerade die Sicherung fest zog, die den Segelbaum an Ort und Stelle hielt. Er hielt nur kurz inne, sah die Schwarzhaarige sich umwenden und den Weg unter Deck ansteuern, bevor er sich kurzerhand von seiner Arbeit löste und ihr folgte. Nach nur ein paar Schritten beschleunigte er seinen Gang, überholte sie und versperrte ihr mit einem hintergründigen Lächeln den Weg durch die Tür des Achteraufbaus. „Weißt du... Ich habe wirklich ganz kurz überlegt, dich über Bord zu werfen, als du da gerade so an der Reling standest...“, meinte er geradezu leichthin.

Shanaya dachte an Nichts bestimmtes, während sie einfach dem leisen Rauschen des Meeres lauschte. Sie verbot sich keinerlei Gedanken, nur die Stunden zuvor sperrte sie aus – zumindest einen gewissen Teil davon. Ihrer Laune tat das keinen Abbruch, nur ihre Konzentration hatte etwas nachgelassen. So nahm sie die zügigen Schritte hinter sich erst wahr, als es zu spät war und plötzlich eine kleine Mauer vor ihr auftauchte. Aber die Dunkelhaarige blieb nicht sofort stehen, sie machte noch einen Schritt vorwärts, sodass sie nun direkt vor Lucien stand, den Blick zu ihm gehoben, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen. „Chance vertan, würde ich sagen.“ Sie wog den Kopf etwas zur Seite, trat dann einen Schritt zur Seite, um direkt an Lucien vorbei ihren Weg fortzusetzen.

Obwohl sie ihn rechtzeitig bemerkt haben musste, ließ sie es sich offensichtlich nicht nehmen, gleich wieder auf Tuchfühlung zu gehen. Aber das war Lucien nur recht. Um seine Lippen spielte unwillkürlich ein Schmunzeln. Halb amüsiert, halb lauernd. Und als hätte er damit gerechnet, dass sie ihren Weg an ihm vorbei fortsetzen wollte, machte er einen kleinen Schritt in die entsprechende Richtung und streckte den Arm aus, legte die Hand an den Türrahmen unmittelbar auf Höhe ihrer Brust und versperrte ihr wieder den Weg. „Nah, halb so schlimm. Ich hatte es mir ohnehin gerade anders überlegt.“ In den grünen Augen blitzte lauernde Belustigung auf. „Hast du grade was bestimmtes vor?“

Shanaya wusste nicht, was sie erwarten sollte. Ob Lucien sie noch einmal aufhielt, sie gehen ließ oder ihr einfach folgen würde. Und doch wunderte es die junge Frau wenig, als er sich bewegte, sein Arm ihr im nächsten Moment den Weg versperrte. Was sie jedoch noch viel mehr wunderte war die Tatsache, dass sich in ihr Nichts sträubte, das Verlangen trotzdem einfach weiter zu gehen und zu tun, was SIE wollte, keimte nicht einmal auf. Nur ein leises, theatralisches Seufzen drang über ihre Lippen, als sie den Kopf leicht herum wandte, jetzt auch keine Anstalten mehr machte, weiter zu gehen. Sie hätte sich sonst die Treppe runter schmeißen müssen. „Was habe ich heute für ein Glück.“ Langsam hob sie die Hand auf ihre Brust, atmete erleichtert durch. Ob sie etwas Bestimmtes vor hatte? Sie wusste es nicht. Also zuckte sie nur locker mit den Schultern. „Der Weg ist mir ja eh versperrt. Ich muss also vermutlich umdenken.“

Lucien verkniff sich in diesem Augenblick ein sanft-spöttisches Schmunzeln. Wie sarkastisch von ihr. Da konnte man ja fast glauben, sie nähme ihn nicht wirklich ernst. Oder die Drohung, dass er sie vom Schiff warf. Denn ganz im Ernst, für den Spruch vorhin hätte sie es eigentlich verdient. Aber er würde nicht darauf herum reiten. Immerhin war er ja nicht nachtragend, sondern nahm das Ganze mit angemessener Würde auf. Also begegnete er nur gelassen ihrem Blick, machte nicht einmal ansatzweise den Eindruck, er könne sich gerade schuldig fühlen, weil er sie aufhielt. Sie möglicherweise sogar von irgendetwas abhielt. „Ich hätte da einen Vorschlag für dich.“ Zum Antworten ließ Lucien ihr allerdings keine Zeit, sondern senkte nur den Arm, der ihr den Weg versperrte, machte einen Schritt auf sie zu und drängte sie damit an die Wand hinter ihr, bevor er sich zu ihr hinunter beugte und sie küsste. Im ersten Moment sanft, dann schnell fordernd.

Shanaya fragte sich still und heimlich, ob er seinen kleinen Plan noch nachholen würde. Sie einfach über seine Schulter und schließlich über die Reling werfen würde. Sie hätte es ihm zugetraut. Aber Nichts in diese Richtung passierte, aber im ersten Moment ließ er seinen Arm noch wo er war. Ihr einziger Weg wäre zurück gewesen, und das war einfach nicht ihre Art. Trotzdem sorgte diese Situation dafür, dass ihr Herz einige Takte schneller schlug. Vielleicht auch, weil sie den Dunkelhaarigen nicht einschätzen konnte. Nicht, was er als nächstes tun würde. So neigte die junge Frau den Kopf bei seinen Worten zur Seite, ein leichtes Zucken ging durch ihren Körper, als er den Arm sinken ließ. Eine Bewegung, die nicht einmal beendet werden konnte, im nächsten Moment befand sie sich in einer Situation, aus der eine Flucht unendlich schwer gewesen wäre, selbst ohne den Kuss, der ihr einen heißen Schauer durch den Körper jagte, dessen Verlangen sie fast genauso erwiderte. Ihre Arme schlangen sich um den Dunkelhaarigen, zogen ihn noch ein Stück näher zu sich. Einen Moment lang verflog sogar der Gedanke daran, sich dieser Situation schnellstmöglich wieder zu entziehen.

Lucien mutmaßte das leichte Zucken ihres Körpers eher, als das er es wirklich sah. Es hätte auch Einbildung sein können. Doch egal wie, sie kam nicht dazu, irgendetwas anderes zu tun, als ihm nachzugeben und sich eine Sekunde später an der hölzernen Schiffswand wiederzufinden. Als sie dann reagierte, tat sie es so intuitiv, als hätte sie nur darauf gewartet, dass das hier passierte. An ihren Lippen lächelte er, kam ihrer Aufforderung, noch näher zu kommen, bereitwillig nach und lehnte sich gegen ihren Körper, ließ dabei die Hände über ihre Seiten nach unten wandern, die Finger unter den Saum ihrer Bluse wieder nach oben gleiten und die Wärme ihrer Haut brannte sich in seine Handflächen. Es war definitiv nicht der ungestörteste Ort, den sie sich hätten aussuchen können, aber ehrlich gesagt kümmerte ihn nicht im geringsten, wer sie so erwischen könnte. Und außerdem... wo auf der Sphinx konnte man schon wirklich ungestört sein?

Shanaya fühlte sich viel zu überrumpelt, als dass sie sich irgendwie hätte wehren können. Außerdem... hatte sie dieser Situation Nichts entgegen zu setzen. Das, was mit dem Kuss zuvor in ihr aufgeflammt war, war noch längst nicht erloschen, umso willkommener war ihr das Ganze, auch wenn ihr Verstand noch einen Moment hinterher hing. Er lehnte sich näher zu ihr, jagte unendliche Hitze durch ihren Körper, schaltete jegliches Denken beinahe vollkommen aus. Seine Hände, die über ihre erhitzte Haut strichen ließen ihren Kuss noch einmal an Intensität gewinnen, dabei eine Hand noch etwas anhob, sie fest in seine Haare krallte während die andere sachte über sein Hemd nach unten glitt.

Vielleicht hätte man ihm Hinterlist unterstellen können. Den Gedanken, dass er ihr nur keine Gelegenheit geben durfte, nachzudenken, ehe sie jene Grenze nicht überschritten hatten, die Shanaya stets so rigoros wahrte. Dass sie erst begriff, was passierte, wenn es schon zu spät war. Aber so berechnend war Lucien zum einen nicht, zum anderen interessierte ihn nicht, ob die Schwarzhaarige rechtzeitig stoppte oder nicht. Jetzt gerade genoss er die Ablenkung. Die Tatsache, dass ihre Nähe, ihre Berührungen gar keinen Gedanken zuließen. Er spürte nur dem sanften Schmerz nach, der seinen Puls in die Höhe trieb, als sie die Hand in sein Haar krallte, und brachte sie als Antwort darauf mit einer sanften Berührung der Zunge dazu, die Lippen für ihn zu öffnen. Seine Hände wanderten weiter an ihrem Körper hinauf, zogen ihre Bluse dabei nach oben, bis er sanft über die Wölbung ihrer Brust strich.

Mit einem Mal war jede Aufmerksamkeit verschwunden, Shanaya nahm kein Geräusch wahr. All ihre Aufmerksamkeit lag auf dem Körper, der ihrem so nahe war, dass jegliches Denken unmöglich schien. Selbst die leise Stimme der Zurückhaltung verstummte fast, war nur ein leises dumpfes Geräusch. Und trotz des Verlangens, das sie fest im Griff hatte, fiel ihr jede Bewegung, jede Berührung so schwer. Vielleicht weil sie wusste, dass er an eine Grenze stoßen würde, an der sie ihn nicht vorbei lassen würde. Ihre Hand, die über sein Hemd gestrichen war, stoppte, krallte sich nun in den Stoff, als sie ohne jegliche Gegenwehr die für ihn Lippen öffnete, das sanfte Spiel erwiderte. Seine Hände strichen weiter über ihre Haut, fanden den Weg zu ihrer Brust und entlockten der Schwarzhaarigen allein mit der sanften Berührung ein schweres Seufzen, während ihr Körper unter seinen Händen bebte.

Lucien spürte ihr Beben, spürte ihr Seufzen auf seinen Lippen und ihre Hand, die sich in sein Hemd krallte. All das brachte ihn nur dazu, weiter zu gehen, den Kuss noch intensiver werden zu lassen. Obwohl ihm klar war, dass er es einfacher hätte haben können. Spätestens dann, wenn sie den nächsten Hafen erreichten. Übermorgen vielleicht. Aber er wollte es gar nicht einfacher... Gerade jetzt interessierte ihn keine andere Frau. Nicht, weil es sonst keine gegeben hätte, sondern weil Shanaya längst eine ungeahnte Anziehungskraft auf ihn ausübte. Sie zog ihn an, wie das verdammte Licht die Motten. Und er begriff es erst jetzt. Also nahm der Dunkelhaarige wohl einfach in Kauf, wie es enden könnte. Weil auch das nur einer der Gründe war, weshalb sie ihn faszinierte. Und der Gedanke brachte ihn innerlich zum Lächeln. Doch er unterbrach den Kuss dafür nicht, ließ seine rechte Hand stattdessen über ihre Seite zu ihrem Kreuz wandern und zog sie damit fester an sich, während die Finger seiner Linken neckend mit ihrer Brustwarze spielten.

Shanaya spürte mit jeder Berührung, mit jedem Kuss nur mehr das Verlangen, Lucien noch näher zu sein. Mehr von ihm zu spüren. Mehr als das hier. Und es wäre so einfach gewesen, sich dem hinzugeben, ihm jegliche Führung zu überlassen. Aber da war diese kleine Funken, der sie davor bewahrte, ohne dass ihre Leidenschaft in diesem Moment nachließ. Viel zu gebannt war sie von all dem, was über sie herein brach, was sie in ihren Kuss legte, der noch immer voller Verlangen war. Erst, als sie eine seiner Hände an ihrem Rücken spürte, die andere ihr mit ihren Berührungen ein leises Stöhnen direkt an seinen Lippen entlockte, das leise seinen Namen formte, änderte sich etwas an der Art, wie sie ihn küsste. Sie wurde vorsichtiger, bis sie sich ganz von seinen Lippen löste, jedoch wandte sie sich nicht ab. Einen Moment richtete sie die blauen Augen direkt auf seine, ehe sie schwer atmend die Arme hob, sie um seinen Hals schloss und mit dem nächsten Atemzug hoch sprang, die Beine um ihn schloss um genug Halt zu haben. Aus dieser Position blickte sie ihm noch einmal tief in die grünen Augen, lächelte, ehe ihre Lippen den Weg zurück zu seinen fanden, die gleiche Leidenschaft wie zuvor in ihren Kuss legend.

Sein Name von ihren Lippen ließ ihn nun doch flüchtig lächeln, dicht an ihren Lippen. Aber als sie sich löste, hielt er unwillkürlich inne, öffnete die Augen und begegnete ihren Blick. Suchte darin nach der Antwort auf die Frage, warum sie den Kuss unterbrach. Sie war zurückhaltender geworden, schien jedoch noch nicht gewillt, ihm wirklich Einhalt zu gebieten. Stattdessen legte sie die Arme um seinen Hals und gab ihm damit nur einen winzigen Hinweis darauf, was sie wohl als nächstes vor hatte. Lucien reagierte eher instinktiv, als bewusst, als die Schwarzhaarige an ihm hoch sprang, die Beine um seine Hüfte schlang. Seine Hand rutschte von ihrem Rücken zu ihrem Po, fing sie auf, bevor er sein Gleichgewicht in Richtung Wand verlagerte, sodass die Planken hinter ihr sie stützten. Für einen winzigen Moment erschien ein Hauch Belustigung in seinem Blick, dann küsste sie ihn bereits wieder und er erwiderte den Kuss mit ungebremster Leidenschaft. Nur, um sich nach zwei, drei schnellen Herzschlägen wieder von ihr zu lösen und sich küssend einen Weg zu ihrem Hals zu bahnen.

Shanaya hatte sich in dem Moment, in dem sie sich von seinen Lippen gelöst hatte, nach ihnen gesehnt, umso weniger Zeit hatte sie verstreichen lassen, bis sie ihn wieder geküsst hatte. Das Holz an ihrem Rücken spürte sie kaum, nur die Berührungen des Mannes schien sie wahr zu nehmen. Die Hand, die sie stützte und die Lippen, die über ihre Haut zu ihrem Hals strichen, sie den Kopf neigen und die Augen mit einem leisen, genießenden Seufzen schließen ließ. Ihre Hände fanden sanft den Weg zu seinen Haaren, klammerten sich zitternd dort fest. Jeder Herzschlag trieb mehr Verlangen durch ihren Körper und sie sehnte sich danach, das er dieses Gefühl stillte.  

Für einen kurzen Moment kam ihm der Gedanke, dass seine Kajüte nicht weit weg war. Dass es dort ein Bett, ein Sofa, einen Schreibtisch oder seinetwegen auch die verdammte Kommode gab, auf denen man das hier hätte fortsetzen können. Und genau genommen hätte Shanaya ihn nicht einmal daran hindern können. Immerhin gab sie ihm jetzt die vollkommene Kontrolle darüber, wo sie sich weiter vergnügten. Er hätte sie einfach aufs Bett werfen können und der Rest hätte sich von allein ergeben – wäre Lucien sich nur sicher gewesen, dass Talin nicht dort war. Da er das nicht war, kamen sie an dieser Stelle wohl nicht weiter. Auf seine Lippen zog sich ein kleines Lächeln und seine Lippen verharrten knapp über ihrer Haut, während seine Linke, die bei ihrem kleinen Manöver zu ihrer Taille hinab gerutscht war, unter ihrer Bluse wieder nach oben wanderte. „Wie lange genau soll das noch so weiter gehen, Shanaya?“ Er neigte den Kopf leicht, brachte seinen Mund dichter an ihr Ohr, seine Stimme nicht mehr als ein sanftes Hauchen. Dann strich sein Daumen wieder über ihre Brustwarze, langsam, reizend, immer wieder.

Shanayas Gedanken wurden von Luciens Berührungen gesteuert, folgten der Berührung seiner Lippen. Seine Er hielt inne, nur seine Hand glitt wieder unter ihre Bluse, lockte ihre Sehnsucht nur noch einmal mehr hervor. Erst seine Worte direkt an ihrem Ohr ließen sie die blauen Augen noch einmal öffnen, atemlos wollte sie zu einer Antwort ansetzen, er entlockte ihr jedoch nur wieder ein leises Aufstöhnen, mit dem sie die Finger wieder fester in seine Haare grub. Sie wusste, dass er es genau darauf abgesehen hatte, genauso hatte er aber in diesem Moment die Kontrolle über ihren Körper, über ihr Empfinden. „Noch sehe ich keinen Grund, aufzuhören.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein atemloses, schweres Hauchen, ehe sie die Augen wieder schloss, das Brennen in ihrem Körper mit allen Sinnen genoss.

Wieder ein Lächeln, als sie unter seinen Berührungen eher stöhnte als antwortete. Ja, er hatte es darauf angelegt. Er ließ ihr gar keine Atempause, ließ ihr kaum genug Luft, um Worte zu finden und die Art, wie sie die Finger in sein Haar krallte und ihm damit einen sanften Schauer brennenden Verlangens durch die Adern sandte, sagte ihm, dass er seine Wirkung auf sie nicht unterschätzte. Was Shanaya schließlich mit einem leisen Hauchen hervor brachte, entlockte ihm ein kaum hörbares Lachen und seine Hand schloss sich um ihre Brust, massierte sie sanft. „Ich rede nicht vom Aufhören.“ Sie kam schon noch drauf. Und er gab ihr die Zeit, strich derweil mit den Lippen über ihren Hals, küsste sich seinen Weg zu ihrer Schulter und lehnte sich noch ein wenig fester an sie, um schließlich seine andere Hand von ihrem Hintern lösen zu können und sie ebenfalls unter ihre Bluse wandern zu lassen. Der Gedanke, sie von ihrem Oberteil zu befreien, erschien ihm gerade mehr als verlockend.

Shanaya störte sich schon längst nicht mehr daran, dass Lucien genau wusste, was er in diesem Moment in ihr auslöste. Wie er auf sie wirkte und was er mit ihrem Körper anstellen konnte. So hörte sie seine nächsten Worte, verstand halb den Sinn dahinter und war mit ihren Gedanken schon wieder bei den Berührungen an ihrer Brust, die sie lockten, sie verführten. Wie seine Lippen, die wieder über ihre Haut strichen. Sie konnte kaum über seine Worte nachdenken, ihr Verstand fühlte sich an wie hinter einem dichten Nebel. Was genau er meinte war ihr in diesem Augenblick vielleicht sogar egal, solange er nicht aufhörte, ihren Körper zu verlocken. Sie spürte den Druck, den er mit seinem Körper auf ihren ausübte, dann die zweite Hand, die unter ihre Bluse glitt und ihren Körper vor Erwartungen zittern ließ.

Lucien hätte beinahe erneut leise gelacht, rang den Impuls gerade noch so zu einem amüsierten Lächeln nieder, das er an ihrer Schulter verbarg. Sie antwortete nicht mehr, lehnte sich nur noch seinen Berührungen entgegen, erzitterte darunter. Ihre Haut glühte unter seinen Händen und ihre Wärme verlockte ihn, das zu beseitigen, was sich noch zwischen ihnen befand. Er wollte mehr. Mehr von ihr, mehr von ihrer Nähe. Also ließ er von ihrer Brust ab, schob nun mit beiden Händen ihre Bluse weiter nach oben, bis er auch die sanften Küsse über ihre Haut unterbrechen und sich mit dem Oberkörper leicht zurück lehnen musste, um sich nicht selbst im Weg zu stehen. Erst dann hielt er inne, musste innehalten und die grünen Augen suchten fordernd den Blick der Schwarzhaarigen. Denn um ihr das Oberteil auszuziehen, musste Shanaya die Finger aus seinem Haar lösen und mitspielen.

Shanaya schloss die Augen und harrte der Dinge, die da kommen mochten. Er ließ von ihren Brüsten ab, widmete sich dafür mehr ihrer Bluse und jagte damit nur eine weitere Hitzewelle durch den Körper der Schwarzhaarigen. Sie wusste um die Wirkung seiner Berührung ihrer nackten Haut und dennoch zuckte in keinem Moment ein Widerstand durch ihren Körper. Erst als sie auch seine Lippen nicht mehr spürte, öffnete sie die hellen Augen, nutzte den Moment, um etwas ruhiger zu atmen. Zumindest so lang, bis sie es dem Dunkelhaarigen leichter machte, ihr ihre Bluse auszuziehen. Keine Kälte überkam sie, als der Stoff nicht mehr ihren Körper bedeckte - viel mehr das genaue Gegenteil. Ein verlangendes Glühen, dem sie nichts entgegen setzen konnte, das sich in dem Blau ihrer Augen wieder spiegelte, mit dem sie einen tiefen Blick in Luciens warf. Ihre Hände glitten sanft über seine Wangen. Auch wenn sie sich denken konnte, was er nun vorhatte, so beugte sie sich doch leicht vor, strich mit den Lippen sanft über seine, pustete dann sanft dagegen. „Egal, was du meinst...“ Sie schloss die Augen, ihre Stimme wurde leiser, lockender. „... ich bekomme allein von dem hier nicht genug...“ Von ihm, von dieser Hitze, die jeden anderen Gedanken auslöschte.
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#2
Sie ließ sich nicht lange bitten, half ihm umstandslos dabei, ihre Bluse loszuwerden, die kurz darauf vergessen zu seinen Füßen auf die Planken sank. Längst hatte sich Lucien wieder der Schwarzhaarigen gewidmet, spürte nun die Wärme ihrer Haut durch sein eigenes Hemd noch deutlicher, als er sich wieder an sie lehnte und den Blick zu ihren Augen hob, dem Glühen in dem hellen Blau begegnete. Auch als sie sich wieder zu ihm beugte, ihre Lippen die seinen streiften, schloss er die Lider nur halb. Viel zu fasziniert von der Intensität der Gefühle, die sich auf ihrem Gesicht spiegelten. Ihr Atem strich sanft provozierend über seine Lippen, weckte ein Kribbeln unter der dünnen Haut, das ihn dazu drängte, sie wieder zu küssen. Ein Drang, dem er sich kaum entziehen konnte. Nur ihre leisen Worte hielten ihn gerade noch so davon ab und lockten erneut ein sachtes Lächeln auf seine Züge. Wirklich zu schade, dass er für's Vorspiel deutlich weniger übrig hatte, als sie. „Dabei könntest du so viel mehr haben.“, erwiderte Lucien mit deutlicher Belustigung in der ansonsten gedämpften Stimme. Er hob die linke Hand, legte sie an ihre Wange und fuhr mit dem Daumen sanft die Kontur ihres Wangenknochens nach. „Du müsstest es nur zulassen.“

Shanayas Körper glühte, schrie ohne die Bluse zwischen ihnen mehr und mehr nach diesem Feuer. Nach dem, sie nicht nachgeben konnte. Sie wollte, so gern. Es wäre so einfach gewesen. Und Trotzdem sträubte sich ein letzter Rest in ihrem Inneren dagegen. Und sie befürchtete, genau zu wissen, woher diese Letzt Zurückhaltung stammte. Etwas, was Lucien selbst nicht aufwies. Dennoch lockten seine Worte ein Lächeln auf die Lippen der jungen Frau. Seine Hand an ihrer Wange ließ den Ausdruck noch einmal wärmer werden, sie schloss die hellen Augen, genoss dieses Gefühl. "Das wäre deutlich einfacher, ja. Aber wo bliebe da die Herausforderung?" Langsam öffnete sie die Augen, blickte den Dunkelhaarigen wieder direkt an. "Gib dir noch ein bisschen mehr Mühe, vielleicht hast du ja nächstes Mal mehr Erfolg." Langsam ließ sie die Hand zu seinen Lippen wandern, strich vorsichtig darüber.

Ein leises Glucksen lag in seiner Stimme, als er die halb geschlossenen Lider öffnete und ihrem Blick ein weiteres Mal begegnete. „Die Herausforderung für mich, zu bekommen, was ich haben will... Oder für dich, dem zu widerstehen?“ Er löste die Hand sanft von ihrer Wange, strich über die Partie ihres Kieferknochens nach unten, während ihre Finger das stetige Kribbeln seiner Lippen noch verstärkten, das ihn zu einem Kuss verlocken wollte. Lucien lächelte flüchtig, beugte sich dann zu der anderen Seite ihres Halses und küsste ihre warme Haut, bevor er gedämpft fortfuhr. „Wer weiß schon, ob es noch ein nächstes Mal gibt. Du weißt doch, ich langweile mich schnell.“ Natürlich würde es ein nächstes Mal geben und sie würde nicht ewig nein sagen können. Trotzdem bemächtigte sich seiner nun ein Anflug von Frustration. Stark genug, um seine Selbstbeherrschung zurück zu erlangen, auf die er eigentlich schon seit Beginn dieses kleinen Intermezzos hatte verzichten wollen. Seine Hand glitt über ihre Kehle und er widerstand dem Drang, Druck auszuüben. Das war etwas, das nicht jede Frau mochte. Und ob Shanaya eine solche war, konnte er auch noch herausfinden, wenn er bekommen hatte, was er wollte. Also wanderten seine Finger nahtlos weiter, über ihr Schlüsselbein und auf den Pfad zwischen ihren Brüsten hindurch. Dann hielt Lucien plötzlich inne, löste sich von ihrem Hals und in den tiefgrünen Augen leuchtete es amüsiert auf. „Aber wenn dir das hier nicht zusagt, sollten wir vielleicht besser aufhören...“

Es kostete Shanaya inzwischen unendlich viel Kraft, den Widerstand aufrecht zu erhalten. Er lockte sie, mit seinen Berührungen, seinem Blick, dieser Wärme, die alles in ihr ausfüllte. "Vielleicht ein bisschen von beidem?" Seine Hand, die langsam nach unten wanderte und die Lippen, die sanft die ihre Haut berührten, ließen ihren Atem noch einmal etwas stocken, seine Worte entlockte ihr dann ein leises, atemloses Lachen. "Und wie gelangweilt wärst du, wenn du mich ohne große Anstrengung direkt ins Bett bekommen hättest?" Das stellte sie sich ziemlich langweilig vor. Alles sofort zu bekommen, ohne groß etwas dafür zu tun. Aber genau so eine Frau war sie eben nicht. Da... Gehörte mehr dazu. Und sie stand zu ihrem Wort, ihren Prinzipien. Einen Moment lang konzentrierte sie sich nur auf den Weg, den seine Hand nahm, bis er sich von ihrem Hals löste und sie ihn wieder direkt anblickte. Sie lächelte, deutet ein kurzes zucken der Schulter an. Ihr Körper beruhigte sich trotzdem nicht, sehnte sich nach so viel mehr. "Oh, bis hierhin habe ich absolut keine Probleme."

Oder ein bisschen von beidem. Genau das wäre wahrscheinlich auch seine Antwort auf diese Frage gewesen. Lucien erwiderte jedoch nichts mehr darauf, lächelte schlicht in sich hinein und widmete sich stattdessen ihren nächsten Worten. Die Belustigung in seinem Blick leuchtete ein Stück heller. „Ich bin mir sicher, uns beiden würde genug einfallen, um Abwechslung in unser Bett zu bringen,“ konterte er gelassen. Gegen ein wenig hin und her, bevor eine Frau sich rum kriegen ließ, sprach auch für den Dunkelhaarigen nichts. Doch gerade jetzt brauchte er weit mehr als das. Er brauchte eine Art von Ablenkung, die ihm nichts auf der Welt bieten konnte. Außer der Körper einer Frau – oder die nächstbeste lebensgefährliche Situation. Aber bis zum nächsten Hafen war es noch weit und ein Kampf gegen einen mörderischen Schatten aus der Vergangenheit gerade nicht in Sicht. Wie von selbst setzte seine Hand ihren Weg fort, strich sanft an ihrer Brust entlang. Er fuhr mit dem Daumen über ihre Brustwarze und beugte sich gleichzeitig leicht vor, bis seine Lippen wieder die ihren streiften. „Ich weiß. Aber da ich mich mehr anstrengen soll, fehlt dir offensichtlich noch etwas, das dich überzeugt. Verrätst du mir auch was?“

Lucien erwiderte Nichts auf ihre Worte und die junge Frau verdammte ihn dafür, dass sie viel zu neugierig war, ob er etwas verschwieg. Oder was überhaupt in seinem Kopf vor sich ging. Verdammt. Was er dann sagte, ja... sie würde sich niemals eine Niederlage eingestehen, auch wenn das hier dem verdammt nah kam. Touché. „Dann sammel ich bis dahin eben noch genug Inspiration.“ Gut, vielleicht nicht die best gewähltesten Worte, aber... Gott, sie hatte wirklich das Verlangen, ihm einfach die Faust ins Gesicht zu schlagen. Ein Gedanke, den er mit seiner Berührung wieder beinahe zu Nichte machte. Er strich sanft über ihre Brust, sorgte ganz automatisch dafür, dass ihre Atmung, ihr Herz nicht zur Ruhe kamen. Eine Hand krallte sich wieder fester in den Stoff seines Hemdes, während sie erneut die Augen schloss und sich bemühte, keinen verräterischen Tob von sich zu geben. Die Berührung seiner Lippen an ihren jagte dabei nur noch mehr Sehnsucht durch ihren Körper. „Versuch es heraus zu finden,“ war nur ihre leise, kaum hörbare Antwort. Sie würde es ihm gewiss nicht verraten, legte mit dem nächsten Atemzug nur sanft die Lippen auf seine, um ihn vielleicht so zum schweigen zu bringen. Auch wenn sie nicht weiter gehen wollte, konnte sie in diesem Moment nicht von ihm ablassen.

Dicht an ihren Lippen konnte er ein leises Lachen nicht unterdrücken. Inspiration sammeln, ach so. Und woher genau wollte sie die nehmen? Aus dem nächsten Bordell bei einem netten Plausch mit der dort arbeitenden Belegschaft? Ganz sicher zumindest warf sie sich nicht dem nächstbesten Mann an den Hals, um ihre Triebe auszuleben. Denn wenn sie schon bei ihm nicht weiter gehen wollte, dann mit Sicherheit auch nicht bei irgendeinem anderen. Ein leises, amüsiertes Seufzen über so viel Starrsinn verließ seine Lippen, doch Shanaya verhinderte jede Antwort seinerseits, indem sie seinen Mund mit dem ihren verschloss und jede weitere, stichelnde Frage im Keim erstickte. Augenblicklich ließ Lucien sich darauf ein, versank in diesem neuerlichen Kuss. Schön, sie wollte nicht. Und er, auch wenn ihm sonst jeder Anstand zu fehlen schien, besaß zumindest in diesem Sinne mehr als genug davon, um nicht einmal auf die Idee zu kommen, ihren Willen oder den irgendeiner anderen Frau mit Gewalt zu brechen. Sein Herz schlug schnell, wütend und sehnsüchtig zugleich, doch er verdrängte das geradezu zwanghafte Bedürfnis nach körperlicher Nähe mit aller Macht, bis seine Berührungen, sein Kuss, erstaunlich sanft wurden. Und er ihn schließlich wieder löste. „Das nächste Mal.“ Sanfter Schalk blitzte in seinen Augen auf, als er den Blick zu ihr hob nun doch noch auf ihre letzten, leisen Worte antwortete. Damit lockerte er seinen Griff, der sie bis dahin gestützt hatte, und ließ sie geradezu vorsichtig an sich hinunter gleiten, bis sie wieder Boden unter den Füßen hatte.

Wieder antwortete Lucien nicht. Das nahm schon Zuge von Greo an, die sie noch einmal zusätzlich amüsierten. Aber er sagte gar nichts, erwiderte nur den neuerlichen Kuss. Ihretwegen hätten sie so weiter machen können. Wenn er nicht weiter an ihre Grenzen Vorrang, hatte sie keine Probleme damit, sie zu wahren. Sie hielt die Augen geschlossen, nahm so nur noch deutlicher wahr, dass sich etwas änderte, dass Lucien sanfter würde. Einen Moment verwirrte es sie,bis der Dunkelhaarige sich von ihr löste, ein sehnsuchtiges Gefühl zurück ließ. Einen Moment lang ließ sie die hellen Augen geschlossen, öffnete sie erst, als sie spürte, wie er sie langsam sinken ließ. Mit einem dachten lächeln auf den Lippen musterte sie den Dunkelhaarigen, wog den Kopf etwas zur Seite. Während sie ihre Hand langsam von ihm zurück zog, dabei noch einmal über seine Lippen strich. "Vielleicht tröstet es dich ja, dass vor dir definitiv niemand so weit gekommen ist." Sie löste den Blick nicht von seinen Augen, nicht von diesem nahezu unheimlichen Gefühl, das sie damit verband.

Auch wenn er Shanaya wieder zu Boden ließ, Abstand brachte er keinen zwischen sie. Er ließ ihr womöglich ein wenig mehr Raum, doch seine Hände lagen nun wieder auf ihrer Taille und hielten ihren Körper dicht an seinen gelehnt. Ihre Finger, die sacht über seine Lippen strichen, ließen ihn die Augen halb schließen, ganz und gar auf die Wärme des Gefühls ausgerichtet. Sie übte eine solche Anziehung auf ihn aus, dass es ihn eine enorme Willenskraft kostete, jetzt zu unterbrechen. Das mochte an dem fast schmerzhaft werdenden Drang nach Nähe liegen oder an der Schwarzhaarigen selbst, doch welche Rolle spielte das schon? So oder so musste er das Brodeln frustrierter Wut in seiner Brust nieder ringen, das ihm ebenso vertraut wie verhasst war. Er würde ungenießbar sein, die kommenden Tage.
Erst Shanayas Worte brachten den Dunkelhaarigen dazu, die Augen wieder zu öffnen, ihren Blick zu erwidern. Dann, nur einen Sekundenbruchteil später, sickerte die Bedeutung dessen, was sie sagte, gänzlich zu ihm durch. Eine Bedeutung, die sie wahrscheinlich nicht einmal beabsichtigt hatte und die ihm nun ein teils überraschtes, teils geradezu dreist amüsiertes Grinsen auf die Lippen lockte. „Was sozusagen bedeutet, dass du noch Jungfrau bist.“, schlussfolgerte er. Keine Frage. Eine Feststellung. „Du hast Recht. Das tröstet mich auf jeden Fall.“ In so vielerlei Hinsicht.


Zu einem gewissen Teil wäre es Shanaya lieber gewesen, wenn er einfach einen großen Schritt zurück gegangen wäre, Abstand zwischen sie gebracht hätte. Aber das sanfte Kribbeln sagte etwas anderes, ließ es sie genießen, dass er noch so nah blieb. Er hielt die Augen geschlossen, was die junge Frau sanft lächeln ließ. Sie wollte noch einmal die Hand geben, ihn berühren. Bis zu dem Punkt, als er die Augen öffnete und sie nicht einmal das Verlangen spürte, ihn für seine Worte zu verprügeln. We sie viel zu überrollt von dem war, WAS er sagte. Was die Bedeutung dahinter war. Sonst passte sie auf, was sie sagte. Gerade so etwas. Aber jetzt... Dank ihm hatte sie einen Moment nicht nachgedacht. Und er würde sie das sicher nicht vergessen lassen. Niemals. "Oh." Mehr bekam sie nicht heraus. Das war wirklich... Der Punkt ging uneingeschränkt an ihn, das müsste sie ihm lassen. Sogar seinem Blick wich sie einen Moment aus, ohne den Kopf zu drehen. Auf ihren Lippen ein beinahe verlegenes lächeln.

Es grenzte an ein Wunder, dass sie in diesem Moment nicht rot anlief. Aber sie wich seinem Blick aus. Sie, die Unbeugsame, die niemals Beschämte, immer Starke. Sie, die nie um einen Konter verlegen war, brachte jetzt nicht mehr zu Stande, als ein schwaches 'oh'. Lucien unterdrückte ein sanftes Lachen – immerhin das – doch in den tiefgrünen Augen leuchtete warme Heiterkeit, die selbst seinen Ärger überlagerte. Ihre Reaktion empfand er schlicht und ergreifend als hinreißend. Etwas, das in seinem Wortschatz ungefähr genauso oft auftauchte, wie 'liebreizend' oder 'niedlich'. Doch in diesem Augenblick konnte er sich dem kaum entziehen. Dann würde er wohl sanft sein müssen, wenn er sie ins Bett bekam. Denn den Anstand, ihr ihre Unschuld zu lassen... den hatte er dann wiederum nicht. Er legte die Hand an ihre Wange, beugte sich wieder zu ihr hinunter und hielt kurz vor ihren Lippen inne, ohne sie zu berühren. „Du bist ja doch anständiger, als ich dachte.“ Man hörte sie ihm an, seine Belustigung. Allerdings verriet seine Stimme nichts darüber, ob das nun gut oder schlecht war. „Das bleibt unser Geheimnis, versprochen.“

Shanaya hatte kein Problem mit diesem Umstand, den Lucien soeben enthüllt hatte. Kein bisschen, immerhin hätte sie das schon längst ändern können - wenn sie nur gewollt hätte. Aber... Ja. Gut, dann wüsste er es eben. Was änderte das? Shanaya atmete noch einmal tief ein, wollte sich gerade wieder zu ihm herum wenden, als sie seine Hand spürte, die sich sanft auf ihre Wange legte, das warme Kribbeln wieder durch ihren Körper jagte. Trotzdem blickte sie ihm direkt in die grünen Augen, spürte dem Rasen ihres Herzens nach. Er war wieder so nah. Ganz automatisch hob die Schwarzhaarige die Hand, legte sie sachte auf seine und strich mit dem Daumen über seine Haut. Viel zu sagen hatte sie nicht, dafür ging ihr viel zu viel durch den Kopf, kreiste durch ihre Gedanken. Sie lächelte also nur warm über seine Worte, wog den Kopf etwas zur Seite und überbrückte nun ihrerseits noch einmal di winzige Distanz und küsste ihn. So musste sie vielleicht einfach nicht denken und sprechen.

Shanaya antwortete nicht, schmiegte sich stattdessen wortlos in seine Berührung und kam ihm schließlich entgegen, beendete, was er angefangen hatte. An ihren Lippen lächelte er, flüchtig nur, ehe er den Kuss gänzlich erwiderte. Die Augen geschlossen zog er sie näher zu sich, spürte ihren warmen Körper noch einmal so intensiv wie zuvor durch sein eigenes Hemd und irgendwo in seinem Unterbewusstsein regte sich eine wage Idee davon, weshalb sie überhaupt noch unberührt war. Und weshalb sie ihn daran hinderte, weiter zu gehen, als bis zu diesem ganz bestimmten Punkt. Doch Lucien ging diesem Gedanken nicht nach, sperrte ihn aus und er verschwand so schnell, wie er gekommen war. Dafür genoss er das zwischen ihnen beiden viel zu sehr – auch wenn er es nicht zugeben würde. Am allerwenigsten vor sich selbst.
Endlose, schnelle Herzschläge später löste sich der Dunkelhaarige von ihr, begegnete nur für einen kurzen Moment noch ihrem Blick, eher er nun doch Abstand zwischen sie brachte und sich nach ihrer Bluse bückte. Er reichte ihr das Kleidungsstück, in den Augen nun wieder ein Ausdruck sanften Schalks. „Dann sollte ich dich jetzt mal schlafen gehen lassen. Ganz allein.“


Einen kleinen Moment lang spürte Shanaya ein Ziehen in ihrem Inneren, eine Sorge, die ihr vollkommen neu war. Kurz fürchtete sie, dass der Dunkelhaarige sie abwies. Sie konnte sich dieses Gefühl nicht erklären, es ließ sich jedoch auch nicht einfach ignorieren. Erst als Lucien den Kuss erwiderte, das Verlangen nach mehr nur noch einmal entfachte. Sie spürte erneut seine Nähe, die Wärme, die von ihm ausging. Als er sich schließlich von ihr löste, müsste sie einige Male tief einatmen, um den aufgewühlten Körper zu beruhigen. Es fiel ihr ungemein schwer, diese Distanz zwischen ihnen zu wahren. Auch als der Mann sich nach ihrer Bluse bückte, sie ihr entgegen hielt. Sie nahm sie, hob dann den Blick direkt in seine Augen. "Ich weiß ja, wo ich Gesellschaft finde, wenn ich sie brauche." Ein vielsagendes Grinsen galt ihrem Gegenüber. Auch wenn der Gedanke, jetzt allein zu sein, auch irgendwie verlockend klang.

Als sie ihm die Bluse abnahm, schien sie längst zu alter Gelassenheit zurück gefunden zu haben. Dass er sie jedoch überhaupt derart aus dem Konzept gebracht hatte, dass ihr die Worte fehlten, würde Lucien die Schwarzhaarige mit Sicherheit so bald nicht vergessen lassen. Genauso wenig, wie sein Ego die Tatsache ignorieren konnte, dass sie noch Jungfrau war. Wunderbar. Da hatte sie ja etwas angerichtet. Amüsiert neigte er den Kopf auf die Seite, begegnete ihrem Blick gelassen, auch wenn das zum Teil nur seiner schauspielerischen Ader zuzuschreiben war. „Jederzeit, kleine Sirene. Jederzeit.“ Damit wandte er sich ein Stück zur Seite, machte den Weg für sie frei. Nach unten, nach draußen, wohin auch immer sie wollte.

Shanaya wollte sich eigentlich keinerlei Gedanken darüber machen, was sie mit ihrem kleinen, absolut unbeabsichtigtem Angerichtet hatte. Sie konnte es sich vorstellen... So gut glaubte sie Lucien inzwischen einschätzen zu können. Trotzdem konnte sie jetzt Nichts daran ändern. Es war eben so. Trotzdem lächelte die junge Frau, erwiderte den Blick des Dunkelhaarigen. Er machte ihr den Weg frei, Shanaya wandte den Blick jedoch nicht von seinen Augen ab. Sie war hin und her gerissen, überspielte es jedoch mit einem amüsierten Blick. "Jederzeit. Natürlich." Mit einer ruhigen Bewegung zog sie sich die Bluse an, warf Lucien noch einen Blick zu, Ehe sie sich mit einem leichten neigen des Kopfes zum gehen wandte. Zur Treppe. Unter Deck. Mit dem Verlangen nach Nähe.


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