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We share what's in our hearts
Skadi & Liam ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 24 April 1822
Ort Auf der Sphinx
Tageszeit Mittag
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
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#9
Ein letztes, warmes Lächeln galt Skadi, als sie vorzugsweise die Musiker nannte, mit denen sie ihre Zeit verbringen wollte, doch er entgegnete nichts. Er sah ihr lediglich dabei zu, wie sie verschwand und genoss den kurzen Moment, in dem er weder aufpassen noch sprechen musste. Schweigend verrichtete er seine Arbeit, räumte schließlich das Feld und grüßte mit einer kurzen Handbewegung die Gestalt, die sich am Steuer befand, ehe er der Dunkelhaarigen unter Deck folgte. Wie von selbst wanderte seine Hand zu seinem unteren Rücken und rieb sich kurz eine der Stellen, die sich am lautesten über die Arbeitshaltung der letzten Tage beschwerte und trat gleichzeitig ein Stück zurück, um der Nordskov nicht unnötig im Weg zu stehen. „Ihr habt wirklich alles selbst hergestellt, was?“, entgegnete er, ohne wirklich auf eine Antwort abzuzielen und setzte sich kurzerhand auf einen der Tische in der Kombüse. Er schwieg und ließ die Jüngere machen, bis ihre Stimme ihn aus den Gedanken riss. Mit einem kurzen Heben der Mundwinkel nahm er ihren Dank entgegen. „Wenn es das vorher war, dann ja. Ich hab die Kräuter wieder aufgehängt. Und deine Kiste ist -“ Er nickte in die Richtung einer der Kisten, die zwischen Kombüse und Treppe lagen, auf der die kleine Holzschatulle lag. „- in Sichtweite. Er müsste also ziemlich leise und ziemlich schnell sein.“ Kurz gesagt: Er würde es vorausplanen müssen, wenn er wirklich ungesehen nah genug heran wollte. „Sag mal, hast du zufällig noch ein bisschen Leder übrig?“, fragte er schließlich auf einen flüchtigen Gedanken hin und schob seinen nächsten Plan bereits nach, bevor Skadi antworten konnte. „Ich muss gleich mal im Lagerraum gucken.“ Woher sollte sie plötzlich Leder nehmen? Wenn, dann musste er selbst sehen, welche Reste sich finden ließen, die für sonst nichts mehr gut waren.
Skadi zuckte auf Liams rhetorische Worte nur mit der linken Schulter und gab ein schweigendes „Irgendwie schon“ Nicken von sich. Letztlich blieben die Leute von der Insel immer noch Wilde. Egal wie sehr sich ihr Vater auch darum bemühte in die „restliche“ Welt einzuführen und ihr etwas von diesem aristokratischen Quatsch beizubringen, gegen den sie sich als Kind schon mit Händen und Füßen zur Wehr gesetzt hatte. Dass es ihr am Ende nicht doch zu Gute gekommen war, konnte Skadi nicht einmal wirklich verneinen. Andernfalls wäre ihr Rachefeldzug wohl kaum so viele Jahre über voran geschritten. Doch ob sie sich nun wie eine Dame benehmen konnte, stand wohl kaum im Verhältnis dazu, ob sie es auch wirklich wollte. Liam erweckte zumindest nicht den Eindruck als legte er sonderlich viel Wert auf Etikette. Und hatte sie ihr letztes Gespräch diesbezüglich im Kopf, hielt er es mit dem Leben ebenso einfach und schnörkellos wie sie selbst.
Immer noch umspielte das sanfte Lächeln ihre Lippen, während Liam fortfuhr und ihren Blick auf die Holzkiste am anderen Ende des Raumes lenkte. Mit einem amüsierten Schnauben nahm sie die Umstände in Kauf, die dazu führen mussten, dass der Chaot sich an ihren Sachen vergriff. “Wie gut, dass er das nicht gehört hat. Er steht doch auf Herausforderungen.“ Damit war er wohl einer von vielen auf diesem Schiff. Während die einen allerdings einsahen, dass es blinder Aktionismus wurde und weniger zuträglich für die eigene Gesundheit, gab es wiederum jene, die sich irgendwie nie einen Kopf um Konsequenzen machten. Ob das nun Leichtsinn oder einfach nur Dummheit war, würde sich bei Zeiten noch herausstellen.
Bei seiner Frage blinzelte sie allerdings etliche Male. Musterte das braun gebrannte Gesicht und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als er sich bereits abwandte und von seinem Platz am Tisch erhob. Leder? Wozu brauchte er denn das jetzt auf einmal? Zwar hatte sie die Tiere bei ihrer Jagd gehäutet, doch in Ermangelung an Zeit und richtigem Werkzeug, die Felle in der Stadt verkauft. Schweigend sah sie dem Lockenkopf somit nach. Auch als die breiten Schultern längst im Halbschatten des Schiffes verschwunden waren und sie sich erst mit einem tiefen Seufzen ihrer Salbe zuwandte. “Was er wohl damit vor hat?“
Minuten später kehrten Schritte in ihrem Rücken zurück. Skadi wandte sich jedoch nicht um, während das Bienenwachs erhitzte und dann dazu überging den Inhalt in den gesiebten Sud des zweiten Topfes unterzurühren. “Hast du was gefunden?“
Aus reiner Vorsicht heraus spähte Liam, kaum dass Skadi ihre amüsierten Bedenken kundgetan hatte, ins Zwielicht der Kajüten, als erwarte er, dort einen Trevor zu erblicken, der sich aufgeregt den Mund zu hielt, um leise zu atmen und nicht aufzufallen. Doch außer Rayon, der irgendwo am anderen Ende des Raumes werkelte, schienen sie im Augenblick unter sich zu sein. „Ich könnte auch Sineca draufsetzen. Nicht unbedingt der Drache, den wir uns alle wünschen, aber biestig kann sie sein.“, schlug er vor und bastelte der kleinen Ginsterkatze gedanklich bereits einen kleinen Rucksack mit falschen Flügeln, um sie ein wenig bedrohlicher zu gestalten. Oder niedlicher. Eins von beidem würde schon zutreffen. Aus seiner momentanen Untätigkeit heraus allerdings kam er bald schon auf eine weitere Idee, die er bereits seit längerem im Hinterkopf hatte. Bislang war er bloß nie dazu gekommen oder hatte es absichtlich vor sich hergeschoben. Wer wusste das schon. Ohne Skadi groß eine Gelegenheit zu geben, rutschte er zurück auf seine Sohlen, um ins Lager zu verschwinden. Wie es aussah, konnte er der Nordskov im Augenblick sowieso nicht viel helfen, da konnte er sich also auch anderweitig nützlich machen. Tatsächlich fand er den Vorrat an Leder recht schnell und zwischen drin auch schmalere Stücke, die kaum mehr Verwendung finden würden. Nach kurzem Überlegen ließ er sie in seine Tasche gleiten, verstaute die restlichen Materialien wieder und trat die Treppe wieder empor.
Skadi stand noch immer am Herd. Statt abermals einen Blick in die Töpfe vor ihr zu werfen, setzte er sich abermals auf den Tisch in ihrem Rücken. „Jep.“ Einen Augenblick schwieg er, während er Skadis Rücken beobachtete. „Sollte reichen, um mich für dich in ein bisschen Leder zu schmeißen.“ Aufmerksam beobachtete er die Reaktion der Jüngeren, die ihn gerade nach ihrer eigenartigen Reaktion vorhin sehr interessierte. Er hatte auch möglichst trocken dabei geklungen, ihr seinen Plan zu unterbreiten. Doch das breite Schmunzeln auf seinen Lippen ließ keinen Zweifel daran, dass es nicht ganz seinem eigentlichen Vorhaben entsprach. Das war viel, viel unspektakulärer.
Hatte er das gerade wirklich gesagt? Ruckartig ergoss sich ein Teil des heißen Bienenwachses über ihren Handrücken und entlockte ihr ein kurzes Aufatmen. Doch statt sich weiter um das leichte Brennen zu kümmern, wandte sich der dunkle Haarschopf herum und schenkte Liam einen deutlichen Blick auf die irritierte Miene der Jüngeren. Sie konnte sich doch wohl kaum verhört haben, oder? Leise rumpelnd landete der geleerte Topf auf dem Herd. Dann folgte der hoch gewachsene Körper der Drehung und ließ die braunen Augen unverwandte über die Silhouette des Älteren huschen, bis sich ein verspieltes Grinsen auf ihre Züge schlich und für einen Sekundenbruchteil eine der dichten Augenbrauen hinauf schnellte. “Du kannst dich auch in absolut gar nichts schmeißen. Hätte denselben Effekt. Wozu also die Mühe?“, flötete sie leise und puhlte sich das erkaltete Wachs von der Haut.
Abwartend bedachte er den Hinterkopf der Nordskov, erwartete nichts bestimmtes und erhoffte sich gleichzeitig doch einiges an Aufschluss darüber, wie sehr sie das Thema von eben mitnahm. Liam hatte nicht vor, ihr in irgendetwas hineinzureden. Er handhabte die Dinge so, wie er es tat und Skadi auf ihre Art und Weise. Solange sich ihre Wege vereinen ließen und sich beide auf ihre Weise damit wohl fühlten, gab es keine Probleme. Und tatsächlich nahm es Skadi so, wie es gemeint war. Unbewusst schloss der Musiker, dass ihr dieser Umgang weitaus einfacher fiel als die freundschaftliche Ebene. Doch er würde den Teufel tun und sie darauf reduzieren. Nicht nur, weil es absolut nicht seine Art war, sondern auch, weil er das Gefühl nicht los wurde, dass sie es hinter ihrer Fassade mehr als nötig hatte. Überlegend wog er den Kopf von einer Seite zur anderen, während er in der Tasche nach dem Lederriemen kramte und das schmale Stück schließlich hervorzog. „Wäre nicht viel Mühe, versprochen.“, gluckste er und ließ das Leder kurz zwischen den Fingern baumeln, ehe er es wieder herunter nahm. „Aber wenn du nicht willst.“ Liam zuckte entspannt mit der Schulter und lächelte ihr noch immer entgegen. „Dann benutze ich es für was anderes.“
Mitten in der Bewegung hielt sie inne. Die dunklen Augen auf den Musiker fixiert, dessen lange Finger für einen kurzen Moment in der Tasche herumwühlten und dann einen schmalen Lederstreifen hervorzogen. Schlagartig brach sie bei seinen Worten in ein amüsiertes Glucksen aus. Presste die Lippen unter einem sanften Kopfschüttel zusammen und puhlte weiter das weiße Wachs von ihrer Hand. “Da verliert das Auspacken ja jeglichen Reiz.“ Wieder musste sie auflachen und wandte sich ab, bevor der Bienenwachs unverrührt im Topf erkaltete. “Auch wenn ich der Vorstellung einiges abgewinnen kann, dass du dich für mich in Schale wirfst…“ Warf sie ein und vermengte den Sud mit den letzten Klumpen Wachs. “Was hattest du nun wirklich damit vor?“ Liam war vielleicht ein offenherziger Typ Mann, doch Skadi konnte sich kaum vorstellen, dass er mit solch einem Strick zwischen den Pobacken herum scharwenzeln wollte.
Allein dafür hatte es sich gelohnt. Allein für den amüsierten Ausdruck auf ihren Zügen, der ihre abweisende Haltung von eben zumindest in seinem Kopf fast schon wieder surreal wirken ließ. Das Lächeln auf seinen Zügen war mehr als zufrieden und zuckte in den Mundwinkeln noch ein Stück weiter nach oben, als sich Skadi über fehlenden Reiz beschwerte. „Vielleicht darfst du auch einfach suchen, wo ich‘s versteckt habe.“, schlug er möglichst ernst vor und sah auf, als Rayon wieder zum Vorschein kam und seine Vorräte hier oben aufzufüllen schien. „Na, mal sehen.“ Vielleicht würde er ihr diesen Gefallen wirklich mal tun. Wenn es sich ergab und ihm etwas besseres einfiel als ein schmaler Lederstreifen. Tatsächlich dachte er bei Skadis Worten lediglich in die eine Richtung. Auf die Idee, es mit einem schicken Abendessen zu verbinden, kam er gar nicht. Vielleicht auch, weil die Nordskov vorerst jeden Eindruck zerschlagen hatte, der gezeigt hätte, dass sie auch an so etwas Gefallen gefunden hätte. „Ich will mein Armband flicken. Das Leder hat jetzt auch schon zwanzig Jahre auf dem Buckel.“ Seine Miene war wieder ernster, nachwievor lag aber ein erkennbares Lächeln auf seinen Lippen. Ob Skadi den Bogen schlug, welches Armband er meinte, spielte für ihn eigentlich keine Rolle. Im Grunde war es bloß ein Bändchen wie jedes andere, nicht von großem Wert, wenn man das emotionale außen vor ließ. „Kann ich dir noch etwas bringen oder ist das jetzt so fertig?“, fragte er neugierig und ließ sich abermals vom Tisch gleiten, um einen Blick in den Topf zu werfen. Auch Rayon spähte im Vorbeigehen über Skadis Schulter, ehe er mit einem kleinen Fass in den Händen wieder ins Lager verschwand. Auch, wenn Liam nicht alles mitbekommen hatte, was sie nun mit dieser Salbe getan hatte - an sich wirkte alles sehr einfach, wenn man wusste, was man tat. Und das sollte wirklich helfen?


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We share what's in our hearts - von Liam Casey - 27.08.2019, 22:34
RE: Share what's in our hearts - von Liam Casey - 27.08.2019, 22:36
RE: Share what's in our hearts - von Liam Casey - 27.08.2019, 22:38
RE: We share what's in our hearts - von Liam Casey - 17.09.2019, 20:09

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