26.08.2019, 20:05
Shanaya fragte sich still, was wohl im Kopf des Dunkelhaarigen vor sich ging. Sie erzählte nicht oft – und vor allem nicht jedem – von sich und ihrer Vergangenheit. An sich hatte sie kein Problem damit. Weder mit ihrer 'Familie' in Verbindung gebracht zu werden, noch was sie in ihrer frühen Jugend erlebt hatte. All das hatte sie nicht verbittert oder so geprägt, dass sie es in sich hineinfraß. Und dennoch fand die junge Frau, dass es einfach nicht jeden etwas anging. Es war ihre Geschichte, und sie zu hören – das musste man sich zuerst verdienen. Und sie mochte den Lockenkopf genug, um mit ihm darüber sprechen zu können.
Als eben dieser behauptete, nicht alle Familien seien so, musste die Schwarzhaarige schmunzeln. Sie wog leicht den Kopf, ehe sie zu einer Antwort ansetzte.
„Davon gehe ich auch nicht aus. Das wäre auch ziemlich... traurig.“
Das Paradebeispiel dafür war vermutlich Greo, der immer nur von den liebevollen und verrückten Seiten seiner Familie berichtete. Was ihren Ehemann anging... nun.
„Damit hast du vermutlich Recht. Er hätte wohl von allein das Weite gesucht, um mich nicht mehr ertragen zu müssen.“
Sie lachte, legte dabei die Hand auf die Wunde, durch die ein starkes Ziehen zog. Shanaya schnaufte leise.
„Was ist mit deiner Familie? Du hast mit Ihnen Yvenes verlassen?“