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Kapitel 6 - Mondlose Nacht
Crewmitglied der Sphinx
für 545 Gold gesucht
dabei seit May 2019
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Ganz sicher war das gesamte Dorf in heller Aufruhe. Die Glocke erschien Ceallagh, wo Lucien davon sprach, sogar als das „geringere“ Übel, neben den Kanonenschüssen, die irgendetwas Massives getroffen haben mussten. Wenn nach all dem Scheiß, der bereits geschehen war, überhaupt noch jemand von der Crew lebendig auftauchte, blieb nur zu hoffen, dass ihr Schiff nicht in riesigen Holzfetzen auf dem Grund des Hafens lag. Ein Nicken war die einzige Antwort, die er seinem Freund gab. Sie hatten kaum eine wirkliche Wahl und es erschien ihm nur logisch jemanden mit Tarón in Richtung des Schiffes zu schicken, den dieses Moloch von Kopfgeldjägern nicht als gesuchten Piraten oder Marineoffizier erkannte.  Wollte er sich gerade schon zum Gehen abwenden, ertönte eine Stimme hoch über ihren Köpfen. Und obwohl Ceallagh das Gewicht seiner Schusswunde in seiner Schulter spürte, griff er fast schon instinktiv nach dem Knauf seines Dolches, um mit einem Zischen inne zu halten. Viel zu schnell sauste der Körper der jungen Frau in die Tiefe. Unter ihr Lucien, der sich vollkommen natürlich herum wandte und die Arme ausstreckte. Als könne er es kaum erwarten durch die Last seiner Schwester sich beide Arme zu brechen oder unter ihr zerdrückt zu werden, wie eine Fliege. Sie fiel nicht tief, doch schnell genug, um bei einer falschen Bewegung den Körper ihres Bruders für die nächsten Wochen gänzlich außer Gefecht zu setzen. Im selben Moment, indem Talins Körper eine Armlänge über seinem Kopf auftauchte, trat Ceallagh zur Seite und umfasste die Schultern seines Freundes. Schupste ihn mit aller Kraft voraus, nur um einen Sekundenbruchteil später das schwere Gewicht der beiden zu spüren, das sich einem Höllenfeuer gleich durch seine Schulter fraß. 
“Lebensmüde.“, zischte er unter zusammengepressten Zahnreihen hervor. Löste sich erst von seinem Freund, als der Körper der jungen Frau von dessen Armen verschwand und sich Sekunden später wie ein Schraubstock um seinen Körper wickelte. Wollte er sich gerade mit erhobener Augenbraue aufrichten und zu Tarón abwenden, hielt der Anblick der Geschwister den Hayes an Ort und Stelle. Wie angewurzelt starrte er über Luciens Schulter auf die tanzenden, blonden Locken. Brauchte einige Lidschläge, um dieses plötzlich drückende Gefühl auf seiner Brust zu verbannen und dem Flashback seiner Erinnerungen zu entkommen.  Fast schon bitter raunte er Tarón ein Kommando zu, das sich im Nachgang nur als ein “Gehen wir.“ interpretieren ließ und verließ die Szenerie in einem Tempo, das mehr als nur energisch war. 
 
Wie zwei Schatten streiften sie die Straße hinab. Für einen Moment war es Ceallagh sogar, als hörte er die Schritte des Älteren in seinem Rücken nicht mehr, nur um mit einem Blick zurück festzustellen, wie dicht er ihm eigentlich an den Fersen klebte. Nebst seiner Echse, die er auf den letzten Metern fortschickte und zu der ihm einige Fragen auf der Zunge brannten. Doch dafür hätten sie an Bord des Schiffes noch ausreichend Zeit. Sollten sie lebendig von dieser Insel verschwinden können. Und je näher sie dem dunklen Schatten in der Ferne kamen, desto  wahrscheinlicher schien es ihm. Im ersten Moment deutete nichts auf eine feindliche Übernahme hin, als sie eine Reihe von Fässern erreichten und dahinter in Deckung gingen. Auch nicht im zweiten Moment, indem er die Silhouetten in Augenschein nahm und erst dann zurück blickte, als er Taróns Ellenbogen in der Seite spürte. Mit zusammengezogenen Brauen wandte sich der Hayes herum. Musterte seinen neuen Bekannten einen Moment, ehe er seinem Kopfnicken folgte und schnaubte. 

“Ein… Rabe?“ 
Wie ein Papagei sah dieses Vieh jedenfalls nicht aus und für jeden anderen Vogel, den er kannte, wirkte der schwarze Haufen zu robust oder riesig, um einem Bussard oder ähnlichem zu gehören. 
“Könnte interessant werden.“ 
Ein Lächeln schob sich just auf die schmalen Lippen. Dann glitt Ceallaghs unversehrte Schulter gegen das Fass vor ihm und schenkte seinem Oberkörper einen Moment Entlastung. Er musste nachdenken. Sich überlegen wie er dort aufschlagen konnte, ohne gleich vor einem Erschießungskommando zu stehen. Doch Taróns Einwand hob die blau-grünen Augen und lenkte sie direkt in sein bärtiges Gesicht. 

“Auf die wären wir wohl beide angewiesen, mein Freund.“, entgegnete er. Spürte das amüsierte Lachen in seiner Kehle kitzeln und ließ es nur in einem neckischen Augenzwinkern heraus. Hatte da jemand etwa seine Hausaufgaben nicht gemacht? Wo er doch so leichtfertig betont hatte, sie alle auf einen Streich ermorden zu können, so er denn wollte? Wäre ihm bei seiner Beobachtung der Crew nicht aufgefallen, dass er nicht dazu gehörte? Oder war er doch weitaus besser darin geworden, so zu tun, als wäre er Teil einer Gruppe voller Fremder? Wie dem auch war. Ceallagh hatte keine Zeit für weitere Ausführungen. 
 
Schritte erhoben sich lautstark in seinem Rücken, gepaart mit einer Stimme, die er an diesem Abend mehr als einmal überdeutlich im Schrankraum vernommen hatte. Das musste wohl dieser ominöse Trevor sein, den er über der Kante der Holzfässer erspähte und dessen Weg torkelnd zu ihnen hinüber führte. Wollte der Kerl etwa… .
Ceallagh wich brummend zurück und hatte schlagartig jedwede Freundlichkeit in seinen Zügen verloren. DAS war jetzt großartig beschissen. Nicht, dass er diesem Kerl nicht hätte freundlich zureden und ihn dazu überreden können, seinen Leuten vom  Zustand ihres Kapitäns zu berichten. Doch mit so viel Alkohol im Blut und einer Schusswaffe in der Hand, war das Gleichgewicht ihrer Kräfte mehr als nur unausgewogen. Und wenn der Kerl mit reichlich Glück (von dem Ceallagh bis dato noch nicht wusste, dass Trevor es zu Hauf besaß!) auch noch seine andere Schulter traf oder ihm fieser Weise ins Bein oder den Fuß schoss, war ER auf Tarón angewiesen. Und so schnell wollte er hier keine Schulden begleichen. 
 
Ein Poltern und Rascheln erhob sich in der Ferne. Das leise Knistern, das an einen wohlig warmen Kamin erinnerte, hallte schwach unter dem Klangteppich wider, der zu den Dreien hinüber schwappte und den Kopf des Schmugglers herum zerrte. Instinktiv schob sich Ceall tiefer in den Schatten. Umfasste den Stoff an Taróns Arm und nutzte die lauten Geräusche am anderen Ende der Straßenseite, um sich aus dem Blickfeld des Verrückten zu stehlen, der unbekümmerte über die Fässer hinweg tanzte. Eine Frau erschien auf der Bildfläche. Dicht gefolgt von einem weißhaarigen Kerl, der neben ihr wie ein hageres, hoch gewachsenes Streichholz wirkte.  

“Geh zurück zu den anderen… ich schleich mich zum Schiff.“ 

Nur eine Sekunde lang wanderten die blau-grünen Augen zum Älteren herum, sicher gehend, dass er nicht doch noch auf dumme Gedanken käme. Dann klopfte er ihm in einer unausgesprochenen Abmachung gegen die Brust und huschte gebückt an der Häuserfront entlang. Mit wachsamem Blick, der stetig von der kleinen Truppe zurück zum Schiff glitt. 
 
------***------

 
Er war fast schon zu einfach die Planke hinauf zu laufen. Der Hayes war selbst mehr als überrascht, dass niemand einen Blick vom Schiff oder auf den einzigen Aufgang richtete. Als er das Deck erreichte, erkannte er auch wieso. Zwei kümmerten sich um einen vollkommen irritierten Hünen am Boden. Die einzige Frau an Bord hielt einen der mutmaßlichen Kopfgeldjäger in Schach.  Und der Rabe kreischte was das Zeug hielt, seitdem er den Blondschopf vor einigen Schritten im Halbdunkel erkannt hatte. 

“Luc meinte ihr könntet Hilfe gebrauchen?“

Ceallagh sprach es so klar und deutlich aus, dass seine erhobenen Hände fast schon unnötig gewesen wären. Doch lieber zeigte er sich als „unbewaffneter“ Verbündeter, bevor noch jemand auf ihn mit einer Pistole oder einem Dolch losging. 

“Bevor er, Talin und die anderen eintreffen,  sollte das Schiff zur Abfahrt bereit sein. Und ich glaube, ihr könnt jede funktionierende Hand gebrauchen.“ 

Sein Blick schwankte zwischen den einzelnen Grüppchen hin und her. Abwartend, wie sehr sie ihm vertrauten. Oder wie schnell diese Lage für ihn kippen konnte und höchst wahrscheinlich sogar würde.

[ Erst bei Tarón an den Fässern | dann in unmittelbarer Nähe von Trevor | 
nach dem plötzlichen Auftauchen von Skadi und Rúnar auf dem Weg zum Schiff | am Ende auf der Sphinx ]


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