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Kapitel 6 - Mondlose Nacht
Crewmitglied der Sphinx
für 250 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
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#98
Schwindel und Übelkeit wollten sich in Enrique breitmachen, als er dort auf dem Boden zwischen ihnen lag, doch Cealls Schlag scheuchte sie zurück, zumindest weit genug, dass der Schwarzhaarige weitermachen konnte.
Fast schon amüsiert hielt er den Blick des Schmugglers stand. Vielleicht hatte er überstürzt gehandelt, aber es war definitiv die richtige Entscheidung gewesen.
Dann unterbrach etwas Anderes das Blickduell und ließ ihn auf die Bretter des Tisches schauen:
Der Anführer lebte noch.
Ein unverständlicher Fluch glitt über Enriques Lippen. Es blieb also abzuwarten, wieviel er erreicht hatte.
Kaum waren die entsetzten Rufe verklungen geschah das nächste Unvorhergesehene:
Sylas türmte.
Das war, genau wie der umgeworfene Tisch, eigentlich gar keine so schlechte Idee. Es müssten nur alle mitziehen. Da das auch ihn beinhaltete, brachte de Guzmán sich wieder in eine hockende Position, umklammert erneut das Tischbein und brauchte einen Augenblick um die Welt anzuhalten. Sich zu betrinken war definitiv eine völlig beschissene Idee gewesen.
Und Sylas blieb verschwunden. Kein Hinweis darauf, dass er noch hinter dem Fenster war und sie unterstützte. '¡coño!'
Kaum aber, dass er sich so weit berappelt hatte, dass der Dunkelhäutige etwas, bezüglich gemeinsam fliehen, hätte sagen können, stürzte sich Hayes in den Kampf.

"No tan loco como tú", nuschelte Enrique und machte sich weder die Mühe laut noch deutlich genug zu sprechen, dass der ihn verstehen würde, musste er doch gegen eine neue Welle von Übelkeit ankämpfen.

Einen Augenblick lang dachte er sich dann, dass er sich Luciens Fluch merken sollte. Der war erstaunlich kreativ, doch dann blaffte der ihn an und trieb damit jeglichen Trotz und Widerstand in ihm auf die Beine. Womit ihm auch der Fluch aus den Gedanken glitt.

"Vergiss es!", knurrte er zurück.

Der schwarzen Blick bohrte sich stumm und wütend in den Luciens, bis der sich abwandte, weil er einfach keine Zeit mehr hatte, wenn er seinem Freund noch helfen wollte. Ein "No" folgte ihm so leise das der Grünäugige es über den Lärm wahrscheinlich nicht hörte. Mochte die betrunkene Stimme noch so wenig Widerworte dulden, alles was sie derzeit erreichte war, dass Enrique seinen weiteren Protest für sich behielt.
Noch einmal würde er keinen aus seiner Crew verlieren, wenn er es verhindern konnte. Das hatte er sich geschworen.
Und derzeit konnte er noch verdammt viel tun.
Den Capitán zurücklassen kam zudem nicht in Frage:
Talin würde, so der nicht zurückkehrte, sehr wahrscheinlich behaupten, er hätte ihren Bruder feige im Stich gelassen, um sein eigenes Leben zu retten und ihn möglicherweise von Bord werfen. Aber er würde sich von ihr nicht einen Feigling schimpfen lassen! Auch nicht wenn sie es nur aus Trauer und Wut tat.
Und wie war das mit gemeinsamen Feind?
Außerdem hatte er da noch eine Rechnung offen, und zwar mit dem, der sich verkriechen wollte. Drückeberger, die nicht mit ihren Männern in der ersten Reihe kämpften, konnte er derzeit gar nicht verknusen. Er kam überhaupt nicht darauf, dass er den Anführer vielleicht so schwer verletzt hatte, dass der zum Kämpfen gar nicht mehr in der Lage war.
Und er würde nicht ohne Cornelis Dolch von hier verschwinden. Zumindest nicht, so lange er noch eine Chance sah, ihn wiederzubekommen.

Seine Finger tasteten nach der Geschwisterklinge, die, die er vorher hier abgelegt hatte, stießen dagegen und schlossen sich um den Griff. Gerade rechtzeitig, als der vom Stuhl getroffene Angreifer sich anschickte Lucien in den Rücken zu fallen. Der Mann wollte sich just am Nachbartisch hochziehen, da schnellte der ehemalige Offizier auf ihn zu, packte ihn am Kragen, riss ihn gegen sich und mit sich um. Ein kurzer Schnitt, ein ersticktes Gurgeln und ein weiterer Kopfgeldjäger war endgültig aus dem Rennen.
Dann hieß es schnell sein:
Die verbliebenen Vier hielten inne, überlegten, ob sie weiter zu Enrique vordringen sollten oder doch besser in den Kampf eingriffen, um ihren Kameraden zu helfen. Die Waffen schwenkten zu Luc und Ceall herum, zielten.
Irgendwie schaffte es der Schwarzhaarige auf die Knie und in Wurfposition. Cornelis zweiter Dolch flog und bohrte sich in die rechte Schulter des nächsten Angreifers, die eben noch gehaltene Pistole polterte zu Boden, während der 26-jährige seinen Säbel zog und mit wütendem Aufbrüllen auf die Füße kam und auf die Männer zustürmte.
Maldita! Er hatte auf das Herz gezielt!
Zwei wichen förmlich in Josiahs Klingen hinein zurück, der wie aus dem Nichts hinter ihnen auftauchte, und schossen, ohne sich Zeit zum Zielen zu nehmen, auf Enrique, der Verletzte duckte sich zur Seite aber der Vierte zielte und schoss trotz allem auf Dravean.

Die Kugel jagte auf ihn zu, erreichte Lucien, als jener sich seitwärts auf Ceallagh zubewegte und traf, nicht wie gewollt das Herz, sondern die Flanke, riss ihm Kleidung und Haut auf, schrammte über eine Rippe, prallte ab und schlug kurz darauf die Wand hinter ihm ein.

Doch auch Enrique kam nicht ungeschoren davon. Es war einer der ungezielten Schüsse, der ihn in die linke Schulter traf und zum Stolpern brachte. Adrenalin und Alkohol hielten ihn auf den Beinen und ließen ihn auch diesen Treffer zunächst kaum spüren, gab es für den Esteroaner doch immer noch ein Ziel, das sich nicht bewegt hatte. Mit noch immer reichlich Wucht zog der ehemalige Offizier dem Kopfgeldjäger, der auf Luc geschossen hatte, seine Klinge quer über Rücken und Leiste und schickte ihn zu Boden.

***

Damit war der Kampf fürs Erste vorbei. Der letzte stehende Gegner taumelte rückwärts gegen die Wand und hob die Hände so gut er konnte, der Andere wandte sich stöhnend am Boden, von Wirt und dem unscheinbaren Mann war nichts zu sehen und der Letzte, ein recht junger Mann, der unbeachtete die ganze Zeit die Wirtshaustür bewacht hatte, war, bereits während des Gemetzels, zur selbigen hinaus gestürzt und rannte. Er musste die anderen warnen, dass der Part in der Kneipe, trotz des Alkohols, komplett nach hinten losgegangen war. Draußen stoppte ihn kurz das Feuerwerk, dann hastete er weiter, wissend, was er jetzt zu tun hatte.

Im Schankraum hielt sich der getroffene Kopfgeldjäger die Schulter und suchte einen Ausweg, ging er doch nicht davon aus, dass die Piraten ihn leben lassen würden. Zum zerborstenen Fenster und zur Tür versperrten sie ihm den Weg, die Tür zur Küche und damit zum Hinterausgang versperrte der Tresen aber die Tür zum Lagerraum stand offen und der Weg war frei. Da ihn die Klinge beim Laufen behindern würde, packte er sie mit der Linken und zog sie heraus, als er sich zur Seite warf und beschleunigte. Hoffentlich waren sie zu sehr mit ihren eigenen Verletzungen beschäftigt ...

Hinter der Theke hatte der Anführer, nachdem er Blondie losgeschickt hatte, nicht lange gefackelt, sondern den Wirt angewiesen, sie beide so schnell wie möglich aber ohne aufzustehen in die Küche zu bringen. Jetzt, als da draußen der Kampfeslärm verstummte und das flammendrote Feuerwerk die Landschaft hinter den Fenstern gespenstisch erhellte, waren die Beiden längst auf den Füßen und schon fast durch die Küche hindurch, der Flur zum Hinterhof und ein weiterer seiner Männer zum greifen nahe.
Verdammt! Es waren nur drei besoffene Piraten gewesen! Gegen ein gutes Dutzend von ihnen. Selbst der Nachzügler hätte keinen großen Unterschied machen sollen. Aber anstatt aufzugeben hatten sie angegriffen. Und dann war dieser Mann aufgetaucht, der, wenn er sich nicht täuschte, schon länger gesucht wurde.
Sie mochten größtenteils unbeschriebene Blätter sein, aber diese Crew bestand eindeutig aus Teufelskerlen, die obendrein das Glück gepachtet zu haben schienen.


"Schneller!", grollte er, wohl wissend, dass er sich damit verausgaben würde.

Der Wirt nickte schweigend und beschleunigte seine Schritte.


***

Drinnen straffte sich Enrique, sah sich um, dann mischte sich grün mit in sein ungewöhnlich dunkles Gesicht und er schwankte. Die Übelkeit von vorhin wallte wieder auf.
'¡Ahora no, maldita sea!'
Für einen Moment mußte er sich schwer auf einem Tisch aufstützen, wunderte sich über die Schwäche in seinem linken Arm und schaffte es trotzdem irgendwie auf den Füßen zu bleiben. Ihm war heiß, aber er würde jetzt nicht aufgeben oder zusammenbrechen. Das rote Feuerwerk bekam er nicht mit.

Josiahs Worte ließen die Wut wieder hochkochen. Der ehemalige Offizier überließ es den anderen zu antworten, stieß sich ab und sah den einen Angreifer zur Kammer hetzen. Doch das war nicht sein Ziel. Er wollte den Anführer. Wenig Schritte brachten ihn zum Ende der Theke und um sie herum, er rechnete damit Ausweichen zu müssen.
Um so überraschter war er, den Bereich dahinter leer vorzufinden.

Verwirrt und schwankend stand er einige kostbare Sekunden da, ehe er "Verdammt, sie sind weg." meinte und sich erneut, ohne darüber nachzudenken, in Bewegung setzte. Dieses Mal mit Ziel Küchentür.

{ In der Kneipe, erst hinter dem Tisch | dann mitten im Kampf |
| am Ende hinter dem Tresen | bei Josiah, Lucien und Ceallagh }


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Kapitel 6 - Mondlose Nacht - von Weltenwind - 18.05.2019, 11:43
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