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We are the last of us
Enrique & SKadi ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 4 April 1822
Ort auf der Sphinx
Tageszeit spät in der Nacht
Crewmitglied der Sphinx
für 250 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
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#11
Es fühlte sich bereits wie Stunden an, in denen er in ihren Armen lag und sie immer wieder mit dieser akuten Panik konfrontierte, die ihre die Kehle zuschnürte. Immer wieder verkeilten sich Enriques Finger so fest in ihrer Schulter, dass sie den Schmerzenslaut nur noch mit Mühe ersticken konnte und sich fest auf die Unterlippe biss. Doch sie konnte nicht einfach gehen. Ihn hier in dem Netz zurück und sich seinem Schicksal selbst überlassen. Alles in ihr schrie danach zu fliehen und ihn von sich zu stoßen. Das einzige, was jedoch davon rann, war das Blut auf ihren Lippen. Und die Tränen, die Enriques Lider verließen und ihr Oberteil nun vollkommen durchtränkten. Mittlerweile hatte sie es aufgeben zu ihm zu sprechen. War dazu übergegangen alte Lieder aus ihrer Heimat zu summen und in einem Trance ähnlichen Zustand vereinzelte Strähnen seiner Haare um ihren Finger zu wickeln. Selbst dann noch, als das Zittern seines Körpers allmählich nachließ und die Tränen versiegten. Skadi hatte sich so sehr auf das Rauschen des Meeres konzentriert, dass sie beinahe in ihrer Umklammerung eingeschlafen war. Den Kopf dicht an Enriques Stirn gepresst und mit geschlossenen Augenlidern. Erschöpft und mit kalten Gliedern.
Crewmitglied der Sphinx
für 250 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
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#12
Langsam sickerte die Realität zu ihm durch und beruhigte ihn weiter. Das Rauschen der Wellen, Stricke, wie die der Hängematte aus seinen Kindertagen, sanftes Schaukeln, ein leichter Wind: das Alles war vertraut. Gerade das Skadi einfach nur friedlich da lag und summte, half, denn nichts Anderes hatten Nahia und Abene früher immer getan. Gerne wäre er auf ewig in diesem zeitlosen, friedlichen Zustand verblieben und so lange der vorhielt war auch er einfach nur. Erst hinterher sehnte er sich dorthin zurück, schien ihm der Moment viel zu kurz und nicht mehr zeitlos. Eine wage Erinnerung war es, die sich dazumischte und leisen Schmerz mit sich brachte, den auch Cornelis hatte das getan. Sie war es, die ihm seinen Frieden nahm:
'Cornelis.'

Einem einzelnen Tropfen gleich fiel dieser Name in die inzwischen wieder spiegelglatte See aus Einsamkeit in seinem Inneren und hallte mit jeder weiteren ringförmigen Welle nach. Darunter sank er, wie ein Stein, hinab, wühlte die Schwärze ein wenig auf und löste ein leichtes Zittern aus.


Auch draußen erschauerte der Schwarzhaarige. Plötzlich wurde ihm klar, dass ihm kalt war; aber auch, dass ihn Arme hielten, die ihn wärmten und in denen er lag.
'Wer?'
Vorsichtig regte er sich, versuchte mit blinzeln seine Sicht zu klären und stellte fest, dass auch er jemanden hielt.
'Gegenseitig?'
Langsam kehrte die Erinnerung zurück und brachte Übelkeit mit sich. Wieder drohte er in den Abgrund zu stürzen.
'Ich muss zu ihr zurück. Sie ist nicht sicher.'
Ein tiefes Seufzen entglitt seinen Lippen. Ja. Er musste zurück zu ihr und der einzigen Person, die derzeit noch blieb, die ihm helfen würde. Er musste zurück zu Skadi.
Und noch bevor er die Gestalt in seinen Armen erkennen konnte, wusste er, dass sie es war, die bei ihm lag.

Die Dunkelhaarige rührte sich kaum, bewegte sich nur träge und mit leichtem, unartikuliertem Protest, atmete mehr rhythmisch, als dass sie sanfte Töne formte. Sie wirkt erschöpft und sehr verletzlich. Schließlich bewegte sie leicht ihren Arm, kalte Haut rutschte auf warme, und umgekehrt. Für ihn fühlte sich die Wärme heiß an, für sie musste sich seine Haut eisig anfühlen.
Wie war sie hier her gekommen? Wo war hier überhaupt? Wie lange hatten sie hier draußen so gelegen? Wenn ihm so kalt war, wie kalt war ihr dann?
Und doch dachte er verwirrt zunächst an eine Andere:
'Isa? Nanichi?'
Für einen Augenblick lag sie wieder in seinen Armen, seine Schwester, wie so häufig, als sie noch gelebt hatte, verschwommen überlagerte die Erinnerungen die Gegenwart.

"Du sollst doch nicht so lange draußen bleiben!", flüsterte Enrique, nahezu unverständlich, so rauh war seine Stimme. Wie oft hatte er das doch zu ihr gesagt? "Du holst dir noch den Tod."

Isabella lächelte, dann verschwand die Vergangenheit, aufgelöst von der Erkenntnis, dass genau das passiert war. Dabei wurde ihm klar, dass seine Sorge, in diesem Punkt, jetzt Skadi galt.
Wäre er nicht so erschöpft gewesen, er hätte sie jetzt herangezogen. So hielt er sie (oder sich an ihr?) einfach nur fest, suchte ihren Blick, hinter der verblassenden Illusion, mit dem seinen — und stand kurz davor abermals zu weinen.
Wann sie aufgewacht war konnte er nicht genau sagen, doch sie sah ihn an.
Und was er eben noch gewollt hatte, wurde plötzlich zu viel. Der 26-jährigen sah weg. Er hatte ihr das nicht aufbürden wollen, gesehen, dass sie Schwierigkeiten mit solchen Dingen hatte. Und doch — es war passiert. Jetzt musste es auch hinaus. Er musste es ihr jetzt sagen. Das hatte sie sich mehr als verdient:

"Es — es tut mir leid, ich—
"Er ist — tot. Mein Bruder ist heute gestorben. Ich—"


Er schluckte mehrmals heftig.

"Cornelis, mein — mein über alles geliebter Bruder, ist— ist—"

Weiter kam er eine ganz Weile nicht, kämpfte mit Tränen und um jeden Atemzug, bis er für einen Augenblick die Kontrolle gewann:

"Er starb in meinen Armen und ich konnte nichts tun. Genau wie bei meiner Schwester. Ich—"

Dann war es vorbei und die Verzweiflung schwemmte jede Zurückhaltung fort.
'Ich habe schon wieder versagt ...'
Dieses Mal wollte er sich nicht an Skadi klammern und drückte sich doch an sie. Jetzt weinte er wirklich um ihn, ließ zum ersten Mal seit langem, im Wachen, Trauer zu.
Crewmitglied der Sphinx
für 250 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
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#13
Warmer Atem streifte ihre Züge und zog sie fast schon unsanft aus dem Dämmerschlaf. Ihre Beine fühlten sich steif und kalt an. Noch mehr als ihre Arme, die den Körper neben sich fest umklammert hielten. Skadi brauchte einen Moment um sich zu sortieren. Um die Stimme Enriques in ihrem Kopf seinem Gesicht zuzuordnen, dem sie gerade entgegen blickte. Er war wach. Verdammt. Er war endlich wach! Ruckartig schoben sich die Lider vollends hinauf. Schärften den zuvor verschwommenen Umriss des Älteren und ließen jeden verbliebenen Lichtstrahl an ihre Augen. Während sie sich von ihm löste und ihre Hände an seine Wangen bettete, damit er den Blick nicht abwandte, schwieg sie. Hörte ihm zu, weil es das Einzige war, das sie in diesem Moment wirklich für ihn tun konnte. Ihre Vermutung bewahrheitete sich. Und sie wusste nicht, ob sie zutiefst enttäuscht, voller Wut oder Mitgefühl sein sollte. Was hatte dieser Rotbart nur angestellt, um sich derart in den Tot zu reiten?!
Mit einem schweren Seufzen ließ die Jägerin die Nähe zu, nach der Enrique erneut suchte und vollends in Tränen ausbrach. Strich beruhigend über seinen Rücken und Hinterkopf und schob vorsichtig ihr Gesicht in seine Halsbeuge.

“Einen Scheiß hast du, Enrique. Du hast alles getan, um ihn zu retten.“

Das wusste sie mit Sicherheit ohne irgendwelche Einzelheiten zu kennen. Doch es widerstrebte ihr, dass er sich dafür die Schuld gab, dass der Hornochse von einem Bruder leichtsinnig durch die Straßen tanzte, wenn die ganze Welt nach ihm suchte. Sagten konnte sie ihm das jedoch nicht. Zumindest nicht in diesem Zustand und zum jetzigen Zeitpunkt. Womöglich auch nie.

„Ich bin mir sicher. Du hast nichts falsch gemacht.“

Brachte es ihm überhaupt irgendetwas, wenn sie ihm das gegen die Schläfe hauchte? Sicherlich nicht. Doch was sollte sie sonst noch sagen? Dass es ihr leid tat? Dass sie alles gern ungeschehen machen würde, so sie konnte? Das erweckte die Toten auch nicht mehr zum Leben. Es linderte seine Schmerzen nicht. Es machte sie vielleicht nur noch schlimmer.


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