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All About Us
Elian & Taranis ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 12 Februar 1819
Ort Escamil
Tageszeit Früher Abend
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Feb 2018
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#20
Elian öffnete protestierend den Mund, klappte ihn dann aber einfach wieder zu. „Ich schätze nicht.“
Angus nickte ihm zu, und zog an einer weiteren Glockenschnur, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. „Viel Spass.“ Er sagte es laut genug, dass es bis zu Haysmiths Gruppe dringen musste.
Elian schob das restliche Bier von sich – schmeckte ohnehin etwas schal – und wartete, bis eine junge Schwarzhaarige durch den Raum auf ihn zu glitt. Hübsch, wenngleich nicht mal ansatzweise so gutaussehend wie Margaret. Gute Kurven unter dem hellroten Schleierdings, das sie nur halb verhüllte. Sie blickte zu Angus, erhielt einen Fingerzeig, und schmiegte sich dann ohne langes Federlesen in Elians Schoß. „Hab ich aber ein Glück heute…“
Er schloss kurz die Augen, aber er konnte sich schon denken, dass Haysmith zu ihm hinüber starrte, auch wenn er keinen direkten Blickwinkel auf den Besoffenen und seine männliche Gesprächspartnerin hatte. Also entspannte er sich so gut er konnte und legte einen Arm um Cynthia, und dann sogar die freie Hand auf ihren Oberschenkel. Sie musste seine Anspannung spüren, denn sie flüsterte ihm ins Ohr: „Du bist schüchtern, hm? Keine Sorge, das kriegen wir kuriert…“
„Oh… Ich bin mir sicher, dass wir das eine oder andere heute Nacht zusammen kurieren werden.“ Er lachte leise, überrascht, wie leicht es ihm mit ihr fiel, sich zu verstellen.
Angus polierte an einem Glas herum und sah ihnen zu. „Er bekommt alles, was er will, Cynthia.“
„Ach was?“ Sie strahlte, aber die Verwunderung war ich doch anzumerken. „Na… dann lass uns mal anfangen mit der besten Nacht deines Lebens…“
„Das wage ich zu bezweifeln, aber wir werden unser Bestes geben.“ Elian murmelte es nur, aber Cynthia hörte ihn und er spürte ein winziges Zaudern in ihre aufgesetzte Fröhlichkeit eintreten. „Danke,“ wandte er sich an Angus, aber da hatte ihn das leichte Mädchen schon an der Hand gepackt und zog ihn zu ihrem Zimmer.

Sie schloss die Tür hinter ihm, schubste ihn aufs Bett und begann, sein Halstuch zu lösen. „Also, Süßer, was---“
„Verzeihung, Miss, aber… ehm… Lassen Sie mich Sie an dieser Stelle unterbrechen.“ Elian stand wieder auf, nahm ihre Hände sanft, aber entschlossen von seiner Kleidung und richtete das Tuch, so gut es ihm ohne Spiegel möglich war. „Nichts gegen Sie, Sie sind… reizend und ich bin sicher, der Traum so manchen Mannes, der durch diese Tür spaziert ist… und ich bin mir sicher, es wäre höchst… unterhaltsam, zumindest für mich, ich weiß nicht, wie sehr Sie es genießen würden und wie viel von Ihrem Schauspieltalent letztlich nötig wäre, aber…“
Sie runzelte die Stirn. „… aber?“
Elian räusperte sich. „Aber ich bin nicht hier für… das.“
„… und ‚das‘ ist…“
„…“ Er zögerte, denn das Wort vor einer Lady (selbst einer Hure) auszusprechen, erschien ihm völlig falsch, und zeigte deswegen eher verlegen auf das Bett.
„Sex.“
„… genau.“
Sie sah ihn an, als ob ihr gerade so einiges klar würde. „Wenn es dein erstes Mal ist und du dich deswegen genierst, kann ich dir versichern…“
„Das… ist nicht das Problem, Miss.“ Elian schloss die Augen, atmete tief durch. „Oder vielleicht ist es das ein wenig, aber letzten Endes… nein.“
„Ich kann auch einen meiner männlichen Kollegen holen, wenn dir das besser…“
Er wurde knallrot und wusste selber nicht ob vor Verlegenheit, vor Verwirrung (wieso dachte jeder hier, es läge daran, dass er kein Interesse an käuflicher Liebe hätte?!) oder vor Wut. „… das wäre in etwa genauso reizvoll, wie die Nacht mit Ihnen zu verbringen. Mit dir.“ Er gewöhnte sich allmählich daran, sie zu duzen – es war sonderbar befreiend, das mit einer Frau einfach so machen zu können. Und es gab ihm die Freiheit, einen weniger höflichen Ton anzuschlagen.
„Na schön.“ Sie hob die Hände, machte einen Schritt von ihm weg und setzte sich auf die Ecke des Bettes, die am Weitesten von ihm weg war. „Ganz ruhig, niemand…“ Ihre Hand wanderte, wie er feststellte, zu einer Seidenschnur, die von der Decke hing.

„Nein… oh verdammt.“ Er vergaß sich so sehr, dass er fluchte, und einen Schritt von ihr weg machte. „Das hier ist ein riesiges Missverständnis.“
„Dann… sag mir doch einfach, was du mit Angus besprochen hast.“
„Nebenan.“ Er zeigte auf die unscheinbare Tür hinter ihrem Raumteiler. „Er sagte, ihr habt eine Schwangere hier, die…“
„… oh, das ist ja wohl nicht…“ Sie wirkte empört und angewidert zugleich.
„… ärztliche Hilfe braucht--- was?!“ Elian riss die Augen auf, als ihm klar wurde, was sie zuerst gedacht hatte. „Wie bitte was?!“
Sie starrte ihn an, während die Realisation seiner letzten Worte so langsam zu ihr durch sickerte. „Oooh.“
„Ja.“
„Du bist Arzt.“
„Ja.“
„Aber warum haben wir dann…“
„Die Scharade war um meiner Gefährten willen.“
Sie nickte, langsam. „Die anderen Offiziere sollen nicht wissen, dass ihr Arzt auch Huren behandelt.“ Cynthia war zur Zwischentür gegangen, während sie redeten, und führte ihn in ein angrenzendes Zimmer, das sehr ähnlich aussah wie das ihre – etwas mehr Blautöne als Orangetöne, aber auch hier dominierte ein massives Bett den Raum, auf dem ein Mädchen mit einem gigantischen Bauch auf der Seite lag und ihr Gesicht in einem Kissen vergraben hatte. Jetzt, da sie näher kamen, konnte Elian das leise Wimmern hören, das sie auf diese Weise zu dämpfen versuchte.
Er schenkte Cynthia keinen weiteren Blick und ging zu der Schwangeren hinüber. „Miss? Können Sie mich hören?“
Sie blickte auf, ein Laut des Erschreckens.
Glücklicherweise schaltete Cynthia sich direkt ein. „Alles gut… alles gut, Mira. Er ist ein Arzt.“
‚Mira‘ sah zu ihnen hoch. Ihre Augen waren rot zugequollen, die Haut hingegen fast wächsern und klamm.
„Wie lange ist sie schon so?“
„Etwa acht Monate.“
„… nein, nicht guter Hoffnung. Fiebrig.“
„Seit… gestern?“
„Warum ruft ihr keinen Arzt, verdammt?“
Cynthia lachte freudlos auf. „Kein Arzt kommt freiwillig hier rein, und wenn doch, dann sicher nicht beruflich.“
Er nickte, kommentierte aber nicht weiter, sondern setzte sich neben die Kranke auf ihr Bett und legte vorsichtig eine Hand auf ihren Bauch. Er war verhärtet. Nicht gut. „Das wird jetzt vermutlich weh tun… aber ich muss nachsehen. Darf ich?“
Sie nickte, die Zähne aufeinander gepresst als ob sie mit Gewalt einen Schrei unterdrücke, und streckte eine Hand nach Cynthia aus, die sich auf ihre andere Seite setzte.
„Was ist mit ihr?“
„Das kann ich erst sagen, wenn ich sie angeschaut habe.“

Bei der Untersuchung stellte er zwei Dinge schnell fest: Erstens, sie hatte Wehen, und das – laut ihrer eigenen Angabe – bereits seit sieben Stunden. Zweitens, sie bekam Zwillinge, und eines der Kinder lag falsch herum.
Elian schickte Cynthia los, damit sie diskret ein möglichst scharfes Messer, Alkohol, Nahtzeug, saubere Tücher und heißes Wasser holte, und bat sie, im Gastraum laut zu verkünden, dass sie gerade für die gesamte Nacht gebucht worden sei. Falls noch welche von seinen Gefährten da seien, sollte Angus ihnen sagen, dass auf Elian nicht gewartet werden müsse.
Dann begann er, das richtig herumliegende Kind vorsichtig in Richtung des Beckens zu schieben, damit er hinterher Platz haben würde, um das zweite Baby zu drehen. Ob es klappen würde, konnte er aber nicht sagen. Er hatte über Geburten allerlei gelesen, aber erst eine mitbekommen, und die war nicht problematisch gewesen.

Die nächsten Stunden waren harte, schwere Arbeit – für keinen mehr als für Mira, die immer noch versuchen musste, während ihrer Geburt so wenig Geräusche wie wenig zu machen, um den Abendbetrieb nicht zu stören. Nicht, dass es in Elians Augen viel Unterschied gemacht hätte. Aus den umliegenden Räumen drangen immer wieder Stöhnen, Keuchen und Schreie zu ihnen durch. Er war für jedes Geräusch von Mira dankbar, dass ihn davon abhielt, nach Rhys‘ Stimme in der Kakophonie zu suchen.

„Du hast übrigens Unrecht,“ sagte er irgendwann zu Cynthia, um die Wartepause zwischen zwei Wehen zu überbrücken. „Es ist mir ziemlich egal, was meine anderen Patienten hiervon halten.“
„Dann…“
„Sie sollen nicht wissen, dass ich kein Interesse habe, mit dir zu schlafen.“ Elian sagte es selbst, so schonungslos, wie er sich selbst gegenüber noch nie gewesen war. „Es kursieren gewisse… Gerüchte.“
Sie nickte. „Und sie sollen nicht wissen, dass du Männer lieber magst.“
„Nein! Ich denke zumindest… ich glaube nicht, dass ich das tue.“ Er seufzte und streichelte Miras Stirn. Immer noch so heiß, trotz kalter Wadenwickel…
„Tut mir leid, ich verstehe nicht.“
„Sie ziehen über einen Freund von mir her. Sagen schlimme Dinge über ihn. Über… uns. Von mir aus können sie reden, was sie wollen, aber es tut ihm weh.“ Es war sonderbar befreiend, mit jemandem offen darüber zu sprechen.
„Oh.“ Sie lächelte. „Du bist Elian.“
Elian stöhnte. „Mit wem von euch hat Rhys eigentlich nicht gesprochen?!“
„Nicht Rhys. Margaret. Was glaubst du, womit wir die Zeit herum bringen, wenn gerade keine Männer hier sind?“
Cynthia schrie auf, Elian rief ihr zu, dass sie pressen musste, und der Zyklus begann von neuem, wieder und wieder.

Die Nacht verlief wie ein roter Nebel aus Schreien, Blut, Exkrementen und Mitleid, aber sie endete dafür, wie sie begonnen hatte, erstaunlich gut. Elian konnte sich das stolze Lächeln nicht ganz verkneifen, als er Cynthia das zweite gesunde Baby in die Arme legte und sich endlich, endlich die Unterarme reinigen konnte. Die Kinder waren sehr klein, aber sie kreischten beide wie am Spieß. Ein gutes Zeichen. Er verordnete den drei Patienten Bettruhe für die nächsten Wochen und versprach, in den nächsten Tagen nach ihnen zu sehen.
„Keine Sorge. Wir haben öfter Wöchnerinnen hier.“ Cynthia küsste ihn zum Abschied auf die Wange.
„Dachte ich mir fast.“
„Danke.“
„Gern geschehen. Und wenn ihr nächstes Mal einen Arzt braucht…“
„… wissen wir, wohin wir uns wenden.“
„… ich wollte sagen, dann zieht euch bitte respektabel an, ehe ihr in der Kaserne nach mir sucht. Meine Reputation ist mir nicht so wichtig, aber ich kann darauf verzichten, wegen liederlichen Verhaltens angezeigt zu werden.“
Sie kicherte. Es war erfrischend, wie wenig persönlich sie diese Bemerkung nahm.

Elian ging zurück in Cynthias Zimmer, besah sich im Spiegel. Er sah erschöpft aus, dunkle Ring unter den Augen, die Haare zerzaust und verschwitzt, die Kleidung an ungünstigen Stellen verknittert und staubig, aber immerhin hatte er alle Blutspuren beseitigen können und wirkte nun vermutlich nicht viel anders als die übrigen Nachtschwärmer, die die letzten Stunden über aus diesem Etablissement geströmt waren.

„Gut genug, schätze ich.“

Er seufzte, drückte den schmerzenden Rücken durch und ging mit einem leichten Hinken, das vom nächtelangen Knien kam, zurück in den roten Salon, um sich von Angus zu verabschieden. Und dann, endlich – endlich, nach Hause und in ein Bett, das er sich mit niemandem teilen musste.


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