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Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 29.03
Ryan Black ist 26 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Lógon geboren. Als Fremder reist er durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 27 Streifzügen in 14 Tavernen.
Habseligkeiten
Versteckte Dolche, ein paar Münzen, einen Beutel mit persönlichen Inhalten.
Körperliche Verfassung
Senkrechte Narbe über dem rechten Auge, welche zum Erblinden führte.
...even when there was no one else. ─────────────────────────────────────────
Wieder einmal schien die Sonne. Und wieder einmal war es einfach viel zu heiß für Ryans geschmack. Er sehnte sich nach einer kühleren Brise.. Oder gar Eis und Schnee. Selbst einige Tage nicht feucht-schwüler Regen würde der Dieb aus dem wesentlich kühleren Lógon begrüßen... Des Tags fand er keine Ruhe weil es einfach viel zu warm war - an Deck zu grell und unter Deck definitiv zu stickig. Und in der Nacht? Da war er hellwach - aus reiner Gewohnheit.
Also saß er nun im Schneidersitz an Deck, wohlweislich im Schutz des Schattens des Achterdecks. Der laue Wind welcher über Deck fegte wehte nur weiter warme Luft zu ihnen herüber.
In Ryans Schoß befand sich mehr oder weniger sein Bogen - eine Waffe welche er seitdem er einen Fuß auf die Sphinx setzte gar nicht mehr in Gebrauch hatte. Da der Bogen nicht aus reinem Holz, sondern mit Metallteilen war, hatte er die Zeit genutzt das gute Stück einmal auseinander zu nehmen, um es zu putzen und anschließend wieder zusammen zu setzen. Neben einigen seiner Wurfmesser welche er achtlos um sich herum verteilte um die Metallschrauben zu lösen, lag außerdem der ebenholzfarbene Griff, einige fein säuberlich zusammengerollte Sehnen, ein Eimer mit Wasser aus dem ein nasser Lappen heraus hing und eine Dose in der sich eine herb riechende, ölige Paste befand.
Trotz dessen dass er im Schatten saß, lief ihm der Schweiß das Gesicht herunter und sorgte dafür, dass sein schwarzes Haar an seiner Stirn klebte. Genervt in sich hinein fluchend fuhr er sich durch die Strähnen - es dauerte nicht mehr lange und er würde sich einfach den Schädel rasieren! Wozu brauchte er auch eine so dichte Mähne bei dem Wetter?
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Als Seemann reist er durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 143 Streifzügen in 44 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Er konnte wirklich keiner Wetterlage etwas Schlechtes abgewinnen. Dem Regen nicht, der einem die Stille und Ruhe der Natur erst wirklich bewusst machte und auch der Sonne nicht, die das Treiben überall zu wecken schien. Selbst hier auf dem Schiff war der unterschiedliche Einfluss des Wetters zu merken. Nicht nur bei der Mannschaft, sondern auch bei all den Wesen, mit denen sie das Meer, das Land und den Himmel teilten. Liam hatte ein wenig der freien Zeit genutzt, um seinen Seesack unter Deck zu flicken, der während des Fests gerissen war. Zudem hatte er endlich die Gelegenheit gefunden, seine verbliebenen Sachen zu sortieren und durchzusehen, nachdem er auf Milui so einiges unters Volk hatte bringen können. Dann, als er die Düsternis leid gewesen war, war er zurück an Deck gekehrt und dort stand er nun – nicht weit von der Tür zum Achterdeck entfernt an der Schiffswand und sah aufs Meer hinaus. Möwen kreisten dort, wo sich die Fische tummelten, unter lautem Gekrächze, während die Wellen das Schiff ruhig zum Schaukeln brachten. Unweit entfernt hatte er Ryan durchaus bemerkt, doch Liam war jemand, der gerne seine Ruhe genoss. Bloß, weil jemand anwesend war, musste er sich ihm nicht aufdrängen. Außerdem war Ryan ebenfalls jemand, der sich gut mit sich selbst beschäftigen konnte – denn genau so sah er aus: beschäftigt.
Als der Lockenkopf ein wenig Sonnenlicht getankt hatte, wandte er sich wieder um, um wieder unter Deck zu verschwinden und sich anderen Dingen zu widmen. Auf dem Weg zurück zur Tür warf er einen flüchtigen Blick auf den Dieb, der sein Hab und Gut etwas durcheinander um sich herum verteilt hatte. Schien so, als würde nicht nur er die Zeit nutzen, um etwas Ordnung zu schaffen. Liam schloss die Tür hinter sich, ohne ein Wort zu verlieren, bloß um einige Minuten später doch wieder zurückzukehren. Kurzentschlossen hatte er in der Kombüse zwei Flaschen Rum besorgt, von denen er Ryan nun eine entgegenhielt.
„Viel Trinken ist wichtig, sonst sind wir leider gezwungen, dich an Gregory auszuliefern.“, erinnerte er den Dunkelhaarigen mit einem Schmunzeln. Das ‚und das willst du sicherlich nicht‘ behielt er erst einmal für sich. „Bereitest du dich auf eine Schlacht vor?“
Dass es bloß ein Scherz war, hörte man seiner Stimme an. Dieses Mal glitt sein Blick etwas aufmerksamer über die Utensilien, die Ryan um sich herum verteilt hatte.
Ryan Black ist 26 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Lógon geboren. Als Fremder reist er durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 27 Streifzügen in 14 Tavernen.
Habseligkeiten
Versteckte Dolche, ein paar Münzen, einen Beutel mit persönlichen Inhalten.
Körperliche Verfassung
Senkrechte Narbe über dem rechten Auge, welche zum Erblinden führte.
Eins der positiven Dinge auf diesem Schiff war: Es war voll von Eigenbrödlern. Naja.. Zumindest beinahe. Es hatte zwar einige Wochen gedauert bis er begriffen hatte, dass es nicht zwangsläufig von Nöten war sich auf den Mast Strickleitern zu verkrümeln - man ließ ihn auch so in Ruhe.
Er hatte durchaus Liams Anwesenheit an Deck bemerkt, doch außer einem kurzen Blick hatte er ihm zunächst keine weitere Beachtung geschenkt. So auch, als jener wieder unter Deck verschwand.
Gerade als er dabei war mit einem Messer die Schrauben am oberen Teil seines Bogens zu lösen schwang die Tür erneut auf und zu seiner wahrhaftigen Überraschung war es wieder der Lockenkopf der ihn nun direkt Ansprach. Keine Miene verziehend blickte Ryan auf, sah die Flasche die ihm Liam entgegen hielt und widmete sich zunächst ohne ein Wort zu verlieren wieder seinem Bogen. Nicht, dass Ryan mit Absicht unhöflich sein wollte.. Es war eher so, dass ihn Liams verhalten mehr verwirrte als begeisterte. Immerhin war es der Dieb gewohnt, sich das was er brauchte oder wollte einfach zu nehmen - niemand bot ihm mangels Grund irgendetwas an. Und sei es nur eine Flasche Rum. Ohne es sich anmerken zu lassen, machte es ihn stutzig - wollte Liam vielleicht irgendein gefallen? Frei nach dem Motto 'Da ich dir schon Mal etwas zu trinken gebracht habe, da gibt es etwas was du für mich tun könntest.'. Zumindest war dies das standardmäßige Vorgehen - jedenfalls dort wo Ryan her kam.
Seine neckende Drohung ihn im Notfall an Gregory auszuliefern jedoch, ließ den Dieb nun doch amüsiert aufschnauben. Abermals hob er den Blick und ergriff die Flasche - roch daran und stellte mit bedauern fest, dass es Schnaps war. Was auch sonst?
"Du hast Recht, sich zu betrinken macht durchaus mehr Sinn als ihn sich nüchtern zu geben.", das war zwar nicht gerade das, was Liam meinte - soviel war Ryan auch klar, aber es würde für den Dieb keinen unterschied machen ob Gregory oder sonst irgendeine Person hier den Schiffsarzt spielen würde. Und tatsächlich nahm er einen Schluck des Rums, nicht ohne dem Lockenkopf dankend zu zuprosten.
Himmel! Wie konnte man so etwas freiwillig gerne trinken? Er war den starken Alkohol einfach nicht gewohnt und so zog es ihm schier die Kehle zusammen als es anfing zu brennen. Als er endlich das Gefühl zurück erlangt hatte, wieder Herr seiner Stimme zu sein, gab er Liam tatsächlich eine plausible Antwort auf seine scherzhaft gemeinte Frage.
"Ich weiß nicht welche Auswirkung dieses feucht-warme Wetter auf meinen Bogen hat... Im Ernstfall würde ich schon bevorzugen das meine Pfeile dorthin fliegen, wo ich sie gerne hätte.", nachdenklich betrachtete er die Einzelteile der Waffe die nun um ihn herum lagen und insgeheim fragte er sich, wie viel der Künstler wohl davon verstünde.
"Es... Ist vergleichbar mit einem Saiteninstrument. Man muss sie regelmäßig Stimmen um den Ton zu erhalten, den man sich wünscht.", er nahm den Lappen aus dem Eimer mit Wasser, wrung ihn aus und fuhr dann damit über die Dose mit der Paste. "Das hier jedoch-", er hob kurz die Hand in der er das Stück Stoff fest hielt. "Benutze ich aus rein ästhetischen Gründen. Damit poliere ich das Holz.", als Dieb hatte er schon immer eine Vorliebe für die Schönen Dinge. Seien es Bögen, Dolche oder Messer - sie alle hatten außer ihren hohen Nutzen bei genauerem Betrachten auch einen kunstvollen Wert. Und man mochte es Ryan nicht ansehen, aber selbst Kunst und Musik war etwas, wofür er als Dieb ein besonderes Auge hatte.
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Als Seemann reist er durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 143 Streifzügen in 44 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Liam war geduldig. Auch, wenn er die deutliche Aussage im Tun des Diebes verstanden hatte, ließ er sich davon nicht abschrecken. Würde er ihm eben keine Gesellschaft leisten – das war ja auch ursprünglich gar nicht sein Plan gewesen – aber diese verdammte Flasche Rum würde er jetzt annehmen müssen. Und wenn er sie ihm vorher mehrfach auf nervige Art und Weise gegen die Schläfe klopfen müsste, bis Ryan sie beachtete. Tatsächlich aber schien seine Drohung bezüglich Gregory bereits auszureichen. Die Entgegnung des Dunkelhaarigen nahm der Lockenkopf mit einem unveränderten Grinsen ganz nach dem Motto ‚das hast du jetzt gesagt‘ entgegen. Seine Aussage war jedenfalls auch eine Meinung, die man vertreten konnte. Allerdings war einiges weitaus amüsanter, wenn man betrunken war – nicht nur der Schiffsarzt. Die vermeintliche Abneigung gegen den Inhalt der Flasche bemerkte Liam nicht. In just diesem Moment hob er nämlich selbst die Flasche zum Mund und nahm einen Schluck. Sein Blick wanderte nun etwas genauer über das kleine Schlachtfeld um den Dieb herum, während er der Erklärung lauschte.
„Zielsuchend wäre was, huw?“, schlug er vor und ging in die Hocke. Aus dieser Höhe ließ sich das ganze nämlich weitaus besser betrachten als von oben herab.
Seine Stimme war zwar gut gelaunt, aber einem ernsten Gespräch durchaus zugeneigt. Als Ryan fortfuhr, hob Liam erstaunt den Blick, lächelte aber überrascht. Nanu, da zeigte der ach so stille Meisterdieb ja tatsächlich Interesse an seiner Umgebung, was? Eine willkommene Abwechslung, wie Liam fand, doch er sah davon ab, es anzusprechen. Er wollte ihn nicht gleich verschrecken, wo er doch gerade den Mut gefunden hatte, seine Umwelt wahrzunehmen und sich das sogar anmerken zu lassen. Stattdessen betrachtete er interessiert die Paste, die er schließlich ins Holz einmassierte.
„Dafür also gibt der große Meisterdieb sein Geld aus. … Oder viel mehr das Geld anderer.“, bemerkte er mit einem gutgemeinten Schmunzeln. „ Die würde der alten Geige sicherlich auch gut tun. Hast du sie selbst gemacht?“
Er hatte nicht vor, Ryan um sein Öl anzuschnorren. Das sah Liam nicht ähnlich. Er war viel mehr daran interessiert, die Rezepturen und das Handwerk selbst zu lernen. Er war einfach nicht der Typ dafür, von etwas abhängig zu sein. Er wusste sich lieber selbst zu helfen. Nachdenklich glitt sein Blick schließlich über die gerollten Sehnen.
„Wenn wir auf der nächsten Insel sind, werde ich mich auch um Därme bemühen müssen, um die alten Saiten zu ersetzen. Vielleicht lässt sich Skadi ja instrumentalisieren… Sind das Hirschsehnen?“
Ryan Black ist 26 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Lógon geboren. Als Fremder reist er durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 27 Streifzügen in 14 Tavernen.
Habseligkeiten
Versteckte Dolche, ein paar Münzen, einen Beutel mit persönlichen Inhalten.
Körperliche Verfassung
Senkrechte Narbe über dem rechten Auge, welche zum Erblinden führte.
Akribisch massierte Ryan die Politur in das beinahe schwarze Holz, wenngleich er sich mit dem Unterarm immer mal wieder die feuchten Haarsträhnen aus der Stirn wischen musste. Auf Liams Vorschlag hin, schnaubte er amüsiert auf.
"Das.. Wäre doch viel zu langweilig. Wo bleibt da die Herausforderung?", andererseits wäre dann sein Bedürfnis nüchtern zu bleiben hinfällig.
Für einen winzigen Moment schoss Ryan dann jedoch ein Bild durch den Kopf, wie ein völlig betrunkener Seemann rein aus Jux mit einem Bogen um sich schoss - und die Pfeile wie von selbst alle möglichen Crewmitglieder durchbohrten. Dank Ryans düsterem Humor war dies tatsächlich erneut ein Grund, um kurz amüsiert aufzuschnauben. Den Gedanken behielt er jedoch lieber für sich... Denn zumindest eine Sache hatte er hier an Board gelernt: Sein Humor war ziemlich eigen.
Nach Liams nächster Aussage jedoch, wuchs Ryans misstrauen deutlich an - er kniff kurz die Augen zusammen und warf dem Lockenkopf einen Blick zu, ohne jedoch seine Arbeit zu unterbrechen. Woher kam das plötzliche Interesse an seinem tun...? Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten - so rann der Hase! Eine Geige also... Das wiederum empfand Ryan diesmal als Eindrucksvoll. Der Zeichner war also auch ein Musiker...
"Normalerweise mache ich sie nicht selbst, nein. Dieses Mal blieb mir allerdings nichts anderes übrig.", immerhin war er weit von zu Hause entfernt - wie sie alle vermutlich. "Eine Mischung aus Hirschtalg, Zinnkraut und Kampfer.", das letzte eigentlich nur des intensiv, würzigen Geruchs wegen, den Ryan gerne mochte. Und auf die nächste Frage Liams schüttelte er nur den Kopf.
"Feinste Seide.", ein Grinsen huschte über seine Lippen. Und es war nicht gelogen - die Sehen seines Bogens bestand wirklich aus Seide. Er wusste nicht wie es bei Musikinstrumenten war - aber bei Bögen tat es auch Hanf oder Baumwolle.
"Ich habe mich mal mit einem Unterhalten, der behauptete die Sehne seines Bogens bestünde aus dem Haar seiner Liebsten.", Ryan grinste. Ja, man konnte vieles Verwenden.. Wenngleich Tiersehnen, Därme oder Haut wesentlich beliebter waren. "Ich habe mir den Bogen angesehen, Haare waren es wirklich. Aber wenn du mich fragst, eher die Borsten eines Gauls und nicht das zarte Haar einer Frau."
Als er endlich fertig war, den hölzernen Griff zu polieren, legte er ihn achtlos in seinen Schoß und nahm erneut einen Schluck des Rums - zumindest konnte sich Ryan sicher sein, je mehr er trank, desto weniger machte ihm das Brennen in der Kehle etwas aus.
"Du bist vielseitig Talentiert, Liam. Du kannst lesen, zeichnen und musizieren...", alles Dinge die man im Regelfall nicht gerade auf der Straße lernte. "Wo hast du gelernt Geige zu spielen?"
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Als Seemann reist er durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 143 Streifzügen in 44 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Überlegend wog der Lockenkopf den Kopf zur Seite und dachte über den Widerspruch seines Gegenübers nach. Klar, bei zielsuchenden Pfeilen gab es keine Herausforderung mehr, es sei denn, man musste sich vorher drei Mal auf einem Bein hüpfend im Kreis drehen und dabei rückwärts ein Gedicht aufsagen (und zwar jedes Mal ein anderes!), damit es funktionierte. Aber – so sehr er das Abenteuer auch liebte – musste es immer eine Herausforderung sein? In manchen Situationen wäre es mit Sicherheit einfach mal angenehm, wenn nicht Wind und die Bewegungen seines Gegenübers über das eigene Leben entschieden. Traf man, überlebte man selbst, verfehlte man, musste man wohl selbst dran glauben. Aber solche knappen Situationen gehörten wohl oder übel zum Leben dazu, da hatte Ryan unweigerlich recht. Das brauchte er ihm aber nicht nochmal sagen.
Die Paste war ohnehin viel interessanter als die utopische Erfindung von zielsuchenden Pfeilen. Neugierig folgte er der Ausführung des Diebes und nickte schließlich anerkennend wie überzeugt.
„Sehr edel. Muss ich mir merken und mal ausprobieren.“
Mit Bögen kannte sich Liam tatsächlich nicht aus. Er war eher der Säbel-Typ und auch das bloß, weil es einem eben des öfteren das Leben rettete in dieser Welt, wenn man damit umzugehen wusste. Am liebsten war es ihm dann doch ohne Konfrontation, wenn er einfach in den Schatten verschwinden konnte, um sich aus der Affäre zu ziehen. Wenn man es genau betrachtete, war er, seit er Talin zugesagt hatte, ihr bei der Suche nach ihrem Bruder zu helfen, verhältnismäßig und ungesund oft in irgendwelche Zwischenfälle verwickelt worden. Aber mit dieser bunten Truppe, machte es fast schon Spaß, sich irgendwo durchzukämpfen. Jedenfalls dann, wenn die Gegner flohen und man nicht gezwungen war, ihnen den Todesstoß zu verpassen. Unbewusst rief er sich ins Gedächtnis, wie viele er die letzten Wochen erwischt hatte und kam auf genau einen, der ihm unglücklicher Weise in die Klinge gelaufen war. Dann aber drängten sich die Erinnerung an die explodierende Morgenwind zurück in sein Gedächtnis und er verwarf den Gedanken möglichst schnell. Aber gerade noch rechtzeitig, um das Ende von Ryans Aussage mitzubekommen und sich das, was er zuvor womöglich gesagt hatte, soweit zusammenzudichten. Seide also.
„Naja. Jeder hat so seine Vorlieben und irgendwo gibt es mit Sicherheit auch eine Kultur, in der man sein Nutztier ehelichen darf.“, überlegte er und verzog die Miene teils angewidert, teils belustigt, während er angedeutet mit der Schulter zuckte.
„Ich wurde zuhause unterrichtet.“, antwortete er auf die Frage des Diebes hin einfach. Das klang zwar hochtrabender, als es eigentlich war, aber das bemerkte Liam gar nicht.
Er hatte keine Privatlehrer gehabt, die ihm zuhause sämtliche Dinge beigebracht hatten, dazu hatten sie viel zu wenig Geld gehabt. Seine Eltern waren ebenso kreativ gewesen wie er und von ihnen hatte er nicht nur Lesen, Schreiben und Zeichnen gelernt, sondern auch ein paar Handwerkskünste und eben das Spielen von Instrumenten. Seine Mutter hatte beispielsweise mit Vorliebe kleinere Schmuckstücke hergestellt, solange es noch möglich gewesen und sie die nötige Feinfühligkeit besessen hatte. Von ihr hatte er gelernt, wie man Leder gerbte. Sein Vater hingegen hatte ihm gezeigt, wie man Steine schliff, damit seine Mutter sie weiter verwenden konnte.
„Meine Eltern haben stets das getan, was sie interessiert hatte. Und das haben sie an mich weitergegeben.“