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A new day begins
Aspen & Talin ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 16 Februar 1822
Ort Auf der Sphinx
Tageszeit Nachmittags
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
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#1
16. Februar 1822

AspenMontrose seufzte kopfschüttelnd bei dem Gedanken, dass er beinahe sein ganzes Leben mit diesem Mädchen hätte verbringen müssen, bevor er die Tür öffnete, einem der Crewmitgliedern – oder vielleicht 'bald ehemaligen Crewmitgliedern' – zunickte und diesen heraus ließ, bevor er selbst unter Deck stapfte in Richtung Kombüse. Sein Magen knurrte, so dass Aspen sich nur mit der Hand über den Bauch streichen konnte. Es roch weder nach Essen, noch nach dem wohligen Geruch einer baldigen Mahlzeit. Ein weiteres Seufzen folgte, als er den Kopf einzog um auch die letzte Türschwelle zu beschreiten und schluss endlich an seinem Ziel angelangt war. Enttäuschung machte sich in ihm breit. Wie schon vermutet gab es kein Essen: der Koch war einer der Meuterei-Opfer gewesen.

Talin hatte nach Shanayas verlassen der Kajüte noch ein wenig aufgeräumt und es genossen allein zu sein. Doch dann war ihr die Stille zu leise vorgekommen und sie hatte sich aufs Deck begeben. Die meisten der Männer mieden sie, kamen wohl immer noch nicht damit klar, dass sie nun der Captain sein sollte. Darüber die Augen verdrehend, hatte sie sich auf den Weg in die Kombüse gemacht, um mit Tajo zu reden. Doch als sie die kalte und leere Kombüse betreten hatte, fiel ihr wieder ein, dass er ein Opfer der Meuterei geworden war. Ihr Herz zog sich ein wenig zusammen und Trauer überschattete ihr schönes Gesicht. Doch sie verdrängte dieses Gefühl, schnappte sich ein Glas, füllte Wasser hinein und setzte sich an einen Tisch. Schön. Sie hatte einen leeren und stillen Raum gegen einen anderen ausgetauscht. Vielleicht sollte sie sich einfach auf die Suche nach Shanaya machen und doch noch ein wenig mit ihr plaudern. Die Blonde fühlte sich unruhig und es gefiel ihr dann absolut nicht, wenn sie niemanden hatte, der sie ablenkte. In diesem Moment öffnete sich die Tür und überrascht sah sie den blonden Mann an, der herein kam. Er schien sie nicht wahrzunehmen, sondern vollkommen auf seine Suche konzentriert zu sein. Ein leichtes Schmunzeln stahl sich auf ihre Lippen, bevor sie es hinter ihrem Glas versteckte. „Wenn du etwas zu essen willst, so wirst du es dir wohl selbst machen müssen. Tajo ist letzte Nacht verstorben.“

Aspen hob überrascht die Augenbrauen, als eine helle Stimme ihn aus seiner Grübelei riss und ihm das Offensichtliche mitteilte. Tajo, genau, das war sein Name gewesen. Abermals musste er seufzen, bevor er sich weiterhin über den Bauch strich. Es war nicht zu übersehen, dass Aspen abwog sich selbst etwas zu kochen, oder ob er lieber warten sollte bis ein anderer Depp diese Aufgabe übernahm. „Und du wolltest nicht in seine Fußstapfen treten, um die restlichen Protestanten doch noch von deinen Qualitäten zu überzeugen?“, grummelte er, hörbar mürrisch über den Fakt, dass einfach – nichts – zum – essen – da – war. Als ihm dies allerdings auffiel, hob er die Mundwinkel zum einem Schmunzeln an. Es war nicht faire Tallin nun alle übrig gebliebenen Aufgaben zuzuschreiben, besonders nicht in einem Moment, in dem sie nicht sonderlich glücklich aussah. Innerlich schalte er sich selbst dafür. Nungut, dann würde er wohl selbst Hand anlegen müssen! Um die fühlbar bedrückte Stimmung aufzulockern, nickte er dem Blondchen einmal zu. „So. Was wünscht die Dame sich denn diesen Abend?“ Während er sprach, hatte er die Kombüse bereits betreten und öffnete ziellos einige der Schränke auf der Suche nach etwas Essbarem. „Es gibt... Brot. Und Trockenfleisch. Und...“, angewidert zog Aspen etwas undefinierbares aus dem Schrank, bevor er es wieder zurück legte und die Tür schloss.

Talin zog eine Augenbraue hoch, während sie den Fremden beobachtete. Er schien wirklich ziemlichen Hunger zu haben. Das war auch nicht schwer zu erkennen, wenn er sich so über den Bauch strich. Aber nur weil er Hunger hatte, hieß das noch lange nicht, dass er so etwas zu ihr sagen konnte. „Nun, stell dir vor: Bis eben wollte ich mich noch zum Kochen aufraffen, aber leider waren deine Worte so wenig einladend, dass ich doch sitzen bleiben werde.“ Sie wusste nicht recht, ob sie verärgert oder belustigt sein sollte. Seine Worte waren anmaßend, immerhin war sie sein Captain. Doch auf der anderen Seite war es ganz erfrischend, wenigstens einen Mann zu haben, der mit ihr sprach. Sie beobachtete ihn aufmerksam, als er sich auf die Suche nach etwas Essbaren machte. Belustigung ließ sie die Mundwinkel heben. „Danke ich möchte nichts, sonst hätte ich mir schon etwas gemacht.“ Offensichtlich nicht sonderlich von dem vorhandenen Essen beeindruckt, ließ Talin sich dazu herab ihm einen kleinen Hinweis zugeben. „In einem der Töpfe dort sollte es noch etwas Suppe geben. Du musst sie dir nur warm machen.“ Kurzes Schweigen. „Wer bist du eigentlich? Du gehörst nicht zu der Originalcrew, sonst würdest du nicht so locker mit mir reden.“

Aspen drehte sich um, die beiden gefundenen Lebensmittel noch immer in der Hand, als hätte er sich schon damit abgefunden heute nichts Warmes mehr zu bekommen. „Wenig einladend?“, wiederholte er und trug eine entrüstete, gerunzelte Stirn zur Schau. „Nennen wir es ab gestern abend so, wenn dir jemand anbietet etwas für dich zu 'kochen'?“ Beinahe schon herausfordernd hoben sich seine Augenbrauen fragend, bevor er sich umdrehte um ihren Tipp zu befolgen. Klammheimlich verschwieg er, dass sein Angebot in der Realität eher als eine 'Morddrohung' zu verstehen sein könnte: bisher hatte er einfach nicht selbst kochen müssen. Zielstrebig hob er also den Deckel an, betrachtete die Suppe, bevor er sich hin hockte und begann das Feuer anzufachen. „Aspen. Ich bin gestern erst in Yvenes dazu gestoßen.“ Auf das Feuer konzentriert, damit dieses anwuchs, fragte er nicht nach dem Namen des Schwanenhals'. Er hatte genug Verwünschungen und Flüche über sie gehört, um zu wissen wie sie hieß. Als das Feuer brannte, richtete er sich wieder auf und begann die Schränke wieder zu durchsuchen. „Du hast eine wunderschöne Begrüßung für jemanden veranstaltet, der noch nie zuvor unter Piraten lebte“, teilte er ihr mit einem amüsierten Unterton mit, bevor er zwei Teller und Becher vor sie auf den Tisch stellte.

Talin trank einen Schluck Wasser, während sie den Mann beim Feuer machen beobachtete. Er sah aus und benahm sich wie einer dieser feinen Pinkel, die ihr in Kitar über den Weg gelaufen waren, obwohl er die Kleidung eines einfachen Seemanns trug. Vermutlich würde er ihr widersprechen, wenn sie das nun laut aussprach, aber sie hatte dieses unbestimmte Gefühl. Und ihre Gefühle trogen sie meistens nie. Aber sie verschwieg diesen Gedanken. „So, so. Aspen. Und zufälligerweise haben wir dich an der selben Insel wie Shanaya aufgelesen.“ Sie würde dem anderen Mädchen auf den Zahn fühlen müssen, um herauszufinden, ob sie diesen Aspen kannte oder ob das wirklich ein bloßer Zufall war. Während er die Schränke durchsuchte, stellte sie ihr inzwischen leeres Glas von sich weg und lachte dann leise auf. „Hat dir die Begrüßung also gefallen, ja? Eine Meuterei gleich zu Beginn seiner Piratenkarriere mit zu erleben, ist doch sicherlich ein großes Erlebnis. Wieso bist du überhaupt hier auf meinem Schiff?“ Die Blonde legte den Kopf schief und hob eine Augenbraue, als plötzlich ein Teller vor ihr stand. „Ich habe eigentlich immer noch keinen Hunger.“ Da sie aber doch irgendwo ein paar Manieren gelernt hatte, seufzte sie leise, bevor sie weiter sprach. „Aber dennoch danke.“

Aspen verengte kurz die Augen, als er ihr Wasserglas entdeckte: dann konnte er ihren Becher wieder wegstellen, bevor er sich selbst Wasser eingoss und ihr gleich mit. „Ja, ganz zufällig bin ich am gleichen Tag wie der kleine Rabe hier gelandet“, bestätigte er sie, die Stimme absichtlich aufgesetzt, als wolle er ihr die Steilvorlage zu einem mutmaßlichen Verdacht liefern. Dabei lächelte er so kokett, dass er nach nur wenigen Momenten über sich selbst den Kopf schütteln musste. Zuerst nahm er sich einen Schluck von dem Wasser, überlegte kurz über ihre nächste Frage, während er sie ansah. Dann widmete er sich wieder dem Suppentopf, zog sich einen Stuhl neben die Feuerstelle und rührte ein paar Mal um. „Ich wäre wahrscheinlich auf jedes Schiff gestiegen, das nicht zum Handel oder der Marine zählte“, gab er so sachlich zu, wie seine Entscheidungsgründe wahrheitsgemäß gewesen waren. Kurz überlegte er, ob er zu viel Wahrheit aussprach: wenn es so wäre, würden sie sowieso bald einen weiteren Hafen ansteuern, wo er erneut suchen konnte. Ein weiteres Mal rührte er um, bevor er den Blick von Talin abwandte und die Suppe begutachtete. So, dann würden sie mal das 'Wer-bist-du-Spiel' beginnen. „Und wie kommt ein junger Schwanenhals wie du dazu, sich ausgerechnet ein Piratenschiff anzulachen?“ So viel dunkler Humor auch in seiner Frage mitschwang, glänzte nur ehrliches Interesse in seiner Mimik.

Talin verkniff sich ein Lachen bei der Bezeichnung für Shanaya. Kleiner Rabe, ja? Oh, sie hoffte er würde das der dunkelhaarigen einmal ins Gesicht sagen, dann wäre sie gern dabei. Irgendwie hatte die Blonde das Gefühl das Shanaya da keinen Spaß verstand. Aber sie schwieg einfach dazu, machte sich in Gedanken eine kleine Liste von Punkten, die dafür sprachen, dass ihr Gegenüber nicht zu den Seeleuten gehörte. Die Liste wurde auf jeden Fall länger. Auch wenn sie verwirrt war von seiner Schiffauswahl. Nicht zum Handel oder zu der Marine zählte. Nun, da hatte er es hier auf jeden Fall richtig getroffen. „Du suchst dir für eine Flucht ein Schiff mit roten Segeln aus, das gerade zu nach Piraten schreit? Ziemlich dumm, findest du nicht?“ Auf jeden Fall war ihre Neugierde geweckt. Wer wollte heutzutage schon der Marine ausweichen, wenn er nicht gerade ein Pirat war? Als er sich einen Stuhl zum Feuer zog und sie dann so ansah, als würde er gleich ihre Lebensgeschichte erfragen wollen, verdrehte sie die Augen. Und das nicht nur wegen seiner Frage. Schwanenhals? Oh bitte. „Also zu erst einmal solltest du aufhören den Leuten an Deck seltsame Spitznamen zu geben. Weniger nette Leute würden dich dafür sofort umbringen. Und was mein angelachtes Piratenschiff angeht...nenn es doch einfach Schicksal. Es war mein Schicksal Pirat zu werden.“ Sie schmunzelte leicht. „Ich komme von einer kleinen Insel, wo ein Mädchen nicht gerade große Zukunftschancen hat. Also bin ich von dort abgehauen, als mein Bruder verschwunden ist und jetzt auf der Suche nach ihm.“ Den rührseligen Teil unterschlug sie an dieser Stelle einmal. „Und du? Was suchst du, dass du auf einem Marine- oder Handelsschiff nicht finden kannst? Fliehst du vor etwas? Oder willst du dich einfach nur ein wenig auf der dunklen Seite der Welt amüsieren?“

Aspen konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als der Schwanenhals seine Schiffsauswahl kritisierte. Sichtlich entspannter lehnte er sich in dem Stuhl zurück, legte ein Bein auf das andere. „Dumm? Bei diesem Schiff wusste ich zumindest, dass mich weder zwielichtige Händler, noch korrupte Soldaten erwarten“, gab er amüsiert zu. „Warum sollte ich mich Menschen anschließen die mir bei der ersten Gelegenheit in den Rücken fallen, wenn mir hier die Möglichkeit geboten wird, dass ich meinen Angreifer zumindest sehe?“ Je mehr er erklärte, desto weiter verstand er seine eigene Wahl von dem 'Schiff mit den roten Segeln'. Hier erwartete ihn zumindest keine versteckte Falschheit, sondern nur die Offensichtliche. Während das Mädchen einen Teil ihrer Geschichte erzählte und somit auf das Spielchen einging, stand Aspen auf um auf der 'Kombüsenzeile' das Trockenfleisch und das Brot in handgerechte Stücke zu zerteilen. Als Talin mit ihrem Bericht endete, nickte er zum Verständnis, bevor er sich wieder zu ihr umdrehte und nun selbst an der Reihe war zu antworten. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem bitteren Zug. „Beide würden mich wahrscheinlich ausliefern und ich war noch nie der Fan von öffentlichen Hinrichtungen“, stimmte er ihr zu, nahm sich die zerkleinerten Teile und stelle sie vor Talin auf den Tisch zwischen die beiden gegenüberliegenden Teller. „Auf meiner Heimatinsel konnte ich nicht bleiben, etwas anderes als den Handel kenne ich nicht. Was blieb mir da noch anderes übrig, als mich euch anzuschließen?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Entweder ich bettel auf der Straße nach Almosen, oder ich kann etwas Nützliches für meinen Lohn leisten.“ Zwei Löffel folgten den Tellern auf den Tisch, bevor er sich wieder ans Feuer setzte und eine kurze Pause einlegte, nachdachte, bevor er den Blick wieder auf Talin richtete. „Dann bist du mit deiner gestrigen Eroberung also an deinem persönlichen Ziel angelangt? Immerhin bist du jetzt Captaine, besitzt ein Schiff mit roten Segeln.“, fragte er ohne jeglichen Spott. „Mein Engel, Paradiesvogel, junger Schwan?“, zog er sie dennoch auf und ratterte die 'Spitznamen' herunter, als Reaktion auf ihre Bemerkung, bevor er sich wieder dem Feuer zuwandte.

Talin legte zustimmend den Kopf schief. Er hatte schon Recht. Auf einem Piratenschiff würde ihm das nicht so schnell passieren, wie auf anderen Schiffen. Aber auch hier waren nicht alle immer offensiv in ihrer Feinseligkeit. Es gab genug Intrigen und Pläne für Meutereien. Das hatte sie ja selbst auch hinter sich. Während sie also den Blonden dabei beobachtete, wie er fein den Tisch deckte, konnte sie nicht anders, als ihn darauf hinzuweisen. Er kam ihr irgendwie viel zu lieb vor, für dieses Leben, dass er nun gewählt hatte. „Du solltest auf diesem Schiff dennoch nicht jedem vertrauen. Was du mir gesagt hast, könnte ich ganz leicht gegen dich benutzen. Du wirst gesucht, richtig? Das heißt, ich könnte dich im nächsten Hafen an die Marien verraten und würde eine Belohnung dafür bekommen. Wer sagt dir, dass ich das nicht tun würde? Jeder liebt den Schein des Goldes.“ Auch sie war nicht abgeneigt gegen genug Münzen in ihrem Beutel. Doch sie war niemand, der einfach so jemanden verriet. Doch das wusste ja Aspen nicht. Bei seiner nächsten Frage schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Es war ein wenig hintergründig, denn er wusste noch lange nicht alles. Nur weil sie ihm mochte und bereit war ihm zu vertrauen, hieß das noch lange nicht, dass sie ihm all ihre Geheimnisse verriet. Auch sie war lernfähig. Und diese Lektion wurde ihr schon in frühster Jugend beigebracht. „Ich bin noch lange nicht dort, wo ich sein möchte. Ich besitze dieses Schiff, ja. Aber meine Pläne gehen etwas weiter.“ Kurz zögerte sie. Vielleicht, nur vielleicht, waren ein paar mehr Information von nutzen. Sie konnte sehen, ob er kneifen würde oder nicht. Wenn ja, würde er auf der nächsten Insel dieses Schiff verlassen. „Ich habe vor meinen Bruder zu finden. Das könnte gefährlich werden. Vielleicht stoßen wir auch mit der Marine zusammen. Wärst du für so etwas bereit? Würdest du dein Leben für jemanden den du kaum kennst opfern? Denn das verlange ich von der Crew, die mir folgen wird.“ Es war viel, dass wusste sie, aber nötig. „Du kannst mich auch einfach Talin nennen. Oder Tally, wenn es unbedingt sein muss“, antwortete sie auf seine schwachen Versuche einen passenden Spitznamen für sie zu finden.

Aspen zog die Augenbrauen hoch, während er weiterhin das Feuer schürte. „Und warum solltest du das tun?“ Ein weiteres Mal rührte er. „Mich ausliefern?“ Erst dann hob er wieder den Kopf, ein schelmischen Grinsen auf den Lippen. „Ich bin seit gestern der einzige Carpenter auf diesem Schiff und der beste, den du in den nächsten Jahren finden wirst.“ Es war deutlich zu hören, dass Aspen nicht hoch pokerte, sondern die pure Sicherheit aus ihm sprach. Mehr sagte er allerdings nicht dazu, er wusste schließlich nicht in wie weit der junge Schwan sich in diesem Gebiet auskannte. Als sie weiter erzählte und kurz zögerte, wandte Aspen sich wieder ab, als wollte er ihr die kurze Freiheit vom Unbeobachtet-sein gönnen. „Ich opfere mein Leben nicht für jemanden, den ich nicht kenne“, sagte er nüchtern, als wäre es ein Fakt, dass ihr diesen Wunsch niemand erfüllen konnte. In der Zwischenzeit holte er ihren Teller und füllte ihn. „Ich denke aber, dass mir die Arbeit hier gefallen könnte. Wo kann ich sonst meiner Berufung nachgehen und trotzdem viel von der Welt sehen? Das wäre mein größter Vorteil an deinem 'Angebot'.“, sprach er seine Gedanken laut aus, während der gefüllte Teller vor ihr landete und er seinen eigenen holte und füllte, bevor er sich ihr gegenüber setzte. „Wir kennen uns jetzt seit einem Tag. Weder weiß ich, ob du mich leichtsinnig in den Tod führen, noch ob wir unter der Leitung einer Frau überhaupt eine Crew zusammen gestellt bekommen.“ Mit einem Nicken schien er ihr einen Guten Appetit zu wünschen, bevor er sich ein paar Stücke Brot in den Sud schmiss uns einige Löffel aß, überlegend. „Ich kann dir also jetzt noch keine Antwort geben, auch wenn ich gerne meine Existenz an Bord absichern würde. Lass mich die nächsten Tage sehen, ob ich dich als geeigneten Captain einschätzen und deinen Ideen vertrauen kann, junger Schwan“, erst jetzt sah er sie wieder an, verengte die Augen beinahe fragend. Er wollte sie nicht anlügen, mit dem Teil seines Lebens hatte er abgeschlossen.

Talin lachte auf, bei den Worten ihres Gegenüber. „Und auf jeden Fall bist du sehr von dir überzeugt. Aber du wärst überrascht, wie einfach es ist, selbst den besten auszuliefern, für ein wenig Gold. Das fällt manchen Menschen nicht schwer.“ Sie zuckte mit den Schultern, denn es war nun einmal so, ob es ihr passte oder nicht. Sie selbst war nicht so, würde so nie sein. Genauso wenig, wie sie von Wildfremden nicht verlangen konnte sich für sie oder Lucien zu opfern. Aber sie brauchte Leute denen sie vertrauen konnte und die ihr das Gleiche entgegenbrachten. Und dazu zählte es ehrlich zu ihr zu sein. Als der Teller Suppe vor ihr landete und sie Aspen lauschte, stahl sich ein wissendes Lächeln auf ihre Lippen. Mit leuchtenden blau-grünen Augen sah sie den Mann an. Sie hatte also wirklich nicht falsch mit ihm gelegen. Ruhig nahm sie ihren Löffel und aß ein wenig Suppe. Innerlich aber war sie ganz aufgeregt, weil sie wieder jemanden für ihre ideale Crew gefunden hatte. Als sie den Löffel wieder zur Seite legte, neigte sie den Kopf. „Ich freue mich ziemlich die Worte aus deinem Mund zu hören. Ich mag dich und es ist schön zu sehen, dass ich bei dir richtig liege. Du wirst bleiben, denn du wirst mir vertrauen können.“ Eine Tatsache, genau so wie er vorhin eine festgehalten hatte. „Ich bin nicht dumm oder auf den Kopf gefallen. Ich gehe überlegt vor und große Risiken nur ein, wenn ich denke es lohnt sich. Aber ich bin ein Mensch und mache auch meine Fehler, dass weiß ich. Wenn du also damit leben kannst, dass ich menschlich bin, dann bin ich mir sicher, dass du dich meiner Crew anschließen wirst.“ Sie nahm wieder ihren Löffel und aß weiter. „Nur hör mit diesen furchtbaren Spitznamen auf.“

Aspen schmunzelte. Sehr von sich überzeugt? Ja, das war er in der Tat, deshalb nickte er nur einmal zustimmend und aß weiter, während Talin antwortete. Als der wichtige Teil ihrer Antwort folgte, lächelte er und hörte heraus, dass sie es ebenfalls tat: ihm gefiel ihre Reaktion, dass ihm immer noch die Wahl gelassen wurde. Auch wenn es kaum eine Wahl gab: entweder er blieb, oder er müsste sich einem betrunkenen Vollhorst mit Schiff unterordnen. Letzteres wollte er nicht, da blieb er lieber bei seinem kleinem, lustigen Raben. „Wir alle machen Fehler. Ich hoffe nur, dass es kein Fehler sein wird dir zu vertrauen – wenn es dazu kommen sollte“, fügte er ihrem Ende hinzu. Aspen glaubte dem Schwanenhals. Zumindest kaufte er ihr ab, dass sie selbst sich so einschätzte. Alles Andere müsste er selbst heraus finden, wenn es soweit war und sich heraus kristallisierte, wer von der alten Crew bleiben würde, auch wenn er von vielen Mitgliedern gehört hatte, dass sie das Schiff verlassen würde. Ein weiteres Nicken folgte, bevor er sich wieder seinem Teller zuwendete. Das Thema war vorerst für ihn beendet, auch wenn es ihn wirklich interessierte, welche Taten Talins Bruder begannen hatte. Wenn er blieb, würde er es vielleicht früher oder später erfahren. Da ihm kein Thema einfiel, dass er hätte aufgreifen können und das vorherige Ernste zu überbrücken, blieb er stumm.


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