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Gesichter der Vergangenheit
Cornelis & Enrique ✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 16 September 1806
Ort
Tageszeit Mittags
Crewmitglied der Sphinx
für 250 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
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#13
Hallowell wurde blass.

"Ich dachte sie kennen ihn Sir... Er... Er sagte, sie sollen pünktlich zu Essen sein. Ich— es tut mir leid Sir, ich weiß nicht, wie ich darauf kam. Ich—"

"Pünktlich zum Essen?", unterbrach ihn der Captain und musterte den Knaben noch einmal genau. Nein, ganz im Gegensatz zu dem Jungen, der ihn zu kennen schien, hatte er keine Ahnung, wer da bei van der Meer stand.

"Genau das sagte er. Und dass sein Vater von einer weiteren Verspätung nicht begeistert wäre. Er war ungehalten."

"Ungehalten?"

Der Matrose grübelte.

"Ja Sir, ungehalten. Ich glaube, Er war nicht begeistert, dass wir Cornelis seinen Willen ließen, worauf der gestürzt ist, was ich verstehen kann. Und ich meine, Thomson hat ihn direkt nach dem Anlegen fortgeschickt, als er an Bord wollte. Genau habe ich das aber nicht gesehen."

Hallowell sah den Skipper entschuldigend an.

Der wusste nur zu gut, wie stur und eigen sein Zögling war und hatte den Sturz durchaus mitbekommen. Und auch, dass Cornelis sich wieder berappelt hatte.
Jetzt festzustellen, dass alle glaubten, der kleine Helfer wäre ihm bekannt und das niemand sich deswegen weiter erkundigt hatte, gefiel ihm trotzdem nicht.
Hallowell konnte er es allerdings kaum vorwerfen, der wäre in diesem Sturm selbst fast über Bord gegangen und war dementsprechend ein wenig "durch den Wind".
Der Junge hatte also an Bord gewollt? Und mir die Anweisung erteilen lassen, rechtzeitig zum Essen zu erscheinen?
Das wollte so gar nicht zu seinem derzeitigen Verhalten und Äußeren passen, vielleicht noch zu seiner Kleidung... Erwarten tat ihn hier eigentlich nur einer. Sollte das de Guzmáns Sohn sein? So recht wollte sich auch das nicht ins Bild fügen, hätte er dann doch zumindest erwartet, den Händler auch persönlich hier zu sehen. Andererseits... O'Mahony schüttelte den Kopf. So kam er nicht weiter.

"THOMSON! ZU MIR! SOFORT!"

Hallowell zuckte zusammen, ehe er feststellte, dass der Ruf nicht ihm gegolten hatte. Und erneut, als sein Captain ihm zur Beruhigung die Hand auf die Schulter legte, sich ihm zuwandte und im vertrauten Ton anwies:

"Sollte sich das nicht klären, bevor die Beiden den Pier verlassen, dann sehen sie zu, dass sie hinterher kommen!"

***

"Oh? Si! Das geht natürlich auch."

Erleichtert ergriff Enrique Cornelis Angebot, verkantete die Vorderachse so, dass die Zugstange gleichzeitig gegen den Wagen lehnte und in Richtung des Steuermanns wies, dann lotste er dessen Hand auf den Griff und deutete ihm den Wagen über Hebelwirkung auf den Boden zu drücken.

"Si, genau so! Ich Lasse jetzt los. Vorhin habe ich versucht die Steine aus dem Wagen zu bekommen. Aber mit einer Hand kriege ich sie einfach nicht gegriffen."

Kurz darauf hörte Cornelis das poltern einiger Brocken, als Enrique zunächst die Decke unter ihnen wegzog, sich diese unter den Arm klemmte und dann die Steine neben den Bollerwagen fallen ließ.
Je mehr Gewicht der Junge entfernte um so mehr bockte das Gefährt unter dem starken Wind. Nach dem letzten Poltern dauerte es einen kleinen Moment bis Enrique die Decke so gebändigt hatte, dass sie flach auf dem Boden des Wagens lag und er sich daraufstützen konnte. Derweil redete er, bloß um sich abzulenken, weiter. Antworten wären willkommen, aber hauptsächlich ging es ihm darum bei der Aufgabe zu bleiben und keine düsteren Gedanken hochkommen zu lassen.

"Stimmt es eigentlich, dass Schiffe zusätzlich zur Fracht ebenfalls Ballast geladen haben? Das klingt irgendwie komisch, finde ich, weswegen ich mich frage, ob der Ballast gegen Waren ausgetauscht wird oder ob eben beides gleichzeitig auf einem Schiff ist.
"Achtung, ich nehme jetzt den letzten Stein raus.
"Und wissen sie wie das bei Kriegsschiffen ist? Ich meine, die haben doch schon schwere Kanonen an Bord. Brauchen die dann noch zusätzlich Ballast?
"Sie können jetzt einsteigen Sir. Ich kann sie leider nicht führen ohne die Decke loszulassen."


Enrique sah Cornelis zu, wie er in den Bollerwagen kletterte und half ihm, sowie er die Decke nicht mehr mit beiden Händen festhalten musste. Die Federung dürfte den Älteren überrasch, war das doch bei solchen Wagen nicht üblich, ließ das Gefährt schwanken, gab unter dem Gewicht des Steuermann etwas nach und versprach das Ruckeln und Stoßen des Kopfsteinpflaster zu dämpfen.

***

Thomsons Aussagen halfen O'Mahony auch nicht weiter. Der hatte den Jungen nur aus dem Weg haben wollen und sich nicht weiter darum gekümmert. Also sprach er noch einmal kurz mit Hallowell und schickte ihn los.
Entweder war das wirklich der Sohn des Handelsherren oder jemand, in dessen Händen er seinen Steuermann nicht unbeaufsichtigt lassen wollte.

***

"Achtung, es geht los!", gab Enrique etwas lauter von sich, da er über die Zugstange etwas Abstand hatte und er trotz des starken Windes verstanden werden wollte.
Dann lehnte er sich zurück und zog. Schwankend drehte sich der Bollerwagen und kam, ein kleines Stückchen weiter wieder zum Stehen, ruckte erneut, rollte über ein paar Steine und hielt abermals an.

"So langsam müsste es auf jeden Fall gehen oder Sir? Und ich kann auch schneller. Sagen sie mir einfach Bescheid, wenn ich das mal kurz versuchen soll!"

Wieder setzte sich der Wagen in Bewegung und rollte langsam über das unebene Pflaster, als zunächst hastige Schritte und dann Hallowells Ruf zu ihnen herübergeweht wurden.

"Halt! Stopp, Junge! Sir, bitte warten sie noch einen Moment!"

Sie stockten zwar einen Augenblick in der Bewegung, aber Enriques verächtliches "Teh!" und die leichte Zunahme an Geschwindigkeit legten nahe, dass der Zehnjährige noch immer Hallowell gegenüber missgestimmt war und nicht unbedingt anhalten wollte...


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RE: Gesichter der Vergangenheit - von Cornelis Feuerbart - 11.07.2017, 16:03
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