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Visita interiora terrae, rectificando invenies occultum lapidem
Szenen-Informationen
Datum 12 Juli 1822
Ort Setithra
Tageszeit vormittags
Keine Reihenfolge Für diese Szene existiert keine feste Postingreihenfolge! (Achtung: sie wird in deinem Tracker also niemals als offene Szene angezeigt!) Du darfst dich also austoben wie du möchtest.
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Aug 2020
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#11
Diese lange Zeit auf See war immer noch etwas, womit sich die Veniel nicht wirklich anfreunden konnte. Die sanfte Aufregung, die sie allerdings erfüllte, als sie Land sah, war da etwas völlig Neues. Ihre Fingerspitzen fingen an zu kribbeln und je näher sie kamen, desto aufgeregter erschien Soula. Einfach wieder unter Menschen sein, Menschen, die sie nicht kannte, Menschen, die sie überraschen konnte. Irgendwie hatte sie diese Art inzwischen echt gerne. Was ihr außerdem auch gefiel war die Tatsache, dass sie sich ausprobieren konnte und durfte. In letzter Zeit hatte sie so viel über sich selbst herausgefunden. Im Guten, wie auch im Schlechten. Es waren Momente, in denen sie nicht mehr das wohlerzogene Mädchen sein musste, sondern in denen sie so auftreten konnte, wie sie war, wie sie es wollte. Mit ihren Eigenarten, ohne sich herabwürdigende Blicke abzuholen. Oder vielleicht waren die Blicke auch herabwürdigend. Allerdings befand sie sich in einer Gesellschaft, wo es nicht dazu führte, dass ihre Familie schlecht dastand. Hier ging es nur um sie. Das war anders, das war...aufregend.

Am Hafen von Setithra war reges Treiben und es schien eine Festlichkeit vorbereitet zu werden. Das klang hervorragend, fand Soula. Anfangs war die Veniel viel damit beschäftigt gewesen sich umzusehen, die Menschen zu begutachten und ihr fielen auch die Häuser auf, die teilweise heruntergekommen waren. Es fiel ihr durch die vielen Personen fast etwas schwer, der Gruppe zu folgen, doch sie schloss immer wieder auf, war es doch auch nicht ihr Ziel, sich abhängen zu lassen. Dabei schien sie sich mit Lola nicht viel zu geben und sie erwischte sich dabei, wie sie versuchten fast zeitgleich zur Gruppe wieder aufzuschließen. Schmunzelnd sah sie zu ihr hinüber, sich ihr verbunden fühlend.

Auf diese Schatzkarte hatte Soula nur einen oberflächlichen Blick geworfen. Das Kreuz, das etwas merkwürdig aussah, hatte sich dennoch in ihren Kopf gebrannt und während sie dieses auch auf dem Gebäude erkannte, verging die Zeit einige Sekunden langsamer, als sonst. Dann hörte sie die Klingel der Tür, die die normale Zeitrechnung wieder einläutete. Sie fühlte sich nicht in der Position, sich bei diesem Rätsel in den Vordergrund zu stellen. Davon abgesehen hatte sie wenig Lust, sich mit Shanaya rumzuschlagen. Sicher war sie der Meinung, dass sie schon richtig viele Erfahrungen mit Schatzsuche hatte und dass sie darin richtig groß war. Wie auch in sonst allem. Damit wollte Soula sich (noch) nicht befassen. Demnach war sie eher eine Beobachterin der Situation.

Wie schon beim Eintreten der Spielhalle damals ließ Ceallagh ihr Gentlemanlike den Vortritt. Wenigstens konnte sie sich nun sicher sein, dass ihr niemand in den Rücken fiel. Oder? Soulas Blick huschte kurz danach durch den Laden, die Regale, über die Fenster. Es war nicht unüblich, dass sie sich mit Jón bei den Kräutern traf. Dafür war nicht mal mehr eine Absprache nötig. Er war eine willkommene Gesellschaft dabei, zu spezifizieren, welche Pflanzen auf dieser Insel heimisch waren. Nur am Rande hörte sie der Dame zu, die ziemlich viel zu sagen hatte. Soula war nicht aufgefallen, ob sie überrascht gewesen war, diese Karte zu sehen, mit einem Zeichen, das auf dem Haus zu sehen war, in dem sie ihren Laden hatte.

„Ist die Geschichte einstudiert?“, fragte sie mit sehr leiser Stimme in Jóns Richtung, damit nur er ihre Worte hören konnte. Dann drehte sie sich in die Richtung des Tresens, denn sie hatte noch eine Frage, dessen Adressat die Dame war:

„Gibt es von den Karten noch mehr?“, fragte sie aus einer der hinteren Reihen mit lauter und fester Stimme, sodass ihre Frage nicht unter gehen konnte.

„Habt Ihr auch eine?“, fragte sie dann einige Momente später, etwas leiser und unverfänglich, den Mann, der durch ein Buch blätterte, ohne darin zu lesen. Soula kannte den Titel nicht, allerdings interessierte sie sich für Bücher.

„Worum geht es darin?“, wollte sie dann wissen.

Eine Frage, die sie vor geraumer Zeit einem gewissen anderen Herren ebenfalls gestellt hatte.
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2017
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#12
Während die ältere Dame sich um die zahlende Kundschaft kümmerte bewegte sich ein Teil der inquisitiven Kundschaft von der Theke weg. Nur das Mädchen mit den schwarzen Haaren blieb bei ihr stehen.

"Woher habt ihr diese Karte?", fragte sie die Schwarzhaarige. Doch die Antwort blieb vage.

Die Frau hatte sich schon gefragt, was es mit der Karte und diesen Leuten auf sich hatte, aber dies bestätigte ihr nur, dass es sich dabei doch um eine echte Karte handelte und nicht um etwas, das für die Feierlichkeiten inszeniert wurde. Es wunderte sie nicht. Sie war hier aufgewachsen. Die Insel barg Geheimnisse -- oder besser: Geschichten. Keiner interessierte sich für diese Dinge, also waren sie auch nicht geheim. Waren sie vielleicht mal geheim gewesen? Waren sie nur untergegangen und belanglos? Das herauszufinden würde sie der Truppe überlassen.

Sie hatte die Insel immer als eigene Entität wahrgenommen, mit ihrer eigenen Geschichte, die sie selbst konstruiert hatte, auf die niemand Einfluss gehabt hatte.

Die Insel sprach mit ihr. Die Insel selbst, nicht diejenigen die vorher hier gewesen waren.

Aber das war nur ihre persönliche Ansicht. Sie würde niemanden davon abhalten mit der Insel zu sprechen -- und sie antworten zu lassen.

Mit einem Lächeln lenkte sie ihre Aufmerksamkeit von ihren Gedanken zurück auf die Schwarzhaarige und sagte: "Ich hab da was, das dich interessieren könnte." Sie hob einen Finger, forderte die Schwarzhaarige damit zum Warten auf und verschwand für ein paar Momente in dem Zimmer hinter dem Tresen, bevor sie mit einem Karton wieder zurück kam. Sie öffnete ihn und schob ihn über den Tresen. Er war voller Karten.
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2017
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#13
Der junge Mann sah von seinem Buch auf. Selbst jetzt schien er so unkonzentriert darauf zu sein, dass er immer noch nicht bemerkte, dass er es verkehrt herum hielt. Seine elegante Kleidung stand ein wenig im Wiederspruch mit dieser unpräzisen Art -- sein Gehrock war von feiner Machart und die silberne Brosche an dessen Revers zeugte von großer Handwerkskunst -- genauso wie der Silberring an seiner Hand den feine Linien zu einem Kunstwerk formten.

Er blinzelte kurz als er dich, Soula, ansah, dann lächelte er -- freundlich -- doch immer noch irgendwo verwirrt. "Hab ich ... was?" Doch deine nächste Frage folgte sofort. "Das--oh ..." Er lachte verlegen auf und drehte das Buch um. Mit der Hand die nicht das Buch hielt strich er etwas nervös über das Revers seines Gehrocks und streifte dabei die Brosche, die nicht etwa eine liegende Acht darstellte, sondern eine in sich selbst verschlungene Schlange. Der silberne Ring machte ein metallisches Geräusch, als er an sie schlug. "Ich hab es noch nicht rausgefunden. Kommt davon, wenn man mit den Gedanken ganz woanders ist."
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2017
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#14
Nach einer kurzen Besprechung hieltet ihr es für sinnvoll, euch zunächst einfach aufzuteilen und an allen möglichen Ecken nach Hinweisen zu suchen. Von dem her, was die Dame hinter dem Tresen angedeutet hatte, schien es am sinnvollsten erstmal im Museum und bei diesem Herrenhaus nachzusehen -- vielleicht mehr darüber herausfinden, was es mit diesen Schlüsseln auf sich hatte. Spezifisch mit dem Schlüssel auf der Karte.

Shanaya war völlig hin und weg von den diversen Karten, die die Dame ihr vorgelegt hatte -- die, die euch in erster Linie auf diese Insel geführt hatte schien ihr nicht mehr allzu wichtig zu sein und sie winkte nur ab als ihr danach fragtet, ob sie denn auch mitkommen wollen würde woraufhin sie meinte, sie würde vielleicht nachkommen.

Soula, du warst auf das Gespräch fixiert, das du mit dem schwarzhaarigen Mann begonnen hattest und bekamst am Rande mit, was die anderen planten, unterhältst dich aber noch ein paar Sätze länger mit ihm.

Alex, Lola, Tarón und Ceallagh, ihr hattet beschlossen, dass ihr euch das Haus anschauen wolltet. Nachdem ihr noch etwas mehr Informationen bei der Dame erfragt hattet -- zu Shanayas Leidwesen, die gerade lieber mehr über die Karten wüsste -- wusstet ihr nun, dass das Haus schon seit Jahrzehnten und vielleicht länger unbewohnt war, geschweige denn gepflegt wurde. Wem es gehörte, das wusste niemand so recht, nur existierte der Konsens, dass man es lieber in Ruhe ließ. Ob der Konsens aus den Gruselgeschichten entstanden war oder die Geschichten aus dem Konsens, das konnte die alte Dame euch nicht sagen. Sie wusste nur, dass man sich wahlweise erzählte, dass es darin spukte oder dass irgendwelche Kultisten darin gelebt hatten. Die einzigen, die ab und zu versuchten das Gelände zu betreten waren Kinder, die sich als Mutprobe stellten in den Garten einzubrechen.

Der Weg zum Haus führte euch weiter die Straße entlang. Der Menschenmenge nach zu urteilen ging es in dieser Richtung zum Hunderennen. Auch im Rest der Straße sah es so aus, als hätte man sich äußerste Mühe gegeben, die alten Häuser so schön wie möglich zu präsentieren. Am Ende der Straße gabelten sich die Wege -- der eine führte weiter geradeaus, also weiter zur Rennstrecke; der andere einen bewaldeten Hügel hoch, zum Herrenhaus. Wie ein Wegweiser zu eurem ausgesuchten Ziel stand ein Brunnen in der Mitte der Kreuzung, die beiden -- ursprünglich sicher mal opulenten -- Statuen in Richtung Hügel blickend: Ein majestätischer Hirsch und ein ebenso majestätischer und kunstüblich idealtypischer Jüngling aus dessen gekipptem Krug das Brunnenwasser plätscherte. Der Weg -- nunmehr vielleicht eher als Pfad zu bezeichenen -- schlängelte sich lediglich hundert Schritte den Hügel hinauf bis ihr vor dem Tor standet.

Wie die alte Dame gesagt hatte, prangte ein Schlüsselsymbol wie eine Art Wappen auf dem verrosteten Tor -- waagrecht und mittig, sodass ein Öffnen des Tores das Abbild in zwei Hälften teilen würde -- ursprünglich einmal glänzendes Messing, wirkte as Symbol nun matt und verkrazt; verkratzt, so als hätte jemand mit Absicht etwas hineingeritzt. Durch die Eisenstäbe hindurch sah man nur einen kleinen Ausschnitt der Hausfassade -- der Rest war von jeglichem Blattwerk verdeckt. Links und rechts des Tores schloss eine hohe Mauer an, die an den meisten Stellen so überwachsen war, dass man nicht einmal mehr das Gestein darunter sehen konnte -- doch astreiche Bäume und rankende Pflanzen luden dazu ein, die Mauer zu erklimmen, wie sie es für die erwähnten Mutproben wohl schon getan hatten. Was tut ihr als nächstes?

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Jón und Cassy, ihr habt euch derweil auf den Weg zum Museum gemacht. Euer Weg war etwas kürzer als der der anderen, denn ihr musstet einfach nur wieder zurück zum nahegelegenen Hafenplatz, der immer noch so geschäftig war wie vorhin. Als ihr aber den Eingang des Museums erreicht hattet, musstet ihr euch erstmal für ein paar Momente anstellen, denn einige Besucher hatten dieselbe Idee wie ihr. Der Eintritt war kostenlos, doch es wurde mit einer kleinen aufgestellten Kasse um etwas "Trinkgeld" gebeten; für den Aufseher, der die Leute hineinwinkte und ein Buch vor sich liegen hatte in dem er allem Anschein nach eine Strichliste führte. Das Museum war sehr klein und bestand aus nur drei Räumen in welchen Vitrinen mit beschrifteten Tafeln aufgestellt waren. Es wirkte mehr wie ein Versuch eines Museums, der versuchte, mit seinem liebenswürdig spartanischen Angebot entweder sehr spezifische Interessen anzusprechen oder zumindest die Gunst einer seltenen touristischen Stunde zu nutzen. Im Hauptraum, von dem links und rechts die jeweils anderen abgingen, befanden sich gerade noch neun andere Leute mit euch, was das Zimmer sehr voll aussehen ließ. Was tut ihr als nächstes?

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Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Mar 2020
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#15
Möglichst unauffällig hatten sie sich den Menschen angeschlossen, die vermutlich in die Richtung dieses Hunderennens unterwegs waren. Es war mehr Zufall, dass es sie in die gleiche Richtung lotste, sorgte aber gleichzeitig auch dafür, dass ihr Vorhaben fast automatisch verschleiert wurde. Hier und da wurden sie von enthusiastischen Hunderennen-Fans angerempelt, die es schlichtweg eiliger hatten als sie, weshalb Alex irgendwann in einer völlig beiläufigen Bewegung seine Position nach außen verlagert hatte, um zumindest auf einer Seite als Prellbock zu fungieren.
 
Irgendwann waren sie an einem Brunnen angekommen, an dem sich der Weg gabelte. Statt in Richtung der Rennstrecke ausgerichtet zu sein, wiesen die kunstvoll dargestellten Figuren in die entgegengesetzte Richtung – ein Pfad schlängelte sich dort den Hügel hinauf und Teile eines Giebels, die sich hinter den Baumkronen versteckten, ließen erahnen, dass sich dort wohl ihr Ziel befand. Alex begutachtete den Brunnen einen kurzen Moment, damit sie vier nicht allzu auffällig wirkten, weil sie nicht zielgerichtet den Weg zum Rennen einschlugen. Er konnte dem Stück nicht wirklich etwas abgewinnen. Der Hirsch war kunstvoll und detailliert, aber trotzdem nichts, was er sich unbedingt in den Garten stellen würde. Davon ab war er auch kein Mensch, der diesem Brunnen angesehen hätte, was der Künstler damit hatte sagen wollen – das war Liams Bier und definitiv eines der Themen, bei dem er regelmäßig diesen ehrlichen ‚ich höre dir zu, weil ich dich gern habe, aber es interessiert mich kein bisschen‘-Blick von Alex erntete. Hier erwartete er am ehesten, dass Ceallagh sich einen dieser Blicke verdienen würde, doch sie zogen recht schnell weiter und bogen ab Richtung Pfad, wo sie bald schon von den Blicken neugieriger verdeckt waren. Ihr Weg endete allerdings auch recht schnell, als ihnen ein altes, mit Rost verziertes Tor eben diesen versperrte.
 
Es war offensichtlich, dass sich lange niemand mehr darum gekümmert hatte. Ein Schlüssel zierte das Metall als großes Wappen, als wäre es etwas gewesen, was man mit der Familie in Verbindung gebracht hatte, die einst dieses Herrenhaus erbaut hatte. Es war matt und so zerkratzt, wie es Wind und Wetter nicht konnten.
 
„Entweder hier hagelt es regelmäßig, oder irgendjemand hatte eine Fehde mit diesem Wappen.“, bemerkte Alex mit einem Seitenblick zu seinen drei Komplizen. „Diese Kratzer sind nicht einfach so entstanden. Das sind mehr als Gebrauchsspuren.“
 
Er war zwar Schreiner, aber er hatte gelernt, mit Materialien umzugehen. Er kannte Metalle und hatte oft genug damit gearbeitet, um zu wissen, was natürlich war und was – auch nach all der Zeit – eben nicht. Kurzerhand rüttelte er einmal am Tor, um zu sehen, ob es nicht vielleicht doch aufging. Vergeblich.
 
„Du passt da nicht durch, oder?“ Alex musterte Lola einen kurzen Moment, die mit Abstand die Zierlichste von ihnen war. Dann ließ er den Blick kurz über die Umgebung schweifen. „Naja, dich bekommen wir hier auch noch drübergehoben.“
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Sep 2022
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#16
Prüfend schaute sie sich das Gitter an, sie hatte keine Ahnung vor Toren oder sowas, tat aber dennoch so als würde sie es wissend prüfen.

"Das sollte passen, ansonsten halt oben rüber"

Sie schaute von dem Gitter zu ihren drei Begleitern, mustert alle kurz, ein von beidem sollte funktionieren. Dann schaute sie wieder zu dem Tor und suchte sich dann eine Lücke aus. Doch keine war wirklich groß genug, dass sie durch passen würde. Kurzer Hand fing sie an über die Mauer zu klettern. Neugierig schaute sie sich um, Aufregung packte sie. Auf der anderen Seite ließ sie sich dann runter rutschen und sie vergaß kurz die anderen drei. Als sie sich umdrehte und zum Tor wieder rüber ging, sah sie die drei Männer vor dem Tor stehen und ihr fiel es wieder ein was sie vor hatte. Nun doch etwas planlos schaute sie sich das Tor von dieser Seite aus an.

"Etwas bestimmtes das ich versuchen soll? Oder nach dem ich gucken soll?"

Fragte sie während sie einfach mal von ihrer Seite aus gegen das Tor drückte.
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Oct 2017
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#17
Der junge Mann strich beiläufig mit den Fingern über den Buchrücken als er antwortete: "Oh, nein, nein, ich komme von Masita. Ist aber das erste Mal, dass ich mir das Rennen ansehe."

Soula musterte ihn beiläufig, ob sie eine Nervosität oder eine Eigenart an ihm erkennen konnte. "Also interessiert es Euch? Wettet Ihr mit? Auf welchen Hund sollte man Eurer Meinung mach setzen?"

Obwohl du ihn nochmal genauer gemustert hast, hat sich an deinem ersten Eindruck soweit nichts geändert: Der Mann wirkte nach wie vor ein klein wenig unbeholfen, aber das könnte einfach in seiner Natur liegen. Sein Lächeln war freundlich und seine Haltung offen.

Er lachte kurz auf. "Die Frage sollte ich zurückgeben. Ich kenne mich überhaupt nicht aus. Und bevor ich mich einlese, dachte ich, ich schaue es mir erstmal ganz zwanglos an."

Soula lachte leise und amüsiert auf: "Solange man Euch nicht dazu zwingt hier zu sein. Seid ihr in Gesellschaft?" Sie verfiel ein bisschen ins Plaudern.

Er winkte ab: "Ich bin so freiwillig hier, wie man es nur sein kann. Kein Zwang, keine Gesellschaft." Wobei er sich nicht so anhörte, als hätte er per se etwas gegen Gesellschaft. Dann gestikulierte er in Richtung Ladentür: "Ein Großteil Eurer Gesellschaft scheint allerdings schon in Aufbruchsstimmung zu sein." Trotz des Hinweises klang es nicht so, als ob er dich einfach nur auf höfliche Art loswerden wollte. Er machte den Eindruck, als hätte er Spaß an eurem Gespräch.

Ihr Blick ging Richtung Tür, als er letztendlich ihre eigene Gesellschaft ansprach, die bereits nicht mehr hier war und nickte ihm dann zu. "Ihr habt natürlich völlig Recht. Danke, für die nette Unterhaltung. Vielleicht sieht man sich während des Hunderennens wieder." Sie lächelte ihm freundlich zu und machte sich auf, den anderen zu folgen.

Lola, als du über die Mauer geklettert bist, haben einige Ranken nachgegeben, an denen du dich festgehalten hast oder auf denen du deinen Fuß abgestützt hast. An ein paar Stellen war das Gemäuer herausgebröckelt, und du konntest die Kerben nutzen -- aber es wären nicht genug gewesen, um ohne die Vegetation rauf und auf der anderen Seite wieder runter zu kommen.

Von der Innenseite sah das Tor unscheinbar aus. Die Angeln quietschten als du dagegendrücktest, aber das war eher der Vernachlässigung geschuldet -- es bewegte sich kaum.
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Oct 2019
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#18

Der Pfad hatte es bereits angekündigt: außer ihnen hatten nur wohl nur wenige in den letzten Jahren, vielleicht Jahrzehnten, Interesse daran gehabt das alte Herrenhaus zu besuchen. Während die Straße zum Hunderennen nur so vor Leben wimmelte, blickten Hirsch und Jüngling auf einen Weg, der von Pflanzen überwuchert war. Nicht so, dass man ihn nicht mehr erkennen konnte – doch abgesehen von den durch die Frau im Laden erwähnten Kinder, verirrte sich hier wohl wirklich niemand hin.
Und der Anblick des Anwesens selbst bestätigte das noch: zugewuchert, fast verwunschen. Früher einmal musste es prächtig gewesen sein, doch nun machte alles einen eher traurigen Eindruck…und einen abweisenden. Als würden die Ranken Mauern und Tor in eine beschützende Umarmung schließen, die Fremde wie sie außen vorließ.
Tarón trat neben Alex, der sich bereits das Tor genauer ansah. Prüfend fuhr sein Finger über die zerkratzte Oberfläche des Metalls.
[Bild: https://i.imgur.com/NhQ5XmU.png]
„Das sind Buchstaben…unter den Kratzern.“ Stellte er leise fest, ohne die Inschrift wirklich erkennen zu können.
„Jemand hat versucht die Botschaft unlesbar zu machen…Hm…mein Herr…stets voll doch ich…Hrmpf. Ich kann es nicht richtig lesen.“

Doch für den Moment wurde er von der Inschrift abgelenkt, als Lola bereits über die Mauer kletterte. Seine brauen furchten sich besorgt, als unter ihren Füßen Ranken und Ästchen abbrachen und rissen. Doch die schlanke Frau schaffte es unbeschadet auf die andere Seite.
„Leichtsinnig...“ brummte der Falke dennoch, als er ihr zwischen den Gitternd es Tores einen tadelnden Blick zuwarf, „Aber da du schonmal drüben bist…wie sieht das Gelände aus? Von außen sieht man kaum etwas.“

Ähnlich wie bei dem mysteriösen Text, über den Taróns Finger nun noch einmal glitt.



Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2020
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#19
Jón steckte die Hand in eine seiner Manteltaschen und fummelte die Kordel auf, die seinen Geldbeutel zusammenhielt, nahm blind ein paar Münzen heraus und ließ sie in die Kasse fallen.

Dabei lächelte er den Aufseher an -- dieser sah kurz auf und nickte ihm zu, ebenfalls freundlich, aber wenig enthusiastisch. Er sah sofort wieder zurück zu einem zweiten Buch, das er vor sich liegen hatte -- ein Roman -- direkt neben dem mit der Strichliste.

Jón ging in den Ausstellungsraum hinein, fing dabei kurz Cassys Blick ein, um ihr zu bedeuten, dass er immer noch auf dem Schirm hatte, dass sie beide zusammen da waren, aber dass sie nicht gezwungen beieinander bleiben mussten.

Er schlenderte bewusst langsam, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sah in die nächstgelegene Vitrine. Ein paar Gegenstände, die wohl nur ein Experte ohne Beschreibung erkennen würde, befanden sich darin. Sie waren mit nummerierten Metallplaketten versehen, die mit Nadeln auf das rote Kissen gepinnt waren, auf dem die Objekte lagen. Die Beschreibungen dazu waren außerhalb der Virtrine angebracht, aber Jón interessierte sich viel mehr für die beschriftete Plakette, die sich im Inneren der Vitrine befand. Das dazugehörige Objekt -- ohne Nummer, umringt von den anderen Gegenständen -- schien als das Vorzeigestück dieser Vitrine designiert.



Jón las aufmerksam die Beschriftung:

Ausschnitt der Titelseite des 'Fabria Herold' (Hgg. Tobias Gorman, Fabria), Ausgabe nr. [?] [1639-1650], Leihgabe der 'Zentrale Bibliothek der 1. Welt', Linara

Man darf sich glücklich schätzen, dass einer der wenigen erhaltenen Artikel aus solch frühen Jahren einen so spannenden Einblick in die Geschichte der Insel bietet. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt diese Ausgabe der Boulevardzeitschrift 'Fabria Herold', welche nach wie vor auf der gleichnamigen Insel gedruckt und sowohl dort als auch hier distribuiert wird, aus einem der Jahre zwischen dem Oktober 1639 und dem Juni 1650 -- darauf lassen Schriftart und Schriftsetzung schließen, die in jener Zeitperiode nachgewiesenermaßen verwendet wurden, denn dies wurde sorgfältig dokumentiert.
Bemerkenswert ist jedoch, dass die sonst so zuverlässigen Archive des 'Herold' und andere, welche Zeitungsbestände aufbewahren -- wie beispielsweise der großzügige Leihgeber dieses Objektes -- eine signifikante Lakune in ihren Beständen aufweisen. Im Gegensatz zu den vorangegangenen und den folgenden Jahren, fehlen im Zeitraum zwischen 1624 und 1640 eine Unmenge an Ausgaben, wobei man sich vor Augen führen muss, dass der 'Herold' auch zu dieser Zeit schon täglich herausgegeben wurde. Eine ausführliche Zählung, welche alle Archive der ersten Welt abdeckt, wurde noch nicht vorgenommen, doch schätzungsweise dürften im Durchschnitt von ungefähr 5800 Ausgaben ungefähr 3000 fehlen, mehr als die Hälfte also.
In Journalisten- und Herausgeberkreisen, kursiert das Gerücht, dass der damalige Herausgeber des 'Herold' unter Bestechung alle Auflagen aus diesem Zeitraum vernichtet habe, da der 'Herold' in der Zeitperiode nach der Lakune einen großen wirtschaftlichen Aufschwung für sich verzeichnen konnte. Die Brandspuren lassen dieselbe Schlussfolgerung zu, was hieße, dass wir es hier mit nichts geringerem als einem überlebenden Brandopfer zu tun haben. Auch der Versuch, den Artikel in mehrere Stücke zu reißen, suggeriert, dass man ihn hatte vernichten wollen.
Ob der Mord, der in der Schlagzeile erwähnt wird etwas damit zu tun gehabt haben könnte? Man kann es natürlich nicht sagen, denn die Anzahl an fehlenden Auflagen ist mindestens genau so groß, wie der Zufall, um den es sich hierbei handeln könnte -- man kommt dennoch nicht umhin, die Lage als suspekt einzuordnen  ...
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Aug 2020
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#20
Wirklich viele Informationen hatte sie von dem Kerl leider nicht bekommen. Irgendwie hatte Soula sich mehr erhofft, denn er hatte auf sie so fehl am Platz gewirkt. Vielleicht hatte sie sich auch einfach geirrt. Wie auch immer, sie machte sich auf den Weg zum Herrenhaus und erreichte es einige Minuten nach den anderen. Lola war bereits über die Mauer geklettert und sie beobachtete Tarón gerade noch. Wie er versuchte, eine Inschrift zu lesen, als sie zu ihnen stieß. Tarón las einige Worte vor, blieb aber an dem Punkt stehen, dass er nicht mehr lesen konnte. Soulas Blick huschte zu dieser Inschrift, die sehr zerkratzt war, als wäre es ein Versuch gewesen, es unleserlich zu machen.

„Möchtest du uns das nicht vorlesen, Alex? Ein wenig kann man schließlich erkennen“, fragte sie unscheinbar nach, ohne ihn anzusehen. Sie hörte sein abfälliges Schnauben und ihre Mundwinkel zuckten minimal in die Höhe. Tatsächlich betrachtete er die zerkratzte Oberfläche und meinte dann nur, dass er nicht mehr erkennen könne, als Tarón zuvor. Geschickt.

Lolas Stimme erreichte sie von hinter der Mauer und Tarón widmete sich ihr. Soula dagegen trat nun an diese Inschrift heran und wollte ebenfalls ihr Glück versuchen. Sie las die Worte nicht einzeln vor, die sie erkannte, sie versuchte eher den Zusammenhang zu verstehen und die Worte sinnvoll aneinanderzureihen, die darauf zu erkennen waren. Deswegen schwieg sie für mehrere Momente.

„Mein Herr gibt stets Wasser von dem keiner trinkt.
Mein Mund ist stets voll, doch ich hungere sehr.
Ich sehe euch alle und doch bin ich blind.
Ich öffne dies Tor, doch bin zu weit entfernt.“


Las sie letztendlich mit ruhiger Stimme vor, damit man ihr gut folgen konnte. Was bedeutete das?


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