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Amicitia et Diffidentia
Szenen-Informationen
Datum 25 Mai 1822
Ort Bordell Silvestre
Tageszeit Mittags
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
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#21
Ein spöttisches Zucken um ihre Mundwinkel war alles, was sie ihm als Antwort gab. Natürlich machte sie sich über ihn lustig, was dachte er denn? Dabei überging sie einmal, dass er sich durchaus über ihre Worte zu amüsieren schien. Aber wer ihr sagte, dass es kein richtig und kein falsch beim Betrügen gab, über den konnte sie sich nur wundern. Hatte er es denn noch nie fertig gebracht, jemanden zu bestehlen, der im nächsten Augenblick seine gesamte Bande zusammen gerufen hatte, um einen dann zu verfolgen und schließlich zu verprügeln? Die Erinnerung an ihr eigenes kleines Abenteuer kam ihr in den Sinn und innerlich schüttelte sie sich, denn sie dachte nur ungern daran, dass sie den Schlägen und der Gruppe nur mit viel Glück entkommen war. Aber mal ehrlich. Es gab Personen, die betrog man einfach nicht und Talin hatte immer noch nicht ganz raus, wie man sich von diesen Menschen fern hielt. Denn sie liebte es viel zu sehr, wie das Adrenalin durch ihren Körper jagte, ihr Herzschlag sich beschleunigte und die Aufregung ihre Hände leicht zittern ließ. Je größer der Fisch, desto aufregender die Gefühle. Aus diesem einfachen Grund musste sie über Ceallaghs Worte auch schließlich lachen. Als könnte sie einfach tatenlos irgendwo rumliegen.

Ich werde mir Mühe geben, so aktiv wie möglich für dich zu sein...

Mit einem leicht anzüglichen Grinsen neigte sie den Kopf zur Seite und klimperte mit den Wimpern. Doch schnell wurde sie wieder ernst, spürte eine Änderung in seiner Stimmung, was sie dazu brachte, sich umzusehen. Es sah hier genauso heruntergekommen aus, wie in der ganzen Straße, die sie gerade entlang gelaufen waren. Aber der Blonde schien genau zu wissen, wo er lang wollte, weshalb Talin im in die Gasse folgte. Ihre Nackenhaare stellten sich ein wenig auf, Unsicherheit ließ sie kurz auf ihrer Unterlippe herumkauen, bevor sie sich schließlich dazu entschied, kurzerhand nach Ceallaghs Arm zu greifen und sich in seiner Armbeuge festzuhalten. Auch damit sie nicht mehr laut sprechen musste, für den Fall, dass sich jemand für ihr Gespräch interessierte. Von unten sah sie zu ihm hinauf, verfluchte wieder einmal ihre Größe.

Was genau hast du vor? Das ich dir aktiv dabei helfen kann. Du solltest mich einweihen, meinst du nicht?
Crewmitglied der Sphinx
für 545 Gold gesucht
dabei seit May 2019
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#22
Zu gern hätte er den Kopf über seine Schulter gewandt und ihr das breite Grinsen offenbart, das sie urplötzlich mit ihren Worten auf sein Gesicht malte. Doch er war zu sehr damit beschäftigt, den Eingang zum Schwarzmarkt im Schutz der Hauswände zu finden. Dennoch. Sie dürfte ihre Worte gern noch einmal zu gegebener Zeit wiederholen. Wenn sie nicht beherzt nach seinem Arm packte und sich an ihn klammerte, als fürchtete sie um ihr Leben.
Mit zusammengezogenen Brauen wandte Ceallagh seinen Blick also doch herum. Fixierte die hellen Locken, die bei jedem Schritt auf und ab wippten, ehe das helle grün-blau auf ihrem Gesicht hängen blieb. Talin wirkte als wäre ihr die Umgebung ganz und gar nicht geheuer. Er musste nicht einmal danach fragen, ob bei ihr alles in Ordnung war. Man konnte ihr die Antwort bereits von jeder Faser ihres Körpers ablesen. Allerdings musste sie sich keine Sorgen machen. Nicht, solange sie ihr selbst formuliertes Talent für „die falschen Opfer“ im Zaum hielt.

“Zum einen werde ich einen alten Freund besuchen, weil ich noch einige Dinge für deinen Bruder klären muss.“  

Ihr Schmugglerring sollte wachsen. Und dafür brauchte er jegliche Informationen, die er bekam, solange er sich in einem Territorium aufhielt, wo er nahezu jeden Grashalm kannte.

“Und danach… gönnen wir uns ein bisschen Spaß. Kaffee stiehlt sich schließlich nicht von Zauberhand. Oder doch?“

Das Grinsen auf seinen Lippen hatte wieder diesen spitzbübischen Charme, der nach Abenteuer und Adrenalin schrie. Und je nachdem, wie Talin mitspielte, konnte er sich mehr als nur einen Spaß dabei erlauben.

“Sie einer an… da wären wir.“ Die Hauswand zur ihrer Linken teilte sich überplötzlich und schickte diffuses Licht der Morgensonne in diesen Seitenarm der Straße. Dort, wo eigentlich Backsteine und bröckeliger Lehm hätten stehen müssen, ragte ein Baum aus dunkler Erde. Doch Ceallagh schenkte ihm keine Beachtung. Wandte sich stattdessen nach rechts und klopfte in einem seltsamen Rhythmus gegen die mit Ornamenten bemalte Fassade.
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
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#23
Am liebsten hätte sie die Augen verdreht. Sie hatte das Gefühl, er hielt seine Worte extra schwammig, als würden sie doch belauscht werden. Oder als wolle er ihr einfach nicht mehr erzählen, weil er ihr nicht vertraute. Gut, das würde sie auch nicht, nach dem, wie ihr erstes Aufeinandertreffen gelaufen war. Aber ganz ehrlich? Was sollte sie mit der Äußerung, dass er sich für ihren Bruder mit einem alten Bekannten treffen musste anfangen? Es häuften sich einfach nur noch mehr Fragen in ihrem Kopf, statt das sie wusste, was er genau vor hatte. Talin überlegte für einen Augenblick ernsthaft, ob sie sich darüber aufregen sollte, entschied sich aber dann doch dagegen. Wenn sie ehrlich war, dann waren alle Pläne, die sie je geschmiedet hatte oder an denen sie auch nur beteiligt war, in die Hose gegangen. Und dann hatte ab einem bestimmten Punkt ihre Impulsivität übernommen und so manches Mal vieles verschlimmert. Zum Beispiel Schiffe versenkt. Wenn sie nun also wusste, was der Blonde vorhatte und wenn etwas dann schief gehen würde ... was konnte da schon passieren? Dass sie ein ganzes geheimes Stadtviertel abbrannte? Nahhh, darüber sollte sie lieber nicht weiter nachdenken.
Stattdessen konzentrierte sie sich wieder auf ihre Umgebung und auf Ceallagh, der anscheinend gefunden hatte, was er suchte. Sie beobachtete ihn, als er sich von ihr löste und auf eine Wand mit Ornamenten zuging. Ihre Augenbrauen wanderten in die Höhe und sie vergaß einmal die Tatsache, dass die Wand hier vermutlich Ohren hatte.

Nicht besonders versessen darauf, dass Fremde diesen Ort finden, wie?

Es war ja nicht so, dass sie keinen Schwarzmarkt oder Hehler kannte, aber deren Geheimniskrämerei überraschte sie manchmal doch. Sie verdrehte leicht die Augen, und beobachtete, wie sich eine Geheimtür öffnete. Um sie nicht gleich mit ihrer großen Klappe in Verlegenheit zu bringen, schloss sie lieber den Mund und hackte sich einfach - mit ein paar Mal klimpern der Wimpern - wieder bei dem blonden Mann ein. Mit ihm zusammen betrat sie einen Laden, den sie mit leicht hochgezogener Augenbraue betrachtete. Doch sie hielten sich nicht lange dort auf, bevor sie durch eine weitere Tür – die noch geheimnisvoller war, als die erste - den Schwarzmarkt betraten. Na gut, sie musste es wohl zugeben: Ihr Herz raste vor Aufregung und freudiger Erwartung. Das vor ihr liegende Abenteuer hatte sie doch schon in seinen Bann gezogen, sodass sie sogar ihre Sorge von möglichen Verfolgern und Beobachtern abschüttelte.
Crewmitglied der Sphinx
für 545 Gold gesucht
dabei seit May 2019
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#24
Das Klopfen verhallte irgendwo in dem dicken Stein, dessen raue Oberfläche kleine Spuren auf seinen Knöcheln hinterließen. Dann herrschte Stille. Unterbrochen von Talins Worten, die Ceallaghs Blick amüsiert über seine Schulter gleiten ließen. War überhaupt irgendjemand darauf erpicht seine Geheimnisse offen zur Schau zu tragen?

“Nun… so oft wie die Marine oder die Stadtwache versucht haben, das hier zu zerschlagen… wird man zwangsläufig kreativ.“

Und dabei übertrieb er nicht einmal. Nicht jeder konnte es sich leisten, seinen gut laufenden Geschäften in aller Öffentlichkeit nachzugehen. Geschweige denn das Geld aufzutreiben, um die Machtinhaber dieser Stadt für Verschwiegenheit und Loyalität zu bezahlen. Wenn auch das gängige Praxis in nahezu jeder Stadt dieser Welt war. Und Ceallagh bezweifelte nicht, dass dieser Markt seine eigenen Wege hatte, sich mit der Stadtwache gütlich zu einigen, ohne ihnen zu viel Wissen über Standort und Aufstellung zu geben.
Dann lösten sich die ersten Steine knirschend voneinander und eröffneten den Blick auf das Innere eines kleinen, dunklen Ladenraums.

“Dann wollen wir mal.“ Talin hatte sich bereits wieder eingehakt, folgte ihm dicht ins Innere der ersten Schleuse und bemerkte vielleicht als Einzige, wie Ceallagh einen letzten Blick auf die Straße hinauf und hinunter richtete. Dann waren sie von der Wand verschluckt worden. Als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Unsichtbar für jeden, der ihnen just in diesem Moment nacheilen wollte.

“Wie stehst du so zu exotischen Tieren?“ Ceallaghs Blick senkte sich zu Talins braun gebranntem Gesicht hinab. Umriss ihre feinen Züge, während er sie an dem “Türwächter“ vorbei durch eine Zweite und direkt ins Herz des Schwarzmarktes führte.
Ungeachtet ihrer Antwort, wüsste sie, worauf all sein Schweigen und seine Andeutungen hingewiesen hatten. Der Markt pulsierte regelrecht wie das kunterbunte Leben, das ihm weder im Namen noch in den Vorstellungen anhaftete. War überfüllt von Geräuschen, Gerüchen und den kuriosesten Gestalten, die in dieser und fernen Welten bekannt waren. Bunte Vögel in riesigen Käfigen, kreischende Affen in Kostümen. Händler die mit Gewürzen lockten, schillernd rot, in kleinen Fäden und Glasfläschchen verstaut.  Oder als Gewürztee in dampfenden Tassen, die die Luft mit einem schweren Hauch von Zimt und Orangen einnahmen.


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