01.01.2019, 21:40
Longing for Waves
Später Mittag des 25. März 1822Cornelis Feuerbart, Scortias Bartholomew & Shanaya Árashi
Mit einer ruhigen Bewegung schlug Shanaya etwas von dem Farn aus dem Weg. Sie hatte den ganzen Vormittag im Dschungel verbracht – und die kleine Kampfeinlage mit dem Dieb hatte ihren ganzen Wasservorrat gefressen. Früher als geplant hatte sie sich also auf den Weg zurück zur Sphinx gemacht, auf deren Deck sie nun stand. Irgendwo hörte sie Stimmen, folgte ihnen jedoch nicht, sondern machte sich mit der Feldflasche in der Hand direkt auf den Weg zum Frachtraum. Sie wusste ja, dass sie dort frisches Wasser finden würde. Und woher dieses Wasser kam. Mit diesem Gedanken, der sie amüsiert schmunzeln ließ, tänzelte die junge Frau die Treppen hinab, ließ die Sonne hinter sich und wurde mit den letzten Stufen etwas langsamer, um sich an das dämmrige Licht zu gewöhnen.
Sie mochte diese Insel, sie hatte etwas paradiesisches an sich – aber auch wenn ihre Laune noch nicht angeschlagen war, so hoffte die Schwarzhaarige doch, dass sie bald wieder aufbrechen würden. Sie wusste noch Nichts von einem nächsten Ziel – aber jetzt, wo Lucien befreit war, stand ihnen alles offen. Und sie konnte sich vorstellen, dass es ihm und auch Talin in den Fingern juckte, endlich wieder in See zu stechen. Und wer wäre sie, sich gegen den Willen der Beiden zu stellen?
Gut gelaunt trat Shanaya also mit diesem Gedanken an eines der Fässer heran, die mit Wasser befüllt waren. Die Flasche nicht zur Seite legend hob sie den Deckel leicht an, schob ihn etwas zur Seite und griff mit der freien Hand nach der Kelle, die auf einem nächsten Fass lag. Mit ruhigen Bewegungen füllte sie erst die Kelle und damit ihre Flasche auf. Für heute hatte sie genug von dem Dschungel, aber es gab sicher genug zu tun, womit sich sicher auch wieder Durst einstellen würde. Nun hob sie die Flasche an, legte sie an die Lippen und gönnte sich einen großen Schluck, womit sie den blauen Blick durch den Raum schweifen ließ.