Wandering through Shadows

[Shanaya Árashi]

Skadis Angebot ließ das Lächeln auf Shanayas Lippen das erste Mal in dieser Nacht ein wenig echter werden, auch wenn es nicht lang anhielt. Auch, wenn die junge Frau es nicht zugegeben hätte, aber auf eine absurde Weise bedeutete ihr dieses Angebot unsagbar viel. Sie neigte leicht den Kopf, nickte und ließ den Blick dabei auf Skadi ruhen.

„Du meinst, nicht allein mit einem Baumstamm üben oder mit Lucien, der ständig schummelt? Dann sehr gern. Wenn Soula nicht reißaus nimmt, sobald ich in die Nähe komme, sagt Bescheid.“

Da konnte er sagen, was er wollte – seine verdammte linke Hand kam Schummeln gleich! Trotzdem lag Dankbarkeit in der Stimme der Schwarzhaarigen. In sich bewegender (nicht schummelnder) Gesellschaft trainieren war vermutlich auch deutlich sinnvoller.
Auch wenn Skadi mit ihren nächsten Worten keinen Namen nannte, so war Shanaya doch klar, wenn sie meinte. Sie hatten nicht viele auf dem Schiff, die unter diese Beschreibung passten, aber der Dunkelhaarige schien ein Paradebeispiel dafür zu sein.

„Wenn ich so ein Jammerlappen werde, gebe ich jedem von euch eine Pistole und ihr dürft alle einmal schießen.“

Mehr sagte sie dazu jedoch nicht, Enrique war nicht wirklich ein Thema, mit dem sie sich groß befassen wollte. Immerhin gehörte er zu den Mitgliedern der Crew, die sich von ihr provozieren ließen, die deshalb rum jammerten und nicht mit ihr zurecht kamen. Und das war gewiss nicht ihr Problem.
Sie setzten sich in Bewegung und Skadi trat an ihre Seite, offenbarte eine Idee, die vielleicht wirklich dazu beitragen konnte, Shanaya auf andere Gedanken zu bringen. Sie überlegte, wog den Kopf dabei etwas zur Seite. Hm.

„Nicht freiwillig, jedenfalls. Meistens habe ich diese Kulturveranstaltungen genutzt, um mich davon zu schleichen… und irgendetwas anderes zu machen.“

Sie lächelte der anderen Frau etwas schräg entgegen.

„Aber ich wäre dabei, je nachdem, wie lange ich still sitzen bleiben kann.“