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Who can say what happens next
Greo & Shanaya ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 12 April 1822
Ort An Deck der Sphinx
Tageszeit Mittags
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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#31
Das Lächeln auf den Lippen der jungen Frau nahm bei der Antwort des Dunkelhaarigen einen wissenden Zug an. Was das anging waren sie so unterschiedlich... Sie selbst genoss jeden Landgang. Die Umgebung erkunden, Orte zu finden, an denen sie niemanden sonst traf. Karten von den Inseln anfertigen... aber all das war Nichts gegen das Gefühl, vom Schiff und vom Wind in den Schlaf gewogen zu werden. Greo hingegen...

Dann muss ich wohl mit einem Schiff um deine Heimat kreisen und nur zum essen an Land kommen. Oder für irgendwelche Feste.“

Sie schmunzelte amüsiert bei diesem Gedanken. Aber auf Dauer... vermutlich würde sie irgendwann doch einen anderen Kurs als einen Kreis angehen. Irgendwann kannte man jeden Stein an der Küste einer Insel. Und da konnte das Essen noch so gut sein, irgendwann würde sie sicher nur noch gelangweilt über der Reling hängen.
Seine Frage ließ Shanaya dann leicht den Kopf zur Seite neigen. Ein Ort, an dem sie jetzt sofort sein wollte. Hm. Eine gute Frage.

In deinen Armen, Greo Liebster!“

Sie legte sich in einer dramatischen Geste die Hand an die Brust, setzte einen sentimentalen Blick auf, der jedoch nicht lang anhielt. Nur einige Herzschläge später lachte die Schwarzhaarige los, räusperte sich dann und warf dem Mann einen vielsagenden Blick zu. Sie grinste noch immer breit, setzte dann aber zu einer ehrlichen Antwort an.

Das kann ich so nicht beantworten. Ich bin da, wo ich sein will. Das ist dieses Schiff. Der Rest der Welt... ich will überall gewesen sein. Ich habe keinen Ort, zu dem ich unbedingt als erstes reisen muss. An erster Stelle bin ich damit zufrieden, dass ich jetzt die Freiheit habe, all diese Orte zu besuchen.“
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
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#32
Er kniff kurz wie zur Bestätigung die ungleich gefärbten Augen zusammen. Um die Insel herum zu schiffen war eine nette Idee und würde sie mehrere Wochen lang beschäftigen. Dabei hatte sie schließlich die Möglichkeit sämtliche Formen von Klima, Vegetation und Fauna kennen zu lernen, die die Welt zu bieten hatte: Elanora hatte einfach für jeden etwas dabei. Das wusste sie natürlich nicht, und nicht einmal Greo kannte alle Wunder seiner Heimat.
Greo pulte an einem Gürtelbeutelchen herum, förderte einen winzigen, zarten Ast zutage und schnippte ihn in zwei Teile. Er schob sich das Ende des einen Zweiges zwischen die Zähne und hielt Shanaya den anderen hin, während sie in eine theatralische Geste ausbrach.

„Kau’s Süßholz lieber, statt es zu raspeln.“,


kommentierte er ungerührt und sog an dem wenige Millimeter breiten Hölzchen rum. Sein Blick glitt zum Himmel und er überlegte einen Moment, bevor er sie wieder ansah.

„Das war mehr, als nur Korsett und Puder im Gesicht, oder?“,
fragte er nüchtern und zerkaute das Ende des Süßholzes, bis es faserig wurde, „Du bist ja regelrecht geflohen.“
Crewmitglied der Sphinx
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#33
Shanaya verengte leicht die Augen, als Greo nicht auf ihre Worte reagierte, sondern nur in einem Beutel herum kramte. Er holte ein kleines Ästchen heraus, zerbrach es in zwei Stücke und schob sich eines davon in den Mund. Das andere hielt er ihr hin. Bei seinen Worten gab sie dann ein resignierendes Stöhnen von sich, schüttelte den Kopf und nahm schließlich das kleine Ästchen entgegen.

Wie kann man nur so furchtbar unromantisch sein, Greo?“

Sie lachte, warf ihm aber einen vorwurfsvollen Blick zu, womit sie sich das kleine Ästchen zwischen die Lippen schob. Hm.

Wäre es nur das gewesen, würde ich jetzt vielleicht nicht hier sitzen. Obwohl...“

Nein... sie wäre vermutlich in jedem Falle nicht dort geblieben. Selbst, wenn sie die liebevollsten Eltern aller Welten gehabt hätte. Der Drang nach Freiheit und Abenteuer ließ sich sicher auch nicht davon unterdrücken.

Es gibt unzählige Gründe, wieso ich es dort nicht ausgehalten habe. Es wundert mich eher, dass ich es so lange ausgehalten habe, ohne komplett den Verstand zu verlieren...“
Crewmitglied der Sphinx
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#34
Seine Mundwinkel waren minimalst nach oben gezogen, bis er schließlich mit den Zähnen die äußerste Schicht des Süßholzes minutiös abzuziehen begann. Er ließ seinen nicht sonderlich ausgeprägten Hang zur Romantik unkommentiert. Sie neckten sich gelegentlich und wussten beide wahrscheinlich ziemlich gut, woran sie am anderen waren. Und Greo war tatsächlich nicht der Typ, der jemandem schöne Augen machte. Zumindest hatte er sich so bisher noch nicht gezeigt.
Er ließ sich den süßlich herben Geschmack des Hölzchens auf der Zunge zergehen, mahlte ein wenig mit den Kiefern und guckte sie dann wachsam an.

„Welche?“,
fragte er direkt und suchte in ihrem Gesicht nach einer Antwort, „Ich meine, was hat dich so eingeengt? Ihre Denkweise?“
Crewmitglied der Sphinx
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#35
Shanaya kaute auf dem Holz herum, ihr Blick dabei wurde ein wenig nachdenklicher, als Greo eine Frage stellte, mit der sie irgendwie gerechnet hatte. Grüblerisch verzog die Schwarzhaarige etwas die Lippen, antwortete nicht sofort. Sie machte nicht den Anschein, als wolle sie diese Frage nicht beantworten – viel eher überlegte sie, wie sie das alles formulieren sollte. Auch wenn da dieser kleine Funke in ihrem Inneren glühte. Konnte sie Greo etwas davon anvertrauen? Konnte er dieses Wissen irgendwie gegen sie verwenden? Täuschte sie sich so in dem Mann, dem der Hut auf dem Kopf festgewachsen war? Ein leises Schnaufen, mit dem sie diesen Gedanken zur Seite drängte. Es dauerte dennoch einen Moment, bis Shanaya zu einer Antwort ansetzte.

Kannst du dir mich vorstellen, wie ich den halben Tag damit verbringe, einen Mann zu umsorgen, den ich nicht aus Liebe geheiratet habe, sondern weil meine Eltern diese Hochzeit arrangiert haben? Und wie ich den Rest des dem absolut ehrenvollen Job einer Händlerin nachkomme, die auch hier unter der Fuchtel von ihrem Mann steht und nur das macht, was er erwartet?“ Ein vielsagender Blick galt dem Dunkelhaarigen. „Ich auch nicht.“

Ein erneutes Schnauben. Genau darauf wäre es hinaus gelaufen, wenn sie nicht sie gewesen wäre und sich gegen diese Fesseln zur Wehr gesetzt hätte.

Ich habe viele Jahre in einem Internat verbracht – um genau das zu lernen. Wie ich mich benehme wie die vornehmsten Damen, darauf achte, dass bloß Nichts den Ruf meiner Familie oder meine Kleidung beschmutzt.“ Ihr Kopf wog sich etwas zur Seite, ihre Stimme klang nicht verbittert, viel mehr zählte sie all das einfach nur auf. Es war ein Teil von ihr, hatte zu dem geführt, wo sie nun war.

Ich habe mich schon immer viel zu sehr nach Freiheit gesehnt, als dass ich das mit mir machen lassen würde.“
Crewmitglied der Sphinx
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#36
Aufmerksam und frei heraus schaute er ihr in die Augen mit der Mimik eines Mannes, der aufrichtiges Interesse ohne impertinente Neugierde empfand. Hätte sie ihm nicht geantwortet, hätte er das Thema mit einem Schulterzucken ad acta gelegt und sich später mal wieder damit beschäftigt. Sicherlich prägte jede Vergangenheit die Gegenwart und Zukunft einer Person, aber er hatte so eine vage Ahnung, dass bei ihr damals mehr unter der Oberfläche gebrodelt hatte, als sie an Informationen herausrückte. Das war ihr gutes Recht. Aber Greo konnte nicht leugnen, dass er einfach verstehen wollte, warum sie so war, wie sie war.
Sie warf ihm jedoch nach einer kurzen Denkpause einen Brocken hin und es wirkte nicht, als habe er ihr mit der direkten Fragerei auf die Füße getreten.
Während sie sprach, nickte er langsam. So etwas in der Art hatte er sich bereits gedacht.

„So was wie eine höhere Töchterschule? Das scheint es fast überall zu geben.“, meinte er, runzelte die Stirn und zerrupfte mit den Fingern die abgezogene Rinde des Süßholzes. „Bah, ne, kann schon verstehen, dass ihr Frauen da keine Lust drauf habt.“

Er schmunzelte bei dem Gedanken, als ihm etwas – oder jemand – in den Sinn kam.

„Gibt’s bei uns auch für Männer. Aber ich glaub der Fehler ist, dass bei ihnen die Ausbildung später auch zu was dienen soll und nicht… weißte… wie sagt man das?“, er wog den Kopf überlegend hin und her, „Frauen sollen grundlegend wissen, wovon die Männer reden, sollen gebildet und künstlerisch begabt und kultiviert sein. Aber wehe der Frau, die von ihren Fähig- und Fertigkeiten wahrhaftig Gebrauch macht und es wagt ihr Hirn zu benutzen.“

Er lachte.

„Mehr Schein als Sein. Dann lieber Bauernschläue.“ Er schlug symbolisch mit der Faust auf den Tisch. Immerhin hatten er und seine Schwestern richtige Freude in ihrer Zeit als Kinder gehabt. Weit weniger Zwang.
Crewmitglied der Sphinx
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#37
Shanaya spürte das leichte Kribbeln in ihrem Inneren, den Hauch von Misstrauen, der sie daran zweifeln ließ, ob sie Greo all das erzählen konnte. Sie hatte kein Problem mit ihrer Vergangenheit, auch wenn die Wunde an ihrer Seite in diesem Moment wieder ein wenig zu pulsieren schien. Beiläufig, ohne es wirklich wahr zu nehmen, strich ihre Hand über die Bluse, die die Naht verdeckt. Auch das war ein Teil ihrer Vergangenheit. Greos Frage ließ sie leicht den Kopf neigen.

Fast... es waren zum Glück nicht nur Töchter da. Sonst würde ich Frauen wahrscheinlich noch weniger mögen als ich es eh schon tue...“ Ein amüsierter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. „Wobei die männlichen Vertreter dort auch nicht wirklich mehr als Luft im Kopf hatten.“

Die junge Frau zuckte locker mit den Schultern, lauschte aber der Erläuterung des Mannes mit wachsamer Miene, ehe sie zu einer Antwort ansetzte.

Genau das... wir haben gelernt, wie wir unsere Männer später richtig bekochen, wie wir an ihrer Seite elegant und aufrichtig aussehen. Wie wir ihnen das Leben einfacher machen...“ Ein leises Schnaufen. „Während besagte 'Männer' wenigstens ein paar sinnvolle Dinge gelernt haben. Und ihr Wissen anwenden konnten.“

Auch die abschließenden Worte des Mannes untermalte die Schwarzhaarige mit einem zustimmenden Nicken. Da hatte er absolut Recht.

Aber jeder ist seines Glückes Schmied, also... habe ich den Weg genommen, der zu mir passt. Und nicht den, den andere für mich erdacht haben.“

Und damit war sie mehr als zufrieden, was man ihr wohl auch zu gut ansah. v


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