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Kapitel 5 - Melodie des Frühlings
Taranis Ives
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
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Tanis hatte die Zeit sich zu überlegen, dass es vermutlich alles seine eigene Schuld gewesen war. Wirklich. Er hatte genug über Aspen zu hören bekommen und der Mann sah Elian ähnlich. Er hatte keinen Funken von dem Charme oder der Anziehungskraft seines Bruders, aber er wäre auch ohne Steckbrief sehr leicht als ein Montrose zu erkennen gewesen.
Tanis? Selbst wenn Elian seinem Bruder irgendwann von Rhys du Coeur erzählt hatte, war Tanis nicht mit derart seltenen Gesichtszügen verflucht, dass man ihn ohne eine Vorstellung erkennen könnte. Also…möglicherweise verdiente er diesen Angriff. Möglicherweise.
Die Welt drehte sich und alles wurde für einen Moment langsamer, langsam genug, dass er den Augenblick wirklich innerlich wertschätzen konnte in all seiner glorreichen Idiotie.
Auf der anderen Seite hatte er sich nun wirklich nicht wie ein Soldat benommen, der seine Beute gefunden hatte. Wirklich, was bei der Göttin hatte er getan, um einen fucking ANGRIFF zu rechtfertigen, huh? Er kam auf sie zu und er war vielleicht nicht in seiner charmantesten Stimmung, aber jeder Idiot sollte bei seinen Worten merken, dass er keine Wache war sondern nur so aussah!
…gut, vielleicht lag diese Einschätzung auch nur daran, dass er daran gewöhnt war, immer anzunehmen, dass niemand das war, wonach sie aussahen. Kleider machten den Mann, wenn man jahrelang Spion war. Vielleicht konnte man Aspen all das zu Gute halten und sich darüber freuen, dass er Tanis nicht einfach erschossen hatte.


Meh.
Nein.
Der Kerl war eindeutig an allem Schuld.

In seiner Überraschung hätte Aspen ihn vermutlich wirklich ausgeknockt, wenn sich nicht der Kleinste der Gruppe an seinen Arm geworfen hätte. So? Er landete auf dem Boden, würde sicherlich Kopfschmerzen haben für ein paar Stunden oder Tage und möglicherweise ein Veilchen, aber er war noch da.
„Der Junge ist intelligenter als du, Montrose. Auch wenn ich tatsächlich nur deinen Bruder davor bewahren will, traurig zu werden. Der Rest ist Kollateralgnade.“ Er zog seinen Kragen nach vorne, um das Blut an seinem Hals deutlicher zu machen und zu zeigen, dass es keine dazugehörige Wunde gab. „Ich würde ZU gerne von hier fort sein, bevor man den ehemaligen Besitzer meiner wundervollen Tracht findet. Wenn ich eure Blicke richtig deute, wollte ihr über die Dächer. Könnt ihr gerne machen, aber der zusammengesackte Kerl dort, der so wundervoll verletzt aussieht? Wird das nicht schaffen.“ Er wusste, wie Menschen mit den verschiedensten Verletzungen aussahen, wenn sie sie sich nicht anmerken wollten. Die Körperhaltung und -spannung war eindeutig. „Ich weiß von einem Piratenschiff im Hafen, das uns vielleicht mit nimmt. Es sei denn ihr habt einen besseren Fluchtplan.“

Er setzte sich auf, erhob sich aber nicht. Besser, wenn er wartete, bis er sich sicher sein konnte, dass Montrose nicht auch noch nach seinem Kopf treten würde.
Der eine Kerl sprach noch mit dem Verletzten, was wohl von ein wenig Fürsorge und Verstand sprach. Tanis hob den Kopf, versuchte einen Blick auf das Gesicht des Mannes zu erhaschen um erahnen zu können, wie schlimm es wohl war und –

Oh.

OH.

Oh…fuck…

Tanis blinzelte und suchte nach Worten. Elian. Er hatte nicht…. Was machte….
Tanis schluckte. Nein. Nein. Darüber konnte er…er konnte später ausflippen. Sehr viel später. Nicht jetzt. Da waren Wachen und Elian war…. Elian war verletzt…
„Überraschung…“ Er wackelte mit den Händen und versuchte sich an einem Lächeln. „Nicht tot und nach der Begrüßung bist du immer noch mein Lieblingsmontrose.“
Er schluckte noch einmal, warf einen Blick zu Aspen und blieb sitzen, zwang sich dazu, sitzen zu bleiben und nicht aufzustehen und einen weiteren Angriff zu provozieren.
„Ich kann mir denken, wer in der Familie das Hirn a-„ Er schluckte die Beleidigung hinunter, schloss kurz die Augen. Fuck. Nett sein. Nicht der richtige Zeitpunkt, um zu beleidigen. Nicht, wenn er möglichst schnell nach Elians Wunden sehen wollte. „Der Kleine hat Recht. Ich will helfen. Und wenn das hier schon immer meine Kleider gewesen wären, würden sie besser riechen.“
[/i]



[In der Gasse | Bei Elian, Aspen, Scortias und Farley]
Sylas Whyld
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
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„Oh“, meinte Sylas mit einem kühlen Ton, als er hinter sich nicht nur eine Stimme vernahm, sondern auch die Worte ziemlich deutlich an sein Ohr drangen. „Es scheint, als könnten wir uns die Suche nach deinem Bruder sparen. Immerhin kommt er dir gerade heldenhaft zur Rettung.“ Dabei gab es hier eigentlich nicht viel zu retten, was aber in Augen anderer durchaus anders wirken konnte. Das einzige was er hier gerade wollte, war eine Antwort. Nicht mehr und nicht weniger. Langsam wandte sich Sylas der Stimme zu, die seine Unterhaltung mit der jungen Frau unterbrochen hatte, aber ohne der Aufforderung sich von ihr zu entfernen nachzukommen. Langsam ließ er seinen Blick musternd über den jungen Mann wandern. „Eine große Klappe scheint offenbar in eurer Familie zu liegen“, stellte Sylas humorlos fest und warf der jungen Frau schräg neben sich einen kurzen Blick aus den Augenwinkel zu. Natürlich hatte der junge Mann eine Waffe in der Hand und war somit im ersten Moment im Vorteil, Sylas wusste allerdings von den Nachteilen einer Schußwaffe, so besaß er doch selbst eine. Somit war die Nähe zu der jungen Frau zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr ihr gewidmet, sondern einzig und alleine seines Schutzes. Solange er dafür sorgte, dass sie in seiner Nähe verblieb, war das Risiko, dass der junge Mann einen nervösen Finger bekam, relativ gering. Welcher Bruder ging schon freiwillig das Risiko ein seine eigene Schwester zu treffen? Es war reine Kalkulation ohne Gewissheit, dass die Rechnung am Ende auch aufgehen würde.

„Dann sollten sich seine Drei vielleicht mit meinen zusammentun“, entgegnete er nur trocken der dunkelhaarigen jungen Frau, welche hinter dem Bruder auftauchte und der Ansicht war, sich an diesem Wortwechsel zu beteiligen. „Ansonsten ... unschöne Sache.“ Sein Blick verharrte einen kurzen Moment auf dem Gesicht der jungen Frau, ehe er wieder zu dem Bruder wanderte. „Weißt du eigentlich, auf wen du da gerade zielst?“, kam es fragend und vollkommen ruhig über seine Lippen, aber in dem Tonfall wie er die Frage gestellt hatte, war offensichtlich, dass er darauf keine wirkliche Antwort erwartete. „Du zielst auf den Mann, der deine Schwester vor großem Unheil bewahrt hat, nachdem sie sich leichtsinnig in Gefahr gebracht hat.“ Kurz und trocken lachte Sylas auf, schüttelte dabei langsam den Kopf und verschränkte anschließend locker die Arme vor seinem Oberkörper. „Ich hab keine Ahnung wie lange ihr schon hier seid, aber dennoch sollte in eurem Kopf eine Glocke bei dem Namen Thomas Morrigan läuten. Ein Schläger mit zu viel Einfluss und zu vielen Rechten hier. Hat die unschöne Angewohnheit die Leute erst grün und blau zu prügeln, ehe er sie der Obrigkeit übergibt und“, Sylas machte eine Pause und deutete mit einem leichten Nicken des Kopfes in die Richtung der jungen Frau hinter sich. „Frauen droht weitaus schlimmeres.“ Er verlagerte sein Gewicht auf einen Fuß, während er aufmerksam seine Umfeld im Auge behielt und jederzeit bereit war zu reagieren. Es war der Überlebensinstinkt in ihm, der ihm so viele Male das Leben gerettet hatte und von dem so manch einer schon gesagt hatte, dass er damit jedem Raubtier Konkurrenz machen würde. „Deine Schwester hat sich nicht nur mit ihm angelegt, sondern ihn auch verletzt. Kam dann zu mir und erzählte mir, dass ich derjenige wäre, den sie gesucht hätte und mich ihren angezettelten Ärger hat austragen lassen“, erzählte Sylas ruhigen Tonfalls weiter. „Somit ist es letzten Endes mir zu verdanken, dass deine Schwester jetzt nicht von seinen Handlangern geschändet in irgendeinem dunklen, dreckigen Loch liegt.“ Wieder legte Sylas eine Pause ein, damit das eben von ihm gesagte seine Wirkung entfalten konnte und den Anwesenden hoffentlich klar wurde, und ganz besonders der jungen Frau, in was für einer Situation sie sich vor wenigen Minuten wahrhaftig befunden hatte. Vermutlich war es ihr zu diesem Zeitpunkt nicht klar gewesen, doch jetzt sollte es ihr hoffentlich klar geworden sein.

Es war schließlich das Tippen an seinem Arm, welches ihn dazu brachte seinen Blick wieder direkt auf die junge Frau zu richten und den Bruder für einen Moment aus den Augen zu lassen. „Kleine“, meinte er und drehte die Augen nach oben. „Wenn ich vorgehabt hätte dir weh zu tun, dann hätte ich es schon längst getan.“ Und das war die absolute Wahrheit. Sylas machte nicht wirklich einen Unterschied zwischen Mann und Frau, wenn auch man durchaus sagen konnte, dass Frauen durchaus etwas mehr Spielraum besaßen. Aber sie besaßen nicht Narrenfreiheit, nur weil sie Obenrum etwas zu bieten hatten. Wer sich mit ihm anlegte, der musste die Konsequenzen tragen. Männlein, wie auch Weiblein.

„Das einzige was ich gerade von deiner Schwester hier wissen wollte ist, warum sie ausgerechnet mich angesprochen hat und woher sie mich offenbar kennt. Nicht mehr und nicht weniger und du“, richtete er sich wieder an den Bruder, der unvermindert mit der Waffe auf ihn zeigte. „Kannst dich jetzt entscheiden, ob du das Ding in deiner Hand wegsteckst oder ob du weiter auf den Mann zielst, dem du das unbeschadete Leben deiner Schwester zu verdanken hast und der dank ihr jetzt ein ziemlich großes Problem auf dieser ziemlich beschissenen Insel hat.“ Er hatte in den vergangenen Monaten öfters mal für kleineren Ärger gesorgt und somit war sein Gesicht auf dieser Insel für so manche kein unbekanntes. Es würde vielleicht ein Weilchen dauern, ehe man ihn mit diesem Vorfall in Verbindung brachte, aber dieses Weilchen würde ihm ehrlich gesagt auch nicht viel helfen. Er hatte in den letzten Monaten keine Möglichkeit gefunden von diesem Ort weg zu kommen und dann würde er es auch nicht in einem Weilchen hinbekommen. Weder hatte er Bock darauf in einem dunklen Loch zu verschimmeln, noch hatte er vor auf dieser Insel am Galgen zu enden. Für ihn gab es nur einen passenden Ort um zu sterben und der war das Deck eines Schiffes.
[Nahe Brunnenplatz | In einer Seitengasse | Mit Talin, Lucien und Shanaya]
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Jul 2016
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„Autsch.“

Trevor verzog das Gesicht. Er hasste diesen Moment der Ruhe nach einem Kampf, in dem die Aufregung den Schmerzen wich. Und Gregs Oh-nein-oh-verdammt-Blut!-Gesichtsausdruck, während er einen Splitter nach dem anderen aus seiner Handfläche zupfte, mochte er auch nicht sonderlich. Wie gut, dass es um ihn herum nur so vor Ablenkungen wimmelte.

„Alleshändlerin?“, wiederholte er neugierig und wäre sofort wieder aufgesprungen, hätten ihn sein pochender Fuß und Gregs Pinzette nicht daran erinnert, dass er „verletzt“ war. Pah. Stattdessen drehte er sich auf seinem Hocker so weit herum, wie es ihm in Gregs Griff möglich war. Mit der freien Hand schob er die Augenklappe hoch auf die Stirn und entblößte ein zweites vor Begeisterung strahlendes Auge.

„Greg, Greg, Greg! Guck mal!“

Er fuchtelte mit der besagten freien Hand da herum, wo er das Gesicht seines Bruders vermutete, ohne sich von dem Chaos, das sich vor ihm ausbreitete, abzuwenden.

„So viele Truuuuhen!“

Truhen! Truhen waren grandios! Man konnte Dinge hineintun oder darunter oder dahinter oder oben drauf und wenn das alles nichts half, konnte man dem Suchendem mit der Truhe eins überbraten und er vergaß, worauf er es noch gleich abgesehen hatte. Und vermutlich auch, ob man Hühner mit oder ohne Federn aß und wie seine Großmutter geheißen hatte, aber das war okay, fand Trevor.

„Und ein Schwert! Und noch mehr Minitrinkdinger! Und Uhren! Und Bücher – aber ohne Bilder.“

Er ließ das Exemplar, dass er sich von seinem Hocker aus hatte angeln können, wieder auf den Boden plumpsen. Auf dem zerfleddertem grauen Einband prangten dunkle Blutflecken, aber Trevor war sich nicht ganz sicher, ob das seine waren.

„Was meinst du denn mit ‚Waren, die Menschen suchen‘?“ Er runzelte für den Bruchteil einer Sekunde die Stirn. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Oh! So was bräuchte ich, das wär voll nützlich, oder Greg? Stell dir mal vor, nicht ich würde sie, sondern meine Hosen würden mich suchen!“

Er kicherte bei der Vorstellung, wie er sich vor einer Horde desorientierter Hosen versteckte. Ohne Hose. Am besten hinter diesem einen Kistenstapel auf der Sphinx, den er erst letztens zum Versteck der Woche gekürt hatte, nachdem er dort drei Stiefel, einen angebissenen Apfel und seine leere Seekiste gefunden hatte.
Vielleicht nicht ganz, was Lissa meinte, aber Trevor mochte seine Theorie auf jeden Fall. Interessiert beobachtete er, wie die junge Frau in einem Haufen Papier zu kramen begann, sprungbereit für den Moment, in dem eine zähnefletschende Hose aus der kleinen Truhe springen würde.

„Hey Greg, meinst du – was?“ „… dass Hosen Augen haben könnten?“, hatte er sagen wollen, dieses Wissen war schließlich beim Verstecken spielen von essentieller Bedeutung, aber Lissas Frage kam ihm dazwischen.

„Aye. Ich bin Trevor und das ist Gregory. Scovell, alle beide.“

Trevor riss seine Hand aus Gregs Griff, um weit ausholend erst auf seinen eigenen grinsenden Kopf und dann auf den seines Bruders zu zeigen.

„Aber du darfst auch weiter mein ‚mein Hübscher‘ sagen, wenn das einfacher zu merken ist. Sie findet mich hübsch, sie hat es gesagt“, erklärte er mit einem stolzem, schiefem Grinsen an seinen Bruder gewandt. Und bevor Greg ihn wieder packen konnte, schnellte er von seinem Hocker und hopste, so flink das auf einem Bein und durch dieses Chaos ging, zu Lissa hinüber. Halb auf ihre Schulter gestützt, schielte er in die kleine Truhe.

„Was ist da drin?“

Er würde diese Hosen zuerst finden, so viel war sicher!

[ An Lissas Stand || bei Lissa und Gregory ]
Crewmitglied der Sphinx
für 186 Gold gesucht
dabei seit Jan 2016
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Was?! Nerviges Balg! Sie waren verdammt noch mal auf der Flucht! Beinahe hätte Aspen aus reinem Reflex den Arm zurückgezogen  und nach dem kleinen Jungen gelangt, der diesen mit seinem Gewicht nach unten zog und im selben Moment auf dem vermeidlichen Marinesoldaten landete, doch abgesehen von einem unsanften Riss zurück, konnte er sich selbst in der Aktion noch bremsen. Welch Glück für den nervigen Jungen. Während dieser zusammen mit dem Mann auf dem Boden landete, der Fremde jedoch weniger verletzt und eher munter beschwingt wirkte, kochte Wut in dem Montrose hoch. Sie wollten fliehen, keine neuen Freunde finden. Unsanft zog er Scortias am Kragen hoch und geleitete ihn – ha, geleiten, es war eher ein nebensächliches 'Verpiss dich' - aus der Bahn in Richtung Farley und Elian, von dessen Wegplanungen und Wehwehchen er nichts mitbekam. Weder reagierte er sonderlich auf die Einwände des Zwerges, noch auf dessen Bestrebungen.
Es hätte Aspen vielleicht wundern sollen, dass der Kerl seinen Namen kannte, doch mittlerweile hatte selbst er sich eingestehen müssen, dass die Zeichnungen auf den Suchplakaten ziemlich aussagekräftig waren. Was er allerdings nichts verstand, war die fehlende Manier des Neudazugestoßenen. Wie war er so alt geworden, wenn er sich blindlings ins Verderben stürzte?! Doch dem Blondschopf war es relativ gleich: Sie wollten fliehen, der Fluchtplan stand, der Kerl war im Weg. Es ging hier um ihr eigenes Leben, da stand so ein seltsamer Komiker im Marineoutfit – der anscheinend genug Hinweise auf seinem Weg durch die Gassen hinterlassen hatte – ihnen im Weg. Weshalb er eine blutige Uniform trug oder angab ihnen zu helfen, war eigentlich vollkommen gleich.

Noch bevor Aspen einen schützenden Schritt zur Seite setzen konnte, huschte jedoch ein erkennender Blick über das Gesicht des Komikers, als dieser einen der beiden Männer hinter ihnen erkannte – Elian, wenn Aspen seine Worte richtig deutete – und tatsächlich einen Plausch begann. Verdammt, sie trödelten viel zu sehr herum und das wegen eines Mannes, den sie weder kannten, noch dass er sich ihnen als nützlich erwies. Tief atmete der Montrose ein, versperrte dem Mann am Boden die Sicht, bevor er er ihn ebenfalls an dem blutigen Kragen packte und hochriss wie zuvor die kleine Nervensäge. Es fehlte noch, dass dieser Depp versuchte zur Sphinx zu flüchten. Es reichte schon, dass sie Enrique adoptiert hatten, der sich selbst ins Bein schoss. Einen zweiten Hola-Typen bräuchten sie nicht.

„Dann nimmst du am besten deinen Gestank und suchst das Weite. Denn beim nächsten Wort, das kein 'Lebewohl' ist, wirst du genau so enden wie jener Mann, dessen Uniform du trägst.“ Und tatsächlich gelang es dem sonst so friedfertigem Mann, dieser Drohung jeglichen Wahrheitsgehalt beizumessen, der ihr angedacht war. Wegweisend schubste er den Komiker von sich weg – Hauptsache in eine andere Richtung als jene, in die sie gehen wollten, während seine Hand zum Messer an seiner Hüfte lang.*

Sie mussten hier weg. Der Fluchtplan stand und schien laut Farleys Gebrummel in seinem Rücken bald an Elians Verletzungen zu scheitern, wenn die lauter werdenden Soldaten ihnen nicht zuvorkamen. Er hatte die Nase voll sich mit solchem Gesindel oder weiteren Diskussionen aufzuhalten und kostbare Zeit zu verschwenden.

„Elli, kannst du über die Dächer fliehen?“, fragte er hinter sich, knurrender als beabsichtigt, während er den Komiker vor sich noch immer warnend fixierte der Aufforderung Folge zu leisten.  

* Falls es dir zu nah' am "PG" dran ist, meckere bitte Taranis! :>
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
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Wie der Herr, so sein Gescherr – sagte man das nicht so? Vielleicht hätte Liam von Anfang an durch den ungewöhnlich gefärbten Federfreund darauf kommen können, dass der alte Kauz nicht unbedingt eine gute Gesellschaft darstellte. Wo auch immer sein gefiederter Freund sein Wortrepertoir her hatte – es sprach beides nicht unbedingt für den grauhaarigen Hutträger. Denn entweder war er schlechter Umgang oder hielt sich hauptsächlich darunter auf. Selbst, wenn er meist Opfer der Beleidigungen geworden war – hätte er viel auf sich gehalten, hätte er doch etwas an seinem Leben geändert, wenn es – laut ihm – so einfach war? Mehr als ein Schulterzucken hatte der Lockenkopf jedenfalls nicht mehr für die Begegnung übrig. Jetzt stand er eher vor der Frage, ob er Ryan folgen und ihn davon abhalten sollte, heute Hexen zu verbrennen oder lieber Kindern die Süßigkeiten stibitzen wollte. Denn leider war Talins Blondschopf längst im Tumult auf dem Brunnenplatz untergegangen. War das eigentlich ein Programmpunkt des Festes gewesen? Erst, als er sich ein weiteres Mal davon vergewisserte, dass er weder Talins Haarpracht noch die eines anderen bekannten Gesichtes erblicken konnte, fiel ihm das Lederbündel am Boden auf. Er hatte sich eigentlich schon halb umgewandt, um dem Menschenaufkommen auf dem Brunnenplatz über die kleineren Gassen zu entgehen, doch jetzt kam er nicht umhin, abermals nach dem eigenartigen Hutträger Ausschau zu halten, dem sein Verlust aufgefallen war. Doch die Menschen strömten an der Gasse vorbei, in der er nur wenige Meter vom Eingang entfernt stand und auf etwas wartete, was nicht zu kommen schien. Kurz dachte er nach, doch außer dem alten Kauz kam niemand in Frage, der dieses Päckchen hier verloren haben könnte – immerhin hatte es zuvor noch nicht dort gelegen. Liam verzog nachdenklich das Gesicht, ehe er näher trat, in die Hocke ging und das Ledermäppchen in die Hände nahm.

Es war gutes Leder, kostbar und fein verarbeitet. Im ersten Moment hatte er eigentlich vorgehabt, es einzustecken und den Tag über eben darauf zu achten, ob ihm der Hutträger oder sein ungezogener Federfreund noch einmal ins Auge fiel, um ihm den Besitz zurückzugeben, aber wenn er genauer darüber nachdachte, wirkte das Lederpäckchen allein von Aussehen her nicht so, als wäre es in den Händen eines Straßenläufers rechtmäßig aufgehoben. Nicht, dass Liam diesem Alten den Diebstahl unterstellen wollte – aber wenn man ehrlich war: Nötig schien er es zu haben, wenn er an den ergaunerten Münzen knabberte, die ihm großzügige Bürger wie altes Brot einem hungernden Schwein vorwarfen. Also lag die Vermutung nahe, dass die vermeintlichen Besitzer dieses Mäppchens ganz woanders danach suchten. Vielleicht würde ihm das Innere ja mehr über die rechtmäßigen Besitzer verraten? Das goldene Siegel ließ vermuten, dass er sie eher nicht beim einfachen Volk finden würde. Ein ironisches Schmunzeln zog sich über die Züge des Lockenschopfes. Na, dann würde der Verlust die ehemaligen Besitzer ja auch nicht ganz so doll stören. Vielleicht hatte er ja gerade ein Stück Land gefunden. Eine schöne, verwunschene Insel irgendwo in der Ersten Welt. Der Gedanke war gar nicht so übel. Vorsichtig machte er sich daran, der gefundenen Lederrolle ihr Geheimnis zu entlocken.


{ allein | Seitengasse am Brunnenplatz}
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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Den gesamten, einem Spießrutenlauf gleichenden Weg hin zu der Seitengasse, in der Talin verschwunden war, warf Lucien nicht einen einzigen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, ob Shanaya ihm folgte. Es interessierte ihn schlicht nicht. Schließlich konnte die junge Frau tun und lassen, was sie wollte und er brauchte ihre Hilfe nicht, um sich um seine Schwester zu kümmern. In jenem Augenblick, da sie schräg hinter ihm das Wort ergriff, stellte allerdings ein kleiner Teil in ihm spürbar zufrieden fest, dass sie ihn tatsächlich begleitet hatte. Und zwar nicht, weil er glaubte, ihre Hilfe nun doch noch zu benötigen...
Er konnte nicht sehen, mit welcher Gelassenheit die Schwarzhaarige hinter ihm stand, weil er den Kopf nicht zu ihr umwandte, geschweige denn den Blick von Sylas und seiner Schwester löste. Aber wenn er es sich hätte vorstellen müssen, dann hätte sie in seinem Kopf wahrscheinlich genau so ausgesehen, wie sie es gerade tat. Eventuell noch auf den Fußballen vor und zurück wippend. Und hätte er nur einen Hauch bessere Laune, hätten ihre Worte ihm mit Sicherheit ein geradezu spitzbübisches Lächeln entlockt.
Hatte er jedoch nicht. Tat es also nicht. Denn seine ganze Aufmerksamkeit forderte der Fremde ein. Im ersten Moment lag dem 21-Jährigen auf dessen Begrüßung ein zynisches 'Und weißt du denn, mit wem du es zu tun hast?' auf der Zunge. Doch da der Ältere einen Moment später weiter sprach und damit jede Antwort von Seiten des jungen Captains überflüssig machte, schwieg Lucien ohne mit der Wimper zu zucken. Eisige Ruhe legte sich über seine Gedanken.
Ehrlich gesagt hatte er keine Ahnung, wer dieser Thomas Morrigan sein sollte – klangvoller Name, nebenbei bemerkt. Dafür waren sie einerseits noch nicht lange genug hier, andererseits hatten sie nach ihrer halsbrecherischen Flucht von der Morgenwind genug andere Probleme. So oder so, es war dem Dunkelhaarigen gelinde gesagt vollkommen gleichgültig. Man hätte ihm im Nachhinein sogar hoch anrechnen müssen, dass er bis zum Ende zuhörte, ohne eine Mine zu verziehen oder den Gedanken laut auszusprechen, der ihm bald darauf auf der Zunge lag.
Aber es gab Momente in seinem Leben, da verlor Vernunft gegen Ungeduld. Seine Zündschnur war schon immer kurz – kürzer noch, wenn es um seine Schwester ging. Die Konsequenzen, einen Schuss mitten in der Stadt abzufeuern, unmittelbar neben einer aufgebrachten Menschenmenge, waren ihm mit Sicherheit bewusst. Genauso das Risiko, Talin dabei zu treffen und sie eventuell sogar fluchtunfähig zu machen. Aber entweder war ihm das vollkommen gleichgültig – oder es drang gar nicht bis in sein Bewusstsein durch. Zumindest nicht vorher.
Sagen wir, er ließ sich nicht gern vorwerfen, nur eine große Klappe zu haben. Oder vielmehr, dass er seine Drohungen nicht wahr machte. Und die Waffe in seiner Hand sagte genug.
Lucien legte den Finger um den Abzug und drückte ab.

Die linke mochte seine stärkere Seite sein und ganz gewiss führte er den Degen mit ihr deutlich geschickter, doch seine Pistole lag in beiden Händen gleichermaßen sicher. Es gab nur zwei Gründe, weshalb er den Mann ihm gegenüber bewusst nicht traf. Einer davon war die Tatsache, dass er die Waffe einen Sekundenbruchteil vor dem Schuss ein Stück weit nach unten riss. Das Risiko, Talin zu treffen, war ihm dann doch zu groß, um weiter auf den Kopf zu zielen.
Der Schuss knallte ohrenbetäubend laut in der schmalen Gasse. Einen Herzschlag später stoben Ziegelsplitter wie spitze kleine Geschosse aus der Hauswand, als die Bleikugel mit aller Gewalt neben dem ungleichen Paar in die Mauer einschlug. Sie verfehlte Sylas um Haaresbreite, streifte stattdessen nur knapp die Korsage, die Talins Taille umhüllte, bevor sie einschlug. Aber sie verfehlte ihre Wirkung hoffentlich dennoch nicht.

Es gibt da etwas, das du über meine Schwester und mich wissen solltest: Die einzige, die dafür sorgt, dass Talin nichts passiert – ist Talin selbst... Und ich wiederhole mich nicht gern.

Es war nicht schwer zu verstehen, was der 21-Jährige mit seinen Worten bezweckte. Das nächste Mal verfehlte er sein Ziel nicht, Prinzipien hin oder her. Und dafür musste er seine Pistole nicht einmal nachladen. Sollte der Fremde auf die Idee kommen, nun anzugreifen, da die Waffe keine Gefahr mehr darstellte, hatte er zum einen noch die Hand an der Klinge und zum anderen konnte er schnell genug reagieren, um sich ein weiteres Mal Shanayas immer noch geladene Pistole zu leihen... Das wurde langsam zu einem ständig wiederkehrender Witz zwischen ihnen. Diesmal würde sie sie sogar zurück bekommen.

Ich kenne Talins merkwürdige Angewohnheit inzwischen ganz gut, irgendwelche Gestalten mitzubringen, die sie wie Straßenhunde aus einer Pfütze gezogen hat. Du bist vermutlich einer davon...
Aber wenn es stimmt, was du sagst, dann gehe ich davon aus, dass Talin sich bei dir revanchieren wird.
“ Er wandte sich umstandslos an seine Schwester. „Wenn du ihn also behalten willst, schlage ich vor, wir verziehen uns für heute von hier... Bevor jemand nachsehen kommt, was los ist.

Auf dem Brunnenplatz hinter ihnen war es verdächtig still geworden. Lucien beging jedoch nicht den Fehler, den Blick zurück zu wenden, sondern neigte den Kopf nur leicht, um seine nächsten Worte an Shanaya zu richten. Die tiefgrünen Augen lagen dabei unverwandt auf dem Fremden und seiner Schwester.

Entschuldige, wenn ich dir damit den Spaß verderbe, Shanaya.


[Seitengasse vom Brunnenplatz | bei Shanaya, Sylas und Talin]
Crewmitglied der Sphinx
für 250 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
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Diese ganze Aktion war zum Scheitern verurteilt gewesen. Ganz gleich wie gut ihr Schauspiel auch gewesen sein mag, konnte es wohl kaum die Tatsache überspielen, dass der Fremde absolut nicht wusste, wer sie war. Und besäßen die Wachmänner auch nur eine Unze Verstand, würde ihnen alsbald das passgenaue Timing der Ereignisse auffallen. Skadi hatte also nur noch wenige Sekunden, in denen sie sich einen Vorsprung erarbeiten konnte. Andernfalls hielt sie geradewegs für eine Handvoll leichtsinniger Männer ihren Kopf hin, die sich womöglich absolut NICHTS bei der Sache gedacht hatten. Und DAS würde sie auf gar keinen Fall zulassen. Nicht ohne ihnen dafür vorab ordentlich den Arsch zu versohlen.

"Sie können mir doch gar nicht helfen!", ertönte es lautstark über ihren Rücken hinweg in Richtung ihres Verfolgers. Vorbei an erstarrten Gestalten, die sie so gut wie möglich zu umschiffen versuchte. Immer wieder schlüpfte sie durch kleine Lücken in der Menge, streifte hier und da eine Hüfte oder Schulter und hob entschuldigend die Hände. Immer wieder versuchte Skadi im gehetzten Lauf den Schwall an Tränen aufrecht zu erhalten, selbst wenn das ihre Sicht um einiges einschränkte. Doch im Härtefall musste sie schließlich die verletzte Ehefrau spielen können, sollte der Fremde doch noch zu ihr aufholen und sie in Gewahrsam nehmen. Und mit jedem weiteren Schritt schien sich diese Furcht zu bewahrheiten. Seine Rufe wurden stetig lauter, drängender und ließen alsbald keinen Zweifel mehr daran, dass ihm ihre eigentlichen Absicht mehr als bewusst geworden war. Ganz gleich wie oft sie sich zu ihm herum wandte und ihn mit Handbewegungen und Worten fortschickte - er hetzte unbehindert hinter ihr her.
"...und sie gelten als Schlächter, wenn sie sich daran gütlich tun eine arme Frau zu bedrängen, die vergeblich ihren verschwundenen Mann sucht. Schämen sie sich was!"

Hatte sie gerade noch ihren Kopf nach hinten gewandt und mit funkelnden Blicken den Wachmann traktiert, strauchelte ihr Körper schlagartig zur Seite und entlockte ihr ein leises Fluchen. Nur mit Mühe konnte die Nordskov ihr Tempo verringern, um nicht geradewegs in die nächste Silhouette hinein zu schlittern. Doch das bedeutete, dass sie ihrem Verfolger kostbare Sekunden schenkte, in denen er endgültig zu ihr aufholen konnte.
"So eine Scheiße...", murmelte die Dunkelhaarige leise zu sich selbst. Versuchte unter einem Schwall an Entschuldigungen wieder auf die Beine zu kommen, während sich der Koloss, dessen Weg sie ungewollt geschnitten hatte, in einer schnellen und unerwartet grazilen Bewegung herum wandte. Wütend erhoben sich seine Worte über die Köpfe der Umstehenden hinweg. Donnerten zu dem dunklen Haarschopf hinab, der sich augenblicklich zurückzog. Sie konnte sehen, wie jede Faser seiner angespannten Muskeln auf eine körperliche Auseinandersetzung vorbereitet war. Sich selbst rechnete Skadi absolut keine Chancen für einen Sieg aus - sie wäre sicherlich mit nur einem Schlag seiner Pranke zu einem Klümpchen Menschenmasse zerfallen.
Und gerade als sie ihre Beine für einen letzen Sprint durch die kleinen Lücken am Boden der Menge vorbereitete, krachte der Hüne mit einer zierlichen Gestalt zusammen, die ungeahnt der Dinge, auf die sie geradewegs zusteuerte, aus einem Seitenarm geschlendert kam. Helle Leinen verdeckten Skadis Sicht auf das Geschehen. Flatterten wie kleine Fähnchen durch die Luft und verschafften der Nordskov eine letzte Chance von hier zu verschwinden. Schlagartig blendete die Jägerin jegliches Geräusch zu ihrer Rechten aus. Spannte eine samtig weiche Decke über das lautstarke Gezeter und Gefluche. Fokussierte mit starrem Blick den Durchgang, der sich wie ein leuchtender Ausweg aus der Hölle erhob und wandte ein letztes Mal den Blick zur Seite. Erkannte unter kleinen Sichtfetzen das puterrote Gesicht des Wachmanns... und sprintete in geduckter Haltung quer über die Straße hinweg.

Jeder neue Schritt führte sie fort vom quirligen Leben der Hauptstraße. Brachte sie tiefer in die Stille des Innenhofs, der sich wie ein idyllisches Plätzchen vor ihren Augen erstreckte. Nur für wenige Atemzüge lang verlangsamte Skadi ihren Lauf, musterte die Umgebung und suchte fieberhaft nach einem Fluchtweg. Hier zu bleiben und abzuwarten war nämlich keine Option. Selbst wenn sie die hohe Tür hinter sich verschlossen hatte, rechnete sie alsbald mit einer dröhnenden Stimme in ihrem Rücken. Sie musste von hier verschwinden und so viel Weg zwischen sich und ihren Verfolger bringen, wie nur irgend möglich. Und der einzige Ausweg führte sie an tief hängenden Wäscheleinen vorbei, über einen Brusthohen Stapel aus Holzscheiten auf die andere Seite abgezäunten Innenhofs. Ganz gleich was auf der anderen Seite des Palisadenzaunes auf sie wartete - Skadi riskierte lieber das, als die wütende Hand des Wachmannes und die Gefangenschaft in einer modrigen Zelle, aus der sie nicht einmal Enrique heraus holen konnte. Denn wenn sie nicht als tot galten, dann als fahnenflüchtig.
Mit festem Griff umklammerten Skadi das vom Boden aufgeklaubte Stück Leinen der fremden Retterin und steuerte schnurstracks auf den Stapel Feuerholz am Ende des Hofes zu. Beschleunigte die weiten Schritte wenige Meter zuvor und kletterte wie ein Wiesel über die Anhöhe und den Zaun hinweg. Rauschte daraufhin jedoch blindlings in einen wilden Dornenbusch hinein und fluchte leise unter den kleinen Stichen, die ihre offenen Arme und Beine zerkratzten.
Das verlangte nach einer Unmenge Rum die ihr Cornelis nach dieser Aktion schuldete!

-*-


Völlig außer Atem ließ sich Skadi auf den aufgewärmten Dachziegeln eines alten Schankhauses nieder und streckte alle Viere von sich. Der Wettlauf hatte viel zu lange angehalten - selbst wenn er ihr diesen Wachmann endgültig vom Hals geschafft hatte. Ihre Konzentration war zumindest für die nächsten paar Minuten dahin - ebenso die brennenden Lungen, die unregelmäßig nach Sauerstoff verlangten und einen metallenen Geschmack auf ihrer Zunge hinterließen. Allem Training zum Trotz hatte ihr Körper nicht damit gerechnet so schnell über Fassaden und Hindernisse hinweg eilen zu müssen. Ganz gleich wie viel sie im Wald zuvor trainiert hatte - es reichte immer noch nicht ganz aus, um solche Aktionen unbeschadet zu meistern.
Mit verkniffenem Mund akzeptierte die Nordskov diese bittere Tatsache und schwor sich die nächsten Tage noch härter zu sich zu sein. Wenn sie überleben wollte - und das stand nach diesem dämlichen Tag unbestritten fest - musste sie sich auf alles gefasst machen. Das war und blieb nun einmal die Gefahr, wenn man sich mit fremden Faktoren umgab, die wie ein Fähnchen im Wind zappelten und alle Nase lang entschlossen ihre Richtung zu wechseln. Unter ihrem Vater hatte es das niemals gegeben. Zumindest war man sich innerhalb der Gruppe immer wortlos einig gewesen, was zu tun war.
Mit einem tiefen Seufzen gestattete sich Skadi den kleinen Moment Ruhe. Schloss die dunklen Augenpaare und scholl ihre Lungen für den unablässigen Versuch nach Luft zu schnappen. Spürte wie das Kribbeln in ihren Gliedmaßen nachließ und sich ihre Muskeln von der Anspannung lösten.
Bald würde sie sich das Leinenkleid über den zerkratzten Körper ziehen und so unauffällig wie möglich den Rückzug zum Schiff antreten. In der leisen Hoffnung, dass es Enrique nicht erwischt hatte.

-*-


Mit einem letzten Satz sprang Skadi über die Fensteröffnungen auf den staubigen Boden der dunklen Seitengasse hinab und klopfte den losen Dreck vom Stoff ihres Knöchel langen Kleides. Augenblicklich wirkte sie wie ein völlig anderer Mensch in diesem femininen Stück Stoff. Doch viel schlimmer für sie war, dass sie sich kaum so frei bewegen konnte wie zuvor. Bei jedem Schritt, den sie voraus ging, hing das Leinen ihr wie ein breiter Strick an den Beinen. Ein geschultes Auge konnte deutlich erkennen, wie unbeholfen sich die Nordskov darin fortbewegte. Selbst wenn das taillierte Kleid sie auf den ersten Blick grazil und lieblich erscheinen ließ. Skadi war froh, sobald sie es von sich streifen konnte. Viel lieber liefe sie jetzt in ihrem Eva Kostüm durch die Straße - wenn das nicht noch wesentlich auffälliger gewesen wäre.
Beschwingt wandte sich der dunkle Haarschopf zur Seite und erkannte bereits in der Bewegung die dunkle Silhouette, die mit dem Rücken zu ihr stand. Scheinbar hatte sie ihren Aufprall kaum wahrgenommen und schien viel zu sehr auf etwas fokussiert zu sein, das sich Skadis Blick gänzlich entzog. Vielleicht beobachtete der Fremde auch nur das Treiben auf der Straße?
Mit einem beherzten Griff rückte Skadi ihre Verkleidung zurecht, schob ihren Busen nach oben - wo nicht viel war, musste sie viel vortäuschen- und prüfte den Stoff um das halb zurück gebundene Haar, ehe sie voran schritt. Direkt auf die fremde Gestalt zu, die sich auf den letzten Metern vertraut nach Liam anfühlte.


PS: Bild zur Kleidung folgt
[Seitengasse am Brunnenplatz | direkt hinter Liam]
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Erst jetzt sickerten Einzelheiten in Elians Bewusstsein. Diese Stimme, er kannte diese Stimme. Er hörte sie in seinen Träumen. Aber das war unmöglich. Rhys war tot, egal wie sehr er sich das Gegenteil wünschte. Niemand kam vom Grund der See zurück. Und diese Worte, die Art, wie sie erklangen… es klang falsch. Wie eine hämische, verschandelte Karikatur.

Und doch, für diesen winzigen Moment war es fast, als wäre ein Toter vom Grund des Meeres aufgetaucht, um sie alle zu retten. Habe ich mir den Kopf angeschlagen, als wir vorhin gestrauchelt sind? Bin ich gefallen, ohne es zu merken? Welche anderen Erklärungen konnte es geben? Dass er Aspen aus dem Blauen heraus wiederfand, während sie sich beide die größte Mühe gaben, unerkannt durch die Welt zu reisen, war schon alles andere als wahrscheinlich. Aber wenigstens war Aspen am Leben gewesen. Rhys war tot.
Tote kehrten nicht wieder.

Was genau der Uniformierte gesagt hatte, ging tatsächlich an Elians Ohren vorbei.

Du bist tot. Ich habe jeden Hafenmeister bestochen, die Aussage war eindeutig, dein Schiff ist verschollen und es gab keine Überlebenden. Schlacht mit Piraten, vermuten sie, und du warst tot, ich habe getrauert, ich bin fast wahnsinnig geworden, wie kannst du hier sein, wie kannst du jetzt wieder…

Die Hand von Aspens Freund auf Elians Schulter war ein echter Segen, denn sie unterbrach eine geschockte Abwärtsspirale aus Verwirrung, Panik und gebrochenem Herzen. Es ist nicht wichtig. Es ist zumindest JETZT keine Priorität. Die Frage war berechtigt und zielführend, aber er hatte keine Antwort darauf. Keine gute jedenfalls. Ging es ihm gut? Rhys lebt. Noch oder wieder, es ist mir egal, Rhys lebt. Es geht mir fantastisch. Ich bin angeschossen und mir ist kreuzübel und ich weiß nicht, ob ich die Flucht schaffe, aber ich bin ein Risiko in diesem Zustand, ich bin ein Risiko und ihr alle könntet meinetwegen sterben, Rhys und Aspen könnten meinetwegen sterben, und der kleine Junge auch und… der nette Fremde, schätzungsweise, auch. Göttin, was ist das für ein Tag?

„Keine Ahnung, ehrlich gesagt.“

Er nickte dem Fremden knapp zu, ein stummer Dank für die Fürsorge, aber sie hatten keine Zeit mehr für Nettigkeiten und Prügeleien und den ganzen Mist. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Marinesoldaten ankamen und Elians Schockmoment hatte nicht dazu beigetragen, ihre Chancen zu verbessern.
Um nicht noch mehr Zeit sinnlos zu vergeuden, atmete Elian einmal tief durch und rief sich seine medizinische Ausbildung in Erinnerung. Dies war genau wie eine Notoperation - alle im Stress, Spiel auf Zeit, zu viel Gerede würde jemandes Tod bedeuten. Alles was ihn störte, all seine eigenen Gefühle und alle Ablenkungen schob er bewusst in den Hintergrund, und konzentrierte sich rein auf das, was zu tun war: Die Gruppe vereinen und so schnell wie möglich geordnet weg von hier.

Aspens Geduldfaden war spürbar kurz. Er schleuderte den Jungen, der sich ihm in den Arm geworfen hatte, regelrecht nach hinten. Elian dirigierte ihn weiter in Richtung des fürsorglichen Fremden und schob sich dann wortlos an seinem ebenfalls so-gut-wie-tot-geglaubten Bruder vorbei zu seinem totgeglaubten weltbesten Freund, um diesem die Hand hinzustrecken, aber Aspen war schneller. Er half Rhys höchst unsanft auf die Füße und schob ihn dann weg wie einen räudigen Straßenköter. Elian registrierte mit einem Blick, dass Rhys von der Rangelei zumindest nicht schlimm verletzt war und demnach würde rennen können, und stellte sich dann zwischen die beiden. Er wandte sich an seinen älteren Bruder, der drauf und dran schien, Rhys umzubringen, und drückte Aspens Schulter, sah ihm in die Augen.

„Wir reden später über alles, für jetzt vertrau mir bitte. Er gehört zu mir. Wir müssen los.“

Er zwang sich, nicht zu Rhys zurück zu sehen. Keine Zeit… keine Zeit…

Stattdessen begab er sich von den beiden jetzt-doch-nicht-Toten weg zu der Hauswand, die Aspens Freund zuvor untersucht hatte. Er war auf genügend Wände und Bäume geklettert um zu sehen, was der Fremde gemeint hatte: Es gab genügend Haltemöglichkeiten, um an diesem Ding hochzukommen.

Elian winkte dem Knaben und bot diesem eine Räuberleiter an.

„Los, rauf da. Wir sind direkt hinter dir.“

Das Beste würde vermutlich sein, wenn er noch mindestens einen der anderen vorgehen ließe und dann als Dritter oder Vierter kletterte. Auf die Weise gab es jemand hinter ihm, der ihm hochhelfen konnte, und genügend andere oben, die ihm mit dem letzten Stück helfen konnten.

*[Der „Fremde“/„Aspens Freund“ im ganzen Post ist Farley, da Elian ihn immer noch nicht erkannt hat und keiner bisher seinen Namen gesagt hat.]

Mit Scortias, Aspen, Farley und Taranis im Gassengewirr und hoffentlich demnächst mal auf den Dächern ^^
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Ein Hauch von Kälte ...
Als Liam den Verschluss des ledernen Gefäßes öffnete, glitt eine merkwürdige Kälte über seine Hand – wie Wasser, das aus einer Quelle strömte. Doch da war nichts. Nur Kälte, die ihn an Eis erinnerte. In seinen Gedanken erschienen Bilder von blauen Gletschern, von Höhlen in Gebirgen aus Kälte. Er musste an den Schnee denken, der nur im Herzogtum Pirréaux existierte und doch lange nicht kalt genug war, um an das heran zu reichen, was er sah. Dabei hatte er nie etwas kälteres gesehen oder gespürt.
Aber das war nicht alles, was es im Inneren der Lederrolle zu entdecken gab. Ein zusammengerolltes Pergament ruhte darin und glitt heraus, als der Lockenkopf die Öffnung auf seine Hand richtete und das Gefäß neigte. Ganz anders als Pergament eigentlich war, fühlte sich auch dieses Blatt merkwürdig kalt an. Schwer und augenscheinlich sehr alt – aber kalt und leer. Selbst als er den Faden löste, der das Blatt zusammen hielt und es vorsichtig entrollte, blieb seine Oberfläche leer. Nur rechts unten am Rand deutete das typische Symbol einer Kompassnadel darauf hin, dass es sich um eine Karte handelte. Eine Karte nicht jedoch für diese Welt.


Du erhältst deinen Preis aus dem ersten Geburtstagsspecial der Inselwelten: die einmalige Gelegenheit, einen seltenen und wertvollen Schatz zu finden. Dieses Pergament wird dir im späteren Verlauf des Rollenspiels von großem Nutzen sein. Wie es jedoch eingesetzt wird, entscheidet ganz allein dein Charakter.




Spielleitung für Liam

[Seitenstraße zum Brunnenplatz]
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Er hatte mit nichts Speziellem gerechnet. Mit einem Stück Papier eben, einem Vertrag vielleicht, irgendeinem Geheimnis, dass für irgendwen in der Ersten Welt unheimlich viel Bedeutung hatte, für ihn aber vollkommen wertlos war. Als er die Lederschatulle geöffnet hatte und sie zur Seite kippte, um den Inhalt hervorzulocken, zog er die Hand erschrocken zurück. Eine eisige Kälte war ihm über die Finger geflossen wie frisches Gletscherwasser in bergigen Höhen, welches sich unwirklich blau schimmernd erbarmungslos einen Weg durch Eis und Felsen bahnte. Aus Reflex hatte er die Öffnung des ledernden Behältnisses wieder nach oben gedreht, als wolle er verhindern, noch mehr dieses eigenartigen Inhalts zu verschütten. Eigenartiger Weise aber waren weder seine Finger noch der Boden feucht. Nur die klirrende Kälte hielt seine Hand noch immer in ihrem Griff und ließ ihn erschaudern. Was auch immer er da gefunden hatte – es war definitiv keine gewöhnliche Schriftrolle. Das rege Treiben auf dem Brunnenplatz wenige Meter von ihm entfernt hatte er komplett ausgeblendet. Abermals riskierte er einen kurzen Blick in das Behältnis. Die eisige Luft schlug ihm abermals entgegen, doch er konnte – abgesehen von der Pergamentrolle nichts anderes darin erkennen. Als er das Papier herausholte, dämmerte es ihm, dass nicht die Lederschatulle, sondern das Papier selbst Ursprung dieser eigenartigen Kälte zu sein schien. Es fühlte sich schon fast unangenehm kalt an zwischen den Fingern. So geheimnisvoll sie von außen allerdings wirkte, so schweigsam war das, was auf ihr abgebildet war. Auch bei genauerem Hinsehen konnte er nicht mehr als das kleine Symbol eines Kompasses darauf finden, der ihm nicht mehr sagte, als die richtige Ausrichtung des leeren Blatt Papiers. Aber auch eingenordet blieb eine leere Karte ähnlich nutzlos wie ein Buch ohne Buchstaben.

Ehe er sich allerdings weiter daran machen konnte, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen – irgendetwas musste da ja sein! – hörte er Schritte hinter sich, die näher zu kommen schienen. Er wandte den Kopf nicht herum, hatte aber mit Sicherheit nicht vor, dieses spannende Fundstück direkt wieder von irgendeinem Dieb abjagen zu lassen. Mit ruhigen Bewegungen rollte er die Karte wieder so zusammen, dass sie zumindest in die Schatulle passte und schloss das Lederbehältnis leiste, um keinen Verdacht zu erregen. Erst, als die Schritte recht dicht hinter ihm waren, sah er auf und wandte sich langsam um. Langsam, um genug Zeit zu haben, den kleinen Schatz mit einer unauffälligen Bewegung hinten in seinen Hosenbund zu stecken und es hinter seinem Leinenhemd zu verbergen. Mit der anderen Hand machte er sich bereit, nach seinem Dolch zu greifen, wenn es denn nötig war.

In diesem Moment hatte er eigentlich mit Ryan gerechnet, wenn er ehrlich zu sich selbst war. Oder dem alten Kauz, der sein Hab und Gut suchte. Es war aber weder der eine noch der andere. Die Haltung des Lockenkopfs entspannte sich allerdings ziemlich schnell wieder, als er erkannte, wer da vor ihm stand. Und obwohl er das Gesicht des Blondschopfes erkannte und wusste, dass es keinen Grund zur Sorge gab, starrte er der Gestalt noch einige Sekunden länger stumm entgegen, als gäbe es gewaltige Zweifel daran, dass es sich dabei wirklich um Skadi handelte. Aber auch bei längerer Betrachtung und trotz der nicht ganz passenden Erscheinung kam er zu selbigem Schluss.

„Ska- Skadi?“

Seine Stimme deutete dennoch mehr auf eine Frage hin als auf eine richtige Begrüßung, während die Überraschung wohl deutlich und ehrlich in seinem Gesicht stand – begleitet von einem erfreuten Lächeln allerdings, während er sie abermals von oben nach unten musterte. Auf eine freundliche, aber durchaus positiv überraschte Art und Weise und nicht auf die gierige, habgierige Art, die die meisten Männer praktizierten. Er war deutlich überrascht davon, sie so anzutreffen. Bislang hatte er sie lediglich in ‚Kaladar‘-Klamotten zu Gesicht bekommen. Nichts, was ihn groß kümmerte, doch er musste gestehen, dass dieser Anblick durchaus etwas für sich hatte. Für den Moment hatte er sogar das eisige Leder in seinem Rücken vergessen. Jetzt, wo er allerdings genauer hinsah, fiel ihm nicht nur das figurbetonte ungewohnte Kleid an ihr auf, sondern auch die Schnitte und Kratzer an den Armen. Sein Lächeln verblasste etwas und seine Stirn zog sich leicht besorgt in Falten.

„Was ist passiert?“

In just dem Moment erklang hinter ihnen vom Brunnenplatz her ein Schuss, der den festlichen Trubel scharf durchschnitt. Liam zuckte zusammen und wirbelte herum. Der Schuss war zwar nah, aber nicht in unmittelbarer Nähe. Das Treiben auf dem Brunnenplatz, den er von seinem Standpunkt aus sehen konnte, hatte allerdings innegehalten. Der Lockenkopf zählte die Indizien zusammen, wandte sich wieder um und brachte auch die letzte Distanz, die zwischen Skadi und ihm gelegen hatte, hinter sich.

„Hast du was damit zu tun?“, fragte er letztlich mit einem schiefen Grinsen bei ihrem Anblick. „Komm, wir bringen uns erstmal aus der Schussbahn.“ Jetzt, wo er unmittelbar vor ihr stand, fiel ihm aber auch auf, dass ihr Gesicht etwas gerötet wirkte. Ganz so, als hätte sie geweint. Diese Annahme allerdings passte nicht ganz zu dem Bild, was sie jetzt darstellte: vielleicht ein wenig erschöpft, aber so selbstbewusst und standhaft wie immer. „Ist… alles okay?“


{ Skadi | Seitengasse am Brunnenplatz}


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