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Auf der Suche nach der Wahrheit - Liam Casey - 10.05.2019

Auf der Suche nach der Wahrheit
Abenddämmerung des 14. Aprils 1822
Shanaya Árashi, Talin Dravean, Lucien Dravean & Liam Casey


Zugegeben, er hatte die Karte irgendwie vergessen gehabt, während sie angelegt hatten. Es war so viel passiert, nachdem sie ihm mehr aus Zufall in die Hände gefallen war, dass sie trotz ihres Geheimnisses in den Hintergrund gerückt war. Liam hatte sie am Abend des Fundes in seine Truhe gepackt und damit auch den Plan verworfen, sie ihrem mutmaßlichen Besitzer zurückzugeben, sollte er ihm noch einmal über den Weg laufen. Allerdings hatte er den alten Kauz auch kein einziges Mal mehr auf den Straßen Miluis erblickt, damit hatte sich die Sache also ohnehin erledigt gehabt. An diesem Abend hatte er sich irgendwann in der Dämmerung nach unten verzogen, um sich das Stück Pergament noch einmal genauer anzusehen. Auf See waren Beschäftigungen wie diese weitaus wertvoller als während eines Landganges. Umso perfekter schien der Zeitpunkt, als er mit dem ledernen Mäppchen, Pergament, einem Bleistift und einer Kerze bewaffnet die Kombüse ansteuerte, um seine Ruhe zu haben. Als er die Tür mit dem Fuß aufschob, stellte der Lockenkopf überrascht fest, dass seine Kerze nicht die einzige war, die sich in Begleitung eines Menschen hierher zurückgezogen hatte.

Sineca schüpfte durch den Spalt, noch bevor er die Tür ganz geöffnet hatte und Shanaya erblickte, die im Kerzenlicht über verschiedenen Pergamenten zu grübeln schien. Die Ginsterkatze steuerte zielsicher auf die junge Frau zu, blieb aber neben der Kiste sitzen, auf die sie die Pergamente gelegt hatte und schnupperte neugierig. Liam ließ die Tür hinter sich wieder leise zufallen.

„Feilst du an der neuen Route?“, fragte er in gedämpftem Ton mit einem leisen Lächeln.

Er hatte nicht das Ziel, sie davon abzuhalten, aber sich einfach schweigend dazuzusetzen, wäre ihm auch komisch vorgekommen. Auf die Idee, sich einen anderen Ort zu suchen, um sie nicht zu stören, kam er nicht. Stattdessen suchte er sich einen anderen Platz auf dem Boden des Raumes, stellte die Kerze ab und ließ sich an der Wand nieder. Als er das Ledermäppchen öffnete, war er gespannt, ob er sich das Gefühl an jenem Mittag nur eingebildet hatte, so unmöglich war es ihm vorgekommen. Doch auch jetzt, als er den Inhalt in seine Hand leerte, überkam ihn ein kalter Schauer, als die Kälte seine Hand umschloss. Er schloss das Mäppchen, legte es neben sich und begann, die leere Karte vor sich auszubreiten.



RE: Auf der Suche nach der Wahrheit - Shanaya Árashi - 12.05.2019

Nur das leicht flackernde Licht einer Kerze erhellte die Papiere, die Shanaya vor sich auf einer Kiste ausgebreitet hatte. Die Notizen der letzten Inseln, die sie bereist hatten. Auf manchen Zetteln ein wildes Wirrwarr aus Worten und Zahlen, bei dem jeder andere vermutlich nur verwirrt drein geschaut hätte. Aber sie durchblickte ihr eigenes, kleines Chaos. Aber auch, wenn Milúi nicht ganz zu Ende gebracht war... sie hatte genug Karten bekommen, um ihre letzten, fehlenden Daten anzupassen. Das widerstrebte ihr, aber es war besser, als eine unfertige Karte anzufertigen. Also nahm sie es hin, konzentrierte sich in diesem Moment mehr, Ordnung in ihre Notizen zu bringen.
Vollkommen in ihre Arbeit vertieft, bemerkte die junge Frau nicht einmal die Schritte, die sich näherten. Die großen, sowie die kleinen. Erst, als sie eine bekannte Stimme vernahm, hob sie etwas überrascht den Kopf. Ja... wenn sie sich in ihre Aufgabe vertiefte, wurde sie ein wenig nachlässig. Wobei sie nicht glaubte, dass jemand aus der Crew ihr ans Leder wollte. Bisher zumindest nicht. Jetzt fiel ihr auch das kleine Fellwesen auf, das neben der Kiste saß. Ob sie etwas erwartete? Mit einem sanften Lächeln griff die Schwarzhaarige neben ihre Notizen, nahm ein kleines Stück Dörrfleisch und hielt es Sineca vor die Nase.

Fast... ich fasse eher die letzten zusammen.“ Ihr Kopf wog sich etwas zur Seite, als der Lockenkopf sich etwas entfernt selbst auf den Boden sinken ließ und irgendetwas auseinander rollte.

Und du kommst hier runter, um alleine geheime Schatzkarten anzuschauen?“



RE: Auf der Suche nach der Wahrheit - Liam Casey - 13.05.2019

Offenbar schien Sinecas Plan aufzugehen. Sie zierte sich noch einen Augenblick, schnupperte an dem Stück Dörrfleisch, welches ihr hingehalten wurde, ehe sie schnell danach schnappte, als befürchte sie, einen Augenblick zu lange gewartet zu haben. Mit errungener Beute sprang sie auf die andere Seite der Kiste und verspeiste genüsslich das großzügige Geschenk – die Augen weiterhin auf Shanaya gerichtet, um nicht zu verpassen, wenn es dort noch mehr zu holen gab.
Liam hingegen nickte verstehend, als die Schwarzhaarige ihn korrigierte, war mental aber bereits wieder zu sehr auf seine eigene Karte konzentriert, als dass er weitere Nachfragen gestellt hätte. Ebenso wie bei ihrem Fund blieb die Karte bis auf den kleinen Kompass in der Ecke leer, als er sie entfaltete. Auch das Kerzenlicht brachte keine neue Erkenntnis zum Vorschein – wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn das des Rätsels Lösung gewesen wäre. Nachdenklich biss er sich auf die Unterlippe und wog ab, was er als nächstes ausprobieren wollte. Shanayas neugieriger Blick entging ihm dabei gänzlich. Auch, als sie nachfragte, blickte er nicht auf, hatte sie aber durchaus gehört.

„Bislang ist sie ziemlich nutzlos.“, musste er gestehen. „Es sei denn, du kannst aus einer leeren Karte mehr herauslesen als ich.“

Ein indirektes Angebot, sich ihm gerne anzuschließen. Vielleicht hatte sie ja eine bessere Idee zu bieten als er.

„Aber irgendetwas muss sie verbergen. Hier.“

Liam runzelte die Stirn, ehe er das Ledermäppchen neben sich griff und kurzerhand ohne weitere Anweisungen zu Shanaya hinüberwarf, damit sie sich selbst davon überzeugen konnte.



RE: Auf der Suche nach der Wahrheit - Shanaya Árashi - 13.05.2019

Shanaya beobachtete mit einem Schmunzeln, wie die Katze sich nach kurzem Zögern das Fleisch schnappte und damit aus ihrer Reichweite verschwand. Als hätte sie Angst, dass sich die böse Schwarzhaarige auf sie stürzte und ihr mit einem Knurren das Fleisch entwendete.
Liam selbst schaute nicht auf, antwortete auf ihre Frage ohne sie anzusehen. Eine leere Karte? Ihr Kopf neigte sich fragend ein wenig zur Seite. Aber bevor sie weiter fragen konnte oder zu ihm rutschen konnte, ihre Neugierde war jedenfalls geweckt, warf Liam ihr schon etwas ledernes zu. Die Karte, wenn es das war, es er vor sich ausgebreitet hatte, behielt er, sodass die blauen Augen sich ein wenig skeptisch auf die blaue Rolle legten. Vielleicht befand sich ja noch etwas in der Rolle? Mit einem leichten Zucken der Schultern öffnete sie die Rolle und kaum einen Herzschlag später verkrampfte sich ihre Hand, die sie festhielt. Kälte floss ihr über die Hand, es fühlte sich an wie Wasser. Aber nichts wurde nass. Und auch, als sie einen Blick in das innere warf, war dort Nichts, was diese Kälte erklärte. Sie drehte die Rolle, betrachtete sie aus jedem Winkel. Aber alles an ihr erschien ihr wie eine einfache Lederrolle. Eine leichte Gänsehaut hatte sich über ihre Arme gezogen, als sie sich doch erhob und mit ruhigen Schritten zu Liam trat. Das Pergament war leer, bis auf den kleinen Kompass. Shanaya hockte sich hin, strich mit den Fingern über das Papier. Und wie erwartet... Kälte.

Was hast du schon ausprobiert, um etwas zu sehen?“

Kaum geendet griff sie vorsichtig nach dem Papier, erhob sich wieder und betrachtete auch das Papier von beiden Seiten.



RE: Auf der Suche nach der Wahrheit - Liam Casey - 13.05.2019

Offensichtlich hatte er Shanayas Neugier geweckt und das nicht erst mit dem ledernen Behältnis, in dem er die Karte vorgefunden hatte. Liams Blick hatte nachwievor auf dem leeren Stück Pergament vor ihm gelegen, ohne auf Shanayas Reaktion zu achten. Nur einen kurzen Moment flammte der Gedanke auf, er könnte sich das Gefühl doch bloß eingebildet haben. Zwei Mal war vielleicht nicht unbedingt wahrscheinlich, aber wer wusste schon, weshalb ihm sein Geist diesen Streich spielen wollte? Als die Schwarzhaarige allerdings neben ihm zu Boden ging, sah Liam ihr an, dass sie um die Ungewöhnlichkeit dieser Karte wusste. Das plötzliche Interesse, welches sie sogar von ihren eigenen Aufzeichnungen loslöste, ließ ihn davon ausgehen, dass auch sie diese eisige Kälte gespürt hatte, die von dieser Karte ausging. So selbstverständlich, wie sie sich schließlich zu ihm setzte, um das Stück Pergament zu begutachten, hätte Liam fast seinen Platz bereitwillig geräumt. Doch noch bevor der Gedanke bei ihm ankam, hatte Shanaya bereits die Karte zwischen den Fingern. Der Lockenkopf rutschte ein wenig zur Seite und reckte gespannt den Hals, ob ihr irgendetwas auffiel, was er bislang noch nicht gesehen hatte.

„Noch nicht viel. Ich bin bislang nicht dazu gekommen, sie mir genauer anzusehen.“

Tatsächlich hatte sie seit dem Fund in seiner Truhe darauf gewartet, dass sie ihm wieder einfiel. Doch die Zeit, die sie noch an Land gehabt hatten, hatte Liam lieber damit verbracht, über die Insel zu streifen und sich um andere Dinge zu kümmern.

„Hast du so etwas schon mal gesehen? Ich hatte überlegt, ob Blei vielleicht dabei hilft, die gezeichneten Linien wieder sichtbar zu machen.“

Wenn überhaupt jemals Linien auf dieses Papier gezeichnet worden waren.



RE: Auf der Suche nach der Wahrheit - Shanaya Árashi - 22.05.2019

Shanayas Augen betrachteten jeden Winkel des Papiers, jede Faser wurde genau inspiziert. Aber sie konnte Nichts sehen, was darauf schließen ließ, wieso sich dieses Papier so merkwürdig verhielt. Aber ihre Neugierde war definitiv geweckt – scheinbar anders als bei Liam. Wie lange war sie wohl schon in seinem Besitz?

Du bist ein Banause! Mit so etwas muss man sich doch sofort befassen!“

Ihre Stimme klang trotz allem amüsiert, auch wenn sie den Blick nicht zu dem Lockenkopf herum wandte. Wieder und wieder glitten ihre Finger über das kalte Papier, rieben vorsichtig darüber. Aber es änderte sich Nichts, keine Linien erschienen und auch die Kälte blieb bestehen. Hm.

Nein, noch nie... Es ist mir bisher ein Rätsel, wieso es ist, wie es ist.“

Ob es funktionieren würde, das Papier zu schraffieren... sie nickte auf die Worte des Mannes ruhig hin, sah ihn jedoch noch immer nicht an, stattdessen neigte sie die Karte zu der Kerze und hielt sie so, dass sie die Wärme des kleinen Feuers spürte, die Karte jedoch kein Feuer fangen konnte. Es geschah... Nichts. Es blieb alles wie zuvor, nur das begeisterte Funkeln in den blauen Augen wurde noch stärker. Sie wollte dieses Rätsel um jeden Preis lösen... egal, wie lange es dauerte. Sie hob sie erst einmal zur Sicherheit wieder etwas an.

Wo hast du sie gefunden?“



RE: Auf der Suche nach der Wahrheit - Liam Casey - 23.05.2019

Warum hätte er denn die kostbare Zeit für etwas verschwenden sollen, was sich genauso gut jetzt erledigen ließ, während sie nur wenige andere Möglichkeiten hatten? Dass die Karte nichts mit Milui an sich zu tun hatte – davon war er schlicht und ergreifend ausgegangen, konnte aber genauso gut falsch liegen. Den liebgemeinten Rüffel Shanayas musste er sich jedenfalls für den Moment gefallen lassen, selbst wenn er den Umstand offensichtlich nicht so stark bewog wie die Jüngere. Für Liam war nichts dabei, dass er sich nicht sofort damit befasst hatte. Dafür taten sie es doch jetzt, oder nicht? Die Schwarzhaarige jedenfalls wandte den Blick nicht mehr vom leeren Pergament ab und schien ähnlich ratlos wie er. Als sie nickte, griff Liam nach dem Bleistift, beobachtete allerdings geduldig, wie sie die Karte näher an die Kerze hielt und… nichts passierte. Damit konnten sie diese Idee schon einmal abhaken.

„Auf Milui. Sie ist irgendeinem komischen, alten Kauz aus der Tasche gefallen, glaube ich.“, antwortete er und nahm die Karte wieder entgegen, um mit dem Blei weiterzumachen. Doch Liam zögerte erst. Irgendwie fühlte es sich falsch an, auf ihr herumzumalen. Aber es half ja alles nichts. Vorsichtig begann er, das Pergament in einer Ecke zu schraffieren, doch auch das brachte nichts zum Vorschein. Keine Insel, keinen Schriftzug. Nichts. „Sieht nicht sehr ergiebig aus. Was könnten wir noch versuchen?“

Es war keine direkte Frage an Shanaya, mehr an die Situation selbst, als er nach einer Weile aufhörte, um nicht die gesamte Karte zu verunstalten.



RE: Auf der Suche nach der Wahrheit - Shanaya Árashi - 24.05.2019

Shanaya schossen tausend Dinge durch den Kopf. Ideen, Fragen. Alles in einem kleinen Chaos, das sich schlecht ordnen ließ. Eis mit Feuer zu bekämpfen half nicht. Sie vermutete, dass es auch Nichts bringen würde, die Karte anzuzünden. Wenn sie extrem viel Glück hätten, half es ihnen. Wenn nicht, hatte sich das Problem von selbst erledigt. Und dieses Risiko ging sie gewiss nicht ein. Zumindest die Frage, woher er die Karte hatte, erübrigte sich. Irgendein alter Typ. Selbst, wenn sie noch einmal umgedreht wären, wäre es vermutlich nahezu unmöglich, ihn wieder zu finden. Vermutlich war er auch nur ein Reisender gewesen.
Liam nahm die Karte zurück und Shanayas Augen weiteten sich einen Moment, als sie befürchtete, er würde jetzt einfach auf dem Papier herum zeichnen. Sie wollte ihn gerade abhalten, als er sich dazu entschied, nur eine Ecke zu nutzen. Glück gehabt. Leider brachte auch das Nichts. Hmm... schwierig.

Vielleicht denken wir zu offensichtlich.“

Es war keine normale Karte, also konnten sie auch keinen 'normalen' Weg gehen, um ihr Geheimnis zu entschlüsseln.

Vielleicht sollten wir noch mit anderen sprechen. Ich finde keine Ruhe, bis das gelöst ist!“

Sie schnaufte leise, hatte aber schon jemanden im Kopf, den sie mit einbeziehen würde.



RE: Auf der Suche nach der Wahrheit - Liam Casey - 24.05.2019

Ihm entging die Furcht in Shanayas Blick in der Sekunde, als er den Stift auf das Papier setzte und versuchte, irgendetwas damit zu bezwecken. Somit hatte er auch keine Furcht, im gleichen Moment mit einem gezielten Schlag in den Nacken außer Gefecht gesetzt zu werden, während sich die Dunkelhaarige die Karte schnappte und davon lief. Leider aber wären wohl beide Ausgänge der Situation ähnlich effektiv gewesen, denn außer der blassen Schraffur des Bleistifts zeigte sich nichts auf dem eisigen Pergament. Mehr als ein nachdenkliches „Hm.“ erwiderte er nicht aufs die Vermutung der Jüngeren, griff stattdessen nach einem Stück Kautschuk und ließ das Blei wieder aus der Ecke der Karte verschwinden. Sie waren keinen Schritt weiter und allmählich gingen ihnen auch die üblichen Ideen aus, mit denen man Karten entschlüsseln und versteckte Tinte sichtbar machen konnte.

„Mit anderen? Wen meinst du genau?“, fragte er überrascht und ein bisschen ratlos.

Im Kopf ging er die übrigen Mitglieder der Crew durch. Aspen wäre wohl dafür gewesen, sie direkt über Board zu werfen – eine leere Karte versprach immerhin keinerlei Erfolg. Trevor würde statt hilfreichen Tipps wohl eher wie ein kleiner Junge aufgeregt um sie herumlaufen. Greo vielleicht, doch Liam wusste den Hünen dank seiner ruhigen Art eher schwer einzuschätzen, was seinen Atem bei solchen Rätseln und Geheimnissen betraf.

„Vielleicht weiß Talin etwas.“, war schließlich der Entschluss, zu dem er kam, als er den Blick von der Karte hob und der Jüngeren entgegen sah. Talin hatte einen Sinn für Mythen und Legenden. Vielleicht war ihr irgendwann mal etwas Brauchbares über den Weg gelaufen. „Es war nicht meine Absicht, dich in eine schlaflose Nacht zu treiben.“

Liam schmunzelte nur halb so schuldbewusst wie seine Worte hätten klingen können. Eigentlich war er nämlich ziemlich gespannt darauf, ob sie hinter das Geheimnis kommen würden.



RE: Auf der Suche nach der Wahrheit - Shanaya Árashi - 25.05.2019

Was konnte man noch mit dieser Karte anstellen, ohne das Risiko einzugehen, sie zu zerstören? Liam schien keine weiteren Ideen zu haben, umso sinnvoller erschien es der jungen Frau, noch andere zu befragen. Gewiss nicht jeden daher gelaufenen, aber der Lockenkopf schien die gleiche Idee wie sie sie zu haben. Talin war eine der wenigen, die die Schwarzhaarige in diese Sache einbeziehen würde.

Genau an sie habe ich auch gedacht.“

Ein munteres Grinsen galt dem Dunkelhaarigen, als er den Blick zu ihr hob.

Glaub mir, das wird trotzdem eine erholsame Nacht!“

Und wenn sie die ganze Zeit kein Auge zutun würde, das wäre es ihr wert. Sie machte einen Schritt auf Liam zu, griff wieder nach der Karte und setzte sich dann in Bewegung. Vielleicht fanden sie die Blonde ja dort, wo es am wahrscheinlichsten war.

Dann los, ich kann es kaum erwarten, ihr Gesicht zu sehen.“