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It's like Russian Roulette - Shanaya Árashi - 08.12.2018 It's like Russian Roulette
Morgen des 25 .März 1822 Ryan Black & Shanaya Árashi
RE: It's like Russian Roulette - Ryan Black - 24.02.2019
RE: It's like Russian Roulette - Shanaya Árashi - 24.02.2019
RE: It's like Russian Roulette - Shanaya Árashi - 24.02.2019 Der frontale Angriff. Eigentlich hasste Ryan ihn. Man hatte ihm nie beigebracht mit Schwert, Dolch oder Degen zu kämpfen – also mied er direkte Auseinandersetzungen in der Regel. Er agierte viel lieber aus dem Nichts heraus, setzte seine Gegner außer gefecht noch bevor diese sich überhaupt seiner Anwesenheit bewusst werden könnten. Dennoch – ganz umhin kam er leider nicht sich hin und wieder einmal mit seinen Dolchen zu verteidigen... Und so hatte der Dieb einen ganz eigenen Kampfstil entwickelt. Ein Stil der nicht mit dem eleganten Tanz zweier Degen zu vergleichen war. Er achtete nicht auf Haltung, Paraden, Finten; Dachte nicht über den nächsten, logischsten Schritt nach. Shanayas gut gelauntes Lächeln entlockte ihm ebenfalls ein amüsiertes zucken seiner Mundwinkel – was auch immer sie denken mochte, die Schwarzhaarige blieb unergründlich wie eh und je. Und ohne das er wirklich damit zu rechnete, ging sie auf seine Einmischung in ihr Training ein. In dem Moment als sie einen Schritt zur Seite ging und mit ihrem Degen ausholen wollte, begann der Kampf. Anstelle dass er den Angriff parierte, sprang er behände zurück um so dem Schlag auszuweichen nur um ohne zu zögern seinen eigenen Angriff durchzuführen. Blitzschnell bewegte er sich wieder auf sie zu, hieb immer nur mit einem seiner Dolche in ihre Richtung. Seine schlanke, athletische Statur verhalf ihm dabei sich unsagbar schnell und ausdauernd zu bewegen. Wieder und wieder hallte das Geräusch aufeinanderprallender Klingen über die Lichtung. Wieder und wieder kreuzte ihr Degen seine Dolche, wobei es oftmals nur Haarscharf war, dass sie seine Gliedmaße verfehlte. Immerhin durfte Ryan nicht unterschätzen dass ihre Waffe deutlich länger war als seine beiden Messer. Und so sehr sie sich vielleicht auch bemühen würde, war kein regulärer Kampfstil bei ihm zu erkennen. Ungestüm, Pfeilschnell und Wild waren seine direkten Angriffe ohne jegliche Einsicht darauf, wie sein nächster Schritt sein könnte. Shanaya dachte nicht wirklich darüber nach, was den Dieb geritten hatte, dass er ihr nun so gegenüber trat. Vielleicht wollte er ihr ja irgendetwas beweisen? Aber immerhin ging er damit einen relativ fairen Weg, immerhin hätte er sie in einem unachtsamen Moment – indem sie einen Baum verprügelte, zum Beispiel – von hinten angreifen können. Jetzt wich er ihrem halbherzigen Angriff aus, ließ ihr aber auch nicht viel Zeit, um nachzusetzen. Er hatte Erfahrung, das sah man allein schon an seinen nächsten Schritten. Aber vielleicht unterschätzte der Dunkelhaarige sie ja auch in diesem Punkt? Sie wich ihrerseits nicht zurück, parierte jeden Schlag des Mannes, konzentrierte sich ganz auf diese Situation. Sie versuchte, seinen nächsten Schritt vorherzusehen, aber er ließ ihr dafür keine Chance. Wieder und wieder trafen ihre Klingen aufeinander, es dauerte noch einige Hiebe, bis die Schwarzhaarige aus de Defensiven trat, genug beobachtete hatte. Minimal wich sie seinem nächsten Angriff aus, umfasste den Knauf des Degens noch einmal deutlich fester, täuschte damit fast zeitgleich einen Angriff auf seine rechte Hand an. Dem hielt sie einen Moment Stand, um mit dem nächsten, schnellen Handschlag seine Verteidigung mit seiner linken Hand anzugreifen. Zuerst wollte sie ihn einfach entwaffnen, zumindest eine Klinge. So schnell wie es ihr möglich war, zielte sie also auf seine Hand, spannte ihren Körper aber für einen Satz zur Seite an, sollte der Plan nicht aufgehen. Nicht ein einziges Mal hatte Ryan Shanaya so aus der Reserve locken können dass sie ihre Deckung verlor oder sie ihm gar einen Moment gab, in dem er die Oberhand über diesen Kampf hätte gewinnen können. Er war schnell – doch sie hielt mit. Seine Attacken mit den Dolchen waren kraftvoll, und dennoch geriet sie nicht ins Schwanken. Der einzige Nachteil dem Ryan deutlich zu schaffen machte, war seine Blindheit auf dem rechten Auge. Der Boden unter ihrer beider Füßen war uneben und voller Laub und Steinen, einige Meter hinter Shanaya war die Lichtung abschüssig, die Sicht auf das was dahinter lag wurde Ryan jedoch durch Sträucher, Unterholz und Bäumen verwehrt. Für den bruchteil einer Sekunde hatte der Dieb Shanaya aus den Augen gelassen und genau dieser Fakt – gepaart mit seiner Blindheit auf dem rechten Auge kam ihm nun doch zu gute! Den angetäuschten Angriff auf seine Rechte bemerkte er erst in dem Moment, als sie schon seine Linke ansteuerte. Amüsiert huschte ein überlegenes Lächeln über seine Lippen. Er wollte mit seinen beiden Klingen den Hieb abwehren, doch dann geschah alles ziemlich schnell: Ryan verlor prompt den Halt unter den Füßen, da er auf einen Stein trat der wegrutschte! Gleichzeitig verkeilte sich die Klinge so mit dem Degen Shanayas, dass er ihm aus der Hand gerissen wurde und ihm hohen Bogen über die Lichtung flog. Dennoch segelte der Schwarzhaarige ächzend zu Boden! Trotz allem reagierte der Dieb schnell. Noch ehe Shanaya auf die Idee kommen konnte ihm die Spitze ihres Degen an die Brust zu halten, verkeilte er seine Füße um ihren Knöchel und zog einmal heftig! Shanaya musste sich eingestehen, dass eine lebende Person ein besseres Training bot als ein armer, toter Baum. Der Dieb holte oft genug aus, brachte sie jedoch nicht aus dem Takt. Ihre Täuschung hatte er nur scheinbar verpasst, konnte so fast vorgewarnt auf ihren zweiten Schritt reagieren. Die Schwarzhaarige machte sich bereit, um einen Schritt zur Seite zu springen, aber ihr Plan ging trotz des kleinen Fehlschlags noch anders aus als erwartet. Die Klinge des Diebs verabschiedete sich, weil er über irgendetwas stolperte und er selbst zu Boden ging. Shanaya wollte diesen Moment nutzen, aber sie war einen Herzschlag zu langsam. Seine Füße legten sich um ihren Knöchel und dem plötzlichen Ruck konnte sie in ihrer kurzen Überraschung nicht stand halten. Auch sie verlor den Halt, fiel rücklings gen Boden – ihren Degen ließ sie jedoch nicht los. Stattdessen streckte sie den Arm im Sturz nach vorn, hielt mit der Spitze genau vor den empfindlichen Weichteilen des Mannes inne. Die Waffe war lang genug, damit sie den Arm nicht weit ausstrecken musste. Zuerst hatte sie mit der Klinge direkt auf sein Bein zielen wollen. Sie hätte ihn so oder so verletzt – aber man griff ja niemanden an, der mit einem trainierte und am Boden lag. Den Knauf fest umgriffen, ruhten die blauen Augen auf dem Dunkelhaarigen. Der Dolch in seiner Linken behielt der Dieb fest umgriffen. Allerdings sollte ihm dies nichts mehr nützen... Für den Augenblick hatte er gehofft nun endlich die Oberhand zu gewinnen, als sein Plan aufging und Shanaya ebenfalls gen Boden segelte. Doch seine Hoffnung wurde von ihr schnell zunichte gemacht! Just in dem Moment als er sich aufsetzen wollte bemerkte er, wie die Spitze ihrer Klinge direkt auf sein Gemächt deutete. Sofort zog er scharf die Luft ein, hob die Brauen und ließ Angespannt den Blick von ihrem Decken bis zu ihrem Gesicht schweifen. Ryan war schweißüberströmt vor Anstrengung. Seine Brust hob und senkte sich stark, während er noch kurz überlegte ob er aus dieser Situation irgendwie raus kam – aber er musste sich eingestehen... Shanaya hatte gewonnen. Die Anspannung viel von ihm, seine Mundwinkel zuckten wieder und schlussendlich bildete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht. Er warf den zweiten Dolch beiseite und hob demütlig die Hände. „Schon gut. Schon gut.“, kommentierte er noch völlig Atemlos, das Herz in seiner Brust wie wild schlagend. Und dann... Tat er etwas, womit man bei ihm überhaupt nicht rechnete: Er lachte. Laut und überraschend herzlich. Shanaya versuchte ihre Atmung möglichst ruhig zu halten, um bei einem weiteren Angriff des Mannes reagieren zu können. Das Geräusch, das er von sich gab, als ihre Klinge sich zwischen seine Beine richtete, ließ jedoch etwas die Anspannung von ihr fallen. Das war eindeutig, er wollte nicht riskieren, dass sie ihren Degen noch einen Zentimeter weiter nach vorn bewegte. Das hätt eihm ziemlich wehgetan, und ihr viel zu viel Freude bereitet. Einen Moment später hatte er keine Waffe mehr in der Hand, womit die Dunkelhaarige die eigene Klinge ein wenig zurück nahm und sich aufrappelte. Nun selbst tief durchatmend, um den angestrengten Körper zu beruhigen. Sie hatte gerade angefangen, sich die Erde von der Hose zu klopfen, als der Dieb anfing zu lachen. Ob das Nachwirkungen von der Angst um sein bestes Stück war? Shanaya schmunzelte, ließ den Degen dann zurück in seine Scheide sinken, ehe sie die Arme vor der Brust verschränkte und den Mann mit gehobener Auge anblickte. „So überrascht, dass der dicke Hintern dich besiegt hat?“ Immer noch in sich hinein lachend rappelte Ryan sich ebenfalls auf und sammelte seine beiden Dolche ein. „Vielleicht.“, antwortete er grinsend. „Es hat mich doch sehr erleichtert als du deine Waffe von meinem Schritt genommen hast.. Aber...“, bevor er an ihr vorbei ging um den Dolch zu holen der einige Meter davon geflogen war blieb er unerwartet bei ihr stehen, hob die Faust und knuffte sie auf den Oberarm. „...du hattest ohnehin nur Glück... Der Kampf wäre noch längst nicht vorbei, wäre ich nicht ausgerutscht.“, er foppte sie nur – und natürlich war auch ein kleines bisschen sein Stolz angekratzt. Dennoch nahm er seine Niederlage erstaunlicherweise mit Humor – sie hatte nun mal einfach mehr Erfahrung im Zweikampf, das konnte er definitiv nicht Abstreiten. Shanaya hob das Kinn bei der Antwort des Mannes ein wenig an, während er selbst wieder auf die Beine kam. Bei seine nächsten Worten schloss sie mit einem kurzen Lachen die Augen. Natürlich. Die Schwachstelle. Misstrauisch beäugte sie den Bewegungen des Dunkelhaarigen, der nun auf sie zu kam, auf ihrer Höhe stehen blieb und sie mit der Faust gegen den Arm knuffte. Sie hob eine Augenbraue, seufzte lautlos. „Du musst so etwas sagen, ich habe immerhin dein Ego verletzt.“ Er war ein Mann, die konnten es in den meisten Fällen nicht ertragen, von einer Frau besiegt zu werden. Das starke Geschlecht und so... Als er sich also abwandte, um seine Waffe einzusammeln, trat die junge Frau zu ihrer Flasche, hob sie auf und setzte sie mit der nächsten Bewegung an die Lippen. Sie lauschte trotzdem, denn sie traute dem Dunkelhaarigen zu, dass er sie nun doch aus dem Hinterhalt angriff. Man wusste ja nie. |