in der Nacht des 03. April 1822
Skadi Nordskov & Liam Casey
Mit dem Handrücken wischte er sich die verschwitzten Haare von der Stirn, die Beweis dafür waren, dass er die letzten Stunden keine Pause gemacht hatte. Das Musizieren steckte an und hatte man erstmal damit angefangen, bemerkte man gar nicht, wie schnell die Zeit an einem vorbeiraste. Erst jetzt, wo er die geliehene Geige herunter nahm und zurück zu den übrigen Instrumenten der Musiker stellte, die hier Abend für Abend ihre Lieder spielten und tanzten, bis der Morgen graute, fiel ihm auf, wie lange es her sein musste, dass er daran gedacht hatte, etwas zu trinken. Sein Mund war trocken, seine Klamotten verschwitzt, doch Liam glücklich wie eh und je. Wie lange war es her, dass er so hatte spielen können - gemeinsam mit anderen Straßenmusikern, die nicht (nur) auf diesem Fest waren, um Geld zu verdienen, sondern um Spaß zu haben, zu feiern und zu tanzen. Und ihre Ausdauer war bemerkenswert.
Ihm selbst steckten noch die letzten Tage in den Knochen, die er ähnlich ausdauernd bis ins Morgenrot hier verbracht hatte. Jetzt warf er auch das erste Mal einen Blick über die Menge der Menschen, die gemeinsam mit den Sängern feierten. Die späte Stunde hatte die Masse ein wenig ausgedünnt, andere aber waren unermüdlich. Er war nicht darauf aus, bekannte Gesichter zu erkennen. Ihm gefiel einfach der Anblick der ausgelassenen Menschen, die hier all ihre Sorgen und Probleme hinter sich ließen.
Die Musik verklang über ihrem Kopf und hinterließ ein heiteres Gewirr aus Gelächter und Stimmen. Buntes Licht flackerte vor ihren Augen, tanzte ebenso ausgelassen wie die vor Glück oder Substanzen berauschten Körper um sie herum, die kaum eine Notiz von ihr nahmen. Bereits der ganze Abend war ausgelassen an ihr vorüber gezogen, während Skadi einem Schatten gleich durch die Straßen geschlichen war. Doch ihre Aufgabe war wichtiger gewesen als das hier. Schließlich brachte diese Ausgelassenheit keine geplatzten Träume mehr zurück. Trocknete keine vergossenen Tränen und wenn dann nur für die wenigen Stunden, in denen der Rausch anhielt. Das dumpfe Gefühl würde bestehen bleiben, das Gefühl von Missbrauch und Minderwertigkeit, das sich wie Feuer durch Skadis Magen bohrte.
Sie würde den Mann innerhalb der nächsten Tage zur Rechenschaft ziehen. In spüren lassen, wie es sich für die Mädchen anfühlte, denen er nachstellte. Auf ihre unkonventionelle Weise, die niemanden zu interessieren hatte. Das Gesetz kannte nur eine Art und Weise mit dieser Situation umzugehen und die entsprach ganz sicher nicht ihrem Sinn von Gerechtigkeit.
Für heute hatte sie jedoch genug gesehen. Ausreichend über ihn und seinen Alltag erfahren, um am morgigen Tag mit ihrer Planung zu beginnen.
Mit einem tiefen Seufzen zwängte sie sich also an den tanzenden Paaren vorbei, auf dem Weg zu einem der Schankstände. Bestellte sich ein kühles Blondes und ließ den Blick zum Trupp der Musiker wandern. Erst im letzten Moment erkannte sie das Gesicht an der Geige, drehte sich zum Mann am Tresen zurück und verschwand mit zwei Humpen in der Hand in Richtung "Bühne".
"Sieht aus als könntest du etwas hiervon vertragen."
Mit einem halben Lächeln auf den Lippen reichte Skadi dem verschwitzten Musiker den Krug in ihrer Rechten und musterte seine Kollegen mit einem kurzen Seitenblick. Sie hatte Liam bereits gestern auf dem Markt spielen gesehen, jedoch weder die Zeit und noch das nötige Interesse gehabt, ihm ausgiebig zu lauschen. Kurz nippte sie an ihrem Bier, ehe sie ihren Blick über die lachenden Gestalten in ihrem Rücken zu Liam zurück wandte. Hatte er nicht dieses kleine Katzen ähnliche Haustier? Gott, beim bloßen Gedanken daran, stellten sich ihr die Nackenhaare auf. Nicht, dass sie diesen Vierbeinern nichts abgewinnen konnte, doch ihre Erziehung und ihr Glaube machten diese Wesen zu einer gefährlichen Spezies. Katzen - so sagte man - blickten tief in die Seele eines Menschen. Und diese Vorstellung war ebenso Furcht einflößend wie beneidenswert.
Vermutlich hätte ihn jede bekannte Stimme hier um diese Uhrzeit überrascht. Nicht, dass er darauf geachtet hätte, doch er hatte keinen der übrigen Crewmitglieder die letzten Tage hier an diesem Ort erblickt. Vielleicht waren sie in der Menschenmenge gewesen, vielleicht hatte er sie auch einfach nur so übersehen – er hatte nicht wirklich nach ihnen gesucht, denn das, was er hier hatte, war ein vollkommen anderes Leben als das, welches Talin ihm die letzten Wochen beschert hatte. Das Leben hier in den Massen der Menschen und im Licht der Musik war kein Ort, an dem sich ein normaler Pirat wohl fühlte – es sei denn, es ging darum, die feiernde Menge um ihre Reichtümer zu bringen. Nur war die Gesellschaft, die sich hier versammelte, meist eher die ärmere Schicht. Viel zu holen gab es hier nicht. Nichts Materielles jedenfalls. Die Adligen feierten ihre eigenen Feste fernab des Pöbels. Als er Skadi erblickte, bereicherte ein überraschtes, aber erfreutes Lächeln seine Züge. Bei ihrem Angebot musste er kaum überlegen.
„Oh, danke. Bist du allein hier?“
Man hörte seiner Stimme an, dass es eigentlich eher die Frage war, mit wem sie hier war, denn er hatte die Frau bisher selten ohne ihren Schatten gesehen. Nicht, dass er davon ausging, dass ausgerechnet Enrique sie begleitete – aber der ehemalige Offizier hätte ihn wohl am wenigsten verwundert. Indes hatte er nach dem Krug gegriffen und einen großen Schluck genommen, um seinen Durst zu stillen. Tatsächlich sah die junge Frau danach aus, als würde sie jemanden suchen. Liams Blick glitt ebenfalls wachsam über die Menge, doch er sah kein weiteres bekanntes Gesicht.
„Oder hat dich tatsächlich die Musik hierher gelockt?“
Ein zufriedenes Schmunzeln lag auf seinen Lippen, während er der Musik lauschte, die das Stimmengewirr um sie herum untergehen ließ.
„Du wärst der erste, glaube ich. Der Rest ist um die Uhrzeit mit … anderen Dingen beschäftigt.“
Es war amüsant, wie breit sich das Lächeln auf Liams Zügen abzeichnete, als sein Blick den ihren kreuzte. Fast als erkenne er eine geliebte Freundin inmitten heiterer Gestalten. Dabei hatte ihre erste Begegnung unter keinem guten Stern gestanden und war in multipler Hinsicht blutig ausgegangen.
"Jep. Habe heute Abend Ausgang.", glitt es mit sarkastischem Tonfall aus der Nordskov heraus, während sie bereits den Rand des Krugs an die Lippen hob.
Zugegeben hinkte der Vergleich absolut nicht und auch Liam, der weder sie noch Enrique gut kannte, wüsste sicherlich worauf sie sich mit dieser Aussage bezog. De Guzman führte sich eben manchmal auf wie ein Aufpasser und großer Bruder - schlimmer noch als ihr eigener Vater zu seinen besten Zeiten. Und dabei war er es doch, der mit seinem aufbrausenden Temperament zunehmend unvorsichtiger wurde und von IHR gebändigt werden musste.
"Also verrate mich nicht. Ich musste mich sogar nach der Sperrstunde vom Schiff schleichen."
Mit einem tiefen Zug aus dem dunklen Humpen ließ sich der hoch gewachsene Körper schließlich gegen den Rand des Marktbrunnens gleiten und beobachtete die immer noch ausgelassene Meute. Kaum jemand schien sich an der Tatsache zu stören, dass die Musik des Künstlers bereits verklungen war. Fast schien es als erhob sich ein leiser Singsang in der Menge, den Skadi bei Liams Worten jedoch wieder gänzlich ausblendete.
"Ich brauchte etwas Ablenkung...", gestand sie emotionslos und musterte den Dunkelhaarigen aus den Augenwinkeln. Worauf auch immer er sich bezog - sie entgegnete ihm mit einem amüsierten Zucken der Mundwinkel. Es gab viele Dinge, die man um diese Uhrzeit tun konnte. Und abgesehen von den frivolen Gedanken, zählte auch ein hübscher kleiner Diebstahl oder Mord dazu.
"Was eigentlich eine Schande ist, wenn man bedenkt wie gut du spielst."
Für einen Laien wie sie war das Spiel des jungen Mannes ein Meisterwerk. Ganz gleich ob er es genauso sah oder nicht, würde Skadi ihre Meinung diesbezüglich nicht revidieren. Ein gewisses Talent war den langen Fingern nämlich kaum von der Hand zu weisen.
Geräuschvoll stieß der braune Tonboden gegen die steinerne Oberfläche der Mauersteine, als Skadi den Krug zur Seite stellte und die Hände rücklings über den Rand des Brunnens schob. Gefolgt von einem fast lautlosen Rascheln ihrer Leinenhose, als sich der hochgewachsene Körper der Nordskov binnen weniger Sekunden auf dem kühlen Gestein niederließ. Die Füße gegen den Backstein gepresst, saß die Jägerin nun neben dem Musiker und machte kaum den Anschein als fühle sie sich unwohl. Ein Eindruck den man all zu schnell gewann, wenn man bewusste Distanz mit Verunsicherung verwechselte.
"Du spielst in den letzten Tagen oft hier, richtig?"
Fast beiläufig wandte sich der dunkle Haarschopf herum und brachte die Spitze ihres kurzen Zopfes zum Tanzen.
Okay, Humor besaß sie zumindest und damit hatte sie es im Umgang mit Liam wohl eindeutig einfacher als manch anderer. Mit ihrem Kommentar erntete sie jedenfalls schon mal ein amüsiertes Schmunzeln und das lag nicht daran, dass der Witz – so wie er ihn verstand – auf die Kosten des ehemaligen Marineoffiziers ging. Zugegeben, viel hatte er bisher nicht mit Skadi zu tun gehabt, was aber nicht wirklich an ihr oder ihrer Scharade gelegen hatte. Viel mehr hatte ihn die stetige Anwesenheit des Offiziers ganz automatisch fern gehalten. Abgesehen davon war Liam ziemlich gut darin, mit sich allein zu sein. Er ging auf andere zu, wenn es sich ergab und nicht, weil er bislang noch nichts mit ihnen zu tun gehabt hatte. Im Vergleich zu ihrer eigentlichen Begleitung jedenfalls hatte sie eindeutig die besseren Karten und das, obwohl sie sie alle mit ihrer Maskerade an der Nase herumgeführt hatte. Womöglich aber auch einfach genau deswegen, denn damit hatte sie nicht nur Mut bewiesen, sondern auch hochgradige Ignoranz der üblichen Werte gegenüber, auf denen sich die Gesellschaft immer ausruhten. Ähnlich eben wie dieser Enrique, der erst schmerzlich lernen musste, dass sein ach so hoher Marinerang ihm hier so gar nichts brachte. Ganz nach Liams Geschmack also. Was ihre kleine Auseinandersetzung auf der Morgenwind betraf, gab es nichts, was er ihr übel nehmen konnte. Damals waren sie Feinde gewesen und jetzt waren sie zwar noch lange keine Freunde, kämpften aber wenigstens auf der gleichen Seite. Diese Auseinandersetzung war es auch gewesen, die die Überraschung, als sie sich zu erkennen gegeben hatte, bei ihm eher in Grenzen gehalten hatte. Nicht, dass er es geahnt hätte, aber dass irgendetwas mit diesem Typen nicht gestimmt hatte, hatte er spätestens da bemerkt, als er sich gegen das ungeschriebene Gesetz gestellt hatte, dass die schmerzhafte Gegend eines Mannes untereinander tabu war. Die Überraschung war also eher der Erkenntnis gewichen, was so eigenartig an ihm gewesen war.
„Die Art von Ausgang also, ich verstehe.“, grinste er und nickte verstehend. „Keine Sorge, sollte dich jemand suchen, zeige ich ganz überzeugend in die andere Richtung.“
Hatte bei Aspen ja auch schon funktioniert, warum also nicht auch bei Skadi? Bislang hatte Enrique auch keinen Grund, ihm zu misstrauen, denn auch, wenn Liam seine Art ein wenig lästig fand, hatte es bisher keine Notwendigkeit gegeben, dem ehemaligen Offizier in irgendeiner Weise unfreundlich gegenüber zu sein. Liam war nicht der Typ Mensch, der anderen seine Antisympathie auf die Nase band. Er lebte und ließ leben. Solange sie sich miteinander arrangieren konnten, war alles gut. Als Skadi fortfuhr, lächelte Liam weiterhin gut gelaunt und warf ihr von der Seite her einen kurzen Blick zu, ehe er zu den restlichen Musikern auf dem Platz sah und ihrem Spiel einen kurzen Moment lauschte.
„Dann bist du hier richtig.“
Keine Frage danach, wovon sich die junge Frau ablenken wollte. Nicht nur, weil sie nicht danach geklungen hatte, als würde sie es thematisieren wollen (das wäre Liam vermutlich nicht einmal aufgefallen), sondern auch weil er selbst sich nicht für den Menschen hielt, mit dem sie darüber reden wollte. Sie kannten sich kaum und er bewahrte den Abstand, den er für selbstverständlich hielt. Seine Aufgabe sah er dann eher darin, diese Ablenkung darzustellen, indem er nicht hinterfragte und sich einfach auf den Plausch einließ, so lange er eben dauern würde. Ihr Lob jedenfalls sorgte für ein zufriedenes Lächeln auf seinen Zügen. Ein wenig verlegen sogar wischte er sich das schweißnasse Haar abermals aus der Stirn, ehe er antwortete.
„Danke. Es tut gut, nach so langer Zeit mal wieder die Gelegenheit dazu zu haben.“
Das sollte gewiss kein Versuch sein, sich sein eigenes Spiel irgendwie schlechter zu reden als es war. Ihm ging es bei Musik in erster Linie um den Spaß daran – wenn andere ebenso viel Freude beim Lauschen empfanden wie er beim Spielen, hatte er doppelt gewonnen. Er beobachtete sie kurz dabei, wie sie sich ein bequemeres Plätzchen suchte, statt in der Menge zu stehen und sah den Nutzen der Steine ebenfalls. Er ließ also nicht lange auf sich warten, trat ebenfalls näher an den Brunnen heran und ließ den Humpen nach einem weiteren Schluck ebenfalls auf dem Mäuerchen nieder.
„Ich glaube, ich habe keinen Tag ausgelassen.“, stellte er mit einem selbstzufriedenen Grinsen fest. „Ich muss es doch nutzen, bevor wir wieder in See stechen. Wer weiß, wann ich wieder dazu komme. Er da -“ Er deutete mit dem Finger auf einen der verbliebenen Musiker, der durch einen recht langen Bart aus der Menge herausstieß und mit einer Klampfe musizierte. „Das ist Egbert. Er war so gnädig, mir seine Geige für die Abende zu leihen.“
Er schaffte es tatsächlich ein amüsiertes Lachen aus ihrer trockenen Kehle zu zaubern, die daraufhin einen rauen Ton in die Luft setzte. Die Vorstellung einer gespielt irritierten Miene und dem versteckten Grinsen in seinem sich zur Schau stellenden Grübchen amüsierte sie ungemein. Und selbst wenn sie es nicht so deutlich zeigte, rechnete sie ihm seine durchaus ernst gemeinten Worte hoch an. Skadi bezweifelte schließlich kaum, dass er sie ans Messer liefern würde - dafür wirkte er weder boshaft noch interessiert genug. Eher machte der Brünette den Eindruck eines friedfertigen Zeitgenossen, der nur dann vor Wur schäumte, wenn man seine Geduld und seine Loyalität überstrapazierte.
“Das würde ich schon fast zu gern sehen.”, gestand sie mit einem breiten Grinsen, ehe sie sich einen Schluck ihres Bieres genehmigte und die Masse in ihrem extatischen Tanz beobachtete.Nur beiläufig entdeckte sie aus den Augenwinkeln den kurzweiligen, verlegenen Ausdruck auf den Braun gebrannten Zügen, bis er im üblichen Lächeln verschwand. Offenbar hatten ihm nur wenige dieses direkte Kompliment ausgesprochen. Was äußerst bedauerlich war, wie die Nordskov fand und diese Erkenntnis mit einem halben Seufzen und einem erneuten Zug aus ihrem Humpen hinab schluckte. Angesichts seiner offensichtlichen Leidenschaft für die Musik, war es auch mehr als verständlich, dass ihm das Musizieren fehlte.
“Glaube ich dir gern. Ginge mir nicht anders, auch wenn ich ‚nur’ einen Bogen habe.“
Wenn sie sich nicht irrte, nannte man den langen Stab mit Sehne so, mit dessen Hilfe man einer Geige erst ihre Töne entlockte. Und selbst wenn nicht, überging Skadi das Thema bereits, indem sie sich schwungvoll auf dem Rand des Brunnens niederließ.
Erst als Liam seine Hand hob, blickte sie auf und folgte seinem Fingerzeig. Offensichtlich gab es Menschen, denen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft wichtiger waren, als eigener Profit. Eine Rarität, der Skadi seit langem nicht mehr begegnet war.
“Da war es wohl von Vorteil, dass du so vertrauenswürdig aussiehst.“
Und die Nordskov meinte es so, wie sie es sagte. Ohne schelmisches Grinsen. Ohne ein neckendes Augenzwinkern. Der Lockenkopf machte in ihren Augen tatsächlich den Eindruck eines Mannes, der den Wert eines geliebten Eigentums anerkannte.
“ Wieso kaufst du dir eigentlich keine Geige, wenn du es so sehr liebst, darauf zu spielen? Vertragen die Saiten und das Holz keine Meeresluft?“
Zumindest war das der Grund gewesen, weshalb ihr geliebter Bogen allmählich zu einem unbeugsamen Stück Holz verschrumpelte und bald nur noch als Schlagstock zu gebrauchen war. Geräuschvoll hoben die langen Finger den Tonkrug vom Stein und setzten ihn abwartend an Skadis Lippen. Hatte ihr Blick eine Weile auf dem erwähnten Egbert geruht, nahmen sie nun wieder das verschwitzte Gesicht Liams in Augenschein.
Die meiste Zeit hatte er die Blonde in Begleitung ihres Soldatenfreundes gesehen. Es war selbstverständlich, dass sie die beiden einen weitaus schwereren Stand an Board hatten als die anderen, die entweder keine andere Wahl in ihrem Leben mehr hatten, als unter Piratenflagge zu segeln oder sich freiwillig ihrer Truppe angeschlossen hatten. Skadi – Kaladar – und Enrique waren alles andere als freiwillig bei ihnen gelandet. Sie hatten einst auf der anderen Seite gekämpft und auch, wenn sie den beiden wohl ihr Leben verdankten, bedeutete das noch lange nicht, dass man ihnen blind vertrauen konnte. Der schmerzhafte Hieb ihres Knies in seinen empfindlichen Teilen hatte sich definitiv in seinem Hirn eingebrannt. Aber so, wie er jetzt keinen Grund mehr hatte, den Dolch gegen sie zu erheben, hatte sie keinen Grund mehr, sich gegen ihn verteidigen zu müssen. Inzwischen waren sie keine Schiffbrüchigen mehr auf der Sphinx sondern freiwillige Crewmitglieder, die sich ebenso beweisen mussten wie alle anderen. Und Liam war der letzte, der über ihre Talente und Schwächen urteilen würde. Nicht nur, weil er sich durchaus darüber im Klaren war, dass er selbst im Vergleich weitaus weniger nützliche Eigenschaften besaß, was beispielsweise den Kampf anging. Seine Talente lagen in Abenteuerlust und dem Mut, Dinge einfach auszuprobieren, selbst wenn sie großes Potential dazu hatten, ihn umzubringen. Skadi schien bei diesem Prozess allerdings bessere Karten zu haben als Enrique, der in seiner Rolle als ehemaliger Offizier ein wenig festgefahren und steif war.
Liams Lächeln wurde für einen Moment eine Spur breiter, als sie beteuerte, ‚nur‘ einen Bogen zu besitzen. Nichts, was man unbedingt als Nachteil darstellen konnte, wie er fand. Und definitiv etwas, was nicht unpraktisch zu beherrschen war. Er hatte es nicht so mit der Ruhe und der Geduld, auf den passenden Moment zu warten. Er zählte eher zu denen, die sich besser im Nahkampf verteidigten, wenn sie nicht irgendwie geschickt dem Kampf entgehen konnten.
„Warum ‚nur’? Ist doch im Grunde auch ein Instrument, das beherrscht werden will. Nur eben nicht für die Musik.“, kommentierte er mit einem Schulterzucken, ehe er sich nach Egbert umsah, um Skadi seinen Wohltäter zu zeigen. Und dieses Mal konnte er nicht anders, als amüsiert aufzulachen. Er überlegte nicht lange, bis seine Antwort seinen Mund verließ. „Tja, manchmal zieht der ‚arme Straßenköter‘-Look eben noch.“, zwinkerte er.
Mit der freien Hand schob er sich die Locken aus der Stirn, ehe er einen weiteren Schluck aus dem gespendeten Humpen nahm. Für einige Augenblicke lag sein Blick wieder auf den Musikern, die ausgelassen die gemeinsame Zeit feierten, ehe die Stimme der Blonden wieder an seine Ohren drang. Ja, wieso kaufte er sich nicht wieder eine Geige? Der mäßig gefüllte, geflickte Lederbeutel, den er an der Innenseite seiner Stoffhose befestigt hatte, kannte die Antwort.
„Ich hatte lange eine. Keine besonders Wertvolle, aber eine, die mein Vater damals eben auftreiben und bezahlen konnte. Wenn man sie pflegt, kommt man gegen die Meeresluft gut an, man sollte bloß kein zu weiches, oder anfälliges Holz wählen. Aber irgendwann hat’s finanziell einfach nicht mehr gereicht. So viel Essen konnte ich gar nicht heimlich in meine Taschen stecken, wie ich gemusst hätte. Also blieb mir nichts anderes übrig, als das Kind irgendeines reichen Adligen glücklich zu machen.“, erzählte er. „Egberds Geige ist beispielsweise aus Schwarznuss. Sehr edel. Sehr kostbar und – behandelt – auch sehr robust. Sehr schönes Holz. Und die Nüsse eignen sich für sehr schönen Schmuck.“
Nicht, dass er glaubte, dass ‚Schmuck‘ ein gutes Thema war, bloß weil sie eine Frau war. Er sprach frei heraus und seine Mutter hatte oft aus den wallnussähnlichen Früchten kleine Schmuckstücke gemacht, um sie zu verkaufen.
Ein Instrument, das beherrscht werden wollte. Sehr poetische Worte für einen Gegenstand, mit dem die Nordskov leise und schnell das Leben eines Fremden beenden konnte. Doch Recht hatte der Musiker allemal. Genauso wie es ein Talent war seiner Geige die lieblichen Klänge zu entlocken, zu denen sie irgendwann einmal gern tanzen würde, war auch der Umgang mit ihrem Bogen ein Pfad der Disziplin und des Feingefühls. Nicht jeder war dafür geschaffen.
Wohl auch kein „armer Straßenköter“, wie er sich selbst bezeichnete und Skadi schlagartig zum Lachen brachte. Selbstironie war etwas sehr angenehmes – darauf verstanden sich leider viel zu wenige.
“Und ich dachte, der funktioniert nur bei WohltäterINNEN.“
Mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen, genehmigte sich Skadi einen tiefen Zug aus ihrem Humpen und verdeckte somit das schelmische Funkeln in den Augen. Mochte durchaus sein, dass sie da ein wenig aus den eigenen Vorlieben schöpfte – zumindest empfand sie bei frisch gepuderten Aristokraten immer ein Gefühl von akuter Austrocknung… unten herum.
Und augenscheinlich hatte Liam wohl wirklich mehr mit einem Straßenköter gemein, als ihr bewusst gewesen wäre. Ganz sicher war niemand auf der Sphinx wohlhabend – darauf kam es sicherlich auch nicht an, wenn man auf einem Piratenschiff anheuerte. Oder vielmehr war es eben das Bestreben nach Gold, das einige dorthin lockte. Doch dass es nicht einmal mehr für Essen gereicht hatte, verdunkelte ihre Miene kurzweilig. Ganz gleich wie hart ihre Kindheit gewesen war – Hunger hatte sie nie leiden müssen.
“Wenn wir von kostbar reden… wie viel genau?“ Ihr Seitenblick blieb so neutral wie möglich während dieser Frage, die so viel mehr implizierte, als beabsichtigt. Natürlich hatte sie den kurzen Gedanken gehabt, ihm bei Gelegenheit solch ein Schmuckstück zu besorgen – egal wie. Doch war sie weder eine Freundin noch irgendjemand, der familiär mit ihm verbandelt war. Skadi erschien es nur in jenem Moment irgendwie wichtig, dass er zurück bekam, was er für seine Familie geopfert hatte. Selbst wenn es ‚nur‘ eine Geige war. Manchmal stecken in den kleinsten Dingen, die wertvollsten Schätze.
“Keine Angst… ich will sie Egbert nicht stehlen. Mich interessiert es einfach nur.“
Beschwichtigend zauberte Skadi ein entspanntes Lächeln auf ihre Züge und schenkte Liam einen sanften Knuff mit dem Ellenbogen. “Aber ich fände es schön, wenn nach all der harten Arbeit auf dem Schiff ein paar schöne Klänge über das Wasser schweben würden. Dieses männliche Rumgestöhne kann sich kein Mensch mehr mit anhören.“ Und ja… manchmal klangen die Herrschaften leider wie alte Säcke, deren Knochen binnen der nächsten Tage in tausend Einzelteile zerbrachen. Vielleicht würde Liams Geigenspiel auch das laute Geschnarche übertönen, das sie dann und wann wach hielt.
„Tja.“, erwiderte er mit wissendem Ton und möglichst ernst, als würde er ihr gerade ein wahres Handwerk erklären. „Das kommt ganz auf die Fertigkeiten des Anwenders an.“
Das Schmunzeln, welches danach seine Züge erhellte, wirkte fast wie das eines kleinen Jungen, der besonders Stolz auf irgendetwas war, was er gerade vollbracht hatte. Und trotzdem zuckte die Selbstironie in seinen Mundwinkeln. Vermutlich sah er einfach nur vertrauenserweckend aus und unter Musikern war man ohnehin eine Familie, wenn man gemeinsam musizierte. Da probierte jeder mal das Instrument des anderen aus und vollendete die Symphonie auf seine eigene Art und Weise. Man vertraute sich einfach gegenseitig, auch ohne sich zu kennen und niemandem kam in den Sinn, diese kleine Vorschrift zu brechen. Man traf sich, um gemeinsam Spaß zu haben, die Gegenwart zu vergessen und danach wieder getrennter Wege seinem Alltag nachzugehen. Die Sorgen also, die seine willkürliche Wortwahl in der Jägerin geweckt hatten, hatte er gar nicht. Es mochte stimmen, dass er materiell nicht viel besaß, aber das brauchte und wollte er auch gar nicht. Auf Reisen hinderte Besitz nur und davon abgesehen arbeitete er ja auch nicht wie andere Menschen, die sich ihr kleines Leben aufzubauen versuchten. Natürlich verkaufte er hier und da mal ein Buch oder eine Zeichnung, aber gerade Bücher benötigten in ihrer Herstellung eben Zeit und Ideen. Der Erlös ging also meist direkt wieder in Nahrung oder in Bestechungsgeld, um doch noch irgendwo an Board eines Schiffes einen Platz zu bekommen, wenn angebotene Arbeitskraft nicht ausreichte. Sein Augenmerk hatte auf der hölzernen Geige gelegen, von der er Skadi – zugegeben – ein wenig vorgeschwärmt hatte. Ihre Frage irritierte ihn im ersten Moment dennoch, selbst wenn er sich nicht auf Anhieb etwas dabei dachte. Erst, als ihm wieder bewusst wurde, dass er gerade mit einer Meute Piraten segelte, weckte es ein wenig Skepsis in ihm. Skepsis, die man ihm offenbar direkt ansah und der die junge Frau direkt entgegensteuerte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr zu glauben. Dementsprechend stieß er überlegend die Luft aus, betrachtete das Instrument aus der Ferne und wog nachdenklich den Kopf.
„Allein das Holz ist unheimlich wertvoll, weil es nicht überall wächst. Und für Instrumentenholz braucht man beste Qualität. Ich kann nur raten. Aber schätzungsweise durchaus Achter im vierstelligen Bereich.“
Als Skadi ihren Gedankengang ausführte, kam er noch immer nicht hinter ihren Plan. Es war undenkbar für ihn, dass irgendjemand auf die Idee kommen konnte, für einen fast Fremden eine derartige Menge an Gold auszugeben. Davon abgesehen, dass er sowieso nur recht schwer schätzen konnte, wie wohlhabend die Leute um ihn herum waren, wenn ihnen nicht gerade ‚adlig‘ auf die Stirn geschrieben stand. Davon abgesehen hatte Gold bei ihm schlicht keine Bedeutung, auf die er wert legte. Man brauchte es zum Überleben, aber sein Reichtum maß sich in Abenteuern, Erinnerungen und Erlebnissen. Trotzdem entlockte sie ihm ein amüsiertes Schmunzeln bei dem Gedanken. Ja. Manchmal war es nicht angenehm, auf einem Schiff zu leben. Aber ein aufgeregter Trevor, der die ganze Nacht ‚Ich sehe was, was du nicht siehst!‘ spielen wollte, war auch nicht das Gelbe vom Ei.
„Ja, das hätte definitiv was für sich.“, nickte er. „Irgendwann vielleicht, wenn wir die erste Truhe voll Gold gefunden haben. So lange musst du dich wohl mit Gestöhne zufriedengeben. Aber ich kann’s dir mit Trommeln untermalen, wenn’s das besser macht.“
Demonstrativ klopfte er mit den Handflächen rhythmisch auf seine Oberschenkel, um ihr eine kurze Kostprobe zu spendieren, nachdem er seinen Humpen neben ihr auf dem Brunnenrand abgestellt hatte.
„Das klingt so, als hättest du dich entschieden, vorerst auf der Sphinx zu bleiben?“, schlussfolgerte er nach einer kurzen Pause und sah ihr interessiert entgegen, während er wieder nach dem Bier griff und den Humpen um einen weiteren Schluck brachte. ‚Bei uns‘ zu sagen, hätte sich für ihn nicht ganz richtig angefühlt, immerhin fühlte er sich noch immer eher wie der Passagier, den sie gnädiger Weise mitnahmen.
Leise verbarg sich das Grinsen hinter dem Tonkrug, den Skadi an ihre Lippen hob. Liams Antwort besaß diese unermessliche Leichtigkeit, die irgendwie sein ganzes Wesen widerspiegelte. Nicht im Traum hätte sie daran gedacht, dass eben jener Kerl so positiv und geistreich war, der ihr noch vor einigen Tagen ein Messer an die Kehle gehalten hatte. Sicherlich erforderten gewisse Umstände ungewöhnliche Maßnahmen. Doch der erste Eindruck eines Menschen war manchmal nur schwer wieder gut zu machen.
Skadi indes konnte sich gut vorstellen, dass jedes Mitglied der Sphinx ihre Anwesenheit mit Vorsicht genoss. Bisher hatte sie niemandem einen Grund für Beunruhigung gegeben, was aber nicht gleichsam bedeutete, dass man ihr vertraute. Diese gewahrte, aber höfliche Distanz galt wohl als eine Art "Schutzzone", die ihr zwar erlaubte sich frei auf dem Schiff zu bewegen, doch noch lange keine Privilegien einräumte. Skadi wusste, dass sie sich beweisen musste, wenn sie Teil dieser Crew werden wollte. Doch nach wie vor war sie sich nicht sicher, ob sie das überhaupt konnte. Ob das wirklich ihr Plan war. Für die Zukunft. Immer noch klaffte dieses Loch in ihrer Brust, das sie nachts leise zischeln hören konnte, zwischen den lauten Schlafgeräuschen der anderen und dem leisen Plätschern vereinzelter Wellen gegen den hölzernen Rumpf des Schiffes.
Fast hätte sie sich an ihrem Bier verschluckt, als Liam einen groben Schätzwert abgab und nachdenklich den Kopf zur Seite kippte. Verspielt tanzte eine seiner Locken im flackernden Licht der Fackeln und Kerzen um sie herum. Wurde jäh von den braunen Augenpaaren fixiert, die sich unter der flachen Hand hervortaten, die gerade noch ihre Lippen versiegelt hielt. Von dem kostbaren Gebräu würde sie nicht einen Tropfen verschwenden!
"Das ist eine Menge.", brachte Skadi unter einem kurzen, aber heftigen Husten hervor und kniff unter einem plötzlichen Krampf in ihrer Brust das linke Auge zusammen.
"Aber jedes gute Instrument hat wohl seinen Preis." Der alte Bogen ihres Vaters, den sie mittlerweile überall bei sich trug musste damals, vor seinem halb versteinerten Zustand, ein Vermögen wert gewesen sein. Jetzt diente er nur noch als Schlagstock und gut gehütetes Andenken an ihre Herkunft.
Das leise dumpfe Aufsetzen des Tonkrugs vermischte sich schlagartig mit dem aufkommenden Trubel um sie herum. Während Liam seine Trommelkünste zum Besten gab, schien es, als wollten die Umstehenden zu einem neuen Tänzchen ansetzen. "Mir würde auch ein wenig Gesang ausreichen... oder wenn du mir etwas aus deinen Büchern vorliest."
Ein breites Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Spätestens jetzt dürfte klar sein, dass sie ihn sehr wohl in den letzten Tagen beobachtet hatte. Wie so jeden an Board des Schiffes. Nicht etwa, weil sie böse Absichten verfolgte, sondern vielmehr um sich darüber im Klaren zu werden, mit wem sie Tag ein Tag aus auf wenige Quadratmeter eingepfercht war. Was damals als Kind zu ihrem Training gehört hatte, sorgte heute nunmehr dafür, dass sie sich relativ problemlos in einer Gruppe eingliedern konnte - sofern sie das wollte. Andernfalls würde es ihr wie einem Fremdkörper ergehen, der alsbald ausgestoßen und über Board geworfen wurde. Und wenn Skadi ehrlich war, gab es den ein oder anderen Charakter auf dem Schiff, der häufiger ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, als der Rest. Und das nicht nur, weil sie die Jagd auf dem Festland vermisste und gern beobachtete.
Bei seiner Frage presste Skadi die Lippen aufeinander und stellte den nun leeren Tonkrug neben seinen. Verharrte kurz in einer nachdenklichen Pose, ehe sie sich halb auf dem Brunnen herum drehte und ein Bein am Rand hinab baumeln ließ. "Irgendwie schon..." Was als Aussage geplant war, klang vielmehr nach einer Frage. Und entweder setzte sich der Alkohol gerade in ihrem Blut frei und schoss wie ein Torpedo durch ihren Kreislauf, oder sie fühlte sich "sicher" genug, um offen und ehrlich mit dem Musiker zu sein. "Nach all den Jahren bei der Marine habe ich gerade nichts mehr, was mich irgendwo hinführt oder zurück hält. Ich bin quasi... frei?"
Diese Worte allein auszusprechen versetzte ihrem Magen einen heftigen Schlag. Dennoch schluckte Skadi die aufkommende Säure hinab. "Nun..." Ein tiefer Atemzug klärte die gefühlsduselige Miene, die Skadi für ein paar Sekunden aufgesetzt hatte und verschwand gänzlich unter einem energischen Blinzeln. "... zumindest werde ich so lange bleiben, bis ich einen Plan habe."
Allmählich schwoll der Klang der Musik an und setzte eine liebliche Melodie in die Luft frei. Brachte erst Skadis Fußspitzen zum Wippen und letzten Endes ihres Fingerspitzen. Vielleicht war es Zeit diesen Trübsinn abzukürzen und sich den etwas schöneren Dingen des Lebens zu widmen. Ausgelassen zu sein und alles zu vergessen, was wie ein Hinkelstein auf der Seele lag.
Und somit glitt der zierliche Körper der Nordskov langsam vom kalten Stein des Brunnens und löste eine kleine Staubwolke aus, kaum dass ihre Füße den Boden berührten.
"Lust zu Tanzen?" Mit erhobenem Kopf blickte Skadi in das braun gebrannte Gesicht ihres Begleiters. Lächelte sogar ein weniger entspannter als zuvor und lauschte beiläufig der Musik in ihrem Rücken. Spürte wie sich ihre Füße und Hände automatisch zum Takt bewegten und alsbald nicht mehr darauf warten konnten, durch die Luft zu wirbeln.