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Der Weg ist das Ziel - Shanaya Árashi - 18.03.2018 Der Weg ist das Ziel
Vormittag des 19. März 1822Aspen Montrose & Shanaya Árashi Aspen stemmte die Hände in die Hüften wie ein kleines Kind, als er Shanaya endlich an Deck der Sphinx entdeckt hatte. Man, wenn er arbeiten könnte wo er wollte, so hätte er sich wahrscheinlich ebenfalls mitten in die Vormittagssonne gesetzt. Leider 'konnte' er nicht mehr arbeiten: Ihm fehlte Material. Und eine ruhige See, ein sich nicht bewegendes Schiffchen und am besten noch einige Hände mehr. Tatsächlich konnte er derzeit nichts davon in erreichbarer Nähe sehen. Statt also seiner Berufung nachzugehen, musste er Gregory bei der Krankenpflege helfen oder irgendwelche Hilfstätigkeiten ausüben, die nicht halb so viel Spaß machten wir seine erste Arbeitsvariante. So langsam verstand er, warum unzufriedene Menschen schlechte Arbeit ablieferten. „Wann kommen wir endlich an?“, nörgelte er beinahe wie ein kleines Kind. Erst nach einigen Augenblicken fiel ihm auf, dass er in der Sonne stand, so dass er einen Schritt zur Seite trat. Jetzt wo er sich nutzlos fühlte, wollte er niemand anderem vom arbeiten abhalten. Außer sie dauerte ihm zu lange. Shanaya saß im Schneidersitz auf dem Deck, betrachtete die Bögen Papier, die vor ihr auf den Planken lagen. Sie konzentrierte sich in diesem Moment nicht wirklich, ließ den Blick nur über die unzähligen Notizen schweifen, bei denen vermutlich niemand außer ihr noch durchblickte. Hier eine Zeichnung, da ein paar Koordinaten und Messungsergebnisse. So bemerkte sie aber immerhin die Schritte, die sich ihr näherten. Dennoch reagierte die junge Frau nicht sofort, erst als eine nörgelnde Stimme erklang – und sich offensichtlich an sie richtete – hob die Schwarzhaarige den Kopf, blinzelte leicht und musterte den Mann, der bei ihr stehen geblieben war. „Der Weg ist das Ziel, Aspen. Übe dich in Geduld und dein Leben wird erfüllt sein.“ Mit einem munteren Grinsen hob Shanaya leicht eine Augenbraue, richtete die hellen Augen dann wieder auf das Papier vor ihr. Aspen schnaubte. War das eines dieser seltsamen Kirchenzitate, die Mädchen wie Shanaya auswendig lernen mussten? Zumindest klang es genau so sinnlos wie die Mantras seiner Gouvernante. Kurzzeitig hielt er inne, betrachtete von oben die seltsamen Zettelchen und Zeichnungen, bevor sein Schnauben in ein langes Seufzen über ging und er sich ebenfalls sinken ließ. Er hatte ja sowieso nichts anderes zu tun! Noch eine Stunde länger auf der Krankenstation und er könnte ihrem Arzt Konkurrenz machen. „Der Weg bringt mir nichts, wenn die Sphinx bald auseinanderfällt.“, übertrieb er maßlos. Shanaya wartete ehrlich gesagt darauf, dass Aspen wieder verschwand. Sie hätte damit gerechnet, nachdem sie ihm keine genaue Antwort gegeben hatte. Sonst gab er auch irgendeinen Kommentar ab und das war es. Aber er gab nur irgendwelche Geräusche von sich – und einen Moment später saß er vor ihr auf den Planken. Wow, Touché. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Ob ihm so langweilig war? Oder versuchte er so nur mehr Informationen aus ihr heraus zu bekommen? „Glaub mir, das schafft sie schon.“ Mit einer Hand tätschelte sie das Holz, auf dem sie saß. Es war nicht mehr weit. „Bastel dir ein Ruder und fang an zu rudern, dann geht es vielleicht schneller?“ Ein weiterer, munterer Blick galt dem Blonden. Aspen spiegelte Shannys Schneidersitz, streckte die Arme jedoch nach hinten aus, um sich abzustützten, Kurz schloss er die Augen, den Kopf zur Sonne, bevor er blinzelnd wieder auf die Notizen hinab sah. „Wie denn, ohne Material?“, nörgelte er weiter, sichtlich unzufrieden mit der derzeitigen Lage. Er hatte tatsächlich bereits überlegt, einfach ein paar Dinge umzufunktionieren, doch das wäre eher kontraproduktiv. „Wie lange dauert es denn noch?“, wiederholte er knurrend. „Es kann doch nicht sein, dass wir mitten im Nirgendwo sind.“ Shanaya beobachtete Aspens Bewegungen mit skeptischer Miene. Es schien, als wolle er erst einmal hier bleiben. Und genau das machte die Dunkelhaarige skeptisch. „Sie hat es bis hierher geschafft, die nächsten Tage wird sie auch noch durchhalten.“ Auch daran hatte Shanaya keine Zweifel. Aber Aspen kam ihr in diesem Moment wie ein nörgelndes Kind vor. Er schien ziemlich unterfordert zu sein. Und so grinste Shanaya auf seine erneute Frage hin einfach. „Hast du die letzten Tage eine Insel gesehen? In der Nähe? So funktioniert die Seefahrt. Es gibt Tage, da sieht man kein Land. Und wo kein Land ist, da kann man nicht anlegen – logisch, oder?“ Aspen war so sehr in seiner eigenen kleinen Mitleidswelt, dass ihm überhaupt nicht auffiel, dass die Dunkelhaarige ihn wahrscheinlich lieber losgeworden wäre. Wahrscheinlich war das dieser Lagerkoller von dem immer alle auf See sprachen. Er war einfach gelangweilt vom gelangweilt sein. „Noch ein paar Tage?!“ Entsetzt fuhr er sich über den Bart. Er hätte tatsächlich damit gerechnet, dass sie sich schneller einen Halt suchen würden. „Kannst du nicht machen, dass wir schneller irgendwo ankommen? Du kannst das da -“ , mit der Hand wies er auf die Notizen, „doch. Ich kann dir bestimmt auch helfen, damits schneller geht.“ Tatsächlich lehnte er sich wieder nach vorne, nun den Blick interessiert auf die ordentliche Schrift gerichtet. Shanaya hob bei Aspens entsetzem Ausruf leiht eine Augenbraue an. Er ging nicht auf Sticheleien ein. Und seine nächsten Worte – sie folgte seine Deuten mit den Augen, um sicher zu gehen, was er meinte – ließen sie auch die zweite Augenbraue anheben. Vielleicht hatte er auch einen Stuhl an den Kopf bekommen? … „Ich navigiere und steuere... wäre ich Herrin über das Wetter, wären wir schon längst da.“ Ein kurzer Blick zum recht blauen Himmel. „Du kannst ja versuchen, alle dazu zu bringen, in die Segel zu pusten. Vielleicht geht es dann schneller.“ Der Blonde neigte sich über ihre Notizen und Shanaya wog den Kopf zur Seite. „Hast du zu viel Salzwasser geschluckt?“ „Du hast doch bestimmt einen Regentanz oder so etwas gelernt auf der höheren Schule. Dann ließe sich doch altes und neues Wissen verbinden?“ Ganz indiskret fummelte er an einem der der seltsamen Hilfsmittel herum, kurz davor es zu sich zu ziehen. „Ich will einfach nur irgendwo ankommen. Als ob es hier nicht irgendwo Land gibt!“ Einen semi-bösen Blick fing sie sie sich trotzdem ein, auch wenn er eigentlich nur konkrete Zeitangaben akzeptieren wollte. Shanaya seufzte nun ihrerseits leise. Einen Regentanz? „So etwas würde man da gewiss nicht lernen, die ganzen kleinen Püppchen würden sich doch ihre hübschen Kleidchen dreckig machen.“ Aus ihrer Stimme klang eine deutliche Abneigung, die sie auch nicht zu verbergen versuchte. „Müsstest du das nicht eher können, damit eure Bäume schneller wachsen?“ Ihr Blick glitt zu seiner Hand, woraufhin sie ihren Kompass zu sich nahm. Den Rest sollte er ruhig angrabschen. „Wir gehen auf Nummer sicher. Wir wissen nicht, ob uns eins der Schiffe nicht vielleicht doch gefolgt ist. Und wenn das der Fall ist, werden sie sicher die näheren Inseln ansteuern.“ Ihre Finger tippten auf dem Papier herum. „Es wäre nicht klug, jetzt einfach irgendwo anzulegen. Aber bald kommen wir wieder in die Nähe von einigen Inseln. Da werden wir wohl Halt machen.“ RE: Der Weg ist das Ziel - Aspen Montrose † - 18.06.2018
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