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Paranoia fills my head - Druckversion

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RE: Paranoia fills my head - Alex Mason - 06.10.2024

Er rechnete fest damit, dass sie gehen würde. Hochnäsig, arrogant und etwas Besseres. Zu gut, um mit jemandem wie ihm zu reden. So waren sie doch immer, diese Adligen. Etwas Besseres. Alex hatte zeitweise wirklich geglaubt, dass sie anders war, aber gerade fühlte er sich mal wieder in seinen Vorurteilen bestätigt. Weil er sich bestätigt fühlen wollte, sich im Recht sah und so eine wunderbare Möglichkeit hatte, die Schuld an dieser Situation wieder auf ‚das Übliche‘ zu schieben: Andere. Er schnaubte belustigt, als sie weiterging und wollte sich selbst nicht eingestehen, dass es ihn irgendwie störte, dass sie jetzt so anfing. So sehr Alex auf Vorurteile pochte, so wenig mochte er es, wenn man ihm Dinge unterjubelte oder unterstellte, die in seiner Wahrnehmung so nicht stimmten. Doch Soula blieb stehen und er fühlte sich abermals (nur anders) gestört darin, weil sie eben nicht reagierte, wie er es erwartete. Soula wandte sich um und erwiderte seinen Blick. Der Mason verschränkte die Arme düster blickend vor der Brust.

Das Schlimme war, dass Alex wirklich nicht genau wusste, worauf sie hinaus wollte. Er hatte sie – in seinen Augen – nicht ausgenutzt, sondern einen Freundschaftsakt in Anspruch genommen. Zwischen Liam und ihm – und auch bei Lubaya – war es Gang und Gebe gewesen, dass sie füreinander einstanden, auch wenn sie mal nicht wussten, worum es gerade ging. Klar hatte er sie als Alibi genutzt. Aber andersherum wäre es genauso in Ordnung gewesen. Dass sie so komisch dreingeblickt hatte, als hätte sie irgendetwas erwartet – dafür konnte er doch nichts? Entsprechend verständnislos sah er sie an, als würde er den Punkt in ihren Worten suchen, an dem das, was er getan hatte, schlimm wurde. Bislang aber sagte sein Blick nur, dass er nichts zu korrigieren hatte. Er hatte es auf etwas abgesehen, was er ihr nicht erzählen musste (ihre Worte!!!), also – WO WAR IHR PROBLEM? Bis dorthin schien sie sich aber tatsächlich an nichts zu stören. Seine Augenbrauen zogen sich noch ein Stück fragender zusammen. Und dann rückte sie endlich mit der Sprache raus. Alex blinzelte. Ha! Also hatte er sie doch erwischt. Die Sache mit der Romantik brachte immerhin sie rein – das unterstellte er ihr nicht. Aber er war doch kein Unmensch, der ihr ein bisschen Spaß verübeln würde. Vor allem nicht, wenn es auch für ihn ein bisschen Spaß bedeutet hätte. Alex‘ Glück dass ihm gerade nicht nach erleichtertem Lachen war. Er blinzelte sie nur verdutzt an, als würde er noch immer nach der schlimmen Sache suchen. (Außerdem fühlte er sich darin bestätigt, dass sie nicht sonderlich erfahren war in solchen Dingen.)

„Du hast halt so geguckt.“, verteidigte sich Alex plump und mit ehrlicher Irritation in der Stimme. „Und bei allen Welten – da wäre nichts Verwerfliches dran.“ Ohne diese Romantik-Sache jedenfalls. Es war Spaß, mehr nicht. Aber das konnte sie eben nicht wissen. „Aber ist okay. Wenn du behauptest, dass es nicht so war, dann… gut.“ Glaubte er ihr nicht. Sie durfte ruhig ehrlich zu sich selbst sein. Aber selbst Alex verstand, dass er gerade eine Gratwanderung bestritt. „Und ja, ich war an etwas dran.“ Vielleicht konnte er sie so ja wieder etwas besänftigen. Ablenken, zumindest. „Die Uniformaffen haben sich über ein Schiff unterhalten, das ihnen aufgefallen ist. Danke also, dass ich dich für unser aller Wohl ausnutzen durfte.“ Er klang versöhnlich, auch wenn die Story gelogen war. Die Möglichkeit war gegeben und entsprechend konnte sie auch das Gegenteil nicht beweisen. Nur, dass es persönliche Aspekte hatte, die ihn hatten hellhörig werden lassen – das musste sie nicht wissen.



RE: Paranoia fills my head - Soula Veniel - 06.10.2024

Du hast halt so geguckt – Soula drehte sich um und ging. Nun wirklich. Sie hatte es versucht. Sie hatte es wirklich und ernsthaft versucht, es ihm zu erklären und er verstand es nicht. Er verstand es einfach nicht und Soula war an dem Punkt angekommen, dass sie es ihm nicht verständlicher machen konnte. Also sah sie keinen Sinn dahinter, sich aktuell länger mit ihm zu unterhalten. Alles, was er danach noch sagte, war ihr egal, sie hörte nicht mehr zu, drehte sich nicht mehr zu ihm um, ging einfach.

Ihr Weg führte zwar zum Meer, allerdings nicht auf die Sphinx. Sie konnte keine Menschenseele in ihrer Nähe ertragen, sie brauchte ihre Ruhe, Zeit für sich. Diese suchte sie am Strand, das Wellenrauschen, der weite Blick aufs Meer. An einem ruhigen Platz, ohne Menschenseele, kam sie zum stehen, setzte sich in den Sand und ließ ihren Blick schweifen. Dachte an das, was vorgefallen war, versuchte es zu verarbeiten, ihre Emotionen, die gesagten Worte, alles.