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Spiel mit dem Feuer - Druckversion

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RE: Spiel mit dem Feuer - Shanaya Árashi - 12.12.2018

Shanayas Lächeln wurde bei den Worten des Mannes noch einmal etwas breiter.

Sag so etwas nicht. Sonst verwehre ich dir noch den Anblick von so etwas umwerfendem.“

Die blauen Augen erwiderten den Blick des Mannes mit einem vielsagendem Seitenblick, während ihre Hände an ihrem eigenen Körper nach unten deuteten. Und selbst, wenn er irgendwelche Gegenargumente finden würde – sie hatte den Blick gesehen, mit dem er ihren Körper angesehen hatte. Ihm waren sicher einige Fantasien durch den Kopf gegangen – aber genau darauf hatte sie es ja auch angesetzt.
Seine Bewegung nahm sie aus den Augenwinkeln wahr, wandte sich ihm aber auch bei seinen Worten nicht wieder direkt zu. Stattdessen ließ sie den hellen Blick ein wenig schweifen, während sie über eine Antwort grübelte. Nur einige Herzschläge, bevor ihr Lächeln einen siegessicheren Zug annahmen. Sie hatte keinen festen Ort gehabt, zu dem sie den Mann hatte führen wollen – ihm wäre sicher die nächstbeste, dunkle Ecke am liebsten gewesen – aber wenn er schon danach fragte... Mit einem amüsierten, vorfreudigen Lächeln hob Shanaya eine Hand, lockerte die kleine Schleife, die ihre Bluse zusammen hielt, ohne sie ganz zu öffnen. Sie hielt auf den Stand zu, der von den Lichtern beleuchtete wurde.

Du hast Glück, mir ist nicht nach Anstand. Viel mehr ist mir danach, meine kriminelle Ader auszuleben. Da kann ich doch sicher auf dich zählen.“

Ein kurzer Blick galt Lucien, ohne das sie dabei langsamer wurde.



RE: Spiel mit dem Feuer - Lucien Dravean - 13.12.2018

Da er die Schwarzhaarige während ihres Gespräches nach wie vor ansah, entging ihm weder ihr vielsagender Blick, noch die Geste, mit der sie ihren Körper präsentierte. Die alle Zweifel entbehrende Gewissheit in ihrer Stimme ließ Lucien dabei vergnügt auflachen. In den tiefgrünen Augen blitzte es frech auf.

Das verkrafte ich. Glaub nur nicht, ich interessiere mich plötzlich für keine andere mehr, nur weil du nach drei Jahren ohne weibliche Gesellschaft zufällig die erste bist, die ich nackt sehe.

In seiner Stimme lag ein warmes, ehrliches Lachen, das seine Worte zu freundschaftlichem Geschäker machten. Mit Sicherheit würde ihr Selbstbewusstsein ihm da vorbehaltlos widersprechen, aber nach drei Jahren wäre er mit beinahe jeder ins Bett gestiegen. Shanaya war dabei glücklicherweise auch noch hübsch anzusehen.
Doch seine Gedanken kehrten schnell zu seiner Frage – und ihrer Antwort darauf zurück. Als seine Begleiterin die Hand hob und die kleine Schlaufe an ihrem Ausschnitt löste, wanderte seine Augenbraue flüchtig in die Höhe. Dann legte sich ein amüsiertes Schmunzeln auf seine Lippen, das bereits verriet, dass er längst nicht mehr überzeugt werden musste.

Du hast also eine kriminelle Ader? Hört sich verlockend an. Und wie genau stellst du dir das vor? Du lenkst den Standbesitzer ab, indem du dich ganz langsam vor ihm ausziehst und ich greife mit alles, was auf der Auslage liegt?

Er musste wirklich schwer an sich halten, bei dieser Idee nicht noch breiter zu Grinsen. Sie war irgendwie verlockend – wenn auch ziemlich lächerlich.



RE: Spiel mit dem Feuer - Shanaya Árashi - 13.12.2018

Auf Luciens Worte hin warf Shanaya ihm nur einen eindeutigen Blick zu. Dazu hätte sie so viel sagen können – aber in diesem Moment sagte ein Blick wohl mehr als jedes Wort. Nur, weil es genug Frauen gab – ob er sie bezahlte oder nicht – die sich für ihn auszogen, hieß das nicht unbedingt, dass die mit ihr mithalten konnten. Dass das im Auge des Betrachters lag ließ sie außen vor – darum ging es hier nicht. Aber sie ließ dieses Thema ruhen, richtete die blauen Augen einige Momente später wieder nach vorn zu dem Stand. Es war nicht viel los, nur vereinzelte Menschen, und einer davon blieb stehen.
Shanaya wurde ein wenig langsamer, wollte dem Mann, der sich zu dem Verkäufer, einem etwas älteren, hagererem Kerl, Zeit geben, sich in ein Gespräch zu vertiefen. So lange konnte sie sich Luciens Frage und einer Antwort darauf widmen. Zuerst galt ihm jedoch ein breites Grinsen, dann ein Zwinkern. Sie hatte keine Zweifel daran, dass er eben solch eine Ader hatte. Immerhin war er der, der fast auf Esmacil gelandet wäre – und beide segelten auf einem Piratenschiff. Sie waren beide keine Engel.

Ich ziehe mich doch nicht für jeden beliebigen Typen aus.“ Ein gespielt empörter Blick galt dem Dunkelhaarigen, während sie ihre Tasche öffnete, um schnell etwas darin verschwinden zu lassen. „Ich glaube, meine Idee wird dir besser gefallen.“

Und damit wurde sie wieder ein wenig schneller, behielt jedoch ein gemütliches Tempo bei. Der Stand war fast erreicht, als sie einen schnellen Satz nach vorn machte, sich umdrehte und nun rückwärts vor Lucien lief, den hellen Blick dabei fest auf seine Augen richtete. Das Lächeln auf seinen Lippen nahm ihr die eigentlich sowieso nicht vorhanden Zweifel.
So ging sie nur wenige Schritte, ehe sie nach dem Arm des Mannes griff und ihn mit sich zog. Zwei Mal blickte sie zurück, steuerte dabei rückwärts auf den Stand zu, dessen Auslagen sie nun erkennen konnte. Leder, einige Stoffe... aber viel mehr Aufmerksamkeit zogen die zwei mittleren Säckchen auf sich, die auf ihrer Seite des Standes lagen. Während der Verkäufer immernoch seinen Kunden bespaßte. Schließlich stieß die Schwarzhaarige mit den Beinen gegen das Holz des Standes, lehnte sich daraufhin direkt zurück und zog Lucien mit sich, lud ihn mit einem eindeutigen Blick ein, näher zu kommen. So nah, wie er konnte. Den blauen Blick dabei fest auf seine Augen gerichtet wies sie ihn mit einem kaum merklichen Nicken in die Richtung der beiden Säckchen, die von ihren Körpern verdeckt werden würden. Ob er sie selbst einsteckte oder in ihre Tasche fallen ließ war ihr egal – es würde da landen, wo es hin sollte. Und da sie in diesem Moment beide Arme um seinen Hals schlang, ihn noch etwas näher zu sich zog, konnte er diese leichte Beute besser erreichen. Hauptsache er ließ sich nicht vollkommen von ihren Lippen ablenken, die sie zu einem sanften Kuss auf seine legte, ehe sie ihm wieder direkt in die Augen blickte, ein lockendes Lächeln auf ihren Zügen. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, dass man auf sie aufmerksam geworden war – noch traute sich jedoch niemand, irgendetwas zu unternehmen. Ihre Stimme war nur ein leises Flüstern, ein sachtes Hauchen auf seinen Lippen.

Zumindest gefällt mir das hier besser.“



Spiel mit dem Feuer - Lucien Dravean - 16.12.2018

Ja, wie schon erwartet: Ihr unbeugsames Selbstbewusstsein widersprach ihm ohne zu zögern. Sie musste es nicht einmal laut aussprechen, damit Lucien das erkannte. Ihr Blick sagte alles. Dieses 'als könnte mir eine davon das Wasser reichen' in ihren blauen Augen, das ihn ein weiteres Mal amüsiert schmunzeln ließ. Aber da Shanaya nichts mehr dazu sagte, ließ auch er das Thema mit einem hintergründigen Lächeln fallen.
Sein Blick folgte dem ihren kurz zu dem Stand, ehe die grünen Augen zu seiner Begleiterin zurück kehrten. Wie selbstverständlich passte er sich wieder ihrer Geschwindigkeit an, wurde selbst langsamer. Wie das Anpirschen am Anfang der Jagd. Und obwohl er dank ihres abschätzenden Blickes zum Verkaufsstand wusste, dass sie bereits auf der Lauer lagen, konnte er sich ein recht dreistes Grinsen und einen selbstzufriedenen Blick in ihre Richtung in diesem Moment nicht verkneifen.

Gut zu wissen, wenn du dich stattdessen vor mir ausziehst. Damit bin ich also kein 'beliebiger Typ'.“ Eine Feststellung. Keine Frage, geschmückt von einem kleinen, verborgenen Lachen in seinem Unterton. Ein nettes Kompliment... In den grünen Augen blitzte es erneut frech, als die Schwarzhaarige sich schwungvoll umwandte, rückwärts weiter lief und ihn dabei ansah. Keinerlei Überraschung erschien auf Luciens Zügen, kaum dass sie nach seinem Arm griff. Geradezu widerstandslos ließ er sich in ihre Arme – und das darauf folgende kleine Theaterstück ziehen.
Sie stießen gegen den Verkaufsstand, die Schwarzhaarige eingekesselt zwischen der Auslage und dem 21-Jährigen, der wie selbstverständlich jede Distanz überbrückte, seinen Körper an den ihren drückte, bis sich ihre Gesichter auf fast schon vertraute Art und Weise nahe waren. Shanaya intensivierte diese Nähe nur noch, indem sie die Arme um seinen Hals legte und ihn küsste.
Er hätte sich wahrscheinlich ablenken lassen, sich völlig in diesem Moment verlieren können – wenn er nur gewollt hätte und nicht noch gesättigt von seiner Zeit in diesem Bordell gewesen wäre. Doch jetzt verfolgte er ein ganz anderes Ziel: Die Schwarzhaarige hatte ihm mehr als deutlich zu verstehen gegeben, worauf sie es abgesehen hatte und als sie ihn küsste, legte er die Hände an ihre Taille, zog sie mit spürbarem Druck fester an sich.. nur um sie auf der einen, vom Standbesitzer abgewandten Seite, wieder loszulassen.
In diesem Moment löste Shanaya den Kuss, hob den Blick zu ihm und in den tiefgrünen Augen leuchtete es vergnüglich.

Wenn das so weiter geht, fange ich an, mich daran zu gewöhnen.“, gab er ebenso leise zurück. Und wenn man sie nur von weitem betrachtete, musste das wie das leise Getuschel zweier Liebenden wirken.
Abgeschirmt durch ihre Körper griff Lucien einfach nach einem der ungeschützt herumstehenden Säcke und ließ ihn in die offene Tasche seiner Komplizin gleiten. Gleichzeitig streiften seine Lippen erneut die ihren. Nur kurz, bevor er sie wieder fest küsste – und nach dem zweiten Beutel griff.

Hmm hm... Entschuldigen Sie, meine Dame. Der Herr?



RE: Spiel mit dem Feuer - Shanaya Árashi - 16.12.2018

Luciens Feststellung hatte Shanaya mit einem amüsierten Grinsen kommentiert. Darüber konnte er denken, was er wollte. Viel lieber widmete sich dem, was sie plante. Diesem kleinen Spiel, das ihr jetzt schon so unglaublich gut gefiel.
Es war ein einfacher Test, mit dem Shanaya so viel über den Dunkelhaarigen heraus finden konnte. Ob er auf ihren Plan eingehen würde, ob er zögerte oder sie einfach stehen ließ. Aber Nichts davon geschah, er stieg ohne auch nur einen Herzschlag zu zögern in ihr kleines Stück ein, ließ sich von ihr zu dem Stand ziehen und überbrückte ganz automatisch die Distanz zu ihr, ohne dass sie dafür groß etwas tun musste. Er war ihr so nahe, dieses Mal umgab sie kein kühlendes Wasser, das sie noch als Ablenkung nutzen konnte. Aber immerhin waren sie beide bekleidet – trotzdem spürte sie durch den Stoff seine Nähe seine Wärme. Und während ihr Verstand genau wusste, was sie hier tat, dass sie ihn auf gefährliches Terrain ließ, tat ihr Körper genau das, was er auch am See getan hatte. Er reagierte auf die Berührung des Mannes, versuchte sie dazu verlocken, ihre Prinzipien noch einmal zu überdenken. Der Kuss machte das ganze nicht wirklich besser, genauso wenig wie die Tatsache, dass der Dunkelhaarige sie noch fester an sich drückte. Aber sie war ja selbst Schuld... wer den Mund zu voll nahm...
Sie löste sich von seinen Lippen, blieb ihm jedoch weiterhin so nah, auch wenn ihr Inneres nach Distanz schrie. Sie schluckte dieses Verlangen herunter, ließ sich nach außen Nichts anmerken und wog auf die Worte des Mannes hin nur leicht den Kopf zur Seite. Sie lächelte, strich mit den Fingern einer Hand sachte über seine Schulter.

„Stets zu Diensten“, war ihre gehauchte Antwort. Das, was er selbst auf diese Worte am See erwidert hatte.

Shanaya hatte nicht einmal wirklich gemerkt, dass nur eine seiner Hände an ihrem Körper ruhte, aber jetzt durch seine Bewegung, mit der er sich um den ersten Beutel kümmerte, wurde es ihr bewusst. Genau wie das leichte Gewicht, das nun zusätzlich auf ihrer Schulter lastete. Sie musste zugeben, diesen Test hatte er bestanden. Es verriet dem Dunkelhaarigen wohl genauso viel über sie wie andersherum, aber damit konnte sie leben. Vor allem, als er erst sachte ihr Lippen streichte, sie die Augen schloss und im nächsten Moment seinen Kuss erwiderte. Ihre Tasche wurde noch einmal etwas schwerer – und wieder das Kribbeln auf ihren Lippen, das Hitze durch ihren Körper jagte. Sie schlang einen Arm fester um ihn, strich mit den Fingern der anderen Hand sachte zu seinem Hals und ließ die Hand dort ruhen. Die fremde Stimme nahm sie wahr, reagierte bewusst jedoch nicht sofort. Sie schien voll und ganz auf den Kuss konzentriert zu sein, während ihr Körper sich unter Luciens Berührungen endlos weich anfühlte. Genau so, als müsse sie aufpassen, was sie tat. Trotzdem löste sie sich noch nicht von seinen Lippen, ließ die Augen geschlossen und lauschte darauf, ob einer der beiden Männer naher kamen. Wenn sie sofort reagierten – es wäre viel zu auffällig. Es sprach also Nichts dagegen, dass sie sich noch einen Moment diesem Kuss hingab.



RE: Spiel mit dem Feuer - Lucien Dravean - 06.02.2019

Von ihrer inneren Zerrissenheit bemerkte Lucien in diesem Augenblick überhaupt nichts. Denn Shanayas Körper reagierte genau wie damals, genau wie erwartet. Sie schmiegte sich in seine Berührungen, spannte sich auf die selbe angenehme Weise, wie sie zugleich weich zu werden schien und verlockte, verlangte geradezu nach mehr.
Die tiefgrünen Augen leuchteten dunkel und amüsiert, blieben nur einen Moment noch offen, bis die Schwarzhaarige den Kuss erwiderte und sich ihm ganz hinzugeben schien. Scheinbar wohlgemerkt. Denn ob sie den Genuss lediglich schauspielerte oder ihn zumindest zu einem kleinen Teil tatsächlich empfand, blieb dieses Mal ihr Geheimnis. Und ihn kümmerte es nicht.
Die Schwarzhaarige sollte allerdings wirklich aufpassen, was sie ihm versprach. (Anders herum wahrscheinlich genauso). Und sie hatte Glück, dass er nicht jedes Wort auf die Goldwaage legte. Andere Männer hätten das hier vielmehr als Einladung und nicht als Spiel verstanden – und sich dann nicht mehr so bereitwillig aufhalten lassen. Irgendwann traf sie mal auf jemanden, der ihr nicht so gut bekam. Aber im Moment war ja er da. Und seine Ziele waren andere.
Der zweite Beutel gab ein leises Klimpern von sich, als er danach griff – ein Klimpern wie von Metall auf Metall. Kaum hörbar, doch verdächtig laut in seinen Ohren. Lucien konnte nur hoffen, dass die kleine Schauspieleinlage die beiden Männer neben ihnen genug ablenkte, um das Geräusch nicht zu bemerken. Und tatsächlich war das, was folgte, nur ein weiteres vorsichtiges Räuspern, das weder ihn noch Shanaya sonderlich beeindruckte.
Der Dunkelhaarige musste sich ein Grinsen an ihren Lippen verkneifen, schob stattdessen nur vorsichtig den zweiten Beutel in ihre Umhängetasche, ohne den Kuss dabei zu lösen. Dann hob er die frei gewordene Linke, strich über ihre Hüfte hinauf zu ihrer Taille und legte die Hand schließlich an ihre Wange, um den Kuss noch intimer wirken zu lassen.
In diesem Moment schien dem Standbesitzer klar zu werden, dass er mit Räuspern hier nicht weiter kam. Sie mussten wohl zu sehr mit sich selbst beschäftigt sein, um ihre Umgebung überhaupt noch wahrzunehmen. Er entschuldigte sich also mit einem kurzen Blick von seinem Kunden und trat zu ihnen hinüber, streckte die Hand aus und tippte dem 21-Jährigen bestimmt auf die Schulter.
Erst jetzt – und nicht nur gespielt widerwillig – löste Lucien den Kuss, blinzelte und wandte dann mit einem genervten Ausdruck auf den Zügen den Kopf herum, ohne auch nur einen Hauch Abstand zwischen sich und Shanaya zu bringen. Doch der ältere Mann ließ sich davon kaum beeindrucken. Er räusperte sich ein zweites Mal.

Ich bedaure, dass ich Euch unterbrechen muss, aber würdet ihr Eure Liebelei wohl an anderer Stelle fortführen?

Hm, wie gewählt er sich ausdrücken kann, schoss es dem Dunkelhaarigen kurz, und unleugbar spöttisch durch den Kopf. Dann tat er zunächst verwirrt, bevor er in einen Ton jugendlicher Arroganz umschlug und sich ein dreistes Grinsen nicht verkneifen konnte.

Hm.. Irgendeinen guten Vorschlag, was das angeht?“, fragte er den Standbesitzer rundheraus.



RE: Spiel mit dem Feuer - Shanaya Árashi - 09.02.2019

Lucien brachte keinen Abstand zwischen sie, reagierte selbst nicht auf die Worte des Standbesitzers. Einen Moment hatte Shanaya gehadert, ob er diese kleine Einlage wohl einfach beenden würde. Sie hatten immerhin, was sie wollten. Aber es war, wie sie schon bei ihren ersten Treffen festgestellt hatte. Er war ein Mann – und welcher Mann ließ in so einer Situation von so einfacher... Beute ab. Und sie... sie genoss diesen Moment einfach. So, wie sie es in dem See getan hatte. Im Gegensatz zu dem Großteil der Crew benahm Lucien sich wenigstens auch wie ein eben solcher Mann und kniff nicht den Schwanz ein, wenn ihm eine selbstbewusste Frau gegenüber stand. Oder, wie in diesem Fall, an seinen Lippen hing. Auch die Hand, die über ihren Körper wanderte und schließlich an ihrer Wange ruhte... Sie gab sich einfach diesem warmen Gefühl hin, ließ diese Nähe zu. Für diesen einen Moment konnte sie auch ihren Verstand ausschalten, der ihr riet, Abstand zwischen sich und den Mann zu bringen. Sie löste ihre Lippen nicht von Luciens, biss aber einen Moment fest die Zähne aufeinander, als er selbst diesen Part übernahm. Shanaya hielt die Augen aber noch geschlossen, spürte dem Gefühl auf ihren Lippen nach, während noch ein anderer Gedanke in ihr Bewusstsein drang. Einer, den sie zuvor schon gehabt hatte, den sie aber im Eifer des Gefechts einfach geschluckt hatte. Aber jetzt, wo Lucien ihr so nah war, ihr Denken zwar noch auf ihn gerichtet, aber nicht von seinen Lippen gefangen war... er roch verdammt gut. Was auch immer das war. Es gefiel ihr.
Während die junge Frau darüber schmunzelte, ließ dieser Gedanke sie aber auch leise seufzen. Und vielleicht galt dieses leise Geräusch auch der Tatsache, das sie gestört worden warne. Zumindest für die Außenstehenden.
Nun stand der Besitzer sehr nah bei ihnen, sodass die Schwarzhaarige vorsichtiger wurde. Ihre Tasche war durch Luciens und ihren Körper verdeckt, aber sie musste damit rechnen, dass er irgendetwas sehen würde. Umso besser war es, dass der Mann, der sich für die Ware an diesem Stand interessierte, einmischte. Er lachte, folgte dem Verkäufer dann zwei Schritte und musterte ihn belustigt von der Seite. Er schien die Situation etwas gelassener zu nehmen. Und für einen Moment ließ der Verkäufer sich ablenken, eine Chance, die Shanaya nutzte, um ihre Tasche zu schließen. Das offensichtliche war damit verdeckt.

“Lass sie doch. Sie machen doch Nichts kaputt!“

Und der Fremde war auch noch auf ihrer Seite. Nun antwortete Lucien und Shanaya musste leise auf seine Worte hin auflachen, lockerte dabei den Arm, den sie noch immer eng um ihn geschlungen hatte. Sein Körper war ihrem damit noch immer nah genug, sodass sie locker in sein Hemd greifen und ihn noch einmal zu sich ziehen konnte, um ihn zu küssen. Zuvor galt ihm ein vielsagender Blick, ein beinahe diebisches Grinsen, dann schloss sie die Augen, küsste ihn mit der selben Leidenschaft wie zuvor – und lehnte sich noch ein Stück weiter zurück, den Dunkelhaarigen an seinem Hemd mit zurück ziehend. Die freie Hand nutzte sie nun, um sich auf der Ware abzustützen, die nicht sehr stabil und rutschfest war. Während sie scheinbar nur auf den Kuss und darauf bedacht war, wie Lucien ihr am nächsten sein konnte, suchte ihre Hand eines der rutschigen Teile. Vielleicht würde der Mann, sobald sie sich von seinem Stand fort bewegten, seine zwei Säcke vermissen. Es sei denn, er würde mit einem kleinen Chaos zurückgelassen werden. Und auch sein Kunde konnte ihn nicht überzeugen, dass diese beiden ihren Gelüsten hier nicht nachgehen durften. Na gut...
Das besagte Chaos entstand, als Shanayas Hand ihr Ziel gefunden hatte, ein Tuch, das rutschig genug war, um sie nicht mehr zu halten. Langsam löste sie ihre Lippen von Lucien, ließ die Augen wie zuvor einen Moment geschlossen, brachte jedoch nicht viel Abstand zwischen sie. Die freie Hand legte sich wieder um seinen Hals, während ihr Körper den Anschein machte, als wolle sie sich rückwärts auf die Auslage ziehen. Wie schade aber auch, dass der Stand sie nicht hielt, denn bevor sie auch nur ein Stück hoch gezogen hatte, rutschte ihre Hand nach unten – und mit ihr ein großer Haufen von Stoffen, Anhängern und anderem Kram. Für die zwei Männer mochte es so aussehen, als hielt sie sich nur zufällig noch an Lucien fest, aber jetzt endlich schlich sich ein wenig beschämte Reue auf ihr Gesicht. Ein kurzer Blick galt den grünen Augen des Mannes, der noch immer direkt vor ihr stand. Ein leichtes Glühen in dem hellen Blau, ehe sie sich nun das erste Mal selbst zu den zwei Fremden herum wandte. Sie wirkte mit einem Mal unglaublich beschämt.

„Oh... vielleicht... sollten wir jetzt doch lieber gehen. Das wollte ich nicht...“

Sie stammelte ein wenig, wich dann den Blicken der Beiden aus und erhob sich schließlich ganz, lehnte damit kurz an Luciens Körper, ehe sie sich leicht an ihm vorbei schob, darauf bedacht, auf keines der Tücher zu treten. Nur noch ein kurzer, schuldbewusster Blick zu den Männern, ehe sie sich abwandte und dem Ort des Geschehens den Rücken zu wandte.



RE: Spiel mit dem Feuer - Lucien Dravean - 09.02.2019

Lucien erntete auf seine scheinheilige Frage einen garstigen Blick. Denn sowohl der Standbesitzer als auch der Dunkelhaarige wussten, dass er ihn damit schlichtweg verspottete. Der Eindruck wurde nur noch verstärkt dadurch, dass Shanaya die Gelegenheit nutzte, um seine Aufmerksamkeit wieder einzufordern. Ganz die unersättliche Geliebte, die sie in diesem Moment spielte – oder auch nicht spielte. Und nur zu bereitwillig ließ Lucien sich ablenken. Er fing ihren vielsagenden Blick auf, sparte sich jedoch die Zeit, darauf mit irgendetwas zu reagieren, sondern folgte dem leichten, dennoch bestimmten Zug an seinem Hemdkragen, schloss die Augen und erwiderte den darauf folgenden Kuss mit der gleichen Leidenschaft.
In seinem Hinterkopf hielt sich der Gedanke daran, was sie hier gerade wirklich taten – wofür das ganze Spiel. Doch zu behaupten, er wäre in diesem Augenblick nicht in erster Linie auf etwas ganz anderes aus, wäre schlicht und ergreifend gelogen. Er war der Süchtige und er liebte den Rausch. Obwohl er ganz beiläufig spürte, wie Shanayas Hand unauffällig über die Auslage tastete, obwohl er ganz am Rande wahrnahm, wie sein Kunde dem Standbesitzer den Arm auf die Schulter legte und ihn über jugendliche Leidenschaft aufklärte, reagierte sein Körper einzig und allein auf die Frau in seinen Armen. Als gäbe es nichts anderes um sie herum – und als hätte er längst nicht genug bekommen, an diesem Tag.
Dicht an ihren Lippen konnte Lucien sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Ihre Wirkung auf ihn gefiel ihm genauso gut wie die Tatsache, dass sie dieses Schauspiel gerade mitten auf der Straße abzogen. Beidem war er sich bewusst, doch als er die Hand von ihrer Taille zu ihrem Schenkel wandern ließ, um ihre Bemühungen zu unterstützen und sie auf die Auslage zu heben, tat er das vielmehr aus Gewohnheit denn auch Berechnung. Es war nicht Shanayas Absicht, ihnen noch mehr Intimität zu ermöglichen, doch obwohl dem 21-Jährigen das längst klar war und er bereits ahnte, was geschehen würde, kostete er jede Sekunde davon vollstens aus.
Noch bevor die Schwarzhaarige es sich weiter oben gemütlich hatte machen können, gab die Auslage unter ihr nach. Die Tücher verloren den Halt und mit ihnen auch Shanaya, die sich augenscheinlich gerade so an ihrem Liebhaber festhalten konnte, um nicht ebenfalls auf dem Boden zu landen. Hätte Lucien nicht ihren kurzen, glühenden Blick gesehen, hätte er ihr das Missgeschick wahrscheinlich selbst abgekauft. Doch statt sich durch ein noch so leises Lachen zu verraten, legte er ihr ganz instinktiv Halt gebend den Arm um die Taille, während sein Blick zu den beiden Männern neben ihnen huschte.
Weder der Standbesitzer noch dessen Kunde achteten groß auf das beschämte Gesicht der Schwarzhaarigen. Der eine legte geradezu peinlich berührt die Hand an den Hinterkopf, raufte sich mit unschlüssigem Blick auf das entstandene Chaos die schütteren Haare, während der andere fluchend und schimpfend über den Zustand seiner kostbaren Ware in die Knie ging und bereits versuchte, das Schlimmste zu verhindern. Und da beide nicht sonderlich auf die Störenfriede achteten, sie aber sehr wohl noch hörten, nickte Lucien auf Shanayas Vorschlag bestätigend.

Ja, ich denke auch... Das wird das Beste sein...

Seine Stimme klang dabei ganz ähnlich zögerlich, bis sein Blick zu der Schwarzhaarigen zurück kehrte und in den grünen Augen ein vielsagender Ausdruck aufblitzte. Guter Zeitpunkt, um zu gehen. Er hielt nur kurz inne, als sie sich gegen ihn lehnte, um gänzlich von der Auslage zu rutschen – diesen kleinen Genuss ließ er sich einfach nicht nehmen – bevor er einen halben Schritt zurück wich, ihr den Weg an ihm vorbei öffnete und während seine Begleiterin dem Stand den Rücken kehrte, behielt er noch ein, zwei Meter weit den Händler im Auge.
Der hob just in diesem Moment den Kopf und schnauzte ihnen hinterher:

Lasst euch hier ja nicht mehr blicken! Und treibt eure Spielchen gefälligst anderswo!

Lucien ging davon aus, dass er in diesem Fall 'Liebes'-Spielchen meinte... denn die fehlenden Beutel schienen ihm noch nicht aufgefallen sein. Als Antwort bekam er darauf jedenfalls belustigtes Gelächter seitens des Dunkelhaarigen, der sich schließlich gänzlich umwandte und zu Shanaya aufholte.
Neben ihr verschränkte er gut gelaunt die Hände am Hinterkopf und warf ihr einen spitzbübischen Seitenblick zu.

Na, das hat doch ganz gut geklappt.“ Er hatte kaum den Mund wieder geschlossen, als die Stimme des Tuchhändlers hinter ihnen sich überschlug. „Mo..Moment. Ihr da! Bleibt stehen. Ihr Diebe!! Wachen!



RE: Spiel mit dem Feuer - Shanaya Árashi - 09.02.2019

Lucien setzte ihrer erneuten Aktion Nichts entgegen. Er folgte ihrer Berührung, ihrem Zug und erwiderte den folgenden Kuss. Und Shanaya genoss es, mit jedem Moment mehr. Sie hätte es selbst nicht für möglich gehalten, aber von diesem Gefühl... es fühlte sich ganz so an, als würde sie nicht genug davon bekommen. Und Lucien... er würde sich sicher nicht einfach so von dieser Einladung abwenden. Natürlich nicht. Seine nächste Berührung, die Hand an ihrem Schenkel verstärkte dieses Gefühl nur noch einmal um ein vielfaches. Ihr Körper bekam nicht genug davon, verlangte nach mehr. Nach mehr Berührungen, die ihr ein warmes Prickeln durch jede Faser jagten. Aber... es konnte aus so vielen Gründen nicht weiter gehen. Auch wenn ihr Körper das unendlich schade fand... Und irgendwie war sie auch froh darüber, sich mit ihrer kleinen Show seinen Berührungen entziehen zu können. So sehr ihr auch gefiel, was er mit ihrem Körper anstellte... genauso war es ihr nicht ganz geheuer. Sie zog also lieber erneut an der Reißleine – und dieses Mal hatte sie einen perfekten Grund dafür.
Die Auslage fiel zu Boden, Lucien gab ihr noch ein wenig Halt, sodass sie noch immer keinen Abstand zwischen sie bringen konnte. Den Arm noch fest um den Hals des Dunkelhaarigen geschlungen huschte ihr blauer Blick nun also auch zu den zwei Männern hinüber, die das ganze offensichtlich nicht so lustig fanden, wie sie. Dabei hatte sie nicht einmal wirklich etwas kaputt gemacht! Es hätte ja auch Porzellan sein können, das zu Bruch hätte gehen können. War es aber nicht. Trotzdem war die Welt scheinbar untergegangen. Lucien selbst bekam auf seine Worte nur ein kurzes Lächeln und ein Nicken zugeworfen. Sie kam ihm noch einmal näher, konnte den kleinen Hüpfer, den ihr Herz erneut machte, nicht verleugnen. Aber immerhin trat der Mann damit zurück, ließ ihr ein wenig Raum, um dem Stand letztendlich den Rücken zu kehren. Der Standbesitzer schrie ihnen hinterher, aber das Lächeln auf ihren Lippen konnte er längst nicht mehr sehen. Die junge Frau wandte sich nicht um, richtete die blauen Augen erst zur Seite, als Lucien wieder an ihrer Seite auftauchte. Mit einem vielsagenden Lächeln wickelte sie eine Kordel ihrer Bluse, die noch immer halb geöffnet war, um ihren Finger.

Du hast dich gut geschlagen, ich bin begeistert.“

Und gerade wollte sie auf seine folgenden Worte noch einmal nicken, als die Stimme des Mannes hinter ihnen noch einmal erklang. Verdammt.

Mein Plan war so gut! Was für eine Schande. Ich hatte gehofft, wir können uns jetzt in aller Ruhe zu zweit in eine dunkle Ecke verziehen und du weißt schon tun... Hast du Lust auf eine kleine Verfolgungsjagd?“

In ihrer Stimme lag absolut kein Bedauern – im Gegenteil. Vorfreude schwang darin mit, die Begeisterung darüber, dass dieses kleine Abenteuer noch nicht beendet war. Ihr Lächeln blieb gut gelaunt, sie warf Lucien einen gut gelaunten Blick zu. Auch wenn ihre Worte nicht das bedeuteten, was man vielleicht vermuten konnte. Sie hatten immerhin eine Beute, die sie inspizieren konnten. Illegal. Trotzdem grinste sie über ihre eigene Wortwahl, ließ die Hand von der Kordel ihrer Bluse sinken.

Wie wärs da lang?“

Ihr Kopf deutete nach rechts in eine etwas kleinere Gasse mit einigen Fässern, die sich wunderbar zum umwerfen eigneten. Auf der anderen Seite war eine belebtere Straße. Sie zögerte also nicht lang, schlug diesen Weg ein, während der Standbesitzer hinter ihnen noch immer nach den Wachen rief. Eigentlich hatte sie es ruhig halten wollen, bis sie wenigstens einmal auf dem Fest gewesen war. So viel dazu. Wieso machte dieser Rausch bloß auch so verdammt süchtig. Noch einmal wandte sie den blauen Blick zu Lucien herum, während zwei Wachen scheinbar aufgeschreckt vom Standbesitzer, auf sie aufmerksam geworden waren. Damit eilte die junge Frau auf die Gasse zu, machte sich bereit, die Fässer direkt hinter ihnen umzuwerfen, sobald auch der Dunkelhaarige auf ihrer Höhe war. Der gut gelaunte Ausdruck wollte dabei einfach nicht von ihren Zügen weichen. Genau wie das sanfte Prickeln auf ihren Lippen.



Spiel mit dem Feuer - Lucien Dravean - 11.02.2019

Shanayas Lob quittierte der Dunkelhaarige mit einem leisen „ts“ und warf ihr einen amüsiert-spöttischen Seitenblick zu.

Tja, eine Frau auf der Auslage eines Tuchhändlers flach zu legen zählt zu meinen leichtesten Übungen.“, gab er mit einem Hauch Ironie in der Stimme zurück. Das war es sicher nicht, worauf sie anspielte, aber es passte gerade zu seinem jugendlich-arroganten Ego, sie absichtlich ein bisschen zu missverstehen und sich ihre Worte so zu drehen, wie er es wollte.
Gelegenheit, darauf noch etwas zu erwidern, erhielt Shanaya jedoch nicht. Der Ruf des Händlers lenkte sie beide beinahe gleichzeitig zurück zu ihrer kleine Schandtat und ließ Lucien kurz zustimmend nicken. Verdammt war der treffende Ausdruck dafür.

Ich hätte wetten können, er bemerkt es erst, wenn wir um die nächste Kurve sind. Frühstens.“, kommentierte er und warf einen prüfenden Blick über die Schulter.
Shanayas geradezu freudig erregten Unterton registrierte er und auch wenn er in diesem Moment eher geschäftig wirkte, konnte er sich dem selbst nicht entziehen, als eine kleine Welle Adrenalin durch seine Adern sickerte und seinen Puls in die Höhe schnellen ließ. Sein Mundwinkel zuckte verdächtig. Nicht zuletzt auch über ihre Wortwahl.

Als Lucien jedoch die beiden Uniformierten bemerkte, die durch das Rufen des Händlers auf sie aufmerksam wurden, verging ihm das vorfreudige Schmunzeln wieder. Sein Herz machte einen Satz – einen von der unangenehmen Sorte – und auf seine Brust legte sich ein leichtes Ziehen, das ihn deutlich kurzatmiger machte. Das Wissen, dass es sich bei den Männern nicht um Seesoldaten handelte, half dabei nur geringfügig. Denn die Furcht, die ihn für einige wenige Sekundenbruchteile ergriff, war genauso mächtig wie sie auch irrational war.
Einen Moment später rang Wut die aufkeimende Angst nieder und verbrannte sie in lichterlohem Inferno. Sie war nicht hier. Und eher warf er sich mitten hinein in einen aussichtslosen Kampf, als sich in Angst zu ergeben. Bestimmt nicht.
Lucien wandte sich von ihren Verfolgern ab, schloss zu der Schwarzhaarigen auf, die in eine nahe Seitengasse wies und nickte auf ihre Frage hin. Ein fast grimmiges Lächeln lag auf seinen Zügen.

Sieht gut aus.“, warf er seiner Begleiterin zu, als sie in die Gasse einbogen und diese sich als verlassen heraus stellte. Am anderen Ende tummelten sich Menschen in geschäftigem Tempo. Ein Pferdekarren rumpelte vorbei. Perfekt, um zwischen den Massen zu verschwinden – zumindest wenn sie die Soldaten lange genug aufhalten konnten, um es mit etwas Vorsprung bis dorthin zu schaffen.
Lucien wandte sich herum, lief aber rückwärts weiter, um sie nicht aus den Augen zu verlieren, als Shanaya an den Fässern stehen blieb. Ein fast unschuldiges Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus.

Ich möchte es jetzt ungern darauf anlegen... aber du hast nicht zufällig noch eine Waffe, die du mir leihen kannst, sollte es zu einem Kampf kommen?