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Was zählt ist die Sonne von heute - Druckversion

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+----- Thema: Was zählt ist die Sonne von heute (/showthread.php?tid=441)

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RE: Was zählt ist die Sonne von heute - Shanaya Árashi - 14.10.2017

Gregory antwortete nicht auf ihre Worte – und sagte ihr damit mehr als genug. Sie nahm sein Schweigen hin, dachte sich dazu ihren Teil und postete sich entschlossen eine Strähne aus der Stirn. Was hätte er dazu auch sagen sollen? Vielleicht war er sich einfach bewusst, dass er sich um Kopf und Kragen reden konnte und es Nichts bringen würde? Es würde sich schon zeigen, was in seinem Kopf vor sich ging... Und er widersprach ihr nicht vollkommen melodramatisch, vielleicht fühlte er sich ja nicht in seinem männlichen Ego gekränkt? Er blieb jedenfalls wo er war und ließ sie nicht mit einem amüsierten Lächeln stehen. Das war ihr oft genug passiert – gerade bei den männlichen Herrschaften... Die, die nicht mit einer selbstbewussten Frau umgehen konnten, die ihnen nicht die Füße küsste. Aber sie driftete schon wieder ab, atmete also einmal tief durch und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Dunkelhaarigen, der in diesem Moment auflachte. Sie lauschte seinen Worten, nickte abschließend mit einem ruhigen Lächeln.

Dafür sind wir da, die sich auf das Marineschiff schleichen. Und wie ich Trevor einschätze, ist es besser, wenn er bleibt, wo er ist.“

Allein der Gedanke, dass Aspen sie begleiten würde, sagte ihr nicht zu. Er mochte kräftig sein, aber unter seinem blonden Schopf war nicht viel mehr als heiße Luft. Nur konnte sie nicht allein mit Talin gehen... Mit diesem kurzen Gedanken schnaufte die junge Frau. Am liebsten wäre es ihr, wenn sie die ganze Sache schon hinter sich hätten. Aber sie musste wohl einfach geduldig sein. Was blieb ihr anderes übrig?

Es wundert mich, dass ihr euch so schnell einer Crew angeschlossen habt, die solch einen Plan verfolgt und dabei unter einer Frau segelt.“

Die blauen Augen blieben auf den Horizont gerichtet, ihre Stimme klang mehr beiläufig.



RE: Was zählt ist die Sonne von heute - Gregory Scovell - 02.11.2017

"Er ist nicht gerade der Geduldigste, da hast du recht. Disziplin ist auch nicht seines. Ihn aus diesem Abenteuer herauszuhalten wird schwierig werden aber ich lass mir was einfallen."

Kurz rieb er sich die Augen und seufzte.

"Sollten wir euch rausholen müssen, dann wird er der Mann der Stunde sein und ich direkt hinter ihm. Ich hoffe trotzdem, dass es gar nicht erst so weit kommt."

Dann betrachtete er längere Zeit ihr Profil, erst irritiert, dann überlegend. Schließlich sah er ebenfalls auf die See

"Trevor hat sich darum bestimmt keine Gedanken gemacht. Er sucht das Abenteuer. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er es zum Leben braucht, wie wir Anderen die Luft und das Meer."

Er zuckte mit den Schultern.

"Für mich macht es keinen Unterschied, ob der unbekannte Captain männlich oder weiblich ist. Zeit sie kennen zu lernen hatten wir bis zur Entscheidung eh nicht. Aber es war eine Gelegenheit. Die haben wir ergriffen."

Wieder gelitten seine Finger über die defekte Reling. Ja. Hiermit würde er anfangen, nachdem er sich einen gründlichen Überblick über das Schiff verschafft hatte. Um das laufende Gut konnte er sich eh nur dann kümmern, wenn die Sphinx nicht unter Segeln stand.

"Und du? Segelst du unter ihr, weil es auch eine Gelegenheit für dich war? Oder kennst du sie gut?"

Er behielt sie im Auge um ihre Reaktion zu lesen, hatte aber das Gefühl, zu wissen, was kommen würde. Immerhin schien es ihr nicht gänzlich unwichtig zu sein, was er über Talin dachte.



RE: Was zählt ist die Sonne von heute - Shanaya Árashi - 11.11.2017

Bei Gregorys Erwähnung des Mannes der Stunde musste Shanaya ein wenig schmunzeln. Vermutlich würden sie Trevor selbst retten müssen, wenn er versuchte, ihnen zu helfen. Aber auch dieser Umstand ließ keine Zweifel in der jungen Frau aufkommen. Wenn sie es schafften, Talins Bruder von einem Marineschiff zu befreien, dann würden sie Trevor auch irgendwie mitziehen können. Sie spürte den Blick des Mannes auf sich, ließ die eigenen Augen jedoch zum Horizont gerichtet. Sie freute sich auf diesen 'Ich hab's euch doch gesagt!' Moment. Eine Genugtuung für die skeptischen Blicke. Ein Gedanke, der sie nur noch kribbeliger machte.
Aber Gregory antwortete auf ihre nächste Frage und die junge Frau lauschte aufmerksam. Und sie konnte sich das Ganze bei Trevor viel zu gut vorstellen. Er war sicher glücklich, wenn ihm solch eine Chance geboten wurde. Man musste wohl überdurchschnittlich verrückt sein, um sich einem solchen Plan ohne Wenn und Aber anzuschließen, aber da sie sich selbst auch dazu zählte... Aber worin war sie nicht überdurchschnittlich? Bei den nächsten Worten des Älteren hob die Schwarzhaarige leicht eine Augenbraue, wog den Kopf einen Moment zur Seite.

Hat nicht eher Trevor sie ergriffen und du bist ihm gefolgt?“

Ein kurzer Blick galt dem Mann, das Lächeln lag noch immer auf ihren Lippen. Für sie war es vollkommen unverständlich einen Weg zu wählen, nur weil jemand anderes diesen gewählt hatte. Vielleicht war sie dafür einfach zu selbstständig, zu egoistisch. Vermutlich eine Mischung aus beidem. Einen kurzen Moment fragte die Dunkelhaarige sich, ob der Mann auch etwas anderes konnte, außer ihre Fragen an sie selbst weiter zu geben, verwarf diesen Gedanken aber und dachte einen Moment lang über ihre Antwort nach.

Ich habe meine Gründe.“ Ihr Lächeln wurde ein wenig breiter. „Aber um dir wenigstens eine Antwort zu geben – ich kenne sie nicht wirklich gut. Ich kenne sie kaum länger als du.“



RE: Was zählt ist die Sonne von heute - Gregory Scovell - 11.11.2017

Ihre Gegenfrage brachte ihn zum Lachen.

"Er hat mich davon überzeugen können, dass das hier eine Gelegenheit ist, sonst hätte er mich nicht dazu bekommen. Ohne diese Überzeugungsarbeit würde ich ihm jetzt immer noch die Hölle heiß machen, ich kann sehr nachtragend sein."

Und dann überraschte sie ihn gleich zweimal:
Zunächst damit, dass sie Zeit brauchte, um ihre Antwort zu finden und dann mit der Antwort selbst. Kein: "Sie ist meine beste Freundin" oder: "Wir kennen uns schon ewig", auch kein: "Sie hat mir das Leben gerettet, ich schulde ihr was", nein.
Aber das erheiterte ihn nur noch mehr. Lachend meinte er:

"So wirkt ihr aber nicht. Eher wie Pech und Schwefel."

In seinem Blick tanzte Freude. Diese Frau bestätigte ihm gerade, dass sie hoch interessant war, da hatte er sich nicht getäuscht, eben auch weil sie vieles für sich behielt. Und auch die Verhältnisse hier auf dem Schiff waren nicht klar und geordnet, sondern voller unergründeter Wendungen. Das gefiel ihm, fachte seine Neugier an und versprach ihm viel mit dem er sich auseinander setzen konnte. Mal schauen, wie viel Starthilfe sie ihm geben würde.

"Aber vielleicht kannst du mir helfen, etwas Licht in dieses Dunkel zu bringen. Talin ist der Captain. Wofür bist du zuständig? Nach einfach nur Mannschaft siehst du mir nicht aus. Und wen gibt es hier noch? Auf wen muss man hier achten und warum?"

Er stoppte sich, auch wenn er noch hunderte Fragen hatte. Er würde noch reichlich Zeit haben sie zu löchern und keine Antworten erhalten, ließe er sie nicht zu Wort kommen.



RE: Was zählt ist die Sonne von heute - Shanaya Árashi - 11.11.2017

Shanaya wandte den blauen Blick ein wenig zur Seite als Gregory auf ihre Worte hin lachte. Sie überlegte einen Moment.

Aber du wärst trotzdem hier.“

Eine bloße Feststellung auf seine Worte, wie solle er Trevor gegenüber sonst nachtragend sein? Wenn er nicht einmal wusste, wo er in diesem Moment war. Zumindest schien der Braunhaarige von dem, was sie sagte, leicht zu amüsieren zu sein. Er lachte wieder, sodass Shanaya den Kopf nun ganz zu ihm herum wandte, ihn musterte, bis er schon auf die unausgesprochene Frage antwortete. Wie Pech und Schwefel? Die Schwarzhaarige schmunzelte über diesen farblich passenden Vergleich. Talin als eine stumpfe Bekanntschaft zu betiteln wäre nicht fair gewesen, schließlich war sie das nicht. Sie stand der Blonden vermutlich näher als sonst einem Menschen zuvor – was allerdings bei ihren Bekanntschaften auch nie schwierig gewesen war. Aber SIE und eine Freundin. Das klang in ihren Gedanken so vollkommen grotesk. Allerdings war die andere Frau eine der wenigen Anwärter auf solch eine Bezeichnung.

Wir sind in der Unterzahl, wenn wir nicht zusammen halten, wer soll euch Kerle dann in Zaum halten?“

Sie schmunzelte und kurz drifteten ihre Gedanken zu dem Moment ab, wo auch noch Talins Bruder auf diesem Schiff sein würde. Ein weiterer Kerl – und es würden sicher noch genügend folgen. Seine nächsten Worte forderten wohl eine etwas längere Antwort – zumindest von Jemandem, der nicht sie war.

So? Ich sehe nicht nach normaler Mannschaft aus? Wonach sehe ich denn aus?“

Wieder wog der Kopf der jungen Frau sich etwas zur Seite, war gespannt, wie der Dunkelhaarige sie einschätzen würde. Auf die letzten Worte ihres Gegenübers hin schnaufte sie nur leise, warf dem Mann einen auffordernden Blick zu.

Komm schon, wenn du schon solche Zweifel an dem Plan hast dann sei nicht so langweilig und erfrage, mit wem du es zu tun hast. Finde es selber raus.“



RE: Was zählt ist die Sonne von heute - Gregory Scovell - 15.11.2017

Wäre er das? Wäre er wirklich hier? Er wäre stur genug um zu bleiben wo er gewesen war aber er wusste auch, dass er die Hölle durchleiden würde, wenn er nach all dem auch noch Trevor verlor, dazu waren sie schon oft genug kurzzeitig getrennt und er unbeschäftigt gewesen, während sein Bruder irgendwo kämpft — und wenn er nicht auf den Wildfang aufpasste, dann würde Trevor irgendwann etwas zustoßen und er nicht wiederkommen...
Der Stich in seinem Herzen war schmerzhaft, beantwortete die Frage aber nicht. Würde er von seiner Entscheidung ablassen bevor Trevor ginge oder in der falschen Annahme, dass Trevor nachgeben würde darauf beharren bis es zu spät war?
Er wusste es nicht und ließ ihre Feststellung unkommentiert, einfach weil er eh nicht dazu kam, den Gedanken weiter zu verfolgen, da das Gespräch viel zu interessant war und längst an anderer Stelle weiter ging. Außerdem vertrieb seine gute Laune das ganze als unwichtig. Er war hier, Trevor auch, warum weiter darüber nachdenken?

"Du siehst mir nach jemand aus, der sich irgendwas sucht, dass ihn fasziniert und sich daran festbeißt. Außerdem glaube ich nicht, dass du gerne Befehle entgegen nimmst...
"Etwas zu unsteht um dem Captain den Rang abzulaufen, gerade weil du mit ihr ganz gut zurechtkommst. Sonst sähe das vielleicht anders aus...
"Ich glaube nicht, dass dich ein Handwerk fesselt, und die meisten Richtkanoniere, die ich kenne sind berechnender oder... Ich weiß nicht — zielgerichteter? Nicht, dass du das nicht könntest..."


Er machte immer wieder kurze Pausen, überlegte gründlich, was er wusste oder ausschließen konnte, dabei rieb er sich hin und wieder über Augen und Stirn. Dämliche Müdigkeit! Und jetzt, bevor er sich festlegte, ließ er sich noch etwas mehr Zeit.

"Ich Würde auf ihre rechte Hand tippen, oder Boatswain. Vielleicht auch dass du ihr sagst, wo ihr für eure gemeinsamen Ziele lang müsst, aber das kann ich nicht richtig abschätzen, dazu kenne ich dich noch zu wenig."

Wieder lachte er und nahm ihre Herausforderung damit an.

"Gut! Dann finde ich das selbst heraus."



RE: Was zählt ist die Sonne von heute - Shanaya Árashi - 20.11.2017

Er sagte Nichts zu ihrer Feststellung – und erneut sagte der Schwarzhaarigen das genug. Natürlich hatte sie Recht. Mit dem, was er sagte, was allein das über die Beziehung zu Trevor aussagte... sie konnte sich kaum vorstellen, dass er den Jüngeren hätte ziehen lassen. Und andersrum? Trevor war eher nicht der Typ für 'ernste' Themen, also fiel es der jungen Frau nicht unbedingt leicht, ihn in dieser Sache einzuschätzen. Viel mehr sah sie den Blonden vor sich, wie er auf die Sphinx sprang, übermotiviert, und erst ein paar Tage später bemerkte, dass Gregory nicht bei ihm war. Jaa... das passte perfekt in ihr Bild von diesem Kerl.
Ihr Gegenüber wich wenigstens nicht dem nächsten Thema auf, woraufhin Shanaya also abwartend die Arme verschränkte, denn Kopf abwartend zur Seite neigte. Auf ihren Lippen lag ein munteres Lächeln, das erst breiter wurde, als er behauptete, dass sie Talin vielleicht den Rang ablaufen würde, würde sie sich nicht so gut mit der Blonden verstehen. Sie erschauderte fast bei dem Gedanken, sich sich selbst als Captain vorzustellen. Nein danke, da gab es nicht wirklich viel, was sie reizte. Sie war noch nie machtbesessen gewesen – das lag deutlich in den anderen Teilen der Familie vergeben. Die Schwarzhaarige unterbrach Gregory jedenfalls nicht, auch nicht in seinen Pausen. Erst als eine etwas längere Pause folgte und der Mann über die Augen fuhr, setzte sie selbst zu einer Antwort an.

Du hälst mich also für unstet, nicht berechnend und nicht zielgerichtet. Interessant.“

Abschätzend musterte sie den Mann, lauschte dann seinen weiteren Worten. Talins rechte Hand? Die Schwarzhaarige konnte sich kaum vorstellen, dass die andere Frau einfach so jemanden zu ihrem Vertrauten machte... Und sie selbst war zudem einfach nicht der Typ für so einen Job. Nichtsdestotrotz zuckte die junge Frau mit den Schultern, grinste dem Mann vielversprechend entgegen.

Tja, dann musst du mich wohl einfach noch besser kennen lernen. Mal sehen, ob sich deine Meinung dann ändert.“