Nun, er hatte das Kochen nie wirklich gelernt. Nicht professionell zumindest, doch das, was sein Vater und er zusammengeschustert hatten, hatten letztendlich gereicht, um über die Runden zu kommen. Irgendwann wurde man sicherer, begann, Dinge auszuprobieren und kreierte entweder etwas Atemberaubendes oder kippte das Essen eben doch zu den Straßenhunden auf die Straße. Letzteres kam allerdings mit der Zeit immer seltener vor. Trotzdem wäre Liam der erste, der diesen Posten wieder abgeben würde, wenn sie jemanden gefunden hatten, der wirklich kochen konnte. Vielleicht stellte er ja eine gute Küchenhilfe dar, aber täglich die Verantwortung zu tragen, dass alle satt und zufrieden waren, wollte er einfach nicht. Das war nämlich keine einfache Sache. Shanaya schien indes ein wenig unschlüssig mit den Eiern in ihrer Hand zu sein und konzentrierte sich lieber auf das Schauspiel am Tisch. Liam konnte sich bei ihrem Kommentar ein Lächeln nicht verkneifen und schielte mit einem Schmunzeln in die Richtung ihres Prinzen, ehe er verschwörerisch zurück zur Schwarzhaarigen sah.
„Ich sehe nichts, was dagegen spricht, es auszuprobieren.“, flüsterte er ihr zu.
Wahrscheinlich dachten sie das gleiche. Und Fischsuppe ließ sich dabei sogar ganz hervorragend wieder zum Vorschein bringen, wenn Aspen wie erwartet nicht ganz so trinkfest sein sollte. Mit diesem Gedanken drehte er sich um und griff nach weiteren Bechern.
„Um die hier kümmere ich mich.“, gab er mit einem kindischen Grinsen von sich und nahm Shanaya die Eier aus der Hand, um ihr die Becher in die selbigen zu drücken. „Und du kümmerst dich darum, unserem Prinz Eisenherz den Stock aus dem Arsch zu ziehen.“
Er legte die Eier kurz zur Seite, um einen weiteren Topf hervorzuholen und ihn mit ein wenig Wasser zu füllen. Die Suppe konnte er vom Feuer nehmen – die Resthitze würde reichen, um sie ziehen zu lassen. Mit einem kurzen, verstohlenen Blick fügte er auch noch ein wenig Salz hinzu, ehe er den Topf für die Eier auf die Flamme setzte.