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Too Good at Goodbyes
Elian & Taranis ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 4 April 1822
Ort Hafen direkt neben der Sphinx
Tageszeit Später Abend
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Feb 2018
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#21
Huh. Demnach bin ich der Einzige, der in diesem Chaos etwas verliert. Ich verliere meinen besten Freund, und du behältst den deinen.

In welcher Welt ist das bitte fair?


Er sagte nichts davon. Er behielt Taranis in den Armen und versuchte, in seiner Trauer um Rhys endlich zur Akzeptanz zu kommen. Es wollte ihm nicht gelingen. Die Tragik, die Tränen... und dann die Gefühllosigkeit, sie wichen zwar von ihm, aber dafür kehrte etwas zurück, das er in Wochen nicht mehr gehabt hatte. Zorn. Er wollte nicht so empfinden, aber egal was Taranis sagte, es kam Elian vor wie ein Schlag ins Gesicht. Ein Schlag, über den er nicht wütend sein durfte, während ihm gleichzeitig versichert wurde, er hätte jedes Recht der Welt dazu.

Was Taranis vorschlug, klang wie ein verdammt guter Traum. Vielleicht machen wir das eines Tages... wer weiß. Es klingt ziemlich perfekt, sobald ich ihm nicht länger die Nase brechen oder mich vom Kai werfen möchte. Aber... nicht für jetzt.

Die Aussicht darauf, Taranis dabei zuzusehen, wie er Leute tötete, war nicht... nicht gut. Gleiches Spiel mit Aspen. Aber ganz ehrlich, was erwartete er schon anderes? Das hier war ein Piratenschiff. Er mochte insgeheim hoffen, dass sie mit möglichst wenig Toten auskommen würden auf ihren Raubzügen, aber wenn sich ihre Beute zur Wehr setzte oder sie auf seine alten Kameraden trafen, würde Blut fließen. Und er hatte nicht länger ruhige Hände, um die schlimmsten Konsequenzen abzuwenden.

Aber was sonst blieb ihm schon übrig?

"R-Taranis. Charlene ist... ich weiß nicht, ob ich sie je wiederfinden werde. Mein Vater ist tot. Aspen ist alles, was mir an Familie bleibt." ... Aspen und du, genau genommen. "Und wenn er ein Pirat sein will, ist das der Weg, den ich gehen werde. Vielleicht können wir irgendwann unsere Schwester stehlen, wenn uns vor lauter Morden und Plündern langweilig wird." Er merkte selbst, wie müde er klang. Er war müde. So verdammt erschöpft. Sein Rücken hämmerte inzwischen wieder, das bisschen Rum, das er gegen die Schmerzen getrunken hatte, klang ab und die letzten paar Nächte, die er so gut wie schlaflos zugebracht hatte, forderten ihren Tribut.

"Ich bin eine nette Stange Geld wert, falls du es nicht mitbekommen haben solltest. Nicht ganz so viel wie Aspen, denke ich, aber dafür sehe ich ihm ähnlich genug, dass es letzten Endes nie einen Unterschied gemacht hat. Ich konnte mir nicht wirklich leisten, lange genug bei einer Crew zu bleiben, bis die sich mit den Steckbriefen auf der nächsten Insel auseinander gesetzt haben."
Taranis Ives
Crewmitglied der Sphinx
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#22
„Wenn das, was dein Bruder will, nicht ein gutes Leben für dich ist, wird eine sehr ernste Unterhaltung sehr bald auf uns zukommen.“ Tanis knurrte es, er konnte es nicht verhindern. Fuck. Wenn man die Wahl hatte, Elian in ein Piratenleben hinein zu ziehen oder irgendetwas anderes zu machen, dann tat man doch bitte etwas anderes! Seine Hände krallten sich in den Stoff von Elians Hemd und er musste sich dazu zwingen, die Finger wieder zu lösen. Er war nicht bei der Aufzählung dabei und das war gut so. Er zählte nicht. Er sollte nicht zählen. Rhys war tot und Tanis war…Tanis war nicht das, was Elian brauchte. Aber ich bin das, was er hat.
 
"Vielleicht sollte ich dir doch einfach einmal "Die Traurigen" geben." Der Gedanke kam ihm über die Lippen, ehe er ihn zurück halten konnte. Es stimmte. Was konnte und sollte er jetzt noch zurückhalten? Er hatte Elian die Wahrheit versprochen und mehr Wahrheit konnte er ihm schlecht geben als dieses Buch, das er nur angefangen hatte zu schreiben, weil es Elian gab und etwas in ihm ihn dazu brachte, daran zu glauben, dass es ein wenig Gutes in der Menschheit geben musste, auch wenn sie zum Großteil vollkommen verrottet war. "Einige Dinge lassen sich schreibend so viel leichter ausdrücken." Seine Version von Eli bekam ein besseres Leben. Es wurde immer wieder zerstört, sicherlich, aber...es war es wert, danach zu suchen und selbst Tanis wusste, dass ein Steckbrief nicht das Ende der Welt sein musste.
"Ich bin mit einem Steckbrief noch in die Marine gekommen. Es gibt immer Wege." Auch wenn keiner davon gut zu Eli passen würde. Der Mann konnte lügen, er konnte sich irgendwie durchschlagen, sicherlich, aber Tanis wollte ihm ein Leben voller Lügen nicht antun. Es würde ihm vermutlich noch weniger guttun, als ein Piratenschiff. Und er wäre weit fort von dir. Seien wir ehrlich, was deine Motive angeht.

 
„Derart ähnlich seht ihr euch nicht.“ Es war eine instinktive Reaktion du Tanis musste sich zusammenreißen, um sie zurück zu nehmen. Es stimmte nicht. Die Ähnlichkeit war da, aber… „Zumindest….ihr seid vollkommen anders. Einen Steckbrief interessierte das natürlich nicht, aber niemand könnte diesen idiotischen Hornochsen mit Eli verwechseln. Nicht für einen Augenblick.
 





Crewmitglied der Sphinx
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#23
"Ich habe Aspen." Und dich, sofern du nicht wieder abhaust. "Und ich bin aus der Marine raus. Treffe meine eigenen Entscheidungen. Seeluft und Musik wann immer ich will. Es ist ein gutes Leben." Der Drang, sich hinter Aspens Vision zu stellen, kam von selbst über ihn. So war es in ihrer gesamten Kindheit gewesen. Aspen und die Bande von Jungs, zu der er auch gehört hatte, und Aspens gute Pläne. Gute Pläne, Spass für alle, und mit weniger Ärger verbunden als Elians Streiche, in aller Regel.

Aspen war immer da gewesen. Aspen hatte ihn immer beschützt. Hatte versucht, Schläge abzufangen, die Charlene und Elian gegolten hatten. Gut, für Charlene hatten sie es beide gemacht. Aspen hatte versucht, Vater ruhiger zu kriegen. Elian hatte ihn mitunter gezielt wütend gemacht, um dem alten Herren zu zeigen dass es nicht in Ordnung war, wie er sie behandelte. Es war nicht FAIR. Sie vermissten Mama auch. Und am Ende hatte es viel zu oft Aspen ausgebadet.

Aspen war der einzige Grund, wieso Elian ansatzweise so etwas wie eine Kindheit gehabt hatte. Und Taranis war der Grund, wieso Elians Herz gebrochen war, wieso Elian Rhys verloren hatte. Taranis hatte kein Recht, Aspen zu kritisieren, wenn es um Elians Glück ging.

Er verpasste die Bemerkung mit dem Buchtitel, beziehungsweise sein Gehirn sprang darüber hinweg. Normalerweise war er immer für literarische Diskussionen zu haben, aber in diesem Fall interessierte ihn herzlich wenig, was irgendein komischer Autor zu Steckbriefen von normalen Leben ihnen zum Trotz geschrieben haben mochte.

"Es ist leichter, wenn man einen von uns kennt, oder beide, oder uns zumindest zum Vergleich da hat. Wenn nur einer von uns da steht, und die Haarfarbe unklar ist... von den Zügen her geben wir uns nicht viel."
Auch wenn es stimmte: Aspen und er ähnelten sich nicht SO sehr. Aspen war mutiger. Packte besser zu.

Und Aspen hatte immer einen Plan, während Elian die Dinge mehr auf sich zu kommen ließ. Es fühlte sich einfach nur natürlich an, dem älteren Bruder die Leitung zu überlassen. Vor allem jetzt, wo Elian vor lauter Gefühlschaos absolut nicht sagen konnte, was taktisch noch Sinn machte.
Taranis Ives
Crewmitglied der Sphinx
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#24
„Ma hatte sehr viele Ideen davon, was eine gutes Leben sein würde. Ich war in ihren Träumen so ziemlich alles irgendwann einmal. Sicherlich nie Pirat.“ Er löste sich von Elian, sah ihn und fragte sich, wie er das wieder in Ordnung bringen sollte. Es war kein gutes Leben. Das konnte sich Elian nicht dauerhaft einreden. Freiheit, Salz, Aspen. Nein.
Er leckte sich über die Lippen, dachte nach. Er und Aspen, sie würden sich wirklich über das hier unterhalten müssen. Der Mann konnte nicht entscheiden,  dass hier Elian anzutun. Oh, vielleicht dachte er tatsächlich, dass es eine gute Lösung war, aber dann würden sie sich wiiiiiirklich noch ein kleines Wörtchen darüber reden und Tanis würde ihm im schlimmsten Fall Verstand nahe bringen. Er würde sogar versuchen, es ihm nicht einzuprügeln. Elian würde es nicht mögen, wenn Tanis seinen Bruder schlug. Im schlimmsten Fall zog er sich von Aspen ein paar Blessuren zu. Solange er ihm nicht das Genick brach, musste er sich da nicht unbedingt wehren.

Tanis suchte nach Worten. „Ich weiß, dass du alleine zurecht kommst. Wirklich. Aber du musst nicht. Ich wäre euch nicht in der Gasse nachgelaufen, wenn ich nicht… Steckbriefe und Piratentum. Das ist ein Leben, das ich gut genug kenne, also…“
Er stöhnte, schloss die Augen, massierte sich mit einer Hand die Nasenwurzel. „Fuck, ich weiß echt nicht wie… Eli, du bist kein Verbrecher. Du bist ein zu guter Mensch für die Jolly Roger. Das kannst du jetzt Wahlblindheit nennen, aber du hast mir gerade noch gesagt, dass ich mich vielleicht gegen Sachen entscheiden sollte, die ich nicht tun will. Das hier… Du kannst mir nicht erzählen, dass es dir auf den Piratenschiffen vorher gefallen hat.“

Crewmitglied der Sphinx
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#25
"Nichts für ungut, aber ich bin nicht deine Mutter. Und du bist nicht meine."

Rhys hätte eine Meinung hierzu haben dürfen. Taranis? Wer zur Hölle war Taranis überhaupt? Er hatte kein Mitspracherecht in Elians Schicksal. Und seine Mutter, auch wenn sie vermutlich eine reizende Dame gewesen war, schon gar nicht.

"Genau. Ich muss nicht alleine sein. Ich habe meinen Bruder. Ich habe dich, offenbar, wer auch immer du bist. Und wir haben hier eine Crew, die Aspen offenbar seit einigen Wochen nicht ausliefert, obwohl sie wissen dürften, wer er ist. Also warum soll ich das alles wegwerfen, hm? Um den Idealen eines Toten zu entsprechen?"

Er schluckte. "Nachdem du... Ich habe Piraten gehasst, genau genommen. Nachdem ich dachte dass sie Rhys... ich wollte sie am Strang sehen. Alle. Egal wie alt, egal wie schuldig, zur Hölle mit ihnen. Wir hatten ein paar Kämpfe gegen Piraten, danach, und... ich war nicht passiv dabei. Sagen wir es so. Und ich hatte nicht vollkommen unrecht, die Piraterie hat Rhys auf dem Gewissen. Oder du. Nicht sicher, wo da die Trennlinie liegt." Was für eine verrückte Unterhaltung das hier war. Eine moralische Grundsatzdiskussion mit einem nicht-mehr-toten Lügner, Verräter, Spion, Deserteur - man konnte Taranis, wenn man böse sein wollte, so einige nicht schmeichelhafte Titel geben, und Pirat war in Elians Augen nicht der schlimmste darunter. "Aber wir können uns nicht immer aussuchen, wer uns aufnimmt, nicht wahr? Ich war auf keinem reinen Piratenschiff bisher. Denke ich. Dafür Schmuggler. Mehrere davon. Ein paar Händler, die alles andere als nett waren. Sie haben keine Fragen gestellt, ehe ich anheuern konnte. Das sagt ja wohl genug."

Er machte einen Schritt von Taranis weg. "Ich bin kein so guter Mensch, wie du denkst. Ich habe Blut an den Händen, und nicht nur von Leuten, die sich genauso gut mit meinem besudelt hätten. Menschen sind gestorben. Weil ich ihnen nicht helfen konnte. Es gibt keine Entschuldigung dafür. Keine Rechtfertigung. Ich mag nicht in jede Begegnung mit der Pistole voran rennen. Göttin behüte. Aber... ich überlebe. Was auch immer das wert ist."
Taranis Ives
Crewmitglied der Sphinx
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#26
”Meine Mutter war auch nicht die intelligenteste Person auf Erden. Grundsätzlich zu verträumt.” Was nichts daran änderte, dass sie sehr gut entscheiden konnte, was ein gutes und was ein schlechtes Leben war. Es war der Unterschied zwischen ihrem realen Leben und allem, was sie sich für sich selbst und Tanis wünschte. Meistens eher für Tanis.
Den Idealen eines Toten, huh? Tanis dachte darüber nach. Rhys hatte nicht allzu viele Ideale gehabt. Zumindest hatte er keine davon wirklich offenkundig mit Elian geteilt. Es war nahezu unangenehm, wie oft er den Zyniker, der er war, hinaus gelassen hatte, wenn er mit Elian zusammen gewesen war. Den Zyniker und den Träumer. “Ich dachte eher an Ruhe und Frieden und möglicherweise die Chance auf Glück. Wir wissen beide, dass Rhys dich l-… dass es für dich keine Möglichkeit geben würde, Rhys zu enttäuschen.” Oder Tanis, aber dass Rhys und er die “Wahlblindheit”, wie Elian es nannte, teilten, war ja kein Geheimis mehr. Es sollte nie ein Geheimnis sein. Bei dem Gesicht, das Elian zog, brauchte er jeden Zuspruch, den er kriegen konnte, auch wenn es von jemandem kam, der nur das richtige Gesicht, aber nicht den richtigen Namen hatte.
 
“Überleben ist immer das Wichtigste. Und Hass auf Piraten ist sicherlich nicht unvernünftig.” Tanis zuckte mit den Schultern. “So wie ich die Marine….hassen ist nicht einmal das richtige Wort. Du bist immer noch die glorreiche Ausnahme. Alle anderen haben meine Einschätzung von dem Laden grundsätzlich bestätigt.”
Er würde Elian nicht sagen, dass es in Ordnung war, dass er Piraten umgebracht hatte. Es war in Ordnung. Es war mehr als in Ordnung. Besser jeder andere als Eli und es war beruhigend, dass der Mann wirklich kämpfen und seine Haut sichern konnte. Und Elian musste sich dessen bewusst sein. Vor allen Dingen würde es wohl wenig bringen, wenn es von ihm kam.
 
Tanis sah Elian lange einfach an. Er hatte jemandem nicht helfen können. Es war nicht schwer sich zusammen zu reimen, was das bedeutete, auch wenn es schwerer war sich vorzustellen, was es für Elian bedeutet hatte. Der Schmerz in seinen Augen sprach für sich und Tanis wollte ihn wieder an sich ziehen und es besser machen.
“Ich fürchte, ich bin nicht die richtige Person, um darüber zu sprechen. Zumindest nicht heute. Aber…” Er schluckte. “Falls…falls es sich irgendwann so anfühlt, als ob du mit mir darüber reden möchtest, höre ich gerne zu. Und ich werde dir nicht sagen, dass du dennoch ein gutter Mensch bist, weil du das vermutlich nicht hören willst. Stimmen tut es dennoch.”
Es tat weh, nicht helfen zu können. Es tat weh, nicht Rhys anbieten zu können. Aber Elian würde Rhys nicht haben wollen. Nicht, nachdem er nun wusste, dass es ihn nicht wirklich gab.
“Wir sollten schlafen gehen. Die Unterhaltung dann fortsetzen, wenn du…wenn ich…vielleicht dann, wenn mein Name nicht mehr vollkommen ungewohnt klingt.”






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