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Nothing to lose
Aspen & Shanaya ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 1 März 1822
Ort Auf der Sphinx
Tageszeit Morgens
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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#1
Nothing to lose
01. März 1822
Aspen Montrose & Shanaya Árashi

Aspen hielt sich die Hand an den Magen, während er den Kopf einzog und sogleich eine aufgebrachte Crew vor Augen hatte, die einen Angriff erwartete. Verdammt, sein Magen knurrte so sehr. Dieser verdammte Möchte-gern-Koch von gestern sollte über die Planke gehen! Den Fraß hatte kein Mensch essen können! Noch während er die letzten Stufen hinunterstieg, versuchte Aspen zu erschnüffeln was heute wohl auf den Tisch kommen würde... Zu seiner Überraschung war es kein Fisch. Schade eigentlich. Er mochte Fisch! „Wird es wieder so einen Fraß wie gestern geben?“, erkundigte er sich relativ mürrisch beim Eintreten in die Kombüse und trat einen Schritt zur Seite, als ein weiterer Mann eben jene gerade verließ. War das der Koch...? Nein, am Feuer stand noch eine Person.

Shanaya hatte genug von diesen... Kochkünsten von irgendwelchen daher gelaufenen 'Ich bin ein ach so toller Köchen'. Sie hatte deren Fraß irgendwie herunter bekommen, aber sie hatten weder satt gemacht, noch gut geschmeckt. Traurige Welt. Also hatte die Schwarzhaarige sich recht schnell mit dem Gedanken angefreundet, bald selbst wieder etwas zu zaubern. Das war eine Herausforderung, auf einem Schiff hatte sie noch nie gekocht. Aber hey, wer wäre sie, wenn sie diese Herausforderung nicht annahm? Die junge Frau hatte sich also in die Kombüse begeben, hatte sich Zutaten zusammen gesucht, die nun alle vor ihr in dem Topf vor sich hin köchelten. Mit einem letzten Abschmecken warf die Schwarzhaarige einen überlegenden Blick zur Decke, ehe sie vollkommen zufrieden grinste. Perfekt! Wie erwartet. Die hellen Augen beobachteten ruhig den Mann, der die Kombüse verließ – und einem neuen dafür Platz machte. Einen Moment blinzelte Shanaya, ehe sie ihn erkannte. „Angelockt vom leckeren Geruch?“ Ein munteres Grinsen galt dem Blonden.

Aspen klopfte sich demonstrativ auf den Bauch, als der nächste Möchte-gern-Koch, pardón, Köchin, sich zum ihm drehte. Leckerer Geruch? Hallo? Es roch nicht nach seinem Lieblingsessen! Verstimmt zogen sich die Augenbrauen nach unten, während er unschlüssig stehen blieb. Er hatte eindeutig zu viele Menschen hier unten stehen sehen, die ihn so ziemlich das Gleiche gefragt hatten. „Was gibts denn?“ Es war nicht zu überhören, dass pures Misstrauen mitschwang.

Shanaya ließ den Blonden einen Moment lang nicht aus den Augen, ehe sie sich den Löffel, mit dem sie die Suppe abgeschmeckt hatte, in den Mund steckte und sich umdrehte, um sich einen Teller zu nehmen. Und einen anderen bereit zu stellen. Die Stimme des Mannes ließ sie dann grinsen, weiterhin den Löffel zwischen den Lippen, was auch dazu führte, dass sie bei ihrer Antwort leicht nuschelte. „Suppe. Das einzige, was ich aus den Sachen machen konnte, die noch übrig sind. Den Rest haben irgendwelche unfähigen 'Köche' zu Matsch verarbeitet oder weg geworfen.“ Eine Verschwendung, eindeutig. Sie hoffte, dass irgendjemand diesen Job übernahm, der mehr Ahnung hatte. „Probier es oder verhunger.“ Die Schwarzhaarige drehte sich wieder um, füllte sich nun einen Teller mit Suppe und bewegte sich dann Richtung Tisch. „Ich verspreche dir, das schmeckt besser als dieses... Zeug, das die anderen gekocht haben.“

Aspen knurrte unverständlich und verfolgte Shanaya bei ihrem Tun ununterbrochen. Wie? Sie hatte alle Reste in diesen Topf geschmissen?! Beinahe schon entsetzt versuchte er einen Blick auf ihren Teller zu erhaschen – allerdings konnte ihm ein Bild der Suppe wahrscheinlich kaum von ihrem Geschmack überzeugen. Während der kleine Rabe sich also hinsetzte und über ihre Vorgänger witzelte, ging Aspen also doch notgedrungen zu dem Hexenfeuer und warf einen Blick hinein. „Es gibt ansonsten keine Lebensmittel mehr...?“ Das war... traurig. Enttäuschend! Zerschmetternd! Und er klang wie ein kleines Kind, das ins Bett geschickt wurde. Zögernd nahm er sich einen Telle und einen Löffel. Er musste das wohl essen. „Hast du das in der Schule gelernt...?“ Unwillig schwang recht viel Hoffnung in seiner Stimme mit.

Shanaya ignorierte das Knurren des Mannes, nahm es kaum wahr. Sie war gespannt, ob er ihr traute. Oder eher, was er ihr zutraute. Sie ließ sich jedenfalls auf einen Stuhl sinken – in für einen Piraten ungewöhnlich geraden Haltung – und rührte noch einmal kurz mit dem Löffel durch die Suppe, ehe sie sich einen Löffel voll nahm und sachte pustete. Dabei huschte der blaue Blick noch einmal zu Aspen, der sich nun anscheinend doch traute. „Ein bisschen was ist noch da, bis nach Asanu reicht es noch.“ So gerade. Shanaya wandte sich wieder der Suppe zu, genoss den ersten Löffel, ehe Aspen eine weitere Frage stellte, die sie kurz leise schnaufen ließ. „Teils. Das meiste habe ich mir selbst beigebracht. Aber keine Sorge, du wirst nicht gleich tot umfallen. Das Gift braucht ein wenig, bis es wirkt.“ Und damit nahm sie den zweiten Löffel von ihrem Teller.

Aspen war gerade dabei sich eine Kelle auf den Teller zu füllen. Besonders lecker sah das ja nicht aus... Aber Suppe sah nie lecker aus! Nunja. Einen Löffel brauchte er noch, fand ihn irgendwo auf der Kombüsenzeile, bevor er an dem Sud roch. Gift? Nein. Das glaubte er natürlich nicht. Außerdem wäre es mehr als nur gemein, einer ausgehungerten Crew vergiftetes Essen vorzusetzen!Das stand fest. „Selbst beigebracht klingt nicht sehr viel versprechend...“ Und dieses Mal wollte er Shanaya weniger aufziehen, als mehr seiner Sorge Ausdruck verleihen, bevor er sich einen Löffel in den Mund schob und nickte. Ja, das ging sogar! Relativ flink schöpfte er sich noch etwas auf den Teller. „Wie lange brauchen wir noch bis Asanu?“ Dort würde er sich einen Geheimvorrat an Essen anlegen.

Shanaya blickte aus den Augenwinkeln zu Aspen hinüber, der sich offensichtlich etwas schwer damit tat, von ihrer Suppe zu probieren. Undankbar war er auch noch! Sie lächelte munter über diesen Gedanken, behielt den Löffel einen Moment im Mund, ehe sie den Kopf zur Seite wog, dem Blonden einen Blick zuwarf. „Ich habe mir alles mit der Seefahrt selbst beigebracht. Und siehe da, wir sind seit Wochen auf dem Meer und leben noch und sind auf dem richtigen Kurs.“ Aber immerhin schien ihre Suppe doch nicht all zu schlecht zu schmecken, Aspen füllte sich ein wenig nach. „Wenn uns nichts dazwischen kommt, dürften es noch gut drei Tage sein. Höchstens vier.“

„Hmh.“, versuchte er zumindest so zu tun, als würde er aufmerksam zuhören, während er löffelte und sich mehrmals die Zunge verbrannte. Na, zumindest konnte er jetzt erleichtert seufzen, wo sein erstes Hungergefühl langsam gestillt wurde. „Das glaube ich erst, wenn wir wirklich dort ankommen.“ Ohne sie anzusehen setzte er sich ebenfalls an den Tisch, dem kleinen Raben gegenüber und aß weiter. Brot gab es anscheinend nicht. Das wäre auch zu schön gewesen. Nunja, zumindest konnte er sich langsam beim Essen wieder zurück an die Wand lehnen. „Vier Tage sind eindeutig zu lange mit diesen Leuten.“ Und auch wenn es gut gepasst hätte: dieses Mal bezog er sich nicht nur auf die Kochkünste.

Shanaya warf dem Blonden nur einen finsteren Blick bei seiner kaum vorhanden Reaktion zu, das Lächeln blieb jedoch auf ihren Lippen. Aber immerhin murrte er jetzt nicht mehr über das Essen. Seine Worte ließen Shanaya kurz mit den Schultern zucken. „Da ich keine Zweifel daran habe – willst du darum wetten?“ Eine herausfordernde Miene schlich sich auf ihre Züge, ehe sie nach erneutem Pusten einen weiteren Löffel voll Suppe in den Mund schob. Nun saß er ihr gegenüber und die junge Frau konnte bei seinen Worten ein Auflachen nicht unterdrücken. „Du hast keinen von ihnen getötet, was meinst du, wie sie mit Talin und mir umgehen?“ In ihrer Stimme klang keinerlei Beschwerdeton mit, sie machte sich aus diese ganzen Sache einen Spaß. „Wenn wir zu spät kommen, sind wir ein paar Köpfe kürzer. Dann wird das Nichts mit einer neuen Crew.“
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#2
Nein, wetten wollte er nicht. Dafür hatte er zu wenig Ahnung und Verständnis von dem ganzen Koordinationszeug. Weitere Löffel folgten, bevor er sich nun wirklich zurück lehnte, eine Hand zufrieden auf dem Bauch. Nun konnte er Shanaya endlich richtig ansehen. „Na, wenn ihr meine gesamten Freunde abschlachtet, mit denen ich Monate lang gereist bin, würde ich euch auch nicht um den Hals fallen.“, gab es zu bedenken und strich sich über den Mund. „Ihr könnt beide froh sein, dass sie euch nachts nicht einfach erdrosseln.“ Daraufhin musste er allerdings erstmal fragend den Kopf schräg legen, weil er ihren letzten Satz nicht verstand. Warum dürften sie nicht zu spät kommen? Ob sie nun heute oder morgen ein paar verkaterte Burschen auftrieben oder nicht, schien ihm aufs Selbe rauszukommen.
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#3
Shanaya ließ den Löffel ein paar Mal mit einem leisen Klimpern gegen den Teller schlagen, wartete auf Aspens Antwort und seufzte theatralisch, als diese ausblieb. „Du weichst meiner Frage aus, Großer.“ Herausfordernd hob die Schwarzhaarige eine Augenbraue, deutete dann nur ein unschuldiges Zucken der Schultern an. „Sie hatten die Wahl. Von denen war niemand wirklich dem Captain gegenüber... loyal. Sie hätten also einfach unter der neuen Führung die Füße still halten können bis zum nächsten Hafen... manche waren so klug, die anderen haben UNS vor die Wahl gestellt, ob wir uns töten lassen oder sie töten.“ nun hob sie einen weiteren Löffel an die Lippen, leerte damit den Teller, lachte über die Worte des Blonden. „Wir sind Piraten, auch wenn DU dich vielleicht nicht so siehst. Aber wenn es nicht irgendwen gibt, der unseren Kopf rollen sehen will, machen wir etwas falsch.“ Mit diesen Worten wog nun ihr Kopf sich zur Seite, belustigt über die eigenen Gedanken.
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#4
Aspen drückte sich mit Daumen und Zeigefinger an den Nasenrücken und schloss die Augen. Sie hatten die Wahl gehabt? Nein, heutzutage gab es keine einfache Wahl mehr. Es gab Bestechung, Erpressung und Drohungen. Das wusste er selbst nur zu gut.

„Stell dich nicht so dumm an. Eine erzwungene Freiwilligkeit ist meistens demütigender als alles andere.“, brummte er missmutiger als beabsichtigt.

Das bewies die Crew mit ihrem Verhalten und Aspen bezweifelte nicht, dass Shanaya das nicht ebenfalls wusste. Es störte ihn nur wie leichtsinnig sie mit ihrem eigenem Leben spielen wollte. Zu seinem Pech gehörte er ja ebenfalls irgendwie dazu, sollte er sich entscheiden bei Talin und ihr zu bleiben. So hoch wollte er seinen Einsatz nicht gestalten.

„Natürlich hat die Besatzung eines so eindrucksvollen Schiff wie der Sphinx Feinde. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir uns darüber freuen sollten.“

Mit einem tiefen Durchatmen öffnete er wieder die Augen und fuhr sich nun über den Bart. Da war das kleine Wörtchen 'uns' und es ärgerte ihn mehr als der Leichtsinn des Rabens. Er wollte sich noch nicht zur Besatzung zählen, schließlich hatte er Talin noch keine Antwort gegeben – Aspen zögerte. Auch wenn es unbedeutend klang, so war dies doch ein großer Schritt für einen Mann, dessen Leben bis vor wenigen Monaten durchgeplant gewesen war. Nun wo er frei war, wollte er sich nicht so schnell wie möglich wieder binden. Wer sagte denn, dass die erst beste Wahl auch zugleich die angenehmste war? Vor allem nicht mit Menschen die ein Spiel daraus machten, das eigene Leben in Gefahr zu bringen.

„Ich weiß, du bist erst 16 Jahre alt. Aber manchmal frage ich mich, ob du wirklich so naiv denkst wie du sprichst, oder ob da nicht doch ein wenig mehr Respekt vor der Welt in dir steckt?“

Auch wenn in seinem Satz so viel Hohn hätte stecken können, war sie doch recht sachlich gestellt, nüchtern, als würde er zum ersten Mal ein ernsthaftes Gespräch mit Shanaya führen wollen. In einer verdreckten Kombüse mit einem Teller Restefressen. Fragend hob Aspen die Augenbrauen, beinahe schon mehr heraus- als auffordernd.
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#5
Aaaaaspen, du weichst weiter aus. Hast du Angst, eine Wette gegen mich zu verlieren?“

Ein kurzes, charmantes Blinzeln in die Richtung des Blonden. Vielleicht traute er ihr wirklich nicht zu, dass sie den richtigen Kurs hatten? Umso spaßiger wurde es werden, wenn sie wohlauf ankamen, in genau der Zeit, die sie ihm genannt hatte. Ob er nun wetten wollte oder nicht – das konnte sie ihm dann unter die Nase binden.

Es ist also demütigend, unter einer Frau als Captain zu segeln – aber sich so einem Idioten unterzuordnen ist vollkommen okay? Mit so einer Einstellung habe ich kein Mitleid. Und manche haben es doch geschafft. Und jede Seite hat ihr Leben aufs Spiel gesetzt... und wir haben eben gewonnen. Piratenleben ist keine romantische Seefahrt in den Sonnenuntergang. Wird es nie sein. Leben, leben lassen, sterben. Das gehört alles dazu. Du hast deine Meinung dazu, ich meine. Nur weil meine vielleicht leichtsinniger klingt ist sie nicht dumm.“

Shanayas Stimme blieb ruhig und mit einem kurzen Zucken der Schultern nahm sie einen weiteren Löffel Suppe in den Mund, den sie herunter schluckte während sie den weiteren Worten des Blonden lauschte. Mit einem leisen Klirren sank der Löffel wieder auf den Teller und die Schwarzhaarige seufzte leise.

Aspen. Wir sind Piraten. Natürlich hat man als eine Piratencrew Feinde. Darüber freuen ist absolut das falsche Wort, aber wenn wir ein anderes Leben wollen würden, wäre das hier das falsche für uns. Als Pirat lebt man jeden Tag mit dem Risiko erschossen zu werden. Wem das zu gefährlich ist, der sollte vielleicht lieber zu Hause stricken lernen. Und ich bin nicht hier um mich weinend in eine Ecke zu setzen, wenn mir jemand ans Leder will.“

Scheinbar unbeteiligt nahm sie den nächsten Löffel Suppe in den Mund. So war es nunmal. Wenn sie sich ein sicheres Leben gewünscht hätte, fern von Gewalt, würde sie jetzt irgendeinem Kerl das Abendessen servieren, sich um die Kinder kümmern und sich irgendwelche Vorschriften machen lassen. Aber Tada – sie war Piratin. Damit war dieses Thema für sie beendet. Kein weiterer Gedanke musste daran verschwendet werden. Aspen sprach weiter – und ihre erste Reaktion war ein Auflachen, mit dem sie leicht den Kopf schüttelte. Gut, es war nur ein Jahr, aber sie stichelte eben zu gern.

Es schockiert mich, dass du nicht einmal weißt, wie alt ich bin.“

Aber gut, auch wenn er sie mit seinem Gerede zum schmunzeln brachte, so bedarf es wohl doch einer Antwort, die nicht lange auf sich warten ließ.

Ich glaube nicht, dass 'naiv' ein Wort ist, das man zu meinen Eigenschaften zählen kann. Das ist eher... realistisch. Ich weiß nicht, was du vom Piratenleben erwartest, aber das ist sicher nicht nur ein bisschen Segel hissen und das Deck schrubben. Wir sind Gesetzlose, teilweise Gesuchte...“ bei diesen Worten wurde ihr Grinsen ein wenig breiter „...Da ist kein Platz für Zweifel und Zurückhaltung. Sie hätten uns getötet, hätten wir uns nicht gewehrt, würden wir jetzt nicht mehr hier sitzen.“
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#6
Gekonnt ignorierte er ihren quengelnden Tonfall. Nein, er würde nicht wetten, wenn er keine Ahnung vom Thema hatte. Aber das musste er ihr nicht unter die Nase reiben. Nicht jeder büffelte in seiner Freizeit Koordinaten und lernte mit all dem Zubehör umzugehen. Bei allen Welten, ihm fiel ja noch nicht einmal eine Bezeichnung für ihre Hilfsmittel ein! Um sie zu übergehen nickte Aspen nur einmal knapp und ließ die Augen zu Schlitzen verengt. Über ihre nächsten Worte konnte er nur ebenso wenig lachen. Das Thema „Frauen an Deck“ hatten sie doch bereits durch gekaut?

„Natürlich ist es für jeden Piraten demütigend. Noch schlimmer ist es nur von ihnen besiegt zu werden.“ Reichte dieser Hinweis um ihr klar zu machen, was sie der Crew angetan hatten? „Leichtsinn ist immer gleichzusetzen mit Dummheit. Ihr habt euch nur zu zweit gegen eine ganze Crew gerichtet. Wenn nicht ein paar wenige auf eurer Seite gewesen wären, wärt ihr jetzt tot.“

Um seine Worte wirken zu lassen setzte er eine kleine Pause ein. Es war wahrscheinlich aussichtslos mit Shanaya darüber zu sprechen. Ihr fehlte einfach die Lebenserfahrung, so einfach das auch klang. Bei ihren nächsten Worten beobachtete er sie nur, kräuselte die Stirn, als versuche er wirklich den Sinn dahinter zu verstehen. Sie hatte sich also dazu entschieden Pirat zu werden, weil sie ihr Leben aufs Spiel setzen wollte? Weil das Risiko ihr gefiel? Das war Schwachsinn. So viel Todeslust in einem Satz bekam man nur selten zu hören, außer man sprach mit einem Bettler.

„Es klingt einfach so, als ob du lebensmüde bist. Dem kann ich gerne Abhilfe leisten.“, bot er zynisch an und hob die Hände zur Seite, als müsste er sein selbstloses Angebot unterstreichen. „Nur wenn wir beide gemeinsam auf der Sphinx leben, wäre es schön zu hören, dass du kein kleines Naivchen bist, dass gleich vor jedes Messer springt.“ Realist, tz. Tadelnd schnalzte er mit der Zunge bei dem Gedanken an ihr Selbstbild. „Weder Talin noch ihrem Bruder ist geholfen, wenn wir uns in jedes Abenteuer stürzen, nur weil unser kleines Mädchen mal wieder vor Langeweile zergeht.“

Verstand sie jetzt worauf er hinaus wollte? Wahrscheinlich nicht. Auch wenn Aspen es sich gerne einredete, dass er diese Themen – nun wo sein erster Hunger gestillt war – nur ansprach um die baldige Crew aufrecht zu erhalten, so wusste er doch instinktiv, dass er selbst viel zu viel vom Leben hielt, als dass er es in die Hände eines Kindes gab.
Ihre Anspielung auf sich selbst überging er ebenso selbstverständlich wie ihre vorherige Wettfrage. Beinahe schon ermüdet seufzte er ein weiteres Mal. Hatte es überhaupt Sinn dieses Gespräch fortzusetzen?

„Predige so viel du willst von Mut und Abenteuer. Mir geht es nur darum, ob ich hier bleiben kann, ohne dass du ohne nachzudenken nicht nur dein Leben wegschmeißt, sondern auch das der Anderen.“

Es sollte eine Frage sein, doch heraus kam nur ein für sich selbst stehender Fakt. Da konnte sie Suppe schaufeln bis sie platzte.
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#7
Kaum, dass sie das beinahe vorsichtige Nicken des Mannes erkannte legte sich ein strahlendes Lächeln auf die Lippen der jungen Frau. Hah, gewonnen! Mal wieder. Sie verbuchte das jetzt einfach als Sieg – was sollte es sonst sein?

Keine Sorge, ich sag's keinem.“ Sie zwinkerte dem Blonden zu, sprach dann aber direkt weiter. „Und nur weil es für SIE demütigend ist sollen wir kuschen und uns benehmen, wie es von Frauen erwartet wird? Versteh mich nicht falsch, ich weiß, was du meinst. Aber weder Talin noch ich sind die lieben kleinen Frauchen, die hinter einen Herd gehören. Das kannst du sehen, wie du willst. Wir gehören aufs Meer, in ein Leben, für das Frauen angeblich zu schwach und verweichlicht sind. Versteh das oder lass es, aber steck uns nicht in eine Schublade, in die wir nie hinein passen werden.“ Nun ließ sie den Löffel endgültig auf den fast leeren Teller sinken, richtete die himmelblauen Augen direkt auf Aspen. „Du widersprichst dir selbst. Erst sind wir zu zweit, dann haben wir Hilfe. Vielleicht wären wir dann tot – vielleicht wären wir den Schritt aber auch einfach nicht so gegangen? Hast du Mal darüber nachgedacht? Ich bin kein Freund von 'Was wäre wenn' Fragen. Und außerdem... ich sitze dir gegenüber. Talin lebt genauso. Wieso also so in der Vergangenheit leben und sich den Kopf darüber zerbrechen, was hätte passieren KÖNNEN? Wir sind hier – und genau daraus machen wir jetzt alles, was wir können. Ja, wir hatten Hilfe, und ohne sie wären wir nicht weit gekommen. Da hast du Recht. Aber... Überraschung.“

Das Lächeln wich nicht von den Lippen der Dunkelhaarigen, sie beobachtete belustigt die Regungen im Gesicht ihres Gegenübers. So wenig Sinn er in dieser Unterhaltung sah... es amüsierte sie, auch wenn es ihr absolut nicht anders ging. Sie hatten beide ihre Meinungen – und die gingen eben sehr weit auseinander. Auch seine zynischen Worte änderten Nichts an dem Ausdruck auf ihrem Gesicht, sie wog nur den Kopf ein wenig zur Seite. Sein Angebot entlockte ihr ein leichtes Kopfschütteln.

Wieso ist es lebensmüde, wenn ich weiß, was ich kann? Glaub mir, wenn ich mein Leben in Gefahr sehe, schmeiße ich mich nicht in den nächsten Kampf gegen zwanzig Soldaten. Ich habe genug, womit ich mir Langeweile vertreiben kann, ohne meinen Kopf zu riskieren. Ich liebe mein Leben, wieso sollte ich so dumm sein und es unbedacht wegwerfen? So viel Verstand darfst du mir gern zuschreiben, auch wenn du mir das nicht zutraust.“

Nun stützte die Schwarzhaarige einen Ellenbogen auf den Tisch, den Kopf auf die Hand. Sein Seufzen ging an ihr vorbei.

Keine Sorge, ich passe schon auf, dass deiner blonden Mähne kein Leid passiert.“

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#8
„Tu nicht immer so, als wolle alles und jeder dich angreifen.“

, seufzte er nur mit erhobenen Augenbrauen in ihren Monolog hinein. Irgendwo zwischen „vielleicht“ und „was wäre wenn“. Mit der Hand wischte er ihre Worte beiseite und schnalzte unsinnig mit der Zunge. Es war deutlich zu sehen, dass er Shanaya nicht nur unterbrach um des Unterbrechens-Willen, sondern ihr somit zu verstehen gab, dass er nicht mehr zuhörte. Sie wich vom Thema ab und zog sich an Dingen hoch die in diesem Moment niemanden interessierten. Hatte es überhaupt noch einen Sinn sich dann mit ihr zu unterhalten? Bisher hatte er keine Antwort auf seine indirekten Fragen bekommen, ob er sich mit seinem Beitritt einem Kindergarten anschloss oder einer Piratencrew. Talin hatte im Letzteres beschrieben, Shanaya zeigte ihm Ersteres. Beruhigt war Aspen also noch nicht. Er kannte den Schwanenhals zu wenig, um ihre Beweggründe in Frage stellen zu können. Von Shanaya wusste er zu viel, um seinem eigenem Eindruck zu misstrauen. Wollte er also wirklich jede zukünftige Entscheidung erst einmal Stunden lang ausdiskutieren? So schien es abzulaufen, wenn hier bliebe.

Als die Stimme des Rabens kurz verebbte und sie zum zweiten Teil ansetzte, sah er wieder auf und kam nicht umhin überrascht die Mundwinkel zu heben. Nicht zu einem Schmunzeln – eher verschwand der genervte Zug um seine Lippen. Na, das klang doch schon eher nach einer Antwort die es auf den Punkt traf. Jetzt blieb nur noch die Frage offen, ob er ihr wirklich so viel 'Verstand beimaß', wie sie es nannte. Nachdenklich blähte er für einige Sekunden die Wangen auf, bevor er die Luft zischend entweichen ließ. Eigentlich blieb ihm keine andere Wahl: Wenn er sich nicht einer verdreckten Crew aus Idioten anschließen wollte, musste er fürs Erste hier bleiben und hoffen, dass der kleine Rabe nicht mal wieder kopflos vor sich hin gebrabbelt hatte. Jetzt müsste er nur noch Talin von seiner endgültigen Entscheidung berichten und seine einzige Forderung durchsetzen, dass er der einzige Carpenter an Bord sein wollte. Nunja, nicht der Einzige, allerdings wollte er niemanden mit Befehlen vor sich rumfuchteln sehen. Es reichte, wenn er sich andauernd Shannys Predigten anhören musste.

Beinahe schon ein wenig erleichtert atmete er ein und ließ sich entspannter als zuvor zurückfallen. Kommentarlos ließ er den Blick auf Shanaya liegen und musste fast schon unfreiwillig ihr Lächeln erwidern. Besser gesagt: Ihr Zähne fletschen. Das passte eher. Blonde Mähne also, hm?
Viel zu beiläufig nahm er den Löffel wieder in die Hand, nahm sich ein bisschen Suppe und... ließ die Ladung des neugeschaffenen Katapults direkt in Richtung Shanayas Gesicht fletschen. Gut, dass die Brühe noch nie wirklich heiß gewesen war.

„Nein. So viel Selbsterhaltungstrieb messe ich dir nicht bei.“
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#9
Shanaya unterdrückte bei den Worten des Blonden ein theatralisches Seufzen, hob nur den zweiten Arm auf den Tisch, sodass ihr Kopf nun auf beiden Händen ruhte und die blauen Augen ruhig den Mann ihr gegenüber betrachten konnten.

Wenn du willst, dass wir irgendwie miteinander zurecht kommen, gebe ich dir einen guten Tipp. Leg mir nicht Worte in den Mund, die ich so nie gesagt habe.“

Sie lächelte, auch wenn sie nicht verstand, was genau Aspen meinte. Aber sie machte sich auch nicht groß Gedanken darum, ließ das Thema damit ruhen, dass er sie unterbrochen hatte störte sie nicht. Sie hatte trotzdem weiter geredet. Wenn es ihn nicht interessierte, was sie sagte, durfte er eben nicht mit solch einem Thema ankommen! Aber das tat ihrer guten Laune keinen Abbruch – wäre ja auch noch schöner – sie amüsierte sich einfach weiter still über die Einstellung des Mannes. Ob er sich überhaupt bewusst war, was es bedeutete, Teil einer Piratencrew zu sein? Es machte nicht den Eindruck, aber sollte er ruhig auf die Nase fallen. Dann konnten sie sich immerhin zu ihm stellen und ihm unter die Nase reiben, was sie in den letzten paar Minuten gesagt hatte.
Ihre nächsten Worte hellten seine Miene dann zumindest etwas auf, was die Schwarzhaarige leicht eine Augenbraue heben ließ. Keine Widerworte, kein erhobener, mahnend wedelnder Finger in ihre Richtung. Wow. Ein kleiner Schritt für sie, ein großer für Aspen! Beinahe hätte sie applaudiert, rang sich jedoch nur zu einem anerkennenden Nicken durch. So wie Aspen es tatsächlich zu einem Grinsen schaffte. Der Applaus kam immer näher, sie traute ihren Augen beinahe nicht. Er hatte sich zwar zurück gelehnt, aber Shanaya wartete förmlich, dass noch irgendeine Moralpredigt folgte. Sie war auf alles vorbereitet. Zumindest glaubte sie das.
Das Lächeln auf ihren Lippen kippte nicht, blieb beständig, aber beide Augenbrauen der jungen Frau hoben sich, zeugten deutlich von der Überrumpelung, die die Spritzer Suppe in ihrem Gesicht auslösten. Für den Moment kam sie mit den Gedanken nicht schnell genug mit, um zu verstehen, was hier passiert war. Das war – sie musste es einfach zugeben – ein Punkt für sein Konto. Da gingen sogar seine Worte ein wenig unter, weil sie wenige Herzschläge später einfach anfing zu lachen. Wobei irgendwie eher über sich selbst. Er hatte es wirklich geschafft, sie aus der Bahn zu werfen.

Wenn du nicht mehr weißt, was du sagen sollst, spielst du einfach mit Essen, ja?“

Sie leckte sich ein bisschen Suppe von den Lippen, wischte sich den Rest mit einem Ärmel aus dem Gesicht.
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#10
Worte in den Mund legen? Nein. Aspen wiederholte nur den Sinn von ihren Worten – wenn sie denn einen solchen Sinn besaßen. Zum Beispiel den letzten Sinn, dass Shanaya die Sphinx nicht leichtsinnig auf Grund laufen lassen, oder das Leben der gesamten Crew riskieren würde. Das hatte er verstanden. Wenn dem nicht so wäre, würde er schon längst auf dem Weg zu Tally sein: 'Hey, ich verlasse euch doch.' Haha, das wäre aber auch zu einfach. Nun jedoch musste er sein Leben weiter auf dem Meer verbringen. Musste, sollte... wollte. Ob er wirklich hier bleiben wollte stand noch offen, bisher redete er sich weiterhin ein, dass ihm nichts anderes übrig blieb: Er wurde schließlich gesucht. Irgendwo und von irgendwem.

„Jap.“, gab er grinsend von sich und nickte mit wieder aufgeplusterten Wangen. „Irgendwie muss ich dich ja zum schweigen bekommen, bevor wieder einer deiner epischen Monologe beginnt.“

Allerdings hatte er nicht erwartet, dass sie nur da sitzen und lachen würde. Aspen war sogar zusammengezuckt, als die helle Stimme aufgebrochen war. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie über den Tisch hechten und den Löffel als Mordwaffe benutzen würde: Tod in der Kombüse. Das klang wie ein langweiliges Holzspiel. Beinahe schon fragend reckte er das Kinn vor, als wäre er sich nicht sicher, ob es noch irgendeine unerwartete Reaktion geben würde. Nunja, das Grinsen konnte er sich nicht verkneifen: Wie ein kleiner Junge, der zwar wusste, dass er etwas Verbotenes getan hatte, aber es nicht bereute.
Kurz sammelte der Blondschopf sich, bevor er das Katapult – pardón – den Löffel wieder anständig in die Hand nahm und völlig unschuldig weiter aß, als hätte es weder eine Diskussion, noch einen Zwischenfall gegeben.

„Wenn wir nicht innerhalb von 4 Tagen in Tokara ankommen, kannst du zumindest noch als Koch angelernt werden.“, nuschelte er mit vollem Mund an dem nächsten Löffel entlang und warf dem kleinen Raben einen prüfenden Seitenblick zu, ob nicht doch noch ein Gegenangriff kam.


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