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Krabbenjagd
Cornelis & Liam ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 25 März 1822
Ort am Stand der einsamen Insel
Tageszeit Abenddämmerung
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
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#1
Eigentlich waren diejenigen, die die Schönheit der Natur nicht zu schätzen wussten, wirklich arm dran. Als sich die Sonne allmählich gen Horizont geneigt hatte, hatte Liam die Arbeit niedergelegt und sich einen angenehmen Platz im warmen Sand am Strand der Insel gesucht. Anfangs hatte er sich noch mit Zeichnen beschäftigt, während Sineca um ihn herumgetollt war und ganz offensichtlich den festen Boden unter den Pfoten genoss. Je röter das Firmament wurde, desto mehr Tiere trauten sich heraus und schließlich war der Sand übersät mit kleineren Krebsen, die sich in der Dämmerung auf Futtersuche begaben. Über ihnen kreisten einige Möwen, trauten sich aber scheinbar wegen des unbekannten Besuchers nicht an ihr Büffet. Eine Zeit lang beobachtete der Lockenkopf einfach die Natur, die um ihn herum ihren Lauf nahm, ehe ihm, als er Sineca dabei zusah, wie sie sich selbst ein einem dieser Krebse versuchen wollte, die gleiche Idee kam. Krabben hatten zwar wenig, aber dafür schmackhaftes Fleisch und würden zudem frisch über einem Feuer gegrillt die schrumpfenden Reserven an Board etwas entlasten. Recht schnell hatte er sich aus dem Urwald, der direkt an den Strand grenzte, einen geeigneten Stock besorgt und die Spitze mit seiner Machete angeschärft, um sich auf die Jagd zu begeben. Meist reichte der Stock nicht aus, um die Tiere zu erlegen, doch die Tiere stellten sich ihrem hölzernen Gegner und ließen sich daraufhin recht einfach mit der Machete überraschen. Auch Sineca fing und erlegte zwei Krabben. Für eine ganze Mannschaft brauchte man schließlich einiges an Krabben.

Am Strand wimmelte es nur so vor den rötlichen Spinnentieren, doch die Dunkelheit rückte immer näher. Seine Beute sammelte Liam in einer hölzernen Schüssel im Sand, die Sineca vor diebischen Krebstieren verteidigte, während Liam sich weiter auf der Jagd befand. Dieses Mal folgte er einem der Tiere quer über den Strand, ohne es aus den Augen zu lassen. Trotzdem entging ihm nicht die Gestalt, die die Krabbe auf der Flucht nur knapp verfehlte.

„Vorsicht!“, rief er, nicht gewillt, einen Umweg zu machen, sondern geradewegs seiner Beute hinterher zu eilen.
Cornelis Feuerbart
Crewmitglied der Sphinx
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#2
Am morgigen Tage würden sie in See stechen, hatten ihnen am heutigen Nachmittag die Kapitäne Lucien und Talin verkündet. Er würde also endlich von dieser verfluchten Insel hier wegkommen. Warum es ihn an diesem letzten Abend dennoch noch einmal außerhalb der ihm gestellten Aufgaben auf diese Insel gezogen hatte, wußte er selbst nicht. Vielleicht weil diese Insel ein so schicksalsbehafteter Ort für Käpt´n Feuerbart geworden war.

Gemütlich war er den Strand entlang spaziert. Selbst jetzt am Abend war es noch so warm, daß er sein Hemd ausgelassen hatte, seinen Degen hatte er ebenfalls an Bord gelassen. Er war also mit Hose, Stiefeln und seinem Messer am Gürtel unterwegs.
Als er ein Stück gegangen war, fiel sein Blick auf die Gestalt eines der Seemänner. Er hatte sich ihm als Liam Casey vorgestellt und auch die Ginsterkatze war wie immer an seiner Seite. Er war stehen geblieben und hatte die Szenerie beobachtet. Zunächst hatte er eine Weile gebraucht, bis er dahintergekommen war, was Liam hier trieb, bis dieser erfolgreich die Jagd auf eine der Krabben beendet hatte.

`Gar keine so schlechte Idee´, dachte er gerade, als der Seemann in wilder Hetzjagd geradewegs auf ihn zugelaufen kam. Liam hob nicht einmal den Blick, obwohl er offensichtlich bemerkt hatte, daß jemand hier stand, da er noch einen kurzen Warnruf ausstieß. War Cornelis´ Laune nicht gerade gut gewesen, als er den Strand dieser verdammten Insel erneut betreten hatte, ließ der große Eifer des jungen Mannes bei der Jagd ihn jetzt jedoch schmunzeln. Um nicht umgerannt zu werden, trat er einfach einen Schritt zur Seite und ließ Liam passieren. Dann ging er langsam in Richtung der hölzernen Schüssel, um die bereits erlegte Beute zu begutachten. Und zugegebener Maßen übte die Ginsterkatze eine gewisse Faszination auf ihn aus. Für große Katzen hatte er schon immer etwas übrig gehabt - auch wenn Sineca nicht wirklich zu den großen zählte.
Crewmitglied der Sphinx
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#3
Sineca entging der plötzliche Besuch keineswegs. Wachsam beäugte sie den Mann und peitschte aufgeregt mit der Rute. Liam hingegen war inzwischen erfolgreich gewesen mit seiner Jagd und hatte die Krabbe mit der Machete erlegt, während sie sich todesmutig dem Stock gestellt und ihn mit ihren Scheren attackiert hatte. Eines der Beine zwischen den Fingern kam er zu seinem Sammelpunkt zurück, an dem der rotbärtige Pirat neugierig seine Beute begutachtete.

„Meinst du, das reicht für alle?“, fragte er, während er an Cornelis vorbei trat und auch die neuste Krabbe zu den übrigen in die Holzschüssel fallen ließ. „Könnte doch ein ganz ansehnliches Abendessen werden, huw?“

Mit einem Lächeln wandte er sich zu dem Älteren um und steckte seinen Stock in den Sand. Für Shanaya müsste man vielleicht etwas anderes besorgen, aber auch da ließ sich mit Sicherheit etwas finden. Sowieso – alles, was man über offenem Feuer garte, schmeckte besser als aus der Kombüse. Nicht, weil Rayon nicht kochen konnte, sondern einfach, weil Liam den rauchigen Geschmack von offenen Flammen wirklich zu schätzen wusste. Eine gute Abwechslung war es allemal und Rayon zudem noch ein wenig entlastet.
Cornelis Feuerbart
Crewmitglied der Sphinx
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#4
Cornelis blieb einfach still stehen und beobachtete die Katze. Es wäre ihm nie eingefallen, sie zu locken geschweige denn zu versuchen sie anzufassen.
Im nächsten Moment war auch Liam bei ihm, ließ die nächste Krabbe in die Schüssel fallen und stellte die Frage, ob das wohl genug wären.

"Hm... für eine normale Mahlzeit würde das schon annähernd reichen, denke ich. Aber warum sollten wir uns die Bäuche nicht noch einmal so richtig vollschlagen, wenn das Essen doch so im Überfluß vorhanden ist?" Dabei schweifte sein Blick über den über und über mit Krabben bedeckten Strand. "Außerdem sollten wir auch noch an die nächsten Tage denken. Wenn man die Krabben in Salzwasser kocht, sind sie mindestens zwei Tage lang genießbar. Ich frage mich, warum sie heute Abend so zahlreich hier sind. Wären sie jeden Abend gekommen, hätten wir die Vorräte mit Leichtigkeit auffüllen können."

Da sprach aus ihm wieder der alte Kapitän, der alle Informationen sammelte und die Übersicht behielt. Sicherlich, er war hier nicht mehr der Käpt´n und er hatte sich in den letzten Tagen auch kaum anders verhalten als die anderen Seeleute, aber dennoch nahm sein geschulter Kopf alle Informationen, die sich ihm darboten, auf und verarbeitete sie zu einer genauen Übersicht. Auffällig war lediglich gewesen, daß er sich die Informationen, die er nicht selbst hatte aufschnappen können, immer erfragt hatte. Er konnte es einfach nicht ertragen, wenn in dem Puzzle, das sich aus aus vielen kleinen Sachverhalten zu einem großen Ganzen zusammensetzte, einige Teile fehlten.

Cornelis sah Liam an und nickte nur leicht. Dann ging er zum nahegelegenen Waldrand und zog währenddessen sein Messer aus der Scheide am Gürtel. Er schnitt sich einen geeigneten Stock und ein Stück Liane ab und band anschließend sein Messer damit an das Ende des Stockes, womit er einen behelfsmäßigen Jagdspieß erhielt.
Crewmitglied der Sphinx
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#5
Liams Blick wanderte überlegend über den Stand, bis er schließlich wieder an der teils gefüllten Schüssel mit den gefangenen Krabben hängen blieb. Einerseits gab er Cornelis recht, auf der anderen Seite aber war er wohl weitaus naturverbundener als der Ältere. Dass er überhaupt auf die zahlreiche Jagd gegangen war, lag mehr daran, dass die Krabben ansonsten wohl den Möwen zum Opfer gefallen wären, die sich nun woanders auf Futtersuche begeben mussten. Sie kreisten zwar noch immer kreischend über den Stand, wagten sich aber nicht an die fremden Besucher heran, die ihre Mahlzeit stahlen. Den Plan, den Stand nun komplett zu plündern, um den Vorrat aufzustocken, hatte er allerdings nie verfolgt.

„Vermutlich ist bald Neumond und sie wollten die frühe Dunkelheit nutzen, um vor ihren Feinden sicher zu sein.“, mutmaßte er auf die Frage Cornelis‘ hin und ließ den Blick über den rötlichen Himmel schweifen. Tatsächlich war kein Mond zu sehen, vielleicht versteckte er sich aber auch nur hinter dem Dschungel. Er hatte die letzten Tage nicht darauf geachtet. „Ich weiß, dass dein Plan wohl vernünftiger ist, die Vorräte aufzustocken, aber… Wir sollten nicht vergessen, dass wir hier zu Gast sind.“

Liam wusste, dass das komisch klingen musste, wenn man bedachte, dass er damit begonnen hatte, zu räubern. Aber er war wirklich nur darauf aus gewesen, genug zusammen zu bekommen und nicht zu erbeuten, was er kriegen konnte.

„Aber ein paar mehr schaden wohl nicht. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir hauptsächlich aus Männern bestehen. Und was übrigbleibt, kann man immer noch konservieren. Wenn wir erstmal auf der nächsten Insel gelandet sind, müssen wir uns sowieso um neue Vorräte kümmern.“

Während Cornelis sich um eine angemessene Waffe kümmerte, ging Liam neben der Schüssel in die Hocke und begutachtete seine Ausbeute. Sineca drückte sich kurz gegen sein Knie, woraufhin er ihr liebevoll über den Kopf strich und ihr selbstverständlich auch etwas von ihrem Fang versprach. Als der Rothaarige zurück an seine Seite trat, sah er auf.

„Bisher hätten wir für jeden eine. Sie sind aber nicht sonderlich groß.“
Cornelis Feuerbart
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#6
Cornelis schnaubte verächtlich. "Zu Gast?!... Ein Gefangener war ich, mit nichts als dem unendlichen blauen Meer als die Gitterstäbe meiner Zelle."

Seine Stimme bebte bei diesen Worten vor unterdrücktem Zorn und doch war es nicht die Wut auf diese Insel, die in diesem Augenblick aus ihm sprach.
Um sich erst einmal wieder zu beruhigen, ging Cornelis als nächstes zum Waldrand, um sich die Materialien für eine provisorische Jagdwaffe zu besorgen. Als er schließlich das Messer mit der Liane an den geschnittenen Stock band, spürte er wie die Glut des Zornes sich langsam wieder auf das Bißchen, das er seit der Meuterei immer in sich trug, reduzierte. Als er sich sicher war, daß er sich wieder unter Kontrolle hatte, kehrte er zu Liam an der Holzschüssel zurück.

Er nickte leicht, als dieser ihm sein Ergebnis der Zählung mitteilte. Dann warf er nochmals einen prüfenden Blick auf die schon erbeuteten Tiere. Seine Stimme war nun wieder völlig ruhig, als er sprach.

"Eine ist auf jeden Fall zu wenig. Ich schätze, für jeden Mann kann man drei bis vier von ihnen rechnen für eine ausgiebige Mahlzeit. Aber es hat jetzt sowieso keinen Sinn mehr, viel mehr als vielleicht für einen Tag mehr zu jagen. Wir haben unsere Vorräte schon anderweitig wieder etwas ergänzen können und soviel ich weiß, neigen sich unsere Salzvorräte auch dem Ende zu."
Crewmitglied der Sphinx
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#7
Sein Blick war auf die Krabben gerichtet gewesen, sodass er die dunkle, verärgerte Stimme Cornelis‘ beim besten Willen nicht hatte kommen sehen. Deswegen auch zuckte er deutlich zusammen, als sich der Zorn neben ihm aufbaute und wagte nur einen vorsichtigen Blick auf den Rothaarigen – natürlich nur mit noch immer zwischen die Schultern gezogenem Kopf, man wusste ja nie. Himmel, ja, irgendwo am Rande hatte er schon mitbekommen, dass man den alten Captain hier ausgesetzt hatte, aber mal ehrlich – die Insel war daran bestimmt nicht Schuld. Die Krabben noch weniger. Aber Liam besaß gerade so viel Verstand, nicht laut auszusprechen, was ihm gerade durch den Kopf ging. Der Zorn des Captains hing noch immer wie eine Wolke über ihm, während Cornelis ihn vorerst alleine zurückgelassen hatte. Lustiger Weise fühlte er sich auch jetzt erst wirklich sicher genug, überhaupt zu denken, was seine Überlegung war. Immerhin hatte die ehemalige Crew des Älteren mit Sicherheit ihre Gründe gehabt, ihren Captain auszusetzen wie einen ungeliebten Hund. Als sich Cornelis wieder in seine Richtung wandte, senkte Liam wie ein erwischtes Kind schnell wieder den Blick. Zum Glück war die Entferung zwischen ihnen zu groß, als dass er das hätte erkennen können. Und zum Glück schien der Ärger wieder etwas verraucht zu sein. Wirkte jedenfalls so, als der Lockenkopf wieder seitlich zu ihm aufsah und sich um ein möglichst unbefangenes Thema bemühte – Krabben.

„Definitiv führt nichts daran vorbei, bald irgendwo zu halten, wo wir ein paar Dinge beschaffen können.“, entgegnete er und der Zwischenfall von eben war fast schon wieder vergessen. Er runzelte die Stirn kurz, während er versuchte, sich ein gedankliches Bild von ihren momentanen Vorräten zu machen, gab es aber recht schnell auf. „Man sieht, dass du dich mit Überleben auskennst.“, rutschte es ihm gleich darauf mit einem anerkennenden Nicken gen provisorischer Jagdspeer heraus. Mist. „… Vielleicht erwischst du damit ja auch eine vorwitzige Möwe.“

Er versuchte, seinem Lächeln einfach nichts anmerken zu lassen, als er sich erhob und den Blick über den Strand schweifen ließ.

„Na dann, wer die größte Krabbe fängt, hat gewonnen? Oder die mit der größten Schere?“
Cornelis Feuerbart
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#8
Cornelis´ Zorn war verraucht, bis auf das bißchen Glut in seinem tiefsten Inneren, wußte er doch auch, daß der junge Mann nichts damit zu tun hatte, was Roberts und Wright ihm und seinem Schiffsjungen angetan hatten. Und die Bemerkung mit dem Überleben brachte ihn nicht aus der Ruhe, schließlich mußte man als Pirat generell wissen, wie man überleben konnte. Aber seine Stimmung war in dem Moment einfach nicht die beste und so brummte er nur, als Liam den Wettstreit ausrief:

"Laß uns einfach jagen."

Er ging zu einer Stelle, an der sich in diesem Moment besonders viele Krabben tumelten, beobachtete einen Moment, hob den Speer, zielte und mit einer blitzartigen Bewegung traf er eines der Tiere mitten im Leib. Die anderen preschten auf Grund des Angriffes auseinander, doch das störte Feuerbart nicht. Er zog den erlegten Krebs vom Speer ab, ließ ihn im Sand liegen und ging weiter, um seinen Angriff noch einige Male zu wiederholen. Nicht immer hatte er so großen Erfolg beim ersten Angriff, aber als er nach einer Weile zur Schüssel zurückkehrte, trug er immerhin vier Krabben in der Hand.

Da sich bei dieser Jagd auch noch das letzte bißchen Aggression abgebaut hatte, blieb er mit den Krabben neben der Schüssel stehen und wartete darauf, daß Liam auch wieder dort ankam. Sein jetzt wieder ruhiger Gesichtsausdruck verriet diesem direkt, daß vom alten Käpt´n keine Gefahr ausging, wenn man ein wenig darauf Acht gab, was man sagte.

Crewmitglied der Sphinx
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#9
Offenbar hatte ihm die lange Zeit der Einsamkeit doch ein bisschen mehr zugesetzt als befürchtet. Die Herausforderung zu einem kleinen Wettkampf schmetterte der Rothaarige direkt ab. War das der Grund gewesen, weshalb seine Crew ihn ausgesetzt hatte? Weil sein Humor irgendwo auf See über Board gegangen war und man sich jedes Lachen hatte verkneifen müssen? Da war es nicht unbedingt Liams Vorteil, dass kaum etwas seiner guten, gelassenen Art etwas anhaben konnte. Er ließ Cornelis ziehen und betrachtete noch einen Augenblick lang bedauernd seinen Rücken. Wie anstrengend es wohl sein musste, so impulsiv und ernst sein zu müssen und nicht einfach mal über sich selbst lachen zu können? Allein in dem Moment musste der Lockenschopf schon wieder über sich selbst schmunzeln, dass er nicht selbst auf die Idee gekommen war, seine Jagdinstrumente zu verfeinern. Hinderte ihn allerdings auch nicht daran, dennoch weiter mit seiner Machete die Schüssel zu füllen.

Als er umkehrte, hatte er zumindest drei der Tiere in der Hand, wovon eines von Sineca abgefangen worden war. Cornelis‘ Ausbeute war nur gering größer. Auch, wenn der Ältere dem kleinen Wettkampf abgesagt hatte, kam Liam nicht umhin, die Tiere, die er bei sich trug, ein wenig genauer zu betrachten. Ha! Auch, wenn die Größte die war, die die Ginsterkatze gestellt hatte, sprach er sich freizügig in Gedanken den Sieg zu, ehe er seine Beute in die Schüssel gleiten lassen wollte. Was ihm nicht aufgefallen war, war, dass die letzte Krabbe seiner Begleiterin nur benommen und deshalb reglos gewesen war.

„Autsch!“, rief er aus, als er schlagartig die Krabben in die Schüssel fallen ließ, das eine Tier aber verbissen an seinen Fingern baumelte und nicht loslassen wollte. Angelockt von dieser Bewegung bearbeitete die Ginsterkatze den Panzer ein weiteres Mal spielerisch mit den Tatzen, sprang zurück, als der Lockenkopf die Krabbe dann doch endlich von seiner Hand gepflückt hatte und ihr am Boden mit einem weiteren Hieb der Machete den Rest gab. Mit einem amüsierten Lächeln besah er sich die gekniffene Hand kurz und schüttelte schließlich den leichten Schmerz aus dem Handgelenk ab.

„Und? Reicht für’s erste?“, fragte er währenddessen und schenkte Cornelis zumindest wieder seine halbe Aufmerksamkeit.


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