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Der Arzt des Vertrauens
Gregory & Scortias ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 22 März 1822
Ort Auf der Sphinx
Tageszeit Morgens
Scortias Bartholomew
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
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#1
Der Arzt des Vertrauens

22. März 1822 am Morgen auf der Sphinx
Scortias Bartholomew & Gregory Scovell


Die erste Nacht auf der Sphinx ließ den zwölfjährigen Schiffsjungen nicht wirklich zur Ruhe kommen. Er lag in einer Hängematte und hörte dem Knacken und Knarren des Schiffes zu, dass sich mit den Wellen hin und her bewegte. Normalerweise fand Scortias es schön, wenn das Schiff ihn sanft in den Schlaf wiegte, so wie ein Baby in der Wiege, aber es war am Vortag einfach zu viel passiert und seine Gedanken kreisten genau um diese Ereignisse. Wie er mit Cornelis alleine am Strand gesessen hatte, als der Captain den Hirsch aus dem Wald mitgebracht hatte und Scortias ihn häutete. Wie er danach im Meer baden war und Angst vor Haien bekommen hatte und dann, als Trevor, Rayon und Kaladar auftauchten und endlich Aussicht auf Rettung aufloderte. Und da war dann dieser Schockmoment, als Feuerbart Trevor geschlagen hatte, in dem Scortias wirklich Angst hatte, dass sie entweder doch auf der Insel zurück gelassen werden, oder sogar von den Piraten getötet wurden. Zum Glück war alles gut ausgegangen, was vielleicht auch an der Reaktion von Trevor gelegen hatte, der keinesfalls auf einen Gegenschlag aus war, sondern seine blutige Nase gefeiert hatte. Somit hatte sich die ganze Situation wieder entspannt und sie setzten den Weg weiter zur Sphinx fort.

Schon gestern sollte Scortias zum Schiffsarzt, denn er und auch Cornelis sollten einer Grunduntersuchung unterzogen werden, damit sie nicht irgendwelche Krankheiten an Bord brachten. Durch den Zwischenfall mit Trevor und dem Captain, musste allerdings erst einmal die Nase des lustigen Blonden verarztet werden. Und auch durch die Gespräche zwischen Van der Meer und den Kapitänen der Sphinx hatte sich das alles so lange verzögert, dass sie die Untersuchung auf den Morgen des nächsten Tages geschoben hatten. Erst, als es schon zum Morgen dämmerte, hatte Scortias es endlich geschafft in den Schlaf zu finden. Dementsprechend unausgeschlafen torkelte der Zwölfjährige auch in den, mit Vorhängen abgetrennten, Bereich des Schiffsarztes, nachdem Cornellis ihn geweckt hatte. Der Junge schob seinen Kopf an einen der Laken vorbei, bevor er es beiseite schob, um hindurch zu gehen. Hinter sich schloss er es wieder, die Augen aber nicht von dem dunkelhaarigen Mann abgewendet, der vermutlich schon auf den Jungen wartete. Mit den Händen rieb Scortias sich die Augen, als er dann zu dem Mann an den Tisch trat und davor stehen blieb.

"Guten Morgen." murmelte er verschlafen, unterdrückte sich ein Gähnen und stellte sich dann vor. "Ich bin Scortias."

In der Nacht war es etwas kühler gewesen, weswegen er ein verdrecktes, weißes Oberteil an hatte, das an dem Kragen mittig zur Brust eingerissen und noch mindestens zwei Nummern zu groß für ihn war. Es hing etwas seitlich an seinem Körper und drohte über seine Schulter zu gleiten. Die Ärmel rutschen immer wieder über Scortias' Hände, die er jedes Mal, wenn das passierte, zurück zum Oberarm schob. Der einstige Schiffsjunge der Onyx trug eine braune Wildlederhose, die ihn schon durch so einige Abenteuer begleitet hatte und bereits viel zu kurz war. Seine zahnstocherdünnen Waden schauten aus den Beinlöchern heraus. Und dann hatte er diese Fellboots an, die ihm an kalten Tagen die Füße wärmten. Seine Haare standen recht zerzaust von seinem Kopf ab, war er ja gerade erst aus der Hängematte geschubst worden. Das Herz des Jungen pochte etwas wilder vor Aufregung, denn er hatte keine Ahnung was der Mann nun mit ihm anstellen würde. In dem Kinderheim hatten die Ärzte immer diese großen Spritzen dabei, die so sehr weh taten, wenn sie einen damit pieksten. Und sie schoben einem diese Holzstäbchen immer so weit in den Rachen, dass er würgen musste. Er mochte keine Untersuchung. Und dann stand da ja immer noch die Frage im Raum, ob er überhaupt gesund war und sie ihn mitnehmen würden. Was, wenn nicht? Dann musste er wieder zurück auf die Insel und für immer da bleiben.
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
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#2
Gregory war wie immer früh auf, hatte alles überprüft und vorbereitet. Eine einsame Bordlaterne verbreitete ihr nur leicht schwankendes Licht in dem improvisierten aber aufgeräumten Lazarett, die wenigen Untersuchungsgerätschaften lagen gesäubert unter einem Tuch oder in der Arztrolle bereit, frisches Wasser stand in der Kanne der Waschgelegenheit und eine Seekiste wartete darauf als Sitz benutzt zu werden.
Der Bärtige selbst war ein wenig mürrisch, da man die Neuzugänge bereits mit an Bord gelassen und nicht erstmal notdürftig am Strand untergebracht hatte. Jetzt bliebe ihm wahrscheinlich nur festzustellen, ob sie demnächst aufbrechen könnten, oder ob sie die rote Flagge in den Masten stehen hätten. Wenigstens war bei diesem Feuerbart nichts zu finden gewesen und so stand zu hoffen, dass es bei dem Jungen genauso aussähe.
Er seufzte.
Denn falls er doch noch etwas fände, könnten sie gleich hierbleiben, bis die Krankheit ihr Schlimmstes getan hatte.
Mühsam entzifferte er die Symptome, die er in der Abhandlung bei jeder Krankheit markiert hatte, versuchte, in der Zeit, die er auf den Jungen wartete, wiedereinmal sein Wissen aufzufrischen und zu erweitern.
Es klappte zu dieser frühen Stunde recht gut, auch wenn er immer wieder Worte leise vor sich hin flüstern musste und sich so etwas wie Zerebrovaskuläre Insuffizienz von ihm nicht aufschlüsseln lies. Das Letzteres nichts mit dem Suff, wie er mit Alkohol in Verbindung stand, zu tun hatte, war ihm klar, aber was war dann eine Zebraskule Insuff-dingsda? Letzteres schien etwas mit 'nicht richtig funktionieren' zu tun zu haben...
Stolpernde Schritt rissen ihn aus seinen Bemühungen.
Abermals seufzte er schwer, schlug das Buch über dem Lesezeichen zu und legte es auf die Back. Er brauchte dringend ein Wörterbuch für Medizin. Nur woher nehmen oder stehlen? Und gab es so ein Buch überhaupt?
Sein Blick fiel auf die offene Stückpforte und der langsam zunehmenden dahinter liegenden Helligkeit des Morgens. Ob Heute wieder ein klarer Tag werden würde?
Konzentrier dich!
Entschlossen wandte er seinen Blick Richtung Durchlass in den Tüchern, wartete darauf, dass sein "Patient" zu ihm trat.
Goddess!
Der Anblick vor ihm ließ ihn einen Augenblick lang mitleidig das Gesicht verziehen.
Ein verschlafenes Häufchen Elend wankte auf ihn zu, stellte sich vor und erinnerte ihn an Willcot, wenn sein Bruder mal wieder die Nacht durchgemacht hatte und er ihn hatte wecken müssen. Lange hatte dieser Zustand bei Trevor aber nie vorgehalten.
Ob dieser Erinnerung musste er lächeln.

"Guten Morgen!", erwiderte er, "Du kannst mich Gregory nennen. Oder auch Greg, falls dir das lieber ist. Komm, setze dich zu mir!"

Dabei deutete er auf die Seekiste neben sich und wartete darauf, dass der Junge um den Tisch herum kam.

"Zunächst möchte ich, dass du einmal tief durchatmest und dich entspannst. Ich werde dich schon nicht fressen."

Lächelnd zwinkerte er dem Knirps zu und ließ zunächst die äußere Erscheinung Scortias auf sich wirken.

"Und dann wüsste ich gerne wie du dich fühlst."
Scortias Bartholomew
Crewmitglied der Sphinx
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#3
Scortias besah sich den Mann genauer, soweit es ihn sein halber Wachzustand erlaubte. Der erste Eindruck war ja meistens der wichtigste. Recht nervös blieb der Junge vor dem Tisch stehen, auf dem ein Tuch die Mordinstrumente verdeckte, die ein Arzt so bei sich hatte. De Junge hatte da so seine eigene Theorie, wieso sie vor den Blicken der Patienten verborgen blieben, bekam man vor ihnen mehr Angst, als vor Säbeln und Pistolen, die ein Feind auf einen richtete.

“Guten Morgen Greg.“ wiederholte Scortias die Begrüßung mit beigefügtem Namen, wie er den Arzt ansprechen durfte.

Langsam schritt der Zwölfjährige um den Tisch und setzte sich auf die ihm zugewiesene Kiste,direkt vor Gregory. Er nickte, als der Arzt verlangte, dass er durchatmen sollte. Ihm war die Nervosität wohl anzusehen. Also nahm Scortias einen tiefen Luftzug in die Lungen und ja, es half wirklich. Der Sauerstoff tat richtig gut. Zumindest so lange, bis der Blick des Jungen wieder auf das Tuch fiel, unter dem, wie er wusste, die Instrumente eines Arztes lagen. Also etwa drei Sekunden lang. Der einstige Schiffsjunge der Onyx lächelte sanft, als Greg ihm zuzwinkerte. Vielleicht würde das hier doch nicht so schlimm werden, oder das war alles Masche, um dann in einem unerwarteten Moment die Säge unter dem Tuch hervor zu holen, was sicher auch ausgebreitet als dünnes Leichentuch zu verwenden war.

“Ich bin müde. Hab die Nacht nicht viel geschlafen uuuund meine Haut fühlt sich trocken an, von dem Salzwasser. Meine Füße kribbeln, … ich glaube die schlafen noch. Und gepinkelt habe ich auch noch nicht. Aber ansonsten geht mir super.“ meinte Scortias mit aufgeweckter Stimme.

Mit dem Pinkeln und dem Morgen, das war so ein Männerphänomen, auf das er aber nicht weiter einging. Dieser Zustand war sicher keine Krankheit. In dem Moment spürte er, wie sich seine Haare mit der Kopfbewegung wiegten. Mit einer schnellen Bewegung der Hände, strich er die wild abstehenden Harre an den Kopf heran, was nicht sonderlich viel brachte, denn die Haare stellten sich, widerspenstig wie sie waren, in die Ausgangsstellung zurück.
Crewmitglied der Sphinx
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#4
Der ältere Scovell beobachtete entspannt und beiläufig, was Scortias tat. Zumindest äußerlich.
Innerlich war er gerade tierisch erleichtert, dass der Junge tief durchatmen konnte, ohne zu Husten.
Was ein Glück!
Wieviele Krankheiten gingen doch mit Husten, Heiserkeit und Fieber einher. Und die konnte er jetzt alle ausschließen, sah er doch nichts davon. Gut, er würde ihn trotzdem noch abhorchen müssen und Temperatur messen, um ganz sicher zu gehen und Anderes auszuschließen.
Dann musste er erneut schmunzeln. Kaum zu fassen, wie sehr den Kleinen seine abgedeckten Werkzeuge beunruhigten. Ob er sie vom Tuch befreien sollte?
'Nein', entschied er.
Das konnte es auch verschlimmern, sollte der Junge davon ausgehen, dass er alles davon einsetzen wollte. Stattdessen antwortete er ihm weiterhin mit ruhigem Lächeln :

"So lange das Kribbeln in den Füßen nicht dauerhaft da ist oder jeden Tag wiederkommt klingt das doch schon mal gut. Ich möchte trotzdem, daß du dich ausziehst und dann einmal gründlich mit Wasser und Seife wäschst. Wäre ja schlecht, wenn ich dich für krank hielte, nur weil noch etwas Dreck hinter deinen Ohren klebt oder?"

Seine Hand wies auf die Waschschüssel.

"Außerdem wird das auch gegen das Jucken der Haut helfen, wenn das Salz runter kommt.
"Davon ab erzähl mir bitte, wie es dir seit eurer Ankunft auf der Insel ging."


Aufmerksam würde er den Worten des Zwölfjährigen lauschen und schon dabei sich ein Bild von der körperlichen Verfassung seines Patienten machen.

"Ach und frag bitte, wenn du Fragen hast."


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