13.06.2018, 11:08
(Kell, denk an die Farbe :D)
Shanaya wartete geduldig. Nach nur zwei weiteren Schritten blieb die junge Frau stehen, verschränkte leicht die Arme vor der Brust. Ob die Flüchtigen sich wohl zeigen würden? Oder war ihr Präsenz so beängstigend? Aber es dauerte nicht lang, bis der erste sich zeigte. Das Lächeln der jungen Frau wurde ein wenig breiter, als sie eine Augenbraue hob. Er hatte nur ein einziges, anklagendes Wort für sie übrig, und das, wo sie ihm das Leben gerettet hatte! Sie erwartete noch ein wenig mehr, aber eine weitere Bewegung ließ sie den Kopf herum drehen, zu dem zweiten Mann, der gerade mit leicht erhobener Hand zu sprechen begann. Das Lächeln ruhte weiter auf den Lippen der Schwarzhaarigen, aber in ihrem Blick veränderte sich etwas. Dieses Gesicht. Sie hatte es oft genug gesehen, um es nicht zu erkennen. Und doch war etwas anderes. Sie ging nicht davon aus, dass Aspen sich die Haare geschnitten hatte und ihr nun SO gegenüber trat. Aber dieses Gesicht... Vielleicht sah er ihm einfach nur zufällig so ähnlich. Es gab doch immer wieder Zufälle. Aber so sehr die Dunkelhaarige sich das auch einreden wollte, sie glaubte doch nicht daran. Hatte Aspen zu ihr je etwas über Geschwister gesagt? Nicht bei ihrer ersten Begegnung, nicht als er in ihrem Elternhaus gewesen war. Und auch danach nicht. Vielleicht sollte sie ihn Mal danach fragen. Ein amüsiertes Schmunzeln zuckte um ihre Lippen bei diesem Gedanken, den sie mit einer kurzen Kopfbewegung wieder verwarf.
„Du hast Benehmen...“ Ihr Blick lag noch auf dem Aspen-Verschnitt, ehe sich die blauen Augen auf den Rothaarigen legten. „Ganz im Gegensatz zu dir. Ist dir klar, dass ich dir gerade einen Gefallen getan habe?“ Und wieder richtete sie sich an den anderen Mann. „Und wenn du mich nicht nochmal 'Miss' nennst, werde ich sicher niemanden rufen.“
Sie hätte sich damit vermutlich ins eigene Fleisch geschnitten. Aber... die beiden Männer waren nicht bewaffnet. Ein weiterer Vorteil, den sie hatte. Wie gut, für die beiden, dass sie nicht auf Ärger aus war. Dafür war sie viel zu sehr auf das anstehende Fest konzentriert. Das ließ sich schlecht in vollen Züge genießen, wenn man verfolgt wurde. So ließ sie den prüfenden Blick von Aspen 2 also mit einem Lächeln über sich ergehen, zuckte bei seinen nächsten Worten nur locker mit den Schultern, winkte dann ab.
„Behalte ruhig, was du hast. Ich merke mir das einfach, und sollten wir uns noch einmal begegnen, stehst du in meiner Schuld. Ganz einfach.“
Und wenn nicht, dann nicht. Ihr fiel Nichts ein, womit der Mann seine 'Schuld' hätte begleichen jönnen. Oder vielleicht konnte sie diese Schuld ja auch bei Aspen einlösen, wenn sie ihm verriet, dass sie jemanden getroffen hatte, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war?