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Set sail into the blue horizon
Gregory & Shanaya ✓✓
Szenen-Informationen
Charaktere Gast
Datum 18 März 1822
Ort Auf der Sphinx
Tageszeit Mittags
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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#1

Set sail into the blue horizon


Mittag des 18. März 1822
Gregory Scovell & Shanaya Árashi

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, wenn einem der Wind um die Nase wehte, die Sonne einen trotzdem genug wärmte. Diese Momente, in denen es Nichts außer sich selbst und dem Hochgefühl gab... Immer wieder war Shanaya versucht, die Augen zu schließen, dieses Gefühl wieder und wieder zu genießen. Aber sie heilt lieber den Kurs im Auge, die Umgebung, die Wellen. Es standen kaum Wolken am Himmel – aber wer wusste schon, wann das Wetter sich ändern würde? So ruhten die Arme der jungen Frau auf dem Steuerrad, ihr heller Blick glitt immer Mal wieder zu dem Kompass, dessen Nadel beständig in die richtige Richtung deutete. So konnte sie auch immer wieder etwas in das kleine Buch schreiben, auf dem der Kompass stand. Die See war schon eine ganze Weile sehr ruhig, die junge Frau blieb also optimistisch, dass sie auch weiterhin so gut voran kommen würden.
Mit einem lautlosen Atemzug neigte Shanaya den Kopf etwas zur Seite, als Talin an Deck erschien. Die Blonde bewegte sich sehr zielstrebig zur Reling – leerte den Eimer und hielt nur einige Momente inne, ehe sie sich auf den Weg zurück machte. Sie hatte nicht einmal einen Blick in ihre Richtung geworfen – sie war vermutlich mit den Gedanken auch nicht wirklich hier. Dieser Gedanke ließ Shanaya leicht schmunzeln. Sie hatte keine sonderlich gute Beziehung zu ihrem Bruder... aber es war ihr einfach allgemein einfach unerklärlich, wie man sich so um ein Familienmitglied sorgen konnte. Die blauen Augen der Schwarzhaarigen folgten der anderen Frau nur einen Moment, ehe sie sich wieder auf den Wind und das Meer konzentrierte. Wenn Mister Captain wieder auf den Beinen war und Talin nicht mehr die besorgte Schwester spielen musste, wurde es dringend Zeit, dass sie die beiden packte und sie ihr ihr nächstes Ziel verrieten. Was sie nun vor hatten. Jetzt, wo die Crew mit einem zweiten Captain komplett war.
Crewmitglied der Sphinx
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#2
Wie es der Zufall wollte war Talin nicht die einzige, die mit einem Eimer schmutzigem Wasser auf dem Weg zur Reling war. Und genau wie sie hatte Gregory zunächst keinerlei Aufmerksamkeit für seine Umgebung übrig. Das lag aber nicht daran, dass er in Gedanken gewesen wäre, sondern vielmehr daran, dass er sich mal wieder um Yaris Wunden gekümmert und anschließend das improvisierte Lazarett gereinigt hatte, was ihn mal wieder mit seinem Magen kämpfen ließ. Auch Verbänden auswaschen und Blut von der Back wischen sorgten, genau wie die Versorgung größerer Verletzungen, für starke Übelkeit. Das letzte, was er in diesem Zusammenhang noch zu erledigen hatte war den Unrat der See zu überantworten und er war fest entschlossen, so lange auch noch durchzuhalten. Also steuerte er mit verschlossener Miene, den Blick stur gerade aus, kurz nachdem Talin wieder verschwunden war, zur Leeseite der Sphinx. An fast der selben Stelle wie sie wuchtete er den Eimer auf die Reling, fasste mit der zweiten Hand zu und kippte den Inhalt ins Wasser. Dann stellte er den Eimer neben sich, schloss die Augen und drehte das Gesicht in den Wind.
Erleichtert atmete er tief durch und lockerte die Schultern.
Dann griff er sich ein loses Ende, befestigte es am Henkel und ließ daran den Eimer hinab, um ihn mit Seewasser zu spülen. Kurz darauf zog er ihn wieder hinauf, dieses Mal mit wesentlich größerer Leichtigkeit, schwenkte ihn ein letztes Mal und goss dann auch das Wasser aus.
Damit war das erledigt.
Jetzt konnte er sich wieder mit der Außenwelt beschäftigen und sah sich um. Sein Blick blieb am Steuerrad hängen, an dem immer noch ungewohnten Bild ihrer Navigatorin, die selbst am Ruder stand. Aber es war nicht weiter verwunderlich bei der kleinen Crew. Damals mit seinem Vater war es sogar Captain, Steuermann und Navigator in einem gewesen. Kein Wunder bei lediglich drei Mann an Bord des winzigen Fischerbootes.
Seine Stimmung drohte zu kippen, denn es kamen nicht nur schöne Kindheitserinnerungen in ihm hoch. Also konzentrierte er sich auf das hier und jetzt. Sie hatte sich zwar nicht von ihm versorgen lassen und machte den Eindruck, als ginge es ihr gut aber nach ihr schauen konnte er.
Kurz entschlossen lenkte er seine Schritte zum Ruderstand.

"Ein Tag wie fürs Segeln gemacht. Was dagegen, wenn ich dir ein bisschen Gesellschaft leiste? Ich hätte auch kein Problem damit das Steuer zu übernehmen", bot er ihr an.

Etwas Frische Luft konnte er gut gebrauchen und wer weiß, vielleicht bräuchte sie gerade eine Pause.
Crewmitglied der Sphinx
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#3
Auch wenn Shanaya den Blick wieder aufmerksam nach vorn gerichtet hatte, die zweite Gestalt war ihr nicht entgangen. Nur, wer sich da noch auf dem Deck herum trollte, darauf hatte sie nicht geachtet. Entweder er würde gleich wie Talin verschwinden – oder sie bekam eben Besuch. Vielleicht war es dann auch besser, wenn sie nicht wusste, wer es war? Sonst hätte sie das Steuer vielleicht los gelassen und hätte sich in einem leeren Fass versteckt. Ganz so weit musste sie dann doch nicht gehen, als sie Besuch bekam, den sie mit aufmerksamen Blick willkommen hieß. Gregory war kein Kandidat, vor dem man sich verstecken musste, weil man absolut keine Lust auf ihn hatte. Bisher zumindest nicht.

Es gibt nur perfekte Tage zum segeln.“

Wohl wissend, dass der Mann vom Wetter sprach, warf sie ihm ein munteres Grinsen zu. Ein Tag ohne volle Segel war ein... nahezu trauriger Tag. Und so erntete der Mann für seine letzten Worte noch ein mahnendes Seufzen.

Gregory, du musst noch einiges über mich lernen. Solange ich aufrecht stehe, alle Körperteile da sind, wo sie hin gehören und ich bei vollem Verstand bin, erledige Ich meine Aufgaben.“

Ein munteres Grinsen galt dem Mann. Sie brauchte keine Pause, vermutlich hätte sie sowieso keinerlei Ruhe gehabt, wenn irgendjemand da stand, wo sie stehen sollte. Nun warf sie dem Dunkelhaarigen noch ein kurzes Zwinkern zu.

Und du willst mich auch gar nicht ablösen. Ich finde sowieso etwas, was ich kritisieren würde.“
Crewmitglied der Sphinx
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#4
Ihm war klar, was ihr Seufzen bedeuten sollte, aber das focht ihn nicht an. Er musterte Shany trotzdem genau. Sie stand aufrecht, alle Körperteile waren da, wo sie hin gehörten und bei vollem Verstand war sie auch. Das sie ihre Arbeit tat war offensichtlich und gefiel ihm. Ihre Platzwunde musste gut heilen und auch sonst schien sie fit. Alles genau so wie sie gesagt hatte. Es gab also keinen Grund sie vom Steuerrad zu vertreiben, außer einem, und der trieb ihm ein amüsiertes Grinsen auf die Lippen.
Kurz wanderte sein Blick über die Sphinx. Der Wind kam raum genug, dass die Segel wenig bis gar keine Arbeit brauchten. Auch schien es, als könne das Schiff sie trotz des angeschlagenen Tauwerks gut tragen. Um sie herum sang und knarzte sie wie lebendig. Ja, so sollte es sein, so machte es Spaß über die See zu reisen, wären da nicht die Kleinigkeiten gewesen, die zeigten, dass die Sphinx dringend überholt werden musste. Die leichte Plumpheit, weil sie Wasser übernahm, das sie nicht so viel Zeug trug, wie sie bei diesem Wind gekonnt hatte und und und...
Später, sagte er sich, nicht mehr lange und sie würden sich um all das kümmern. Für einen Moment konnten sie genießen und er seinen Plan in die Tat umsetzen. Mal schauen, ob er sich vielleicht doch eine Lehrstunde einhandeln konnte.

"Nur perfekte Tage zum Segeln?", schmunzelte Gregory. Er wusste, wie sie das meinte und kam doch nicht umhin, sie lächelnd zu korrigieren: "Es gibt Flauten, da ist es schlecht mit Segeln. Außer du kannst Wind herbeizaubern. Falls ja will ich das sehen. Du bekommst dann auch einen hübschen Titel von mir!"

Bestimmt würde ihm das ein Lachen und ein Seufzen einbringen, nur die Reihenfolge, da war er sich nicht sicher. Wahrscheinlich kam der Seufzer zuerst. Gespannt war er aber darauf, wie sie auf seine wiederholten Vorschlag reagieren würde. Das Schmunzeln blieb in seinen Augen, als er fortfuhr:

"Was das Lernen angeht, habe ich, wie es scheint, noch reichlich Zeit dafür. Und doch, ja, ich will dich immer noch ablösen. Unter strengen Augen lernt es sich am besten. Da kann ich gleich damit anfangen. Auch würde mich deine Meinung zu meinen Steuerkünsten wirklich interessieren. Also? Bereit mir über die Schulter zu schauen?"

Um seinen Entschluss zu verdeutlichen streckte er die Hand aus und legte zwei Finger leicht auf das Ende einer Speiche, so dass er zugreifen konnte, sollte sie einwilligen, oder, sollte sie das Ruder drehen, sie einfach vom Griff rutschen würden.
Crewmitglied der Sphinx
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#5
Shanaya beobachtete den Mann aus den Augenwinkeln, wie er sie prüfend musterte. Was auch immer ihm dazu durch den Kopf ging, er behielt es scheinbar für sich. Stattdessen ließ er den Blick nur über das Schiff wanden. Ob er einen Vergleich zu ihr suchte? Irgendein Argument? Aber er wandte sich wieder zu ihr um, ging noch einmal auf den 'perfekten Tag zum segeln' ein – und erntete dafür zwar ein Lächeln (welches wie gewohnt auf ihren Lippen ruhte) aber genauso eine gehobene Augenbraue und ein leises Schnaufen.

Ach Gregory...“ Shanaya schüttelte leicht den Kopf, verzog die Lippen dabei ein wenig gespielt unbegeistert. „Ein unromantischer Besserwisser. Tragisch. Und wenn ich Wind zaubern könnte, würde man sich ja nur noch mehr um mich reißen als so schon.“

Sie hatte schon Flauten erlebt – in der schlechtesten Gesellschaft, die man sich vorstellen konnte, und mit Hunger und Durst, die einem den Verstand rauben wollten. Und bis auf die Gesellschaft, war das besser gewesen als das, was an Land auf die gewartet hätte. Und auch wenn Gregor in dem Sinn Recht hatte, dass es unperfektes Wetter zum segeln gab – trotzdem blieb die junge Frau dabei, dass jeder Tag, egal wie das Wetter war, perfekt dafür war. Der sichere Blick in ihren blauen Augen würde ihm diesen Gedanken wohl nur noch einmal mehr vermitteln.
Seine nächsten Worte ließen die junge Frau dann allerdings wieder eine Augenbraue in die Höhe heben, auch wenn das Lächeln blieb, verengte sie leicht die Augen. Ein erneutes Schnaufen, ihr heller Blick glitt nur kurz zu seiner Hand, bei der sie einen Herzschlag lang fast zurück gewichen wäre, bis er sie schließlich nur an das Steuer legte.

Du hast Zeit, richtig. Dann lass es dir von jemandem zeigen, der gnädiger und geduldiger ist als ich.“ Ein ehrlich gut gemeinter Rat. „Wie ich schon sagte. Ich erledige meine Aufgaben. Talin ist da sicher eine bessere Ansprechpartnerin.“ Ein Grinsen lag auf ihren Lippen, während ihre Stimme ein wenig leiser wurde. „Und meine Kritik gibt es nicht auf Anfrage, dann kann man sich ja darauf vorbereiten.“

Die Blonde war vermutlich ein wenig geduldiger, was diese Dinge anging... Zumal sie Nichts von ihren Instrumenten aus der Hand gab – womit ihr Blick kurz zu ihrem Kompass strich, dessen Nadel still im Takt der Wellen wippte. Dann richtete sich der helle Blick wieder auf den Mann, ohne sich weiter um seine Hand am Steuer zu kümmern.
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#6
"Du willst romantik?", lachte er überrascht.

Irgendwie hatte sie so gar nicht den Eindruck gemacht, als wäre das etwas für sie. So konnte man sich irren. Und prompt stellte sich bei ihm die Frage ein, ob sie einfach nur die Ecken und Kanten des Lebens damit abrunden wollte oder ob sie tatsächlich von einem Ritter in strahlenden Weiß träumte, der sie auf sein Schloss entführen würde? Aber das konnte er sich dann doch nicht vorstellen. Viel eher, wie der arme Ritter plötzlich eine Klinge am Hals hatte oder sie ihn gefesselt auf die Sphinx schleppte. Schmunzelnd schüttelte er den Kopf über diese Gedanken.
Dann grübelte er kurz, ehe er getragen intonierte:

"Tiefe Stille herrscht im Wasser,
Ohne Regung ruht das Meer,
Und bekümmert sieht der Schiffer
Glatte Fläche rings umher.
Keine Luft von keiner Seite!
Todes - Stille fürchterlich!
In der Ungeheueren Weite
Reget keine Welle sich."


Kurz hielt er mit todernstem Gesicht inne, dann schüttelte er über sich selbst grinsend den Kopf und schaute sie wieder direkt an.

"Macht eine Flaute auch nicht besser zum Segeln. Dann lieber Sturm und heftig tobende See. Dem kann man sich entgegenstemmen und das Schiff fliegt über die Wasser."

Leidenschaft leuchtete in seinen Augen und verriet, dass Gregory, so er die Wahl hätte, genau wie Shanaya der See dem Land den Vorzug geben würde.

"Ja, Jemand der Wind herbeizaubern kann wäre sicher heiß begehrt und wahrscheinlich würde man von so Jemandem auch erwarten, dass er auch heftig Winde zähmt, egal ob er das kann. Da reicht es mir zu wissen, wie ich das Beste aus ihnen herausholen kann so lange nur irgend ein Lüftchen geht.
"Du bist darin bestimmt noch ein gutes Stück besser als ich, aber wenn es deinen Rat nur unangkündigt gibt muss ich mich von Talin wohl als Rudergänger einteilen lassen und darauf hoffen, dass du vorbei kommst und mir meine Fehler dann aufzeigst, auch wenn ich jetzt schon mal hier bin und Zeit hätte.
"Und du würdest deine Aufgabe ja erledigen, gerade weil du mir über die Schulter schauen würdest, nur dass du eben nicht selbst die Hand am Ruder hättest."


Er unterstrich seinen letzten Satz mit einem grinsenden Zwinkern. Noch hatte er nicht alle seine Argumente verschossen, da konnte er noch nicht aufgeben.



(Bei dem Gedicht handelt es sich um "Meeresstille" von Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Aus: https://de.m.wikisource.org/wiki/Meeress...iche_Fahrt)
Crewmitglied der Sphinx
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#7
Shanaya hob leicht eine Augenbraue an, als Gregory eine ungläubige Frage stellte. Er hatte es nicht verstanden – was seine folgenden Worte (sollte das ein Gedicht sein um sie... was auch immer...?) nur noch mehr untermalten. Die Schwarzhaarige biss sich dennoch tapfer auf die Zunge, schluckte, um einen Kommentar, der ihr auf der Zunge lag ,herunter zu schlucken. War vermutlich besser so. Den Blick des Mannes erwiderte sie mit ruhiger Miene – seufzte auf seine folgenden Worte dann doch noch einmal ein wenig... resignierend. Er ritt weiter auf diesem Thema herum, sie selbst hielt sich also zurück. Vielleicht war dieses Thema dann auch für ihn beendet? Viel mehr schien der Dunkelhaarige auch daran interessiert zu sein, sie weiter zu belagern, zu versuchen, sie umzustimmen. Mit wenig Erfolg.
Die hellen Augen der jungen Frau – genau wie das stete Lächeln auf ihren Lippen – nahm einen kühlen Zug an, mit dem sie ihr Gegenüber genau ins Auge fasste. Jegliche Geduld war auf dem Blau gewichen, ein beinahe mahnender Ausdruck lag nun darin. Auch sein Zwinkern ließ die Kühle in ihrem Blick nicht schwinden. Ihre Stimme blieb ruhig.

Du willst das Steuer also übernehmen, wenn du kaum Ahnung davon hast? Dann wird meine Kritik sein, dass ich dich vom Steuer weg befehlige. Gregory, Ich habe dir eigentlich ein bisschen mehr Verstand zu geschrieben, aber da das scheinbar nicht der Fall ist, gebe ich dir noch einen zweiten, letzten gut gemeinten Rat: Geh keinen Schritt weiter. Akzeptiere mein Nein – und versuch nicht, mich mit irgendwelche Schleimereien zu überzeugen. Lass es dir von irgendwem anders zeigen – Talin oder sonst wem.“

Die junge Frau machte eine kurze Pause, warf einen prüfenden Blick zu ihrem Kompass – wandte sich dann aber nicht wieder zu dem Mann herum Stattdessen richtete sich ihr Blick wieder direkt nach vorn, betrachtete den Horizont, womit ihr Blick wieder ein wenig sanfter wurde. Nicht jedoch in Gregorys Richtung. Eigentlich hatte die Schwarzhaarige noch etwas anfügen wollen aber der sanfte Wind in ihren Haaren lenkte ihre Gedanken genug um. Vielleicht verstand der Mann ja doch genug, um es nicht noch weiter zu probieren.
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#8
Er sah es auf sich zukommen, ein Teil von ihm wollte sich bremsen oder wenigstens die Richtung ändern doch schlitterte er unaufhaltsam darauf zu.
Ihr Schweigen, ob seiner Äußerung, der Anflug einer ablehnenden Haltung, der ihm sagte 'Wechsel das Thema!', zeigten ihm, dass es keine gute Sache war dranzubleiben, an Dingen, die sie abgehakt hatte. Das Wetter und seine Auswirkungen auf das Segeln ad acta zu legen wäre auch nicht schwer gewesen, das war nichts, an dem er sich festgebissen hatte, sondern ein Versuch gewesen sie zu erheitern.
Das Problem war das andere Thema. Deutlich zeigte sich in ihrem Blick, dass er zu weit gegangen war, in ihren Worten und ihrer Haltung noch viel mehr. Ihm war, als lege sich ihm ein schweres Gewicht auf die Brust und auch wenn der Drang da war, weiter auf sie einzureden, ihr mit Argumenten zu kommen und sie zu korrigieren gelang es ihm irgendwie diesen niederzukämpfen.
'Immerhin kennst du jetzt ihre Grenze', versuchte der Rest seiner guten Laune die Sache positiv zu sehen, während der Pessimist in ihm ihm vorhielt: 'Du hast es geschafft. Jetzt bist du bei ihr unten durch. Für immer.'
Schon während sie sprach nahm er die Hand vom Steuer, machte einen halben Schritt zurück und senkte beschämt den Blick. Stumm wartete er mit aufeinandergepressten Lippen bis sie fertig war.

"Du hast recht."

Langsam hob er den Kopf und sah sie direkt an.

"Es fällt es mir manchmal schwer mich zu bremsen. Ich versuche das zu verhindern, aber... Es tut mir leid."

Ein wenig hilflos hob er die Hände. Beinahe hätte er doch mit dem Diskutieren angefangen. Zum Glück hatte er es rechtzeitig bemerkt und sich erfolgreich ausgebremst. Dass ihm die ganze Angelegenheit peinlich war und dass er seine Worte ernst meinte war mehr als deutlich in seinem Blick und seiner Gestik zu lesen. Schweigend drehte er danach das Gesicht in den Wind und betrachtete eine kleine Weile lang das Meer. Er wollte noch irgendetwas anfügen, dass sie vielleicht milder stimmen würde oder etwas, dass sie wieder zum Lachen brächte, doch ihm viel nichts ein. Alles was er sagen könnte, so schien ihm, würde die Situation noch verschlimmern. Er seufzte und spähte aus dem Augenwinkel in ihre Richtung.

"Wenn ich verschwinden soll, sag es ruhig."

Danach wartete er still und die See betrachtend ab. Einfach so zu gehen fühlte sich verkehrt an. So als würde er ihr die Möglichkeit nehmen, irgendetwas zu erwidern.
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#9
Diese ganze Situation tat der guten Laune Shanayas keinen Abbruch. Aber wenn Gregory nicht hören wollte... Und was blieb ihr sonst? Zur Seite treten, um den Frieden zu wahren? Dieser Gedanke war ihr nicht einen Moment gekommen – das klang viel zu wenig nach ihr. Also musste der Mann eben auf diese Art gezeigt bekommen, dass er sich an einer Grenze befand. Und ihre kleine Ansprache schien Wirkung zu zeigen. Gregory zog die Hand zurück, machte den Eindruck von einem Welpen, den man in eine Pfütze getreten hatte. Dieser Anblick ließ die Schwarzhaarige leise seufzen, die gehobene Augenbraue sparte sie sich. Was war das nur für eine Crew. Der reumütige Mann gestand ihr Recht zu, womit das Lächeln auf die Lippen der jungen Frau zurück kehrte.

Ich weiß. Das habe ich öfters.“

Nun rechtfertigte sich der Mann noch, entschuldigte sich schließlich, nachdem ein angeschnittenes aber nicht weiter ausgeführt wurde. Aber auch darüber machte die junge Frau sich keinerlei Gedanken, für sie war das Thema beendet – und Gregory hatte sich gerade noch einmal retten können. Vielleicht also besser für ihn, wenn sie nicht weiter nachbohrte, was dieses aber nun zu bedeuten gehabt hätte. Er würde schon wissen, wie weit er sich jetzt noch vorwagen konnte. Er hob jedoch nur die Hände, wandte sich dann dem Meer zu, sodass Shanaya sich auch wieder ihrer Aufgabe widmete – auch wenn die See weiterhin ruhig blieb, der Wind die richtige Stärke behielt. All das änderte Nichts an ihrer Konzentration. Auf Gregorys nächste Worte entfloh ihr ein erneutes Schnaufen. Vermutlich hätte dies schon als Antwort gereicht, aber die Dunkelhaarige wandte sich dennoch an ihn – ohne den Blick zu ihm herum zu wenden.

Glaubst du, ich bin jetzt eingeschnappt und beleidigt, nur weil ich dir die Meinung sagen musste? Um mich wirklich zu verärgern, musst du schon ein bisschen härtere Geschütze auffahren.“
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#10
Ruhig und beständig glitt die Sphinx durch die Wellen, die Segel, wie eine rote Wolke, über ihnen stolz gebläht. Gregory spürte sie arbeiten, das Leben, dass sie ihr einhauchten. Sie schien sich zu freuen.
Er selbst befand sich hingegen auf halbem Wege zwischen schmunzeln und seufzen und schüttelte den Kopf. Seine Stimmung war nicht so stabil wie die der Schwarzhaarigen. Noch am grübeln gingen seine Worte deswegen Richtung See.

"Ich kenne genug, die so reagieren würden. Oder gleich überreagiert hätten. Wäre mir bei den Meisten auch völlig gleich."

Und damit war er dann doch beim Seufzen angekommen. Sowas war nicht sein Ding. Sicher, es war interessant neue Leute kennen zu lernen, aber dieser Eiertanz zwischen zwei Menschen, um herauszufinden wer wo seine Grenzen hatte, das 'Anderen Schwächen eingestehen' und sich entblößen, das Aufeinander-zu-hetzen, das war ihm zuwider.
Deswegen blieb er meist im Hintergrund und ließ sich erst darauf ein, wenn er die Leute gut kannte. Aber hier?
Zum einen waren sie so wenig, dass es schwer war sich außen vor zu halten und nur zu beobachten, gerade wenn man die Anderen nicht gleich von sich stoßen wollte, zum anderen hatte sie es irgendwie geschafft, dass er sie bereits jetzt mochte, lange bevor er sie kannte. Und das war so überhaupt nicht seine Art.
Kopfschüttelnd und erneut seufzend schob er das bei Seite und versuchte seine gute Laune wiederzufinden. Sie war nicht sauer. Es war also alles in Ordnung. Und wenn er Talin überzeugte ihm das Ruder zu überlassen, dann würde er bestimmt noch was von ihr zu hören bekommen.
Nicht jetzt! ermahnte er sich deshalb. Denn das war etwas für später.
Er sah sie über die Schulter, mit leicht schiefem Grinsen an als er weiter sprach:

"Ich habe nicht vor schwerere Geschütze aufzufahren. Sollte mir das trotzdem mal passieren bitte
ich schon mal im voraus um Entschuldigung."


Dann drehte er sich ihr gänzlich zu und lehnte er sich gegen das Ruderhaus.

"Wie lange machst du das schon? Seit wann bist du Navigator?"

Noch einmal musterte er sie ehe er wieder auf die See hinaus sah und auf ihre Antwort wartete.


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