01.11.2017, 11:18
An Tagen wie diesen
Abend des 17. März 1822
Rayon Enarchea & Shanaya Árashi
Mit einem leisen Seufzen zog Shanaya den Verband um ihren Kopf wieder ein wenig fester, biss dabei kurz die Zähne aufeinander. Was für eine verzwickte Situation, wenn der Teil des Körpers weh tat, der sonst mit Anlauf durch die Wand lief. Keine gute Kombination – vor allem nicht, wenn sie es war, die da durch musste. Sie hatte sich wirklich ein wenig übernommen. Das, was sie erledigt hatte, kam ihr nicht viel vor... das Pochen in ihrem Kopf überzeugte sie aber leider vom Gegenteil. Aber das Ganze war noch keine 48 Stunden her, sie musste sich also vermutlich nur noch etwas mehr Zeit geben. Gott, wie sie es hasste, zu Untätigkeit gezwungen zu sein. Aber wenn sie dem nicht nachgab... sie hoffte, dass sie wenigstens ein anständiges Begräbnis bekommen würde, wenn es soweit war.
Der Tag war jedenfalls in seinen letzten Zügen die Sonne war vermutlich schon fast untergegangen. So genau wusste die Schwarzhaarige das nicht, sie hattee sich schon vor einiger Zeit unter Deck begeben. Auf Deck brachte sie Niemandem etwas, ohne Konzentration, mit einem Schädel, der unaufhörlich pochte. Eine hochdramatische Angelegenheit, also nahm die junge Frau sich diese Auszeit, saß auf der ersten Stufe der Treppe, die zum Frachtraum führte und lauschte dem leisen Gackern der Hühner. Das einzige, was ihr für diesen Moment einfiel, sich für einen kurzen Zeitraum zu beschäftigen, ohne sich groß konzentrieren zu müssen. So dachte sie nicht an dieses drückende Gefühl im Kopf, womit der Schmerz leicht nachließ. Und doch erklang irgendwann ein leises Seufzen in der Stille, gefolgt von einem dumpfen Geräusch. Shanaya hatte sich langsam zurück fallen lassen, lag nun auf dem Holzboden, die Augen geschlossen. Die Schwarzhaarige versuchte einfach an Nichts zu denken. Leider war sie noch nie der Typ gewesen, der sein Hirn auf Leere stellen konnte. Im Gegensatz zu manch anderem, der das in Perfektion beherrschte. Also blieb ihr nicht viel anderes übrig, als hier liegen zu bleiben und darauf zu warten, dass es irgendwie besser wurde.