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Kapitel 4 - Außer Sicht
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
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#85
Der Blick aus grünen Augen verlor sich im Azurblau des beinahe wolkenlosen Himmels. Oft hatte er in der Dunkelheit gesessen und ihn betrachtet. Sein Vater hatte ihn einen verdammten Träumer genannt, wenn er ihn dabei erwischt hatte und ihn natürlich eine ordentliche Schelle verpasst dafür. Vom Träumen verdiente man kein Geld. Damals war der Junge noch so voller Träume gewesen. Heute? Heute waren die Träume schon längst nüchterner Realität gewichen.
Nur kurz schaute der Attentäter über die Schulter zu dem jungen Kerl. Wie auch er machte dieser ebenfalls einen großen Bogen um persönliche Fragen – die Yaris wahrscheinlich so und so nicht beantworten würde. Er entlockte ihm ein kurzes belustigtes Aufschnauben, das durchaus als so etwas wie Lachen durchgehen konnte. Yaris war tatsächlich belustigt, wenn er an die ganzen Leuchte dachte, die den Schandfleck der Gesellschaft hatten so schnell und lautlos wie möglich von der Bildfläche verschwinden lassen wollen, um ihre eigenen Leichen im Keller ungesehen und unbemerkt schön unter den Teppich kehren zu können. Für alles andere bekamen sie kein Geld? Nun ja, das konnte man wohl sehen, wie man wollte. Einige bekamen dafür sicher Schmiergelder. Er war vielleicht ein Mörder, aber die hatten nicht minder Blut an den Händen und Dreck am Stecken. Man hatte ihn geopfert, um den eigenen Status zu retten, zu wahren – was auch immer.
Aber obwohl der Mann offensichtlich unbeschwert durch den Tag wanderte, sich seine Vorsicht gut dahinter versteckte, sah der Ältere doch immer wieder einen Funken Misstrauen aufblitzen, das er einfach so hinnahm. Sie waren bis alle bis auf wenige Ausnahmen nicht umsonst auf der Morgenwind gewesen. Hatte er aufgegeben? Sich mit seinem Schicksal abgefunden? Seinen Frieden damit gemacht? Wer mit ihm schon mal zu tun gehabt hatte – ihn ein bisschen kannte -, wusste, dass Yaris sich mit seinem Schicksal schon vor vielen Jahren abgefunden hatte. Denn deshalb machte er diesen Job nach so vielen Jahren noch immer. Seinen Frieden? Den hatte er mit sich gemacht, als er das Mädchen in der tobenden Menge gesehen hatte, als man ihn auf das Gefangenenschiff überstellt hatte. Sie hatte ihn an die Menschen erinnert, die wie er waren und denen er mit dem, was er tat, eine Last im Leben genommen hatte. Es hatte auch innerlich Ruhe in seine bis dato aufgewühlte Seele gebracht – das Wissen, dass es Menschen gab, die ihn nicht verurteilten für das, was er tat; die tatsächlich um ihn trauerten und in deren Erinnerungen er bleiben würde.

Sineca also. Okay. Sein Blick war längst wieder in der Unendlichkeit des Himmels verschwunden, hörte dem jungen Mann nur noch mit halbem Ohr zu. Nicht, weil Yaris keinen blassen Schimmer von dem hatte, was er da erläuterte, woher der Name stammte. Philosophie war nicht gerade seine Art sich die Freizeit zu vertreiben. Es war auch keine Frage fehlenden Respekts gegenüber anderen – wer sich ihn verdient hatte, dem brachte Yaris durchaus einen heiden Respekt entgegen. So verrückt es klang, doch der Kerl hatte seinen Respekt verdient, wie der Rest des Befreiungstrupp – für ihre Durchgeknalltheit und Kühnheit mit nur vier Leuten ein Schiff voller Marinesoldaten zu kapern und es am Ende auch noch in die Luft zu jagen und auf den Meeresboden zu versenken. Lucien – weil er ihm das Leben gerettet hatte – sogar der alte Griesgram Samuel – Gott möge seiner Seele gnädig sein und obwohl der tatsächlich den Gedanken gehegt hatte, ihn auf dem Schiff zurückzulassen.

“Du bist offensichtlich ein gebildeter Mann und als solchen stehen dir sicher so manche Türen offen, die anderen verwehrt bleiben … Wieso gibst du dich mit Piraten und dem Abschaum der Gesellschaft wie mir ab?“

Eine Frage, die er sich auf diesem Schiff nicht nur bei diesem Burschen stellte. Die halbe Mannschaft bestand aus Kindern, die eigentlich in den behüteten Schoß ihrer Familie gehörten. Zwar war er der lebende und beste Beweis dafür, dass ein junges Alter nicht gleichbedeutend mit Unbeschwertheit war, allerdings war eine Situation wie die seine nicht der Standard, an dem man maß.

{mit Liam und Sineca}


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