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We still have plenty more mistakes to make
Szenen-Informationen
Datum 18 Juni 1822
Ort Lazarett der Sphinx
Tageszeit Nachmittag
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Feb 2016
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#1
We still have plenty more mistakes to make
I wouldn't want it any other way
Remember when we used to believe?


Nachmittag des 18. Juni 1822
Soula Veniel & Rúnar Rúnarsson & Liam Casey


Der anfängliche Tatendrang und all die Lebensgeister, die Skadi in ihm geweckt hatte, verschwanden schneller, als es ihm liebgewesen war. Erst waren es die Kopfschmerzen, die etwas stechender zurückkehrten, als hätten sie sich zuerst mühsam wieder zurück in sein Bewusstsein kämpfen müssen, dann kam die Müdigkeit hinzu, die – wenn man Liam fragte – nach den vergangenen 18h Schlaf absolut keine Berechtigung hatte, ihn abermals heimzusuchen. Er wurde langsamer in seinem Tun, gab sich aber erst den Forderungen seines Körpers hin, als auch Skadi auf seine Verfassung aufmerksam wurde. Liam war sich nicht sicher, ob er sich die Endgültigkeit in ihrer Stimme nur einbildete, oder ob sie ihn tatsächlich mit derartigem Nachdruck zurück Richtung Lazarett schickte, dass er nicht auf die Idee kam, ihr Widerwort zu leisten. Er stahl sich einen letzten Kuss von ihren besorgten Lippen und bat darum, ihn im Laufe des Nachmittags zu wecken, wenn er nicht von selbst wieder auftauchte. Noch während Skadi ihm antwortete, wusste er, dass sie es nicht tun würde. Und das war okay.

Als Liam das Lazarett betrat, war Gregory darin zugange. Er erkundigte sich kurz nach seiner Verfassung, schien aber im Allgemeinen mit ihm zufrieden, wenn er sich nun tatsächlich wieder hinlegte. Der Lockenkopf ließ sich nicht lange bitten und bekam – kaum, dass er lag – nicht mehr wirklich mit, was Gregory um ihn herum tat.

Bis das Geräusch von Schritten ihn irgendwann wieder weckte. Er blinzelte. Scheinbar hatte er geschlafen, denn er konnte nicht genau sagen, wie spät es wohl wahr. Gregory konnte er nicht mehr sehen, dafür allerdings die Gestalt von Rúnar, die gerade das Lazarett betreten hatte. Offensichtlich ging es ihm wirklich gut. Liam hatte den Kopf zur Seite gedreht, um ihn sehen zu können, blieb vorerst allerdings noch liegen und sagte nichts. Dazu war er noch nicht wieder wach genug.
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Jun 2019
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#2
Rúnar hatte zwei Gründe um runter ins Lazarett zu gehen: Erstens, Liam war anscheinend immer noch dort und Rúnar wollte sehen, ob es ihm zumindest halbwegs gut ging. Zweitens, er sollte seine eigene Verletzung ansehen lassen.

Es stellte sich aber heraus, dass Gregory nicht da war um sich Rúnars Verletzung anzuschauen. Als würde er im Lazarett und, wenn nicht dort, in irgendeinem liminalen Raum namens Nicht-Lazarett existieren. Woanders hatte Rúnar ihn nämlich auch nicht gesehen.

Nun ja ... er konnte sich seine Wunde auch erstmal selbst ansehen und hoffen, dass sich über Nacht nicht schon spontan der Wundbrand darüber hergemacht hatte -- wie er es natürlich zu tun pflegte. Nicht. Das wusste Rúnar auch, aber die Unruhe steckte ihm noch in den Knochen. Oder Adern -- das würde zumindest einen Wundbrand erklären.

Rúnar versuchte leise an Liams Bett vorbeizugehen, falls dieser noch schlief, aber Liam drehte sich zu ihm als er näher kam.

"Du bist wach", sagte Rúnar leise und gab Liam ein Lächeln.
Crewmitglied der Sphinx
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dabei seit Aug 2020
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#3
Das Abenteuer hing der Veniel noch unangenehm in den Knochen. Die vergangenen Tage waren aufregend genug gewesen und eigentlich sollte sie viel schlafen, nur ließen ihre Gedanken das nicht zu. Den Angriff dieser riesigen Vögel hatte sie recht gut überstanden. Also, mit wenigen Verletzungen zumindest. Das war doch irgendwie gut. Einige Mitglieder der Crew hatte es da schlimmer getroffen. Nicht zuletzt Liam, der noch am Tag selber mit einem Coup aus dem Krähennest gefischt werden musste.

Soula wusste, dass er sich im Lazarett aufhielt und sie machte sich ein wenig Sorgen um den sehr zuvorkommenden Piraten, mit dem sie in Silvestre bei einem überraschenden Tanz ein ausgesprochen angenehmes Gespräch geführt hatte. Sie öffnete die Holztür und trat in den Raum hinein, der ihr alles andere als vertraut vorkam. Es war schon verrückt, was sich auf einem Schiff alles befand. Alles, was man brauchte, aber sehr klein. Der Heiler in ihrem Dorf hatte ein eigenes Gebäude und machte manchmal Hausbesuche. Ihre Augen huschten interessiert über die Gerätschaften und Kräuter, die sie so sehen konnte, bis ihr Blick an zwei Gestalten hängen blieb. Liam lag im Bett und Soula wollte ihn definitiv nicht stören. Die Worte des Blonden ließen allerdings fast darauf schließen, dass beide sich unterhielten, auch wenn sie die Worte nicht direkt verstehen konnte. Sie trat auf die beiden zu und lächelte freundlich, aber auch ein bisschen scheu. Unsicher, ob sie hier erwünscht war.

„Hey“, begrüßte sie die beiden. „Ich wollte mich nach dir erkundigen und fragen, wie es dir geht.“
Crewmitglied der Sphinx
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#4
Seine Gedanken waren träge, während er Rúnar stumm dabei beobachtete, wie er so leise wie möglich durch das Lazarett huschte. Dann schien er zu bemerken, dann Liam wach war und kam mit einem verhaltenen Lächeln auf ihn zu. Liam erwiderte es, nickte langsam und setzte sich dann mit einem leisen Ächzen auf. Zu seiner Überraschung hatten die Kopfschmerzen tatsächlich etwas nachgelassen. Es war nur noch ein dumpfer Schmerz, der irgendwo in seinem Hinterkopf nachhallte wie ein ferner Donner nach einem Gewitter. Der Nacken tat ihm etwas weh, aber das lag wohl an den Holzpritschen des Lazaretts, auf denen er die letzten 24 Stunden viel zu viel Zeit verbracht hatte.

„Ja. Ich war heute Morgen schon mal auf den Beinen und wollte dabei helfen, die Sphinx wieder auf Vordermann zu bringen. War keine gute Idee.“

Er grinste kurz und rieb sich den Nacken, ehe er den Jüngeren musterte. Er schien wirklich unverletzt. Das freute ihn ungemein.

„Ich kam noch nicht dazu, mich bei dir zu bedanken. Ohne dich würde ich jetzt wohl mit den Fischen schwimmen.“ Liams Lächeln war aufrichtig und ehrlich. „Wie geht’s dir? Skadi meinte, du wärst größtenteils unverletzt?“

In diesem Moment ging die Tür ein weiteres Mal auf. Der Lockenkopf sah auf und erkannte Soula, die hereintrat und sich ein wenig schüchtern umsah. Er versuchte, sich daran zu erinnern, wie es ihr am Vortag ergangen war, kam aber nicht wirklich weit. Sie war nicht mit ihnen oben gewesen, wenn er sich recht entsann. Alle Erinnerungen waren irgendwie verschwommen. Aber die Hauptsache war, dass sie mit dem Leben davongekommen waren. Die junge Piratin kam auf sie zu und Liam war überrascht von all der Fürsorge, die ihm zuteilwurde. Kein Wunder, dass er immer mal wieder vergaß, dass sie sich auf einem Piratenschiff befanden.

„Besser. Danke.“, antwortete Liam mit einem ehrlichen Lächeln. „Dir geht’s gut?“
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#5
Rúnars Lächeln wurde breiter, ihm wurde warm ums Herz. "Keine Ursache." Er konnte sich nicht dran erinnern, wann er das letzte Mal Anerkennung oder einfach nur ernsthafte nette Worte bekommen hatte, die nicht zu irgendjemandes Selbtszweck dienten oder um den Frieden zu wahren. Einfach nur nette Worte um der netten Worte willen.

Auf Liams Frage hin zuckte er die Schultern, hob die Hand, die am Vortag den Schnitt erlitten hatte. "Bis auf das hier gut, ja." Er fügte noch schnell hinzu: "Aber das ist auch nur halb so schlimm."

Rúnars Lächeln verschwand kurz, als er jemanden runter ins Lazarett kommen hörte, aber das Lächeln kam zurück als er realisierte, dass es Soula war.

Liam kam ihm zuvor nach ihrem Wohlbefinden zu fragen. Nachdem James so ungefragt über sie hergefallen war, konnte Rúnar sich vorstellen, dass diese mentale Verletzung nicht weniger schlimm war. Gerade bei jemandem wie Soula. Er kannte sie nicht, aber ihre Kleidung, ihre Haltung, wie sie sprach ... es brauchte nicht viel um festzustellen, dass sie vermutlich aus einer ähnlichen Situation gekommen war, wie Rúnar. Einem guten, gebildeten Haus.
Crewmitglied der Sphinx
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#6
Er machte so gar nicht den Eindruck, ein Pirat zu sein, ebenso wenig, wie Soula einer war. Es wunderte sie umso mehr, warum jemand wie Liam mit der Sphinx segelte. War sie vielleicht auch nur Mittel zum Zweck für ihn? Oder war er aus anderen Gründen hier? Gründe, die Soula noch nicht kannte und noch weniger erahnen würde? Bisher hatte Soula das nie gefragt. Es war zu persönlich und die Veniel wollte von ihrem eigenen Leid ebenfalls niemandem erzählen, wieso sollte es ihr dann also zustehen, andere danach zu fragen? Wenn sie so an Alex oder Shanaya dachte, dann waren beide schon eher Personen, die auf die Sphinx gehörten, die das Piratenleben wohl auch ein Stück weit zu schätzen wussten. Sie passten auf das Schiff. Aber nicht Liam, ebenso wenig Rúnar. Er wirkte auf sie so unscheinbar. Seine Art schrie nicht gerade nach PIRAT!

Warum waren sie dann also alle hier?

Soula war interessiert, aber sie wagte es nicht zu fragen. Vielleicht auch ein bisschen aus Furcht, man könnte Fragen an sie zurückstellen, die sie nicht beantworten wollte oder konnte. Über manches wollte sie nicht sprechen, nicht mal nachdenken, am liebsten sogar vergessen.

„Das freut mich wirklich“, meinte sie ehrlich und erleichtert. Diese Rettungsaktion war an Soula nicht vorbei gegangen, auch wenn sie sich dabei mehr im Hintergrund gehalten hatte. Bei der Rückfrage, nickte sie erst mal. Diese Schürfwunden an den Händen, die sie sich geholt hatte, als sie sich am Seil festhalten wollte und dabei abgerutscht war, waren kaum der Rede wert. Fand sie zumindest. An die Sache mit James dachte sie nicht, da sie sich gerade auf körperliches wohlergehen beschränkte. Vielleicht lag es auch daran, weil sie diesen Moment verdrängen wollte. Er war ihr immer noch so unangenehm und vermutlich war es ein Schutzmechanismus ihres Geistes, das bei normal verlaufenden Gesprächen nicht zu sehr an die Oberfläche zu lassen.

„Ihr wart ein echt gutes Team da oben“, meinte sie anerkennend und lächelte beiden zu. „Ich habe von eurem Ideenreichtum gehört.“
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#7
In Anbetracht der Situation, in der sie sich gestern befunden hatten, war der kleine Schnitt wohl wirklich kaum der Rede wert, den Rúnar ihm präsentierte. Das Lächeln auf den Zügen des Lockenkopfes war ehrlich und erleichtert, doch noch ehe er etwas darauf erwidern konnte, bekamen sie weitere Gesellschaft. Soula wirkte noch immer ein wenig deplatziert auf diesem Schiff, was Liam aber mehr darauf schob, dass er sie beim Tanzen etwas näher kennengelernt hatte. Sie wirkte vermutlich nicht minder fehl am Platz wie Rúnar oder er, nur dass ihr Gesicht noch neuer war. Ironisch eigentlich, dass sie sich ausgerechnet hier trafen. Im Bauch eines Piratenschiffs, während keiner von ihnen so wirklich Pirat war. Liam musterte Soula einen Moment länger, ohne dass es unangenehm war, weil er sich tatsächlich kurz fragte, ob sie ihre Entscheidung mittlerweile bereute. Nicht aus Vorwitz oder Neugier, sondern aus ehrlichem Interesse und Sorge heraus. Sie war nicht gewohnt, von zuhause weg zu sein. Sie war keine Abenteuer gewohnt, keine Gefahren. Das musste überwältigend sein. Überwältigend, aber auch unheimlich spannend. Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen, als er sich an seine Anfänge auf See erinnerte. Es war, als würde man selbst plötzlich in einer dieser unzähligen Geschichten leben, die man erzählt bekommen hatte. Als Kind allerdings nahm man die Gefahren nicht zwingend so präsent wahr. Man ahnte nicht, wie knapp man dem Tod entkam.

Liam lächelte dankbar und tauschte einen flüchtigen Blick mit Rúnar aus, der ja bemerken sollte, dass auch er gemeint war.

„Am Ende hat uns doch nur das Glück gerettet.“, grinste Liam dafür bescheiden. „Aber solange wir davon genug an unserer Seite haben, haben wir nichts zu befürchten.“ Er ahnte, dass es dem Blonden neben ihm unangenehm geworden wäre, hätte er abermals betont, dass er sein Leben wohl nur ihm zu verdanken hatte. Das lag aber zumindest in seinem flüchtigen Seitenblick, ehe er die junge Piratin wieder ansah. „Atemberaubende Kreaturen, findest du nicht? Deine erste Begegnung mit etwas dergleichen?“

Er bezog das nicht zwingend nur auf Epigryphen. Er wollte allgemein herausfinden, wie viele Erfahrungen sie bereits gemacht hatte. Nur, weil sie zuvor nicht auf See gewesen war, hieß das ja nicht, dass sie nichts erlebt hatte.


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