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Die Dirne, der Seebär und der Drachenfänger
Szenen-Informationen
Datum 21 Mai 1822
Ort Silvestre
Tageszeit früher morgen
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jun 2019
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#1
Isala war noch immer erbost, als sie die frische Luft draußen in die Arme schloss. Erst jetzt bemerkte sie, wie stickig es drinnen wohl gewesen sein musste, denn ihre Lungen bedanken sich, nachdem sie einen tiefen Atemzug genommen hatte - auch um sich selber etwas zu beruhigen.
In dem kurzen Augenblick, in dem die junge Frau nun alleine vor dem Bordell stand, bekam sie kurz Panik, hatte sie doch schließlich nun ihre einzige Einnahmequelle gerade mit Füßen getreten. Und kurz schwebte die Frage vor ihr her, was genau sie nun tun wollte. Es war noch immer nicht geklärt, ob sie bei Tarón bleiben konnte. Diesen gedanken hatte sie noch nicht einmal ihm gegenüber erwähnt. Würde er sie überhaupt haben wollen? Es konnte immerhin sein, dass der Mann nun ein ganz anderer war - schließlich hatten sie sich jahre nicht gesehen. Und selbst wenn Tarón gewillt war, sie mit zunehmen ... Er war nicht der Captain der Crew. Was zum Teufel hatte sie da gerade getan?
Es waren nur Sekunden, doch Isala steigerte sich so in ihre Gedanken hinein, dass sie kurz davor stand, eine kleine Panikattacke zu bekommen.
~einatmen - ausatmen~ prädigte sie sich in gedanken ihr Mantra und schaffte es tatsächlich etwas ihren Puls zu verlangsamen, als Tarón mit dem anderen Mann nach draußen kam. Die Brünette drrehte sich herum und zwang sich zu einem breiten Lächeln. Tarón hatte früher immer erkannt, wann sie ihre wahren Gefühle verbarg - konnte er es immer noch? War es noch der Mann, der für sie wie ein Bruder war? Oder hatte auch sie sich verändert und hatte ihre Fassade perfektioniert?
"Sieht fast so aus - ihr hättet nicht zufällig noch einen Job bei euch?" verpackte sie ihre eigentliche Frage, in eine kleine Witzelei.


Diese Situation hatte sich gefühlt innerhalb fünf Minuten von einem entspannten Frühstück mit Gregory zu einem Rausschmiss aus dem Haus in dem sie gerade wohnten entwickelt. Rúnar biss sich auf die Lippe um das kleine Lächeln zu vertuschen. Ordnung. Chaos.

Wenn er es richtig interpretiere, dann war die junge Frau gerade nicht einfach nur physisch vor die Tür gesetzt worden, sondern auch formell. Dabei dachte er, dass die Crew gute Kunden waren. Oder eben nicht nur Kunden, sondern Gäste. Und der Hebel an dem der Gastgeber saß war länger als der dieses Etablissements. Hatte er gedacht. Aber gut. Sie wurden gerade des Platzes verwiesen, inklusive einer Mitarbeiterin. (Wobei er sich nicht sicher war, ob sie nicht einfach die Chance genutzt hatte, um zu gehen.) War jetzt eben so. Außerdem sah die... Geschäftsführerin nicht gerade so aus, als wolle man sich unbewaffnet mit ihr anlegen. (Nicht, dass Rúnar das bewaffnet tun würde.) Hauptsache, er kam später wieder an seine Sachen ran.

"Es würde mich wundern, wenn nicht," sagte er. "Aber die Captains wissen das besser." Wo auch immer die gerade waren. Er deutete eine Verbeugung an und lächelte. "Mein Name ist Rúnar Dagur. Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen."


Auch wenn sie versuchte eine tapfere toughe Miene aufzusetzen – Tarón konnte sie auch nach den Jahren zwischen nicht mit derlei Maskerade täuschen. Isa schwebte geistig für einen Moment über dem Nichts, dessen sie sich bewusst zu werden schien und das sich im Grunde seinetwegen unter ihr aufgetan hatte. So hatte er sich das eigentlich nicht vorgestellt – gut, genau betrachtet hatte er es sich nicht vorstellen können, da es eine ziemliche Überraschung war sie hier überhaupt aufzufinden. Aber das letzte, was er gewollt hatte war, ihr auch noch solche Schwierigkeiten zu bereiten.
Der Falke überbrückte sein Schweigen damit, dass er etwas des fast schon zu trockenen Tabaks aus seiner Dose holte und ihn zu einer Zigarette einrollte. An sich rauchte er nicht oft, aber gerade schien ihm eine gute Gelegenheit – vor allem, weil es Hände und Augen auf etwas lenkte.

Rúnar antwortete seiner Cousine, bevor er es selbst tat – und natürlich: er verbeugte sich wieder. Tarón schüttelte grinsend den Kopf, dann steckte er sich die Zigarette zwischen die Lippen und tat einen genussvollen Zug – auch wenn das Kraut ganz sicher schon bessere Tage gesehen hatte und offen gestanden ziemlich furchtbar schmeckte.

Calwah wechselte auf seinen Schultern die Position, um der folgenden Rauchschwade auszuweichen – erstaunlich, wie viel Ekel ein Tier ausdrücken konnte, das über so gut wie keine Mimik verfügte.

„Ja, wie unser Drachenzähmer sagt: die Frage würde sich an die Draveans richten. Aber ich denke auch, dass da etwas möglich sein sollte… wenn du denn wirklich von hier fort willst.“

Seine Augen, eben noch nachdenklich in die Ferne gerichtete, hefteten sich nun auf Isala, fragend und bereits nach der Antwort in ihrem Gesicht suchend.


Isala deute das schweigen Taróns so, dass ihre gute Miene wohl doch noch funktionierte und sie schien sich für diesen Moment wirklich wieder beruhigt zu haben…auch Rúnars antwort trug dazu bei. Sie musterte den Blonden Mann und ihr fiel auf, dass er Graue Augen hatte. Und dann verbeugte er sich noch… sie kam sich ja fast wie eine Dame vor. Sie lachte auf … jedoch nicht wie eine Frau, die sich geschmeichelt fühlte …eher wie jemand, der es nicht gewohnt war, so begrüßt zu werden.
„Es ist mir eine Ehre“ spielte sie aber mit, nickte aber nur freundlich mit dem Kopf und lächelte breit. „Mein Name ist Isala… Isala Reginn, obwohl Isa vollkommen ausreicht. Es tut mir leid, dass wir jetzt irgendwie alle vor die Tür gesetzt wurden.“
Dann sah sie wieder zu Tarón und ließ seinen letzten Satz einen Moment nachklingen in ihrem Kopf. „Natürlich… mich hält hier nichts. Hat es noch nie… ich brauchte nur einen Grund.“ Dass sie diesen jetzt gefunden hatte, zeigte sie in dem Warmen Lächeln, welches sie Ihrem Cousin jetzt schenkte und welches tiefe Dankbarkeit ausdrückte. Dankbarkeit für diesen Zufall und diese Chance.
Sie fügt noch ein kurzes: „Mich bekommst du nicht mehr los, sonst sehe ich dich wieder Jahre lang nicht mehr“


"Drachenzähmer?" Rúnar hob ehrlich amüsiert die Brauen. "Hätte man mich vor zehn Jahren mal so genannt..." Drachen waren übliche Kreaturen in den Legenden und Geschichten seiner Landsleute -- seine Faszination für jegliche Fabelwesen hatte sich meistens an zweiter Stelle (direkt nach den Pferden) befunden. Drachen und Piraten. Dinge aus Geschichten. Ha. Manchmal wachte er nachts auf und es dauerte ein paar Sekunden, bis er realisierte, wo er war und mit wem.

Rúnar lächelte Isa an. Er wollte ihr sagen, dass sie sich keine Gedanken machen sollte, da die Crew ja noch immer Gäste des Hauses waren und dass der heutige für sie wohl auch eher ein Glückstag war, aber-- "Ihr kennt euch?" Er hob wieder die Brauen, diesmal aus Neugier, und sah zwischen den beiden hin und her.


Nun fing auch noch Isa mit dem Verbeugen an. Ihr fehlte es im Gegensatz zu Rúnar nur deutlich an Übung. Tarón schüttelte nur den Kopf und begleitete den Ausdruck durch das Ausstoßen einer Rauchwolke durch seine Nase. Dann jedoch erwiderte er ihr Lächeln it ähnlicher Wärme, wie sie auch in dem ihren lag. Die Spitze, die durchaus in ihren Worten mitklang, ignorierte er für den Moment.

„Hattest du vor zehn Jahren schon einmal eine Begegnung reptiler Art oder warum vor zehn Jahren?“

fragte er den Drachenzähmer nun schmunzelnd, ehe er eine gespielt ernste und nachdenkliche Miene annahm, den Blick in die Weite richtete und erneut einen Zug nahm. Wie ein Drache stieß er den Rauch wieder aus der Nase aus.

„Hätte wissen müssen, dass man sich diese Bändigerfähigkeiten nicht über Nacht aneignet...“

Auf Rúnars nächste Frage hin glitt Taróns spitzbübischer Blick wieder zu seiner Cousine.

„Tatsächlich ja. Und es ist schon ein verdammter Wink des Schicksals, dass wir uns hier wiedertreffen. Isa ist meine Cousine.“

Es gab keinen Grund das zu verheimlichen, außerdem war Rúnar ihm sympathisch, weshalb er mit dieser Info geradeheraus umging.


Isala lächelte leicht und streckte ihr Glieder etwas. "Ja er ist mein Cousin... Obwohl er immer eher wie ein Bruder für mich war. Wir sind zusammen aufgewachsen und Drachenzähmer ist doch ein außerordentlich edler Titel." Grinste sie... Ehe sie jedoch einmal tief Eintamte und die Luft geräuschvoll wieder aus stieß.
"Also wir haben nun nur noch ein kleines Problem... Meine Sachen liegen noch im Bordell... Und auch wenn es nicht viel ist, hänge ich doch irgendwie an ihnen. Nach meinem Auftritt fällt es mir allerdings schwer da noch Mal hinein zu gehen. Wie komme ich nun da rein?"

Ihr grinsen wurde breiter und sie hoffte, dass die Männer ihr hier helfen könnten. Sie wollte nicht in dem zerrissenen Kleid herum laufen und vorallem nicht in dem Outfit bei fremden Menschen nach fragen, ob sie sich ihnen anschließen könnte.

Rúnars Lächeln wurde etwas breiter. "Das kenne ich zu gut", sagte er und musste dabei an Jón denken. Er liebte seine Geschwister, aber die Verbindung die er zu seinem Cousin hatte war nochmal auf einer anderen Ebene. "Wir könnten jemand anderen aus der Crew fragen", schlug er auf Isas Frage hin vor. "Im Notfall die Captains. Obwohl ich denke, dass wir, von der Crew, ohne Schwierigkeiten reinkommen werden. Nur würde ich vielleicht den Nachmittag noch abwarten."

Dann wandte er sich an Tarón: "Und es freut mich, dass du mir so viel Können in dieser Hinsicht zutraust"--er nickte dankend--"aber das ist es nicht. Vor zehn Jahren war ich 12 Jahre alt und habe noch Legenden über Helden und Drachen nachgespielt." Legenden nachgespielt anstatt ihnen nachzujagen ...


Ja, wie Geschwister – und dass sie dies so offen sagte erzählte ihm viel darüber, dass das Band zwischen ihnen die Zeit überdauert hatte. Trotz aller Widrigkeiten.
Unter einem weiteren Zug schnaubte Tarón belustigt.
„Kleinigkeit. Mach dir da keine Sorgen, an deine Sachen – und auch an meine, denn die liegen ebenfalls noch da drin – kommen wir schon ran. Lass die Frau sich nur erst etwas beruhigen, dann entschuldigen wir uns noch einmal höflichst und können sicher rein. Und wenn nicht…nun, wir sind Piraten, aye.“
Er warf den beiden ein verschmitztes Grinsen zu bei dem schwer abzulesen war wie viel Wahrheit und Ernsthaftigkeit in dieser Andeutung liegen mochte. Wahrscheinlich jedoch nicht allzu viel.
Sein Blick, scharfsinnig und noch immer mit einem Hauch Humor wandte sich ganz Rúnar zu. Wie immer bildete sich das Puzzel in seinem Geiste in das er Stück für Stück versuchte jede Information einzusetzen – auch die subtilen.
Ein Drachenzähmer war Rúnar also nicht in diesen Spielen gewesen…
„Hm. Und welche Titel und Rollen hattest du vor zehn Jahren, wenn nicht die des Drachenzähmers?“
Er linste auf seine Schulter zu der Echse und anschließend wieder zu Rúnar.
„…Wenn es das „Entschuppen“ von Schuppentieren einschließt muss ich Calwah wohl die Ohren zuhalten.“


Isa seufzte. Wie jung sie alle doch noch waren... Was war Nur aus ihrem Leben geworden... So viele Jahre waren sinnlos an ihr vorbei gezogen.
"Entschuldigen?!" spuckte sie beinahe aus und Wut kam wieder in ihr hoch. "Dann Beweise ich doch lieber meine Fähigkeiten als zukünftige Piratin und breche dort ein, als mich bei dieser arroganten Ziege zu entschuldigen."
Ihre Wut war allerdings nicht mehr ganz so schlimm wie zu vor... Die beiden Männer und die Aussicht auf Flucht von der Insel dämpften ihre Empfindungen.
Dann jedoch hörte sie dem Gespräch ihrer Kumpanen weiter zu.... Auch wenn ihr Blick eher auf der schönen Echse Calwah lag


Unter Isas unerwartetem Ärger zuckte Rúnar kurz zusammen, aber sie schien sich schnell wieder zu fangen. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass die eher heitere Atmosphäre gekippt war. (Aber er konnte es Isa nicht verübeln.)

"Ich würde eher ... davon abraten irgendwo einzubrechen, wo wir ohnehin schon keinen guten Eindruck hinterlassen haben", sagte er. "Aber ich besitze auch ein ungesundes Nicht-Vorhandensein von Stolz", fügte er hinzu. Es war ein Witz, aber war, wie so oft der Fall bei Rúnar, mit nur minimal sarkastischem Unterton herausgekommen. "Passend dazu" -- sagte er, wieder an Tarón gewandt, die Augenbrauen etwas hochgezogen -- "habe ich sehr gerne den Bösewicht oder den Aussätzigen gespielt." Vermutlich um von den großen Erwartungen, die man im wirklichen Leben von ihm hatte Abstand nehmen zu können. "Der ein oder andere Pirat war auch dabei." Er lächelte. "Und das Entschuppen von Schuppentieren -- daran war ich zumindest nur indirekt beteiligt."


Auch Tarón schien von Isalas Ausbruch milde überrascht – zumindest kurzzeitig, als er sie mit gehobener rechter Braue betrachtete und schließlich anerkennend nickte.
„Nun…erscheint nur fair.“
Im Gegensatz zu Rúnar ließ er das kurze Einbrechen der Stimmung jedoch garnicht erst an sich heran. Stattdessen analysierten die Falkenaugen weiter, musterten Rúnars Gesicht bei jedem Wort genau. Und aus Rúnars Worten ließ sich verdammt viel herauslesen. Tarón lächelte leicht, ehe er den Blick in die Ferne schweifen ließ und sich einmal mehr der bröseligen Zigarette widmete.
„Glück für dich, Calwah. Keine Gruselgeschichten und deine Schuppen kannst du wohl vorerst behalten. Doch ein Drachenzähmer, kein Drachentöter – wenn auch einer, der seinen Wert offenbar schwer erkennt und wenig auf seinen Stolz gibt…oder sich selbst bewusst kleiner macht, als er ist. Hmhm. Du bist ein interessanter Bursche, Rúnar. Nun…zumindest hast du dann wohl bereits Übung im Pirat sein.“
Sein Blick glitt noch einmal zu Rúnar herum, musterte ihn aufmerksam, doch in seinen Augen lag durchaus Sympathie für den anderen. Dann wandte er sich jedoch zu Isa.
„Ich werde mich entschuldigen. Später. Du bleibst dann vielleicht besser hier oder dort, wo wir im Verlaufe dieses illustren Tages noch landen werden. Sonst filetierst du die Ziege noch und ich glaube das könnte man uns dann tatsächlich übelnehmen. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich gerne sehen würde, wie du dich als Einbrecherin so machst…“
Diesmal hatte sein Lächeln wieder etwas freches- herausforderndes. Ein bisschen Stichelei musste manchmal schon erlaubt sein.


Isala lachte leise und verschränkte die Arme.
"Gut dann warte ich später, Glück für sie." Und dann grinste auch sie etwas mehr, ließ das mit der Einbrecherin aber erst einmal unkommentiert. Dass sie tatsächlich etwas mehr dazu verdient hätte, weil sie den eh schon zahlenden Kunden noch mehr Geld aus der Tasche gezogen hatte, erzählte sie nicht. Noch gehörte sie nicht ganz zu ihnen, auch wenn sie bei beiden Männern das Gefühl hatte, dass es passen könnte. Und das hieß schon einiges... Doch Tarón vertraute sie ohnehin und Rúnar strahlte nicht das aus, was Männer sie sonst spüren ließen. Und sie kannte viele von dieser Sorte.
Ihr Wut war wieder verklungen... Doch nun stand sie etwas unsicher neben den Männern. Was war nun der nächste Schritt? Tatsächlich war sie nicht gewollte mit zerissenem ziemlich aufreizenden Kleid hier weiter in dieser Straße zu stehen... Auch wenn sie sich in Begleitung der Männer sicherer fühlte...
Natürlich hatte sich isala an die Blicke in den letzten Monaten gewöhnt, doch sie brannten jedes Mal auf ihrer Haut und jetzt wo sie nicht mehr im Schutz des bordells stand, fühlte sich die Frau nackter als sie war

Rúnar konnte nicht anders als zu Lächeln -- ein Lächeln, das immer breiter wurde, desto mehr Tarón sagte. So schnell konnte die Atmosphäre wieder hergestellt sein. Rúnar hätte sich von der guten Schlussfolgerung Taróns bestimmt vor den Kopf gestoßen gefühlt, wenn er diese Art nicht von Jón gekannt hätte. "Erwischt", sagte er und schnaubte amüsiert. Als Tarón ihn dann als interessant bezeichnete kniff er verlegen die Lippen zusammen. Er würde ja dasselbe über den anderen Mann sagen, aber bisher wusste Rúnar nichts über ihn -- außer dass er aufmerksam und humorvoll war. Das waren immerhin schon mal positive Dinge. Na, was soll's. "Das kann ich nur zurückgeben", sagte er und es tat seiner Verlegenheit keinen Abbruch. "Übung als Pirat ist dann aber doch eine Überschätzung meiner Fähigkeiten. Hat nur gereicht um regelmäßig ins Wasser zu fallen."

Er nickte zustimmend, als Tarón meinte er würde sich später entschuldigen und war etwas erleichtert, dass Isa sich dazu entschied, die 'Ziege' nicht noch mehr zu reizen, indem sie einbrach oder sie filetierte.


Das Schmunzeln zog sich bis in Taróns helle Augen, als er Rúnar mit einem Seitenblick bedachte. Ja an der Sache mit dem Stolz musste der Bursche wohl noch arbeiten. Obwohl es vielleicht auch ganz erfrischend war jemanden zu kennen, der nicht glaubt er könne die Welt alleine erobern und dann damit auf die Schnauze fiel, so, dass andere ihn retten mussten.
So wie du? regte sich die Stimme des Vorwurfs in ihm und kurz glitten seine Gedanken zurück zur Aurora, zu Feuer und Salz und den Schreien sterbender Freunde, während sein Blick abwesend wurde. Ein kurzes Kopfschütteln, mit dem er die Erinnerungen in die Schatten zurückdrängte und den Blonden wiederfokussierte.
„Hm – nichts an dem wir nicht arbeiten könnten. Ich habe viel Übung als Pirat.“
Bezeichnend hob er kurz die Brauen und warf ihm ein schräges Grinsen zu.
„Und hey – offenbar kannst du immerhin schwimmen…oder du bist schlau genug dich an irgendwas festzuhalten, ehe du untergehst! Das ist ein Anfang!“
Dann ließ er seinen Blick zu Isa gleiten. Nun…Sachen im Bordell hin oder her…
„Wie siehts aus? Wollen wir sehen ob wir etwas Seetaugliches für dich finden?“
Er nickte auf die inzwischen schäbige Entschuldigung für ein Kleid – und selbst in besten Tagen hätte das Teil ihr keinen guten Dienst auf einem Piratenschiff geleistet.


Isala lächelte leicht während sie dem Gespräch der Männer lauschte und zog die Arme etwas stärker um den Körper.
Es war lange her, dass sie sich jemanden so vertraut gefühlt hatte... Auch wenn sie Tarón Ewigkeiten nicht gesehen hatte... Es war beinahe wie früher.
Etwas zu energisch bejahte sie die Frage ihres Cousins mit einem Nicken.
"Ohja, ich wäre euch zu tiefsten dank verpflichtet, wenn wir das tun könnten." Ein breites grinsen umspielte ihre Lippen.


Rúnar lachte kurz leise auf -- ein Grinsen blieb auf seinem Gesicht. "Nein, als Walfänger sollte man schon schwimmen können."

Erst als Tarón es explizit aussprach und mit Isas Reaktion darauf, bemerkte Rúnar, dass sie sich unwohl in ihrem freizügigen Kleid fühlte. "Aber natürlich -- entschuldige, da hätten wir auch früher drauf kommen können."


Walfänger also. Einen weiteren Moment wandte sich Taróns Blick auf Rúnars Gestalt und blieb dort haften und er versuchte sich den blassen Mann in feiner Kleidung im Kampf auf Leben und Tod mit einem Wal vorzustellen – zugegebenermaßen in der möglichst klischeebehafteten und dramatischen Art und Weise, die jeder Realität kaum gerecht wurde. Mit einem Grinsen und einem Kopfschütteln wandte er sich ab.
„Gut! Dann gehen wir mal in die Stadt. Wird sicher irgendwo einen Schneider geben, der sich freut, etwas Stoff loszuwerden.“
Und damit machte er sich schon auf den Weg und trat im Gehen die Zigarette aus. Dann bleib er jedoch noch einmal stehen und sah zu Isa. Er seufzte -und schälte sich aus dem dunklen schweren Mantel um ihm seiner Cousine zu reichen.
„Nimm erstmal den. Sonst muss ich noch jemanden verprügeln…“
Calwah musste er dann wohl mitnehmen – das war ihm weniger lieb, denn an sich bevorzugte er es wenn die Echse möglichst wenig gesehen wurde. In diesem Fall hatte er aber wohl wenig Wahl.


Isala war tatsächlich froh über Taróns nette Geste und nahm den Mantel dankend an. Kurz war sie verblüfft wie schwer das Kleidungsstück in Wahrheit war, schwang sich das gute Stück aber ohne viel Nachdenken um die Schultern. Die Frau erwischte dabei wie sie den Geruch des Mannes wahrnahm ... seltsamerweise war er zwar anders, aber immer noch so vertraut wie vor ewigen Jahren. Beinahe augenblicklich fühlte sie sich sicher, als wäre sie trotz des schweren Mantels, leicht wie eine Feder.
Dann lief auch Isa los und deutete die Straße hinab.
„Dort an der Ecke gibt es tatsächlich einen Schneider.“, sprach sie und zog den Mantel etwas enger.
Der mich vor einiger Zeit nicht bedienen wollte, da ich nicht die nötigen Geldmittel hatte, fügte sie in Gedanken hinzu. Sie war gespannt, ob sich der schmierige Typ nun anders benehmen würde...
„Habt ihr überhaupt... ich meine... der Schneider will sicher eine Gegenleistung“
Nun war es ihr peinlich, denn Isala hatte überhaupt nichts bei sich.

Rúnar schmunzelte auf Taróns Bemerkung hin und darüber, wie liebevoll er sich um seine Cousine kümmerte.

Er folgte den beiden -- fühlte sich etwas wie das fünfte Rad am Wagen -- noch mehr so, als Isa meinte, dass sie kein Geld dabei habe. Denn das hatte Rúnar selbst auch nicht. Er zog die Schultern hoch und gab ihr ein bedauerndes Grinsen.


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