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Living like we never gonna die
Kieran & Shanaya
Szenen-Informationen
Datum 22 Juli 1822
Ort Hafen von Ghisleen
Tageszeit Später Abend
Crewmitglied der Sphinx
für 60 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
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#1
Living like we never gonna die

Später Abend des 22. Juli 1822
Kieran Darvell & Shanaya Árashi

Der erste richtige Abend in der Taverne vorbei. Shanaya spürte quasi noch immer die Hände, die ihr immer wieder einen Klaps auf den Hintern gegeben hatten. Sie hatte sich Weiterem immer sehr schnell entzogen und so war der Abend schnell vorbei gewesen. Sie hätte auch, anstatt durch die dunkle Stadt zu wanken, einfach in eines der Gasthäuser gehen können… aber ihr leicht beduselter Verstand zog den spaßigen Weg vor. Sich einfach in irgendein Bett legen konnte schließlich jeder! Und ihr Bewusstsein war ja schließlich auch nicht vollkommen benebelt, geradeaus konnte sie auch noch laufen. Es machte also keinerlei Unterschied, ob sie diesen Weg nahm oder einen anderen.
Ihr Weg führte sie entlang des Hafens, vorbei an Laternen und teils sehr zwielichtigen Gestalten, denen sie nicht unbedingt näher kommen wollte. Sie war bewaffnet, natürlich. Aber in ihrem Zustand sicher auch nicht mehr so graziös unterwegs wie ohne einen gewissen Alkoholpegel. Die junge Frau wich diesen Gestalten also aus, ihre Hand jedoch immer kampfbereit auf dem Knauf ihres Degens ruhend. Man wusste ja, wer hier auf dumme Ideen kam und sie war lieber vorbereitet, als schließlich doch überrascht zu werden. Trotzdem ließ sie sich nicht ihre gute Laune nehmen, sang leise eine kleine Melodie vor sich hin, während ihre blauen Augen aufmerksam die Umgebung im Blick behielten. So aufmerksam, wie es ihr eben möglich war.
Der Schemen, der auf sie zu kam, war jedoch schwer zu übersehen, sodass Shanaya skeptisch eine Augenbraue hob. Ihre Wege würden sich kreuzen, wenn sie einfach geradeaus ging. War es ihr dieses Risiko wert? Es war dunkel, sie war etwas angetrunken. Die Schwarzhaarige zögerte noch einen Moment, brauchte kurz, um die eigenen Gedanken zu verarbeiten. Erst dann machte sie zwei kleine Schritte zur Seite, näher zum Hafenbecken hin aber weit genug entfernt, um nicht ins Schwanken zu geraten. Auf der Seite, die dem Fremden abgewandt war, schlossen sich ihre Finger fester um ihre Waffe, bereit, sie zu ziehen, sollte er ihr doch an die Wäsche wollen. Ihr Lied war nicht verstummt, ihr Blick ruhte, so gut wie möglich, aus den leichten Wellen, die gegen die Kaimauer brachen. Lange würde das nicht gut gehen, sie hoffte also, dass der Mann schnell an ihr vorbei war.
Crewmitglied der Sphinx
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#2
Ziellos spazierte Kieran durch die Straßen der Stadt und ließ seine Gedanken mit sich wandern. Finstere Gassen mied er dabei und brachte auch viel Abstand zwischen sich und anderen Menschen. Seinen Säbel hatte er zwar dabei, aber auf Konfrontationen jeglicher Art konnte er dennoch verzichten.
Gerade zog er seine zweite Runde am Hafen entlang, seit er die Bibliothek verlassen musste. Einer der wenigen Orte, an denen er ein wenig zur Ruhe kommen und sich mit interessanter Lektüre beschäftigen konnte. Nebenbei empfand er es auch als nützlich das ein oder andere Wissen anzueignen, selbst wenn er es nie benötigen würde. Eine Eigenschaft, die ihm eingeprügelt wurde, denn je mehr er wusste und konnte, desto nützlicher war er auch für seine Herren, dennoch konnte er für sich ebenfalls Vorteile darin erkennen und wollte damit nicht aus purem Trotz aufhören.
Seine Hände waren locker in seinen Hosentaschen vergraben und sein Kopf lag leicht im Nacken, um in den Himmel sehen zu können. Die vielen Sterne funkelten ihm in ihrem zarten Licht entgegen. Diesen Anblick mochte er sehr. Diese unzähligen kleinen Punkte in der tiefen Dunkelheit beruhigten ihn, ohne dass er genau sagen konnte, warum. Gleichzeitig zeigten sie ihm auch auf, wie groß und weit die echte Welt, außerhalb seiner eigenen kleinen, war und dass nicht alles darin hässlich und verabscheuungswürdig war.
Kurz war er in seinen Gedanken versunken und tat etwas, was er für gewöhnlich nie tat: seine Umgebung ausblenden. So riss ihn die lauter gewordene Melodie regelrecht raus und er musste erst nach ihrer Quelle suchen. Die war jedoch schnell gefunden, wenngleich sie sich just in dem Moment von ihm entfernte. Kieran runzelte die Stirn, erkannte in der jungen Frau schließlich schnell Shayana. Sie mochten nicht viel miteinander zu tun haben, aber unverkennbar war sie definitiv. Nur warum ging sie ihm aus dem Weg? Die Antwort lag auf der Hand, es war Nacht und sie war allein in einer fremden Stadt. Kluges Mädchen. Daher ließ er davon ab, auf sie zuzugehen und machte stattdessen mit gedeckter Stimme auf sich aufmerksam:

„Shanaya?“
Crewmitglied der Sphinx
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#3
Auf einer Seite war Shanaya für jegliche Auseinandersetzung immer zu haben, brachte das doch immer einen gewissen Adrenalinrausch mit sich. Aber… in diesem Zustand? Nicht, dass sie es nicht trotzdem gewagt hätte, aber der Ausgang war deutlich unsicherer als in nüchternem Zustand. Das Ganze wurde jedoch hinfällig, als ihr Name plötzlich fiel. Es dauerte einen geschlagenen Moment, bis die junge Frau verstand. Der Name war nicht so häufig – und es wäre schon ein verwirrender Zufall, wenn zum selben Zeitpunkt zwei Shanayas an einem Ort wären. Sie blinzelte, hob den Oberkörper dann an, um blinzelnd in die Richtung der Stimme zu sehen. Es dauerte einen weiteren Moment, bis sie die Stimme und den Anblick in Verbindung brachte. Ah, den kannte sie! Sofort kehrte das Lächeln auf ihre Lippen zurück, sie nahm die Hand vom Knauf ihres Degens und riss beide Arme in die Luft.

„Du bist kein Übeltäter, der mich ins Meer schubst!“

Sie strahlte dem Dunkelhaarigen entgegen, ein wenig froh darüber, dass sie sich nicht mit zwei Gegnern auseinander setzen musste, von denen nur einer real war. Aber gut, sie sah auch nur einen Kieran, so viel war es dann ja doch nicht gewesen. Die Arme noch immer erhoben trat sie zwei Schritte auf den Mann zu, legte ihm einen Arm um die Schultern und lächelte ihm munter entgegen, während ihr Kopf leicht im Takt einer Melodie zu beiden Seiten geneigt wurde, die nur in ihrem Kopf existierte.

„Du kannst dich doch nicht einfach so anschleichen!“

Ein leises Kichern kam ihr über die Lippen. Vermutlich hätte er auch schreiend angerannt kommen können, es wäre aufs Selbe hinaus gelaufen. Aber sie konnte ihn ja trotzdem für die Zukunft darauf aufmerksam machen.

„Ich seh’ Soula nicht. Sag’ bloß, du bist ohne sie unterwegs?“

Dieses Mal provozierte sie, stattdessen schwang ehrliche Verwunderung in ihrer Stimme mit.
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#4
Irritiert hoben sich Kierans Augenbrauen auf das ungewöhnlich lange Schweigen. Für gewöhnlich machte Shanaya eher den Eindruck einer scharfen Zunge und nicht, sie verschluckt zu haben. Kurz kam ihm der Gedanke, dass sie ihm womöglich doch absichtlich aus dem Weg gegangen war und nicht aus purer Sicherheit Abstand gesucht hatte, aber warum sollte sie? Dass dem nicht so war, zeigte ihr folgendes Lächeln und ihre... erhobenen Arme? Noch irritierter blinzelte er ihr entgegen. Dass sie ihn gezielt meiden wollte, hielt er zwar für unwahrscheinlich, aber so eine Reaktion konnte er sich auch nicht erklären. Dennoch zuckten seine Mundwinkel bei ihren Worten.


„Das... bin ich in der Tat nicht.“


Zumindest hatte er gerade keinen Grund ihr eine Abkühlung zu verschaffen, daher wollte er auch nicht riskieren, ihren Ärger auf sich zu ziehen.
Bei ihrem Versuch, ihm ihren Arm um die Schultern zu legen, musste er sich ein Lachen verkneifen, da es ihr wegen des Größenunterschieds nur mäßig gut gelang. Dennoch spannte sein Körper sich wegen des direkten Kontakts unangenehm an und sein Körper reagierte unbewusst auf die Signale seines Gegenübers, wie er es von den Sklavenhändlern und seinem ersten Herren lernen musste, weshalb er sich leicht vorbeugte, damit ihr Vorhaben noch gelang.
Durch die direkte Nähe wehte ihm der Geruch von Alkohol entgegen, er konnte nur nicht zuordnen, ob aus ihrem Mund oder von ihrer Kleidung, aber vermutlich beidem. Das erklärte zumindest ihr seltsames Verhalten.


„Verzeih mir mein ungehobeltes Benehmen.“


Kieran nutzte die Entschuldigung, um dem Arm zu entweichen, einen Schritt zurückzugehen und eine Verbeugung anzudeuten, ehe er wieder seine Hände in seinen Hosentaschen vergrub.


„Bin ich. Ich wollte mir nur die Beine vertreten, dafür muss sie mich nicht begleiten.“


Das war allerdings nur die halbe Wahrheit. Eigentlich wollte er nur hinauszögern zum Piratenschiff zurückzukehren und fühlte sich auch nicht wohl bei dem Gedanken, Soula dort zurückzulassen. Aber er konnte ihr auch nicht durchgehend am Rockzipfel hängen, weswegen er sich in Ruhe üben musste, wenn sie nicht in Blickweite war.


„Und du warst in einer Schenke?“


Zumindest war die Vermutung naheliegend, auch wenn man im Grunde überall trinken konnte. Seine Mimik blieb weiterhin neutral, ließ nicht durchschimmern, dass er innerlich die Nase rümofte. Es gab einen guten Grund, warum er Alkohol und Trinker nicht mochte, doch anders als die Menschen, deren Trunkenheit Kieran ertragen musste, wirkte Shanaya eher wie ein verspielter Welpe. Oder sollte ihn das täuschen?


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