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Kapitel 3 - Freiheit oder Tod
Crewmitglied der Sphinx
für 40.000 Gold gesucht
dabei seit Dec 2014
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#1
Ein Hauch von Abenteuer ...
Der nicht ganz so still und heimlich verlaufende Einbruch in den Kontor zog am Tag darauf ein riesiges Durcheinander nach sich. Unzählige Händler, Arbeiter, Beamte und Soldaten umschwirrten das Hafengelände wie einen riesigen Bienenstock und schrien sich von Gebäude zu Gebäude, im Kommen und im Gehen, Verwünschungen an den Hals. Den Meisten ging es schlicht nicht schnell genug. Schließlich wollte man möglichst bald wissen, ob noch jede einzelne der eigenen, kostbaren Waren sicher verstaut in ihrer entsprechenden Kiste lag. Die Stadtwache verstärkte ihre Präsenz auf dem Gelände sichtbar. Zum einen, um die wütenden Händler in ihre Schranken zu weisen. Zum anderen durchkämmten sie den Kontor und alle umliegenden Gebäude, durchsuchten die Gassen und befragten mögliche Zeugen. Es verging kaum ein Augenblick, da nicht ein oder zwei Männer mit dem Drachenwappen auf der Brust an dem Teil des Steges vorbei marschierten, an dem die Sphinx vertäut lag.
Letztendlich wusste man nur so viel: Gestohlen wurde nichts. Doch in der gleichen Nacht hatten einige Soldaten einen hünenhaften Schwarzen durch das halbe Viertel verfolgt, der vom Hafengelände geflohen war. Nach diesem Mann fahndete man nun.
Und während der Haupthandelshafen Linaras in scheinbares Chaos versank, verließen am Nachmittag pünktlich zur dritten Stunde nach Mittag die Triumph und die Königswitwe den Marinehafen und brachen zu ihrer zweiwöchigen Reise nach Esmacil auf. Zurück blieb die Morgenwind. Kleiner und schneller als die beiden anderen Gefangenentransporter würde sie also auf die letzte Gruppe Häftlinge warten und am nächsten Tag so zeitig wie möglich auslaufen.

Den Piraten der Sphinx blieben also nicht einmal 24 Stunden, sich einen Plan zurecht zu legen. Bis in die frühen Morgenstunden wurde vorgeschlagen und verworfen, diskutiert und gestritten. Bis sie letztlich glaubten, eine Lösung für ein Vorhaben gefunden zu haben, das an Wahnwitz kaum zu überbieten war: Die Rettung eines Verurteilten aus dem Rumpf eines Gefangenentransporters.
Talin, Aspen, Shanaya und Liam würden sich je einen Satz Uniformen besorgen, um so lange wie möglich unerkannt auf der Morgenwind agieren zu können. Dann würden sie sich in ein paar Frachtkisten verstecken und in den Bauch der Fregatte transportieren lassen, um von dort aus bei Nacht zuzuschlagen. Der Rest der Besatzung der Sphinx würde unter Greos Kommando in großem Abstand der Morgenwind folgen und außer Sicht bleiben, solange es hell war, um dann, bei Dunkelheit, auf Lichtsignalweite heran zu kommen.

In ihrer aller Ohren hörte sich das leichter an, als es sein würde. Dessen war sich wohl jeder von ihnen bewusst. Aber eine andere Wahl blieb ihnen nicht.
Gesagt, getan. Und, welcher Gott auch immer dort seine Finger im Spiel hatte – sie schafften es alle vier unbemerkt in den Lagerraum des Gefangenentransporters. Die Sphinx hatte, unter Druck gesetzt von den immer stärker werdenden Kontrollen der Stadtwache und den beginnenden Durchsuchungen der Schiffe, den Hafen noch in der Nacht vom 14. zum 15. verlassen und wartete im Schutz der Küstenlinie, bis auch die Morgenwind zu ihrer Reise auf brach.

Der Mond hat inzwischen seinen Zenit überschritten. Es ist die Nacht vom 15. zum 16. März. Der Himmel ist bewölkt, doch bis auf die spärlichen Lichtverhältnisse trübt weiter nichts die Sicht der Besatzung beider Schiffe. Die Sphinx nähert sich beständig von Osten her. Alle Lichter an Bord wurden längst gelöscht. Greo und der Rest der übrig gebliebenen Mannschaft orientieren sich lediglich an den Lampen der Morgenwind, die gegen die Dunkelheit strahlt, wie das sprichwörtliche Leuchtfeuer.
An Bord der Fregatte war vor wenigen Stunden bereits gewohnt geordnetes Chaos ausgebrochen, als man am Horizont die Segel der Triumph und der Königswitwe erspähte. Schneller als gedacht. Um in der beginnenden Dunkelheit nicht Gefahr zu laufen, mit einem der anderen Schiffe zusammen zu stoßen oder einfach an ihnen vorbei zu fahren, ging die Besatzung der Morgenwind zügig dazu über, einige der Segel einzuholen und ihre Fahrt damit etwas zu drosseln. Umso schneller überbrückte die Sphinx dafür den Abstand zwischen sich und dem Marineschiff.

Und noch einen Vorteil bietet die baldige Zusammenkunft der drei Transporter. Eingepfercht in ihre Kisten hören die vier eingeschleusten Piraten deutlich die Schritte der drei Männer, die die Treppe in den Lagerraum hinunter steigen und sich johlend und grinsend darüber auslassen, dass der alte Harper heute wohl mal gute Laune hat. Die armen Schweine, die jetzt Dienst nach Vorschrift leisten dürfen. Von dem guten Rum würde am Ende jedenfalls nicht mehr viel übrig sein, heißt es da.
Alle drei schultern je ein etwa armlanges Fass Rum, wie sie zu Dutzenden neben den großen Frachtkisten stehen und machen sich mit ihrer wohlverdienten Beute auf den Weg zurück. Kurz brandet Lärm im Zellentrakt auf, als sie dabei an ein paar Gefangenen vorbei kommen, bevor das feindselige Gejohle langsam wieder erstirbt und so etwas ähnliches wie Ruhe einkehrt. Nach wie vor durchbricht das Scharren zahlloser Füße auf den Holzplanken die Stille. Das Gefluche, Gebrabbel und Gezanke der Gefangenen. Und selbst nach hier unten dringt ungefiltert der Gestank von annähernd einer Hundertschaft eingesperrter Männer und Frauen.

Ansonsten jedoch scheint der Frachtraum vollkommen leer zu sein.






15.-16. März 1822
18 °C, klare Nacht, bewölkter Himmel
65% Luftfeuchtigkeit
Wind bei etwa 6 Knoten
kurz nach Mitternacht
Shortfacts
# Schauplatz: Morgenwind - eine halbe Tagesreise von Linara
# Schauplatz: Sphinx - in Lichtsignalweite zur Morgenwind
# Talin, Aspen, Shanaya und Liam befinden sich in Kisten im Frachtraum der Morgenwind
# Greo, Ryan, Trevor, (Reshef, Gregory) folgen mit der Sphinx
# Greo hat das Kommando über die Sphinx
# Enrique, Skadi und drei weitere Marinesoldaten haben seit Mitternacht Wachdienst
# Die Triumph und die Königswiwte befinden sich etwa zwei Stunden voraus
# Die Zelle von Samuel, Yaris und Lucien befindet sich fast ganz am Heck der Morgenwind


Nachrichten in diesem Thema
Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Weltenwind - 04.02.2017, 01:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 05.02.2017, 17:41
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 06.02.2017, 16:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 25.02.2017, 15:45
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 23.03.2017, 19:33
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 14.04.2017, 10:46
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 24.04.2017, 09:55
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 02.05.2017, 13:50
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 13.05.2017, 13:12
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 19.05.2017, 16:11
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RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 30.07.2017, 14:21
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 28.09.2017, 20:37

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